Hallo Paula, ja, im Urlaub finde ich es auch wichtig, dass genug Platz da ist und Rückzugsmöglichkeit. Wie früher zu Rucksacktourismus-Studentenurlaub geht es heute nicht mehr bei mir. Vor allem auch, weil es auch im Urlaub oft bei mir so ist, dass ich nachts nicht schlafe und dies tagsüber tue und auch zu schwach für große Urlaubsunternehmungen bin, ist für mich ein schöner Ort zum Rückzug ganz wichtig und genug Platz.
Hallo Mayke, ja, sich frei über die Räume des Hauses verteilen können, tut gut, gerade auch an Tagen und in Stunden, wenn die Krankheit mehr als frustrierend ist. Auch wenn das beiden Partnerns so passt und nicht in den falschen Hals gerät.
Hallo Zero, diesen Satz mit dem eigenen Platz habe ich nicht auf´s Schlafzimmer bezogen, sondern auf meine Beobachtung, dass Familien-Frauen meiner älteren Generation und auch sogar jüngere Familien-Frauen oft seufzen, dass zwar ein eigener Hobbyraum, Werkraum. PC-Raum oder ein Büro für ihren Mann (ch meine jetzt nicht beruflich, das wäre ja klar) existiert, aber nichts derartiges für sie.
Das muss ja so geplant worden sein. So wie wir ein Haus wollten, in dem ich, unabhängig vom Schlafzimmer, ebenso ein eigenes Büro wollte wie mein Mann.
Also, dass wir kein Pärchen waren, das, nachdem wir auch Eltern geworden waren, nur immer beieinander waren, das war uns schon bei Hauskauf klar.
Viele Frauen scheinen aber auf diesen Platz für sich alleine zu verzichten und ich frage mich, warum. Wenn es um Platzgründe ginge, das kenne ich auch, dann würde man sich eben einen Raum teilen, aber das ist es eben nicht. Und das Seufzen der Frauen zeigt ja eine stille Sehnsucht danach. Warum still?
Ich kenne, wie du, wenige Paare, die wie in einer WG kein gemeinsames Schlafzimmer haben, sondern jeder ein eigenes Zimmer, von Anfang an auch so geplant. Dann aber bewusst kinderlose Paare. Das wird aber bei jungen kinderlosen Paaren mittlerweile häufiger wie es auch häufiger wird, in getrennten Wohnungen nahe beieinander zu wohnen.
Seltsamerweise scheinen Familien-Frauen in meinem Leben ein anderer Typus zu sein, mal eine ganz steile These gewagt?
Solange mein Mann und ich noch nachts durchschliefen und sowohl mein Mann wie auch ich noch geräuschfreier schliefen , fand ich ein gemeinsames Schlafzimmer schön. Ich, die ich so stolz war, als Kind endlich ein eigenes Zimmer zu haben, nachdem meine ältere Schwester auszog, war stolz und zufrieden damit.
Ich glaube, das ist aber auch viel Prägung, denn mittlerweile kann ich jede Form des Zusammenwohnens und Nahewohnens verstehen. Tatsächlich wäre ich aber auch wohl beleidigt gewesen in jüngeren Jahren, kein gemeinsames Schlafzimmer zu teilen. Da kann ich mir vorstellen, wenn du da der Zeit voraus warst, dass du das durchsetzen musstest.
Mein Mann und die Männer meiner Freundinnen waren durch die Bank weg beleidigt, als wir Frauen ein eigenes Schlafzimmer brauchten, weil wir Paare uns gegenseitig wach machten oder wachhielten mittlerweile wegen Schnarchen, Rumgerenne oder ähnlichem.
Nachdem wir aber dies genau beschrieben und dass es nicht um ein Nachlassen der Liebe ging, waren unsere Männer immer noch beleidigt. So einige Freundinnen haben dann verzichtet und weiterhin wach gelegen.
Selbst, als ich dann fragte: Ja, soll ich denn nachts wachliegen und unter Schlafmangel leiden, selbst da schaute mein Mann verständnislos, denn bei seinen Eltern war es üblich, dass der Vater die Mutter aufweckte, wenn er selber Schlafstörungen hatte oder früh verreiste oder irgend etwas brauchte. Flutlicht, Koffer auf´s Bett und Frau bitte beim Packen helfen.
Das habe ich auch erst von meinem Mann fordern müssen, dass er mich nicht bei frühen Geschäftsreisen weckte. Bei noch patriarchalischen Ehen der Eltern ist das anscheinend manchen nicht automatisch klar.
Und man soll sich nicht vertun: Auch in meiner Generation gibt es noch Familien, in denen der Vater abends das TV-Programm bestimmt
Mein Mann hat sich wohl bis heute noch nicht tief in seinem Herzen damit angefreundet, dass ich woanders schlafe, aber ich habe mich einfach für mich entschieden und so musste er das. Ich schlich aber eine Zeitlang nachts aus dem Schlafzimmer, sozusagen als Gewöhnungsübergang für uns beide.
Auch alle Aufgaben in unseren Großfamilien, die ich krankheitsbedingt über Jahre hinweg aufgab, obwohl ersichtlich war, wie krank ich war, musste ich über breite Verständnislosigkeit hinweg aufgeben. Das war nicht logisch, sondern altes Patriarchat, denke ich, selbst bei einem viel jüngeren Mann wie meinem, der kein Macho ist. Seit ich aber weiß, dass Selbstreflexion anscheinend nur eine lästige Angewohnheit bei mir ist, verstehe ich das. Innere Regungen werden nicht hinterfragt darauf, ob sie unfair sind.
Und was die Schlafhygiene bei Schlafstörungen angeht, habe ich mich nie darum gekümmert. Für mich war schon von Jungauf mein Bett ein Lebensort mit Bücherstapeln, Schreibzeugs und jetzt allen Medien außer TV drumherum. Auch Frühstück im Bett liebe ich. Auch in unserem gemeinsamen Schlafzimmer brauchte jeder seine Bücherstapel um sich herum.
Liebe Grüße! maya
03.07.2019 14:44 •
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