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Mein Kind hat Depressionen

M
Hallo,
Ich bin neu in diesem Forum und muss mich hier erst mal etwas orientieren. .
Mein Kind (26) leidet an Depressionen und hat nun ärztliche. Hilfe in Anspruch genommen und befindet sich nun in stationärer Behandlung.
Ich weiss derzeit nicht wie ich damit umgehen soll, ich möchte sehr gern helfen.
Wer ist auch in so einer Situation ?
Vielleicht kann man sich austauschen?

06.01.2024 23:26 • x 3 #1


Oli
Hallo, Malepartus,

herzlich Willkommen von mir in diesem Forum!

Ich hoffe, Du findest hier die ein oder andere Antwort.

Vielleicht möchtest Du etwas mehr von Deiner Situation berichten. Ich bin recht sicher, dass Du hier einige Informationen bekommen kannst, die Dir weiter helfen.

Wenn Dein Kind in stationärer Behandlung ist, dann ist das nach meinem Dafürhalten ein sehr wichtiger Schritt.

Eine schwierige Aufgabe ist meist, im Anschluss an so eine stationäre Therapie eine ambulante therapeutische Betreuung zu finden.

Weiterhin stellt sich für mich die Frage, ob Du die Depression als etwas siehst, was weg muss oder als Warnsignal, dass Deinem Kind der bisher eingeschlagene Weg nicht gut tut.

Ich wünsche Euch Beiden alles Gute!

07.01.2024 01:08 • x 4 #2


A


Hallo Malepartus,

Mein Kind hat Depressionen

x 3#3


Fritz
Hi Malepatus

Erstmal herzlich willkommen!
Am Meisten hilfst du deinem Kind, wenn du es verstehst, und nicht überforderst.

(Stell dir vor, du sitzt mit deinem Kind in einer Art Erdloch und bist einfach nur ruhig bei ihm, wenn es dich dann braucht, bist du da.)

Den Rest muss dein Kind selber tun!

07.01.2024 08:13 • x 3 #3


buddl1
der Weg hierher, für keinen leicht und meist aus einem Anlass den man eigentlich nicht haben möchte, doch das Leben spielt seine Faden ab und irgendwann ist man einfach nur noch auf der Suche....

er hat sich seiner Erkrankung und ja, so sollte man dies sehen, gestellt. dadurch sind viele Zweifel, viele Ängste und vor allem die Ungewissheit der Gewissheit gewichen und somit der erste Schritt zurück ins Leben getan.

nun, was kannst du tun,
einfach nur da sein, nicht fragen, nicht fordern alles was zu seinem Leben gehört. wenn er um Hilfe bittet, dies oder das zu tun, klar, ein Mutter versetzt Berge, gegen jeden und alles, das kann nur eine Mutter.
aber sei darin vorsichtig, das nicht seine Grenzen, sein verzweifeln dir zu eigen wird, schnell ist man selbst in der Gefahr in diese Loch, in diese Verzweiflung zu rutschen, weil es eben so leicht ist, wenn man für sich keinen Ausweg mehr sieht.
besuche in in der Klinik, wenn er es möchte, halte Abstand wenn er diesen fordert. höre zu und halte seine Hand, du bist zuweilen die einzige Vertraute, den er sich noch öffnen kann.
seine Lösungen muss er sich selbst erarbeiten, erkennen und letztlich auch alleine gehen,
du, du begleitest ihn darin.
auch wenn es Rückschläge geben wird, lasse ihn nicht los.
Zweifel gehören Leben, aber auch die Hoffnung.
buddl1,

07.01.2024 08:32 • x 3 #4


Ell
Liebe Malepartus,
Willkommen hier im Forum.
Wesentliches haben meine Vorschreiber schon gesagt. Ich möchte dich auch noch einmal darin bestärken, dass du für ihn da sein kannst, Kontakt halten aber ohne ihn damit zu bedrängen,. Du wirst spüren was er braucht denke ich. Manchmal ist e schwer auszuhalten das eigene Kind (wenn auch erwachsen) so leiden zu sehen. Sorge auch gut für dich, vielleicht gibt es eine Angehörigengruppe mit gleich betroffenen Eltern. Es kann stärkend sein sich mit ähnlich betroffenen Eltern auszutauschen. Manchmal gibt es in den Kliniken selbst solche Gruppen.

Ganz gut ist es, dass er selbst sich Hilfe gesucht hat und in die Klinik gegangen ist. Ich wünsche ihm dort gute Unterstützung.
Du kannst dich gern bei mir auch in PN melden. Alles Gute für euch!

07.01.2024 09:38 • x 3 #5


M
Ganz lieben Dank für eure Rückmeldungen.
Mein Sohn wird Freitag 26 Jahre.
Nun einiges zum Sachverhalt, vielleicht kann man es dann besser verstehen.
Vor ca.3 Jahren hatten wir ein längeres Gespräch während eines Strandspazierganges. Er sagte: Mutti, ich habe eine schwere Zeit hinter mir. Ich hatte Depressionen und habe Angst wieder in ein tiefes Loch zu fallen. Ich belas mich und versuchte ihn zu bewegen sich einem Psychologen anzuvertrauen. Denn ich bin Muttert, ich liebe mein Kind, kenne mich auf diesem Fachgebiet aber nicht aus.
Damals war er noch nicht bereit, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Er ist sehr in sich gekehrt, introvertiert, hat keine Freunde, meint auch er ist nicht fähig Freundschaften aufrecht zu erhalten.
Wenige Tage vor Weihnachten viel er wieder in ein tiefes Loch. Mein Lebensgefährte und ich flogen am 23.12.23 in den Weihnachtsurlaub. Er wollte uns damit nicht belasten und uns den Urlaub verderben. Daher sagte er uns nichts.
Er macht gerade eine Ausbildung ( 3. Lj). Er vertraute dich seinem Ausbilder an und sagte ihm dass er nicht mehr weiter weiss und Suizidgedanken hat. Dieser fuhr in direkt in die Tagesklinik. Ich bin diesem Menschen sehr dankbar.
Gestern und heute war mein Sohn bei uns. Wir redeten sehr viel über seine Gefühle Gedanken Zweifel. Ich habe ihm immer wieder versichert, dass wir zu jeder Tages und Nachtzeit für ihn da sind.
Heute erzählte er uns dass es bereits in der Schule begann.....er wurde gemobbt. Das zog sich im Gymasium weiter....danach ging er zur Bundeswehr/ Marine. Auch dort hat er sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Es tut mir in der Seele weh meinem Kind nicht helfen zu können.
Heute sagte er: Seine Suizidgedanken wären nicht völlig weg, nur irgendwo in einer Schublade im Hinterkopf abgelegt und ob ich es ihm übel nehmen würde( wenn die Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt ) dass er von sich aus geht.
Ich kann das hier kaum schreiben....es tut so weh und ich habe Angst um meinen Sohn.
Er hat heute aber auch gesagt, dass er bereit ist diese Therapie durchzuführen..
Ich fühl mich so hilflos.

08.01.2024 00:12 • x 2 #6


buddl1
ja, hilflos mit zuzusehen, wie der Mensch vor einen versinkt, unfähig ihn herauszuziehen, eine ungewisse Kraft die an ihm zerrt und man selbst nur an all die vergangene Zeit nur denkt, würde alles tun, ihn ans Ufer zuziehen ...
die suizidalen Gedanken, jeder hatte sie mal, mal stärker mal schwächer. aber in einer depri, können sie so präsent werden, dass selbst lie letzten oder einzigen nahestehenden mit hinein gezogen werden, alles an nur einer Frage zu scheitern schein, was
ja was hat den eigentlich noch einen Sinn?
wir schauen uns um, all die fröhlichen Menschen um sich und einige die uns verstört erblicken, uns aufmuntern wollen, komm los lach doch mit ... doch es geht nicht, weil alle Gedanken wie festgebrannt nur daran gebunden sind, was wäre wenn.. er es dennoch ....
ich kenne eben auch jene die dann zurückblieben, auch die den zumindest den Kampf für sich gewonnen haben. nur vergessen nicht mehr möglich ist.
es ist gut sich austauschen zu können, teilen und dann zumindest zu wissen, allein ist weder er noch, genau deshalb suchten wir hier.
er hat all das dir im engsten vertrauten erzählt, es gilt ihn zu zeigen, wie bunt die Welt wieder sein kann, dass sein Lachen auch dein Lachen wieder sein kann, irgendwann.
das du ihn verstehst, weiterhin liebst, was du einst geboren hast egal wie sein Weg weiter gehen wird.
er hat sich dieser Herausforderung gestellt, hat noch nicht aufgegeben, begleite ihn, nur erdrücke ihn nicht.
meine Tochter sagte mal in einer ihrer schwierigen Zeit, dass sie nicht gehen werde, solang ich lebe....
ist das Fluch oder Segen?
auch wenn sie heute stabil erscheint, so kann doch jedes kleine Versagen in der realen Welt sie wieder dahin zurückziehen, wo man sein Kind nicht sehen will.
bei all der Herausforderung, bewahre dir dein eigenes Leben, mit der Oase deiner Partnerschaft, diese ist ebenso wichtig, sie gibt dir die notwendige Stabilität, den Rückzugsort um sich all dem entgegen zu stellen.
buddl1,

08.01.2024 06:32 • x 2 #7


A
GUTEN mORGEN mALEPARTUS.
Das Positive an der Situation deines Sohnes,
sehe ich darin,
daß er sich dir anvertraut.
Mit dir sprich, sich öffnet.
Wäre es denn möglich,
für ihn,
sich selbst in einem,
oder diesem Forrum,
anzumelden?
Er könnte all seine Fragen,
Befindlichkeiten,
Verhaltensweisen,
Ängste..................................
in einem geschützten Raum stellen und vielleicht auch beantwortet bekommen.
Ich wünsche euch und deinem Sohn ganz viel Kraft bei der Hilfesuche.

08.01.2024 07:08 • x 3 #8


A


Hallo Malepartus,

x 4#9


Alexandra2
Liebe @Malepartus ,
herzlich Willkommen im Forum.
Ich bin selbst Mutter eines fast gleichaltrigen Sohnes. Auch er erlebte Mobbing und wollte mit 7 Jahren nicht mehr leben. In all den Jahren habe ich gelernt, daß ich nur meine Anwesenheit, Verfügbarkeit zeigen kann. Mein Sohn ist ebenso introvertiert und mein offenes Wesen hat ihm nicht gut getan. Aus dieser und meiner eigenen Erfahrung (bin auch depressiv) heraus kann ich nur sagen: Nähe anbieten, nur anbieten. Alles Weitere ist zuviel.
Und so, wie Du schreibst, tust Du alles, was Menschen mit Depressionen helfen kann, finde ich.
Wichtig ist, daß Du selbst stabil bleibst- vielleicht wäre ein Arztgespräch in der Klinik hilfreich. Das wird oft angeboten.
Ich erlebe meine (chronische) Depression als unvorhersehbar. Das heißt, gehts mir heute schlecht, kann das morgen besser oder noch schlechter sein. Insofern ist das Befinden nur eine Momentaufnahme. Vielleicht hilft es Dir, welche Symptome (Haupt- und Nebenssymtome) Deines Sohnes am quälendsten sind? Für Deine Orientierung schau mal hier:
https://www.deutsche-depressionshilfe.d...depression
Wird das Vertrauen gefestigt, Du in Deines und Dein Sohn in seines, schaffst Du sehr gute Bedingungen. Ihr müsst beide lernen, wie/ womit die Depression gut behandelbar ist. Medikamente (ab mittelschwerer Depression) und Psychotherapie können sehr wirksam sein. Es ist leider ein (oft längerer) Suchprozess, bis alles passt.
Daß Du momentan überfordert bist, kann ich sehr gut verstehen. Es ist wichtig, daß Du Dein Wohlbefinden im Blick hast und ganz gezielt etwas dafür unternimmst.
Mein Sohn ist nicht gesund, aber momentan in der Lage, sein Leben zu gestalten. Ich stehe zur Verfügung, wenn er sich meldet. Das ist sehr schwer, aber unumgänglich, damit er spürt, ich schaffe es allein.
An dunklen Tagen habe ich immer das Gefühl, es nicht zu schaffen, was aber am nächsten Tag wieder anders aussehen kann. Aber bitte: ich schreibe aus der chronischen Depression heraus zZt mittelschwer. Das ist nicht verallgemeinerbar. Ich wollte nur die wechselnde Tagesform beschreiben. Das sieht für jeden anders aus.
Ich finde es toll, wie Du an der Seite Deines Sohnes bist, und auch wie schnell der Ausbilder reagiert hat....
Liebe Grüße Alexandra

08.01.2024 11:06 • x 5 #9

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