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Längere Krankheit braucht persönliches Schlaf- Zimmer

maya60
Hallo, mir fällt gerade ein Thema ein, das bei mir/uns in der Familie und in meinem Freundesumfeld mit dem Älterwerden irgendwann akut wurde.
Viele meiner Freundinnen wurden in ihren Wechseljahren viel dunnhäutiger, ich war schon immer dünnhäutig und viele meiner Freundinnen und Freunde haben chronische schmerzhafte körperliche Schwachstellen oder auch psychische, wobei bei letzterem die meisten aber nicht zum Arzt gehen, naja, anderes Thema.

Also kam so im Alter von 50 Jahren geradezu epidemisch, so schien mir, das Thema auf: Getrennte Schlafzimmer in langjähriger Partnerschaft wegen Schlafstörungen einer der beiden oder wegen Flugzeugstartlärm vergleichbarer Schnarchlautstärke oder wegen Prostatagerenne des werten Gatten in der Nacht.
Irgendwann hatten meine Freundin und ich auch schwarze Ringe unter den Augen und gestanden sich selber ein, dass sie getrennte Schlafzimmer haben wollten, um durchzuschlafen oder die eh schon durch Schmerzen oder Schlafstörungen belastete Nacht nicht noch weiter zu stressen.

Seltsamerweise kam der Wunsch nach getrennten Schlafzimmern nur von Frauen und wir fühlten uns auch erst sehr schuldig und wir bekamen auch erst echt Ärger, als wir das mit unseren Männern besprachen. Nur die wenigsten, u.a. ich, machten es trotzdem. Was nicht bedeutet, dass nicht am WE oder im Urlaub es auch wieder gemeinsam geht.

Bei mir ist es jetzt also schon fast 10 Jahre normal, auch tagsüber als Rückzugsort, außer im Urlaub und an manchen WE und spontan, getrennt zu schlafen, was einen hohen Anteil an meiner Krankheitslinderung hat.

Wie ist das bei euch? Kennt ihr auch so ein Theater?

02.07.2019 16:28 • x 2 #1


maya60
Vor allem meine ich dieses Thema unter dem Aspekt der Selbstfürsorge! Denn viele Frauen neigen dazu, im eigenen Familienrefugium zwar für jeden und für alles zuständig zu sein und von jedem ständig gerufen zu werden, aber dabei für sich selber so wenig Platz wie möglich zu beanspruchen. Dazu gehören die Klagen, die Kinder könnten sich ja in ihr Zimmer zurückziehen, der Mann in seinen PC-Raum, in seine Werkstatt oder in den Hobbykeller, nur man selber sei nie ohne Gesellschaft.
Dann war ich oft ganz irritiert. Wieso haben diese Frauen nicht ein eigenes Refugium, aber ihr Mann selbstverständlich doch? Auch junge Frauen klagen darüber. Sie planen nicht einen ebensolchen eigenen Raum ein wie alle anderen ihn haben. Warum nur?
All das Familien-Mental-Load tragen, aber selber am wenigsten Platz für sich beanspruchen? Was ist das denn für eine Selbstsicht, die dazu führt?
Ebenso, dass jeder ein Frühstück bekommt und die Familienmutter nicht mal eine Tasse Kaffee in der Früh in Ruhe trinkt? Eine der ersten Regeln, die unser Sohn lernte, als er sie begreifen konnte: Am WE schläft auch die Mama länger und bevor sie nicht alleine ihren Kaffee in ihrem Zimmer getrunken hat und nach unten kommt, wird sie nur in echten Notfällen angesprochen.
Wie kommt es, dass noch heute so viele Frauen auf einen Platz für sich verzichten?

03.07.2019 07:16 • x 3 #2


A


Hallo maya60,

Längere Krankheit braucht persönliches Schlaf- Zimmer

x 3#3


PaulaBaumann
Hallo liebe Maya,

Du sprichst mir aus dem Herzen. Wir brauchen jetzt schon im Urlaub zwei am besten drei Schlafzimmer. Da wir ja öfter das Enkelkind mitnehmen, habe ich Ihr erklärt, dass ich zwischen durch immer mal eine halbe Stunde für mich brauche.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße

03.07.2019 09:27 • x 2 #3


A
Liebe Maya,
mein Mann und ich verteilen uns auch in allen möglichen Zimmern, wenn es einerseits um die Nachtruhe, andererseits tagsüber um mein Zurückziehen geht. Das ist zum Glück bei uns möglich. Auch ich würde umgekehrt F. sehr stören, wenn ich nachts aus Entwässerungsgründen bei Herzstolperattacken mindestens fünfmal das Örtchen aufsuchen muss.
Wenn es mir nicht gut geht, sind Wutausbrüche und Enttäuschungstränen in der Symptomatik mit dabei. Ohne genügend räumlichen Freiraum würde ich mir das gemeinsame Leben sehr belastet vorstellen.

03.07.2019 10:38 • x 2 #4


ZeroOne
Hi Maya!

Für mich ist es sehr spannend, das Thema hier mal aus weiblicher Sicht zu lesen!

Zitat von maya60:
Wie kommt es, dass noch heute so viele Frauen auf einen Platz für sich verzichten?


Wie verstehst du verzichten? Aktiv oder passiv? Meinst du, dass Frauen ein eigenes Schlafzimmer einfordern, es jedoch von männlicher Seite nicht zugesprochen bekommen und daraufhin verzichten (müssen)?
Oder, dass Frau das im Stillen für sich selbst abwägt und dann zum Wohle der Familie (oder nur des Mannes) verzichtet und das Thema gar nicht erst offen einbringt?

Zitat von maya60:
Seltsamerweise kam der Wunsch nach getrennten Schlafzimmern nur von Frauen und wir fühlten uns auch erst sehr schuldig und wir bekamen auch erst echt Ärger, als wir das mit unseren Männern besprachen.


In der Tat ist das spannend, denn ich habe es in meinen Partnerschaften (ausnahmslos) genau umgekehrt erlebt. Schon lange vor meinen Schlafstörungen und anderen psychischen Extravaganzen, war für mich ein gesonderter Schlafbereich wichtig. Man kann ja trotzdem - je nach Lust und Laune - im gleichen Bett schlafen. Aber alleine das Wissen um diese Rückzugsmöglichkeit bei Nacht ist für mich Gold wert.
Schon in jungen Jahren, als die räumlichen Verhältnisse noch beengt waren, habe ich meinen Partnerinnen freiwillig das Schlafzimmer überlassen und auf der Couch im Wohnzimmer genächtigt. Später dann auf einem hochwertigen Mulitfunktionssofa im Büro, bevor erstmals Räumlichkeiten für ein eigenes Schlafzimmer vorhanden waren.

Es war wirklich ausnahmslos so, dass meine Partnerinnen sich in irgendeiner Art daran störten und lieber ein Bett / Raum dauerhaft geteilt hätten. Das ging von missbilligenden Blicken und Kommentaren bis hin zu ständig wiederkehrenden, teils heftigen Diskussionen, z.B. warum man überhaupt zusammenleben würde, wenn sogar nachts jeder sein eigenes Ding macht, etc. Insofern finde ich deine Darstellung mit komplett entgegengesetzten Erfahrungen sehr interessant und erfrischend! Früher hätte ich Freudensprünge gemacht, wenn mal eine Partnerin auf mich zugekommen wäre und gesagt hätte, dass sie ein eigenes Schlafzimmer braucht.

Was Krankheit und eigenes Schlafzimmer betrifft: ich weiß, dass man in jeder Therapie im Rahmen der Schlafhygiene u.a. beigebracht bekommt, dass ein Schlafzimmer ausschließlich zum Schlafen da ist, dass man dies zu verinnerlichen hat und dass ein Schlafzimmer daher niemals Dinge enthalten sollte, die nichts mit dem Schlafen zu tun haben.
Ich persönlich würde so verrückt werden - besser gesagt: noch verrückter werden. Ich muss nachts im Bett auch mal Multimedia genießen können, ungesundes Food z.B. zu mir nehmen können, ein Buch lesen, mal aufstehen und rumlaufen, ein Game zocken, etc. Oder auch mal richtig arbeiten (ich weiß, jetzt springt wieder jeder Therapeut unter die Decke). Und da möchte ich niemandem zumuten, neben mir zu liegen.

Viele werden sagen, dass alles Gewöhnungssache ist. Aber für mich sind meine Nächte so okay (im Rahmen des aktuellen Übels), daher habe ich keine Intension, es zu ändern.

LG
ZeroOne

03.07.2019 13:43 • x 3 #5


maya60
Hallo Paula, ja, im Urlaub finde ich es auch wichtig, dass genug Platz da ist und Rückzugsmöglichkeit. Wie früher zu Rucksacktourismus-Studentenurlaub geht es heute nicht mehr bei mir. Vor allem auch, weil es auch im Urlaub oft bei mir so ist, dass ich nachts nicht schlafe und dies tagsüber tue und auch zu schwach für große Urlaubsunternehmungen bin, ist für mich ein schöner Ort zum Rückzug ganz wichtig und genug Platz.

Hallo Mayke, ja, sich frei über die Räume des Hauses verteilen können, tut gut, gerade auch an Tagen und in Stunden, wenn die Krankheit mehr als frustrierend ist. Auch wenn das beiden Partnerns so passt und nicht in den falschen Hals gerät.

Hallo Zero, diesen Satz mit dem eigenen Platz habe ich nicht auf´s Schlafzimmer bezogen, sondern auf meine Beobachtung, dass Familien-Frauen meiner älteren Generation und auch sogar jüngere Familien-Frauen oft seufzen, dass zwar ein eigener Hobbyraum, Werkraum. PC-Raum oder ein Büro für ihren Mann (ch meine jetzt nicht beruflich, das wäre ja klar) existiert, aber nichts derartiges für sie.
Das muss ja so geplant worden sein. So wie wir ein Haus wollten, in dem ich, unabhängig vom Schlafzimmer, ebenso ein eigenes Büro wollte wie mein Mann.

Also, dass wir kein Pärchen waren, das, nachdem wir auch Eltern geworden waren, nur immer beieinander waren, das war uns schon bei Hauskauf klar.

Viele Frauen scheinen aber auf diesen Platz für sich alleine zu verzichten und ich frage mich, warum. Wenn es um Platzgründe ginge, das kenne ich auch, dann würde man sich eben einen Raum teilen, aber das ist es eben nicht. Und das Seufzen der Frauen zeigt ja eine stille Sehnsucht danach. Warum still?

Ich kenne, wie du, wenige Paare, die wie in einer WG kein gemeinsames Schlafzimmer haben, sondern jeder ein eigenes Zimmer, von Anfang an auch so geplant. Dann aber bewusst kinderlose Paare. Das wird aber bei jungen kinderlosen Paaren mittlerweile häufiger wie es auch häufiger wird, in getrennten Wohnungen nahe beieinander zu wohnen.
Seltsamerweise scheinen Familien-Frauen in meinem Leben ein anderer Typus zu sein, mal eine ganz steile These gewagt?

Solange mein Mann und ich noch nachts durchschliefen und sowohl mein Mann wie auch ich noch geräuschfreier schliefen , fand ich ein gemeinsames Schlafzimmer schön. Ich, die ich so stolz war, als Kind endlich ein eigenes Zimmer zu haben, nachdem meine ältere Schwester auszog, war stolz und zufrieden damit.
Ich glaube, das ist aber auch viel Prägung, denn mittlerweile kann ich jede Form des Zusammenwohnens und Nahewohnens verstehen. Tatsächlich wäre ich aber auch wohl beleidigt gewesen in jüngeren Jahren, kein gemeinsames Schlafzimmer zu teilen. Da kann ich mir vorstellen, wenn du da der Zeit voraus warst, dass du das durchsetzen musstest.

Mein Mann und die Männer meiner Freundinnen waren durch die Bank weg beleidigt, als wir Frauen ein eigenes Schlafzimmer brauchten, weil wir Paare uns gegenseitig wach machten oder wachhielten mittlerweile wegen Schnarchen, Rumgerenne oder ähnlichem.
Nachdem wir aber dies genau beschrieben und dass es nicht um ein Nachlassen der Liebe ging, waren unsere Männer immer noch beleidigt. So einige Freundinnen haben dann verzichtet und weiterhin wach gelegen.
Selbst, als ich dann fragte: Ja, soll ich denn nachts wachliegen und unter Schlafmangel leiden, selbst da schaute mein Mann verständnislos, denn bei seinen Eltern war es üblich, dass der Vater die Mutter aufweckte, wenn er selber Schlafstörungen hatte oder früh verreiste oder irgend etwas brauchte. Flutlicht, Koffer auf´s Bett und Frau bitte beim Packen helfen.
Das habe ich auch erst von meinem Mann fordern müssen, dass er mich nicht bei frühen Geschäftsreisen weckte. Bei noch patriarchalischen Ehen der Eltern ist das anscheinend manchen nicht automatisch klar.

Und man soll sich nicht vertun: Auch in meiner Generation gibt es noch Familien, in denen der Vater abends das TV-Programm bestimmt

Mein Mann hat sich wohl bis heute noch nicht tief in seinem Herzen damit angefreundet, dass ich woanders schlafe, aber ich habe mich einfach für mich entschieden und so musste er das. Ich schlich aber eine Zeitlang nachts aus dem Schlafzimmer, sozusagen als Gewöhnungsübergang für uns beide.
Auch alle Aufgaben in unseren Großfamilien, die ich krankheitsbedingt über Jahre hinweg aufgab, obwohl ersichtlich war, wie krank ich war, musste ich über breite Verständnislosigkeit hinweg aufgeben. Das war nicht logisch, sondern altes Patriarchat, denke ich, selbst bei einem viel jüngeren Mann wie meinem, der kein Macho ist. Seit ich aber weiß, dass Selbstreflexion anscheinend nur eine lästige Angewohnheit bei mir ist, verstehe ich das. Innere Regungen werden nicht hinterfragt darauf, ob sie unfair sind.

Und was die Schlafhygiene bei Schlafstörungen angeht, habe ich mich nie darum gekümmert. Für mich war schon von Jungauf mein Bett ein Lebensort mit Bücherstapeln, Schreibzeugs und jetzt allen Medien außer TV drumherum. Auch Frühstück im Bett liebe ich. Auch in unserem gemeinsamen Schlafzimmer brauchte jeder seine Bücherstapel um sich herum.

Liebe Grüße! maya

03.07.2019 14:44 • x 2 #6


M
Auch wir hatten getrennte Schlafzimmer.
Nach einem Unfall hatte ich über Monate
ein Pflegebett in unserem Wohnzimmer. Dadurch habe wir gemerkt das uns die getrennten
Zimmer gut taten. Nachdem ich das Pflegebett nicht mehr benötigte
haben wir unsere Wohnung entsprechend umgestaltet
Es gab uns sehr viel Freiraum.

Ich mag mir kein Zimmer mehr mit jemandem teilen und habe mir aus diesem Grund eine
Zusatzversicherung fürs Krankenhaus zugelegt.

03.07.2019 15:06 • x 4 #7


maya60
Zitat von Machara:
Dadurch habe wir gemerkt das uns die getrennten
Zimmer gut taten. () Es gab uns sehr viel Freiraum.



Liebe Machara, diesen Aspekt finde ich so wichtig! Dass das Älterwerden oder eine langjährige Beziehung nicht nur als etwas gesehen und erlebt wird, was nur Abbau und mehr Beschwerlichkeiten bringt, sondern auch mehr Freiräume und neue Räume. Das stimmt ja in vielfacher Hinsicht. Bei mir sind auch ganz neue Interessen dazugekommen.

Wo alte Gewohnheiten wichen, entstand Neues.

Liebe Grüße! maya

03.07.2019 15:17 • x 2 #8


E
Ihr sprecht mir da aus der Seele!

Mein Ex-Mann und ich hatten eine gemeinsame Wohnung, danach ein gemeinsames Haus gemietet und es war immer klar, daß jeder ein Zimmer für sich braucht, wobei ich eher die treibende Kraft war, bzw. das sogar zur Bedingung für ein Zusammenleben gemacht habe.
Schlafbedürfnisse sind absolut unterschiedlich, auch ohne Krankheitsbild.

In den Urlauben war es oft ganz schwierig.aber es ging dann noch eher als im Alltag.


Ich selbst bin nachts, obwohl ich viel und gut schlafe, sehr unruhig, die Nächte, in denen es schlaflose Stunden gibt, will ich nicht mehr um die Decke kämpfen, keine Erklärungen abgeben, kein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn ich aufsteh, in die Nacht rausschau und eine Zig. rauche oder mir einen Film anschaue.

Je älter ich werde, desto klarer wird mir das.

Während der Anfangszeit meines BO, als mein Inneres wie aufgekratzt und wund war, und ich überall Gefahren sah, konnte ich nachts aus Angst und Sorge nicht schlafen, bin auf und ab gegenagen, rauf und runter (meine Katze war ganz meschugge, weil die dann natürlich auch raus wollte.) und hab tagsüber, in der Sicherheit des Hellen, geschlafen.
Wäre da jemand an meiner Seite gewesen, ich weiß nicht, was passiert wäre.

Wenn ich heute nachts Gedanken habe, oder irgendwelche kreativen Anfälle, geh ich nach unten, rauche, hör Musik, male oder skizziere, oder schreibe, was mir durch den Kopf geht, und wenn es nur eine einfache Konstruktion ist- da will ich auch nicht gestört werden.
Zitat von Mayke1:
Ohne genügend räumlichen Freiraum würde ich mir das gemeinsame Leben sehr belastet vorstellen.

Du, ich kenne sogar eine Ehepaar, die an die 50 gemeinsame Jahr zusammen in einem Haus leben, aber in getrennten Wohnungen, die besuchen sich, bekochen sich, da gibt es ganz viele Nähe, Respekt und Intimität, aber sie schlafen seit vielen Jahren so gut wie nie mehr in einem Bett länger als ein paar Stunden.

Zitat von ZeroOne:

Es war wirklich ausnahmslos so, dass meine Partnerinnen sich in irgendeiner Art daran störten und lieber ein Bett / Raum dauerhaft geteilt hätten. Das ging von missbilligenden Blicken und Kommentaren bis hin zu ständig wiederkehrenden, teils heftigen Diskussionen, z.B. warum man überhaupt zusammenleben würde, wenn sogar nachts jeder sein eigenes Ding macht, etc.

Hast du es ihnen nicht erklärt?
Vielleicht fühlten sie sich verunsichert?
Ausgeschlossen?

03.07.2019 15:20 • x 4 #9


maya60
Hallo Resi, ich finde es, mal abgesehen von dem, wovon eben bei diesem Thema in diesem Forum kaum abzusehen ist, also von den krankheitsbedingten Bedürfnissen, finde ich es einfach schön, wenn das Wohnen mit den Lebensphasen mitgeht wie bei dir auch, also wenn sie lebendig sind.
Wenn Wohnungen und Häuser wie ein Mausoleum Jahrzehnte so bleiben wie zu Familienzeiten mit Kindern oder zur Berufstätigkeit, dann gruselt es mich. Die erwachsenen grauhaarigen Kinder schlafen noch beim Besuch zwischen alten Fußballpostern ihrer Teenyzeit.
Dann ist ja schon klar, dass das Vergangene alles definiert. Es sei denn, das strahlt noch Lebendigkeit aus. Oder die Wohngebäude sind eh durch etwas anderes definiert wie einen aktiv betriebenen Bauernhof oder eine Künstlerwerkstatt o.ä.

Wieviel entdecken wir neu und wieder, wenn wir aus Elternschaft und Beruf langsam hinausgehen oder ganz.
So wie in manchen Prozessen der Verlangsamung auch eine ganz neue Qualität steckt.
Wie es für mich immer wichtig war, etwas ganz Neues zu entdecken, nicht Stillstand, nicht Konservierung. Auch als Paar.

03.07.2019 15:28 • x 3 #10


ZeroOne
Zitat von maya60:
Und man soll sich nicht vertun: Auch in meiner Generation gibt es noch Familien, in denen der Vater abends das TV-Programm bestimmt


Beim TV-Programm hört der Spaß auf!



LG
ZeroOne

03.07.2019 16:17 • x 1 #11


ZeroOne
Hi Resi!

Zitat von Resi:
Hast du es ihnen nicht erklärt?
Vielleicht fühlten sie sich verunsichert?
Ausgeschlossen?


Doch, ich hatte eigentlich immer versucht, es verständlich rüber zu bringen. Vielleicht hast du aber recht mit der Verunsicherung und dem ausgeschlossen fühlen. Vielleicht hätte ich es ja nicht gut genug erklärt?
Eine Zeit lang hatte ich die abgefahrene These, dass das so ein Evolutionsthema ist: Schutz zu brauchen Aber das macht in der heutigen Zeit ja auch keinen Sinn. So viele Menschen leben alleine

LG
ZeroOne

03.07.2019 16:26 • x 2 #12


A


Hallo maya60,

x 4#13


maya60
Hallo Zero, bestimmt ist es evolutionär bedingt und dann konventionell und dann auch romantisiert.

Es ist bestimmt auch ein Teil Besitzstatus und fälschlicherweise Maß der Liebe, zumindest zu Anfang der Beziehung nur beieinander sein zu wollen und erst recht in der Intimität des Schlafes keinen Millimeter voneinander zu weichen.
Ich erinnere mich an Paare, die am Anfang sich ganz eng in einem Einzelbett aneinander kuschelten und dies hinterher im Doppelbett freiwillig beibehielten. Und es stolz noch nach Jahren erzählten. Ich hätte da keine Nacht geschlafen.

Ich glaube, diese übermäßige Romantisierung hat sich angesichts von Scheidungen und vor allem Altersarmutsgefahr Familie für Frauen und mehr Erfahrungen in unterschiedlichen Beziehungen merklich versachlicht und die Individualisierung und hohe Eigenverantwortung hat auch für mehr Verständnis dafür geführt, dass wir Räume nur für uns allein möchten und das o.k. ist. Solange keine Kinder da sind, dann kommt ein Rückfall in klassische Muster häufig, beobachte ich.

03.07.2019 17:00 • x 3 #13

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