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Mein Partner hat Depressionen und sich getrennt

M
Hallo Zusammen,
ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.
Vor ca. 3 Jahren habe ich herausgefunden, dass mein Ex-Freund seit Jahren 2-Gleisig fährt, daraufhin bin ich Alk. mit dem Auto gefahren und in eine Polizeikontrolle gekommen. Ich musste meinen Führerschein für ein Jahr abgeben, ein paar Monate ist mein Hund krank geworden und ich habe echt die Welt nicht mehr verstanden und bin in ein tiefes Loch gefallen mit ganz extremen Schlafprobleme. Vor 1 1/2 Jahren habe ich meinen jetzigen Partner (also Partner bis vor einer Woche) kennengelernt durch diesen besagten Ex-Freund. Er war Verständnisvoll und hat sich so um mich gekümmert. Ich habe echt gedacht, jetzt habe ich nach all dem mal richtig Glück. Wir hätten sogar in 2 Wochen einen Termin in der Kinderwunschklinik gehabt. Mir geht es auch seit Ende des Jahres wieder richtig gut, ich kann auch wieder recht gut schlafen.
Vor 14 Tagen ist er operiert worden am Tennisarm und er war auf einmal von Sonntag auf Montag ein anderer Mensch. Aggressiv, nur am schreien wenn ich piep gesagt habe. Ich hatte echt Angst vor ihm. Wenn andere dabei waren, war er lustig und gut drauf. Auf einmal wirft er mir likes auf facebook von Männern vor, die Jahre her sind. Ich könnte 1.000 solcher Beispiele nennen. Obwohl mit dem Wissen von jetzt ist es mir eigentlich schon in den letzen Monaten aufgefallen, dass er anders geworden ist unkonzentriert ganz schnell überfordert und extrem viel geschlafen.
Ich muss dazu sagen, mein Wissen war bis dahin, dass er einen burnout vor Jahren hatte und sogar in einer Klinik war.
Aus dieser Klinik heraus hat er sich auch von seiner Ex-Frau getrennt.
Dann sagte er mir auf einmal von jetzt auf gleich das er den Termin in der Kinderwunsch Klinik absagt und auch schon den Wagen seiner Tochter (alter Audi TT) gekauft hat. Er will kein Kind mehr. Eiskalt hat er mir das am Telefon gesagt. Ich habe dann geweint und gefragt. Warum auf einmal. Es ging wirklich nicht nur von mir aus. Ich habe ihn nicht unter Druck gesetzt damit. Er hatte schon kindernamen und alles. Da ich 2011 eine recht späte Fehlgeburt hatte, bin ich da ganz vorsichtig und habe den größten Respekt vorm Kinder bekommen.
Dann ging das tagelang so weiter. Permanent hat er seine Meinung geändert. Mir ging es auch wieder super schlecht und ich habe wieder diese schlimmen Schlafprobleme bekommen. Jeden Morgen wusste ich nicht, was passiert heute. Permanent drohte er mir mit Trennung und erst einmal nicht mehr sehen. Nur wenn ich ihm gesagt habe, dass dieses Gefühl unerträglich ist, nicht zu wissen was passiert. Da wüsste ich mal wie es ihm am Anfang ergangen ist und jetzt heult die schon wieder rum nur noch solche Sätze. Zuvor war er der emphatischste und liebevollste Mensch den ich kannte und hatte so viel Verständnis.
Er sagte mir dann seine Depression ist wieder da. Er hätte in einer Nacht eine Panikattacke gehabt und wollte sich sogar das Leben nehmen.
Irgendwann erwähnte ich das Auto, dass ich das nicht gut finde, dass er das kauft und ich das total überteuert finde. Da schoss ich ja auf einmal gegen seine Tochter und stelle sie als Betrügerin da. Dann hat er sich so darauf eingeschossen, dass er mich überall blockiert hat und am nächsten Tag per whats App Schluss gemacht hat und auch keine weiteren Diskussionen wünscht. Als wenn er endlich einen Grund gefunden hat.
Ich muss noch dazu sagen, dass wir eine Fernbeziehung führen und getrennte Wohnungen haben. Aufgrund von Corona fand ich da einfach keinen Job und dann haben wir uns geeinigt sobald ich schwanger bin kündigen wir meine Wohnung. Ich war schon von donnerstags bis montags da. Bin dann montags morgens um 5 los gefahren, was auch alles sehr anstrengend war.
Ja und jetzt bin ich einfach geschockt, wie in einem schockzustand. Ich habe nur mit OK auf seine whats App Nachricht geantwortet.
Trotz alledem habe ich das Gefühl ihn im Stich gelassen zu haben und dann kommt die Wut so erbärmlich abserviert zu werden.
Ich kann das alles gar nicht begreifen. Ich musste ihn noch einmal kontaktieren, da meine Sachen nicht per Post angekommen sind. Da war er dann überfreundlich und dann habe ich ihm noch einmal geantwortet wie verarscht ich mich fühle und das ich ihn hasse, da kam kein Reaktion drauf. Ich denke ich habe alles falsch gemacht, was falsch zu machen ist, aber ich kam nicht mehr an ihn heran und war so hilflos.
Viele Grüße

08.07.2021 08:16 • #1


Heideblümchen
Puh, hallo @Manu115 ... schwere Kost. Naja, es ist nachvollziehbar, dass du in deiner Enttäuschung Dinge gesagt und geschrieben hast, die nicht gerade einer Versöhnung dienlich waren. Vielleicht setzt du dich mal hin und schreibst einen langen Brief über deine Enttäuschung und deine Gefühle. Du wirst am Besten wissen, wie du ihn am besten erreichen kannst und wo du ansetzen musst. Es ist schon erstaunlich, wie jemand so umschalten kann, vorherige Pläne plötzlich so über Bord wirft und dass er dich jetzt so im Stich lässt.
Tu dir selber den Gedanken und zieh dich am Besten erst mal zurück, werde dir darüber klar, was du selber jetzt willst, wie du damit umgehen willst. Willst du noch so einen Partner, der so mit dir umgeht? Willst du mit so einem Partner ein gemeinsames Kind, eine gemeinsame Zukunft? Erst ist jetzt mal dein Wohlbefinden wichtig. Mehr als fragen, was ihn da jetzt gerade geritten hat, so mit dir umzuspringen, wirst du wohl aktuell nicht machen können....ich wünsche dir natürlich alles Gute, dass du gut durch diese Situation kommst!

08.07.2021 11:01 • x 1 #2


A


Hallo Manu115,

Mein Partner hat Depressionen und sich getrennt

x 3#3


M
Von dem Punkt an wo er operiert worden ist bis zur Trennung waren 1 1/2 Wochen, da haben wir geredet aber sobald ich eine Frage gestellt habe, wurde er laut und ging so auf mich zu als wenn er mir Angst machen wollte. Ich habe ihn gefragt, ob er sich vorstellen kann wie sich das mit der Kinderwunschklinik für mich anfühlt. Das war ja nicht der erste Termin. Ich war ja schon permanent beim Frauenarzt und er beim Urologen. Eiskalt, Keine Antwort nur ja bestimmt ein doofes Gefühl und zu Fußball geguckt ich soll aufhören zu heulen. Am Dienstag bin ich schon das erste mal operiert worden, er hat nicht mal gefragt wie es war. Als wenn er mich hassen würde.
Ich habe schon überlegt einen Brief zu schreiben, aber irgendwie ist das wie ein sperre in mir obwohl ich leide wie ein Tier habe ich auch Angst vor der Reaktion oder vor keiner Reaktion. Ich kann einen depressiven Menschen nicht nachvollziehen, aber ich komme damit auch nicht klar so behandelt zu werden so leid mir das auch für ihn tut und ich wollte ihm helfen und ich habe auch schon mehrmals mit ihm bis mitten in der Nacht da gesessen und geredet obwohl ich am nächsten Tag arbeiten musste. Er geht ja nicht arbeiten. Er hat im letzten Jahr sein Haus verkauft und eine große Abfindung angenommen. Meine Version war .. er wollte einen Neuanfang jetzt sagt er er hat das gemacht damit er keine Verpflichtungen mehr hat. Ich muss damit irgendwie abschließen, ich hoffe zwar das er sich meldet, aber ich kann mich da nicht melden. Dieses Gefühl der Unwissenheit ertrage ich einfach nicht.

08.07.2021 11:30 • x 1 #3


Phinchen
Dir fällt aber schon auf, das er dir in deiner Krise beigestanden hat, du aber nicht bereit bist ihn in seiner Krise bei zu stehen?
du denkst nur an dich! Versuche doch einfach ihm bei zu stehen in seiner Krise

14.07.2021 13:10 • #4


M
@Phinchen
Oh nein, ich habe es ja versucht. Er hat sich getrennt und mich überall blockiert. Er will kein Gespräch mehr mit mir führen.
Zwischen dem Punkt wo die Depression ausbrach und der Trennung vergingen ja 3 Wochen. Er hat mich am Anfang sogar gelobt, das er nicht gedacht hätte, dass ich so mit ihm umgehen kann in einer Depression. Mein Fehler war nur, dass ich das immer mit dem Kinderwunsch erklärt bekommen wollte. Das hat ihn direkt wieder aggressiv gemacht.
In meiner schweren Zeit war ich aber nicht so, ich war einfach nur traurig, ich war nicht aggressiv oder ekelhaft abwertend.
Natürlich sind das trotzdem meine Gedanken, hätte ich mal nichts mehr gesagt wegen dem Kinderwunsch oder wäre ich einfach noch einmal dahin gefahren als er mich blockiert hat. Ich wusste am Anfang zu wenig über eine Depression. Ich konnte das gar nicht verstehen das von jetzt auf gleich alles anders ist. Sobald wir alleine waren hat er nur noch da gesessen und auf den Fernseher gestarrt. Wenn Andere dabei waren, war er lustig und ganz normal. Ich habe das alles zu sehr auf mich bezogen. Mit dem Wissen von jetzt, würde ich es auch anders machen

14.07.2021 13:52 • #5


buddl1
... ein zerrissenen Buch kann man sicher flicken,
aber der Bruch wird immer zu sehen bleiben.
so ist es auch in der Liebe,
es spielt keine Rolle, wer die Schuld darin trägt, ausspricht oder auf sich nimmt.
das gegebene Vertrauen ist weg
und selbst wenn es einen erneuten Anfang geben würde,
es bleibt vieles im Kopf,
in beiden Köpfen....

schließe ab, was war und aufgegeben wurde,
schau hinaus, suche unentdecktes und versuche deine
jawohl deine Wünsche umzusetzen.
deutlich wurde dir das Ende gezeigt,
unterwerfen gehört nicht dazu!

Nein, es ist nicht egoistisch, so zu handeln,
man kann einen Kranke nur helfen, wenn er es möchte,
wenn er sich verwehrt, zieht er nur den Helfer hinab,
allein schon mit dem Selbstzweifel.
Kämpfen ja, das sollte man sicher,
aber zuerst um sich und dann um andere.
buddl1,

24.10.2021 11:17 • #6

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