sundancere20j
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Hallo zusammen,
ich dachte mir einfach mal, dass ich hier ein neues Thema aufmache, um meine Erfahrung mit dem Thema Antidepressiva und Medikation zu teilen. Ein wenig ausholen möchte ich, da ich glaube, es gibt den ein oder anderen, der ähnliche Gedanken, Sorgen und Nöte hat, wie ich.
Meine Diagnosen sind:
- Rezidivierende depressive Störung, gegenwertig schwere Episode ohne Psychose (F33.2)
- Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)
Zuerst jedoch möchte ich erwähnen, dass ich mich lange Zeit wirklich strikt geweigert habe, mir überhaupt um dieses Thema irgendwelche Gedanken zu machen, geschweige denn, jemals ein solches Medikament zu nehmen. Ich hatte Angst. Angst vor Nebenwirkungen, Angst vor Kontrollverlust, Angst vor Abhängigkeit, Angst vor der Angst.
Das Problem an dieser Stelle war, die Uneinigkeit zwischen den Ärzten, was denn am besten für mich wäre. Da war zum einen und anfänglich meine Ärztin für Psychotherapie, auf der anderen Seite meine behandelnder Arzt in der Tagesklinik, darüber der Chefarzt. Jeder wusste etwas anderes und jeweils besser als der andere. Das hat mir schlussendlich weder meine Bedenken, noch meine Ängste genommen.
Ebenfalls tendiere ich nicht zur Einnahme von Medikamenten, oder dazu, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Will heißen, dass ich bspw. keine Antibiotika nehme, nur weil sich ein Schnupfen anbahnt, oder Ähnliches. Lediglich mal ne IBU 400, wenn die Kopfschmerzen nicht besser wurden, bzw. ne Pantro bei nicht nachlassendem Sodbrennen und damit einhergehend Magendruck.
Mein Leiden jedoch ist definitiv nicht besser geworden über die Zeit, bin seit Dezember 2018 arbeitsunfähig. Insbesondere die Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen und das Früherwachen wurden schlimmer und schlimmer. Mittlerweile habe ich eine Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, bei der ich mich sehr gut aufgehoben fühle und der ich auch das nötige Vertrauen entgegenbringe.
Diese verschrieb mir zuerst einmal in Bezug auf die obige Thematik mit den Schlafproblemen Trimipramin als Tropfen. Hiervon nehme ich nun seit dem 08.05.2019 jeweils 25 Tropfen (25 mg Wirkstoff) jeden Abend vor dem Schlafengehen. Und es wirkt bei mir, verursacht Gott sei Dank als einzige Nebenwirkung nur Mundtrockenheit. Aber ansonsten fühle ich mich in Bezug auf den Schlaf wesentlich besser. Werde kaum noch wach während meines Schlafs und fühle mich insbesondere morgens besser.
Seit der Einnahme des Medikaments sind auch die lästigen Begleiterscheinungen der Depression in den Hintergrund gerückt, bzw. nicht mehr da. Keine Kopfschmerzen mehr, kein Magengrummeln, keine Übelkeit, kein Sodbrennen, keine Verspannungen mehr. Ist wie ein Wunder.
Trimipramin
- wirkt über mehrere Stunden stark sedierend; über anticholinerge und antihistaminerge Wirkungen vermittelt.
- wirkt schlafanstoßend; über eine Blockade der 5-HT2-Rezeptoren.
- wird daher überwiegend als Schlafmittel eingesetzt. In dieser Indikation wird es weiterhin gerne verordnet, da es keine REM-Schlaf-Störungen und keine Abhängigkeit bewirkt und auch bei längerer Gabe seine Wirkung behält.
- wirkt nur schwach antidepressiv, da es anders als andere trizyklische Antidepressiva fast keine Serotonin- oder Noradrenalin Wiederaufnahmehemmung zeigt.
Im zweiten Schritt hat sie mir nun Escitalopram als Tropfen verschrieben. Diese nehme ich seit dem 24.05.2019, jeweils einmal am Tag. Begonnen habe ich mit 5 Tropfen (5 mg Wirkstoff) und steigere das nun jeweils, bis ich bei 10 Tropfen angelangt bin.
Nebenwirkungen waren bis jetzt leichte Übelkeit und leichter Schwindel. Jedoch erträglich und vor allem nicht langanhaltend, sondern im Regelfall innerhalb von zwei Stunden nach Einnahme des Medikaments und dann rund eine halbe bis eine Stunde.
Dafür merke ich schon jetzt ein wesentlich besseres Erleben des Tages. Ich verspüre wieder Lust etwas zu unternehmen und schaffe auch wieder etwas zu Ende zu bringen. Grundsätzlich wird meine Laune nun wieder besser.
Ich schreibe dies in dieser Ausführlichkeit, weil ich zuerst dachte, ich käme allein mit der Depression zurecht. Doch alles in allem hat mir meine lange Quälerei gezeigt, dass ich damit falsch lag und es doch hilfreich sein kann, wenn man im Rahmen einer angemessenen Behandlung auch Medikamente zur Hilfe nimmt.
Verantwortungsvoll fand ich meine Ärztin, die mich langsam an das Thema heranführte und ich hoffe nun endlich weiter voranzukommen.
Einen sonnigen Tag euch allen
Euer S.
ich dachte mir einfach mal, dass ich hier ein neues Thema aufmache, um meine Erfahrung mit dem Thema Antidepressiva und Medikation zu teilen. Ein wenig ausholen möchte ich, da ich glaube, es gibt den ein oder anderen, der ähnliche Gedanken, Sorgen und Nöte hat, wie ich.
Meine Diagnosen sind:
- Rezidivierende depressive Störung, gegenwertig schwere Episode ohne Psychose (F33.2)
- Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)
Zuerst jedoch möchte ich erwähnen, dass ich mich lange Zeit wirklich strikt geweigert habe, mir überhaupt um dieses Thema irgendwelche Gedanken zu machen, geschweige denn, jemals ein solches Medikament zu nehmen. Ich hatte Angst. Angst vor Nebenwirkungen, Angst vor Kontrollverlust, Angst vor Abhängigkeit, Angst vor der Angst.
Das Problem an dieser Stelle war, die Uneinigkeit zwischen den Ärzten, was denn am besten für mich wäre. Da war zum einen und anfänglich meine Ärztin für Psychotherapie, auf der anderen Seite meine behandelnder Arzt in der Tagesklinik, darüber der Chefarzt. Jeder wusste etwas anderes und jeweils besser als der andere. Das hat mir schlussendlich weder meine Bedenken, noch meine Ängste genommen.
Ebenfalls tendiere ich nicht zur Einnahme von Medikamenten, oder dazu, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Will heißen, dass ich bspw. keine Antibiotika nehme, nur weil sich ein Schnupfen anbahnt, oder Ähnliches. Lediglich mal ne IBU 400, wenn die Kopfschmerzen nicht besser wurden, bzw. ne Pantro bei nicht nachlassendem Sodbrennen und damit einhergehend Magendruck.
Mein Leiden jedoch ist definitiv nicht besser geworden über die Zeit, bin seit Dezember 2018 arbeitsunfähig. Insbesondere die Probleme beim Einschlafen, Durchschlafen und das Früherwachen wurden schlimmer und schlimmer. Mittlerweile habe ich eine Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, bei der ich mich sehr gut aufgehoben fühle und der ich auch das nötige Vertrauen entgegenbringe.
Diese verschrieb mir zuerst einmal in Bezug auf die obige Thematik mit den Schlafproblemen Trimipramin als Tropfen. Hiervon nehme ich nun seit dem 08.05.2019 jeweils 25 Tropfen (25 mg Wirkstoff) jeden Abend vor dem Schlafengehen. Und es wirkt bei mir, verursacht Gott sei Dank als einzige Nebenwirkung nur Mundtrockenheit. Aber ansonsten fühle ich mich in Bezug auf den Schlaf wesentlich besser. Werde kaum noch wach während meines Schlafs und fühle mich insbesondere morgens besser.
Seit der Einnahme des Medikaments sind auch die lästigen Begleiterscheinungen der Depression in den Hintergrund gerückt, bzw. nicht mehr da. Keine Kopfschmerzen mehr, kein Magengrummeln, keine Übelkeit, kein Sodbrennen, keine Verspannungen mehr. Ist wie ein Wunder.
Trimipramin
- wirkt über mehrere Stunden stark sedierend; über anticholinerge und antihistaminerge Wirkungen vermittelt.
- wirkt schlafanstoßend; über eine Blockade der 5-HT2-Rezeptoren.
- wird daher überwiegend als Schlafmittel eingesetzt. In dieser Indikation wird es weiterhin gerne verordnet, da es keine REM-Schlaf-Störungen und keine Abhängigkeit bewirkt und auch bei längerer Gabe seine Wirkung behält.
- wirkt nur schwach antidepressiv, da es anders als andere trizyklische Antidepressiva fast keine Serotonin- oder Noradrenalin Wiederaufnahmehemmung zeigt.
Im zweiten Schritt hat sie mir nun Escitalopram als Tropfen verschrieben. Diese nehme ich seit dem 24.05.2019, jeweils einmal am Tag. Begonnen habe ich mit 5 Tropfen (5 mg Wirkstoff) und steigere das nun jeweils, bis ich bei 10 Tropfen angelangt bin.
Nebenwirkungen waren bis jetzt leichte Übelkeit und leichter Schwindel. Jedoch erträglich und vor allem nicht langanhaltend, sondern im Regelfall innerhalb von zwei Stunden nach Einnahme des Medikaments und dann rund eine halbe bis eine Stunde.
Dafür merke ich schon jetzt ein wesentlich besseres Erleben des Tages. Ich verspüre wieder Lust etwas zu unternehmen und schaffe auch wieder etwas zu Ende zu bringen. Grundsätzlich wird meine Laune nun wieder besser.
Ich schreibe dies in dieser Ausführlichkeit, weil ich zuerst dachte, ich käme allein mit der Depression zurecht. Doch alles in allem hat mir meine lange Quälerei gezeigt, dass ich damit falsch lag und es doch hilfreich sein kann, wenn man im Rahmen einer angemessenen Behandlung auch Medikamente zur Hilfe nimmt.
Verantwortungsvoll fand ich meine Ärztin, die mich langsam an das Thema heranführte und ich hoffe nun endlich weiter voranzukommen.
Einen sonnigen Tag euch allen
Euer S.