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ClaudiaMaria
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Mein Kind, mein Sohn ist 19, also fast erwachsen, aber noch an der Schule, er ist noch ganz am Anfang der Behandlung, noch stehen Diagnosen aus, er nimmt nun seine Tablette täglich und wir hoffen, dass er sich zumindest ein wenig stabilisiert.
Alles dreht sich nur mehr um ihn. Wo bleiben wir dabei? Wo sein älterer Bruder?
Wie macht ihr das?
Wie geht ihr als Eltern damit um?
Wie geht ihr mit der Angst um eure Kinder um, also der Angst, dass euer Kind sich etwas antun könnte?
Erzählt ihr Freunden, Bekannten, auf der Arbeit davon, schweigt ihr das tot?
Wie laufen eure Ehen?
Wie sieht es in euch selber aus?
Macht ihr euch Vorwürfe, sucht ihr nach Gründen, nach Schuld?
Unsere Ehe, seit vielen Jahren ein sicherer Hafen, wackelt nun plötzlich, ich fühle mich so zerrissen, mein Mann und mein Sohn, sie haben seit Jahren nicht mehr wirklich miteinander gesprochen. Ich muss immer vermitteln, immer der ruhende Pol sein, muss weiter funktionieren im Beruf, aber ich fühle mich dem nicht mehr gewachsen. Am liebsten würde ich mich trennen und mich alleine um meinen Sohn kümmern.
Ich kann nur sagen, dass ich im Moment noch wie erschlagen bin, die Situation, die sich zwar lange abzeichnete, ist zu neu, zu unbegreiflich, man hat zu lange die Augen zugemacht, nicht sehen wollen und nun stehen wir quasi vor den Scherben. Unser Sohn hat uns jahrelang nur belogen, wir wussten nicht mit ihm umzugehen, er war uns unbegreiflich, er hat uns alles vorgespielt, wir schimpften wegen der Lügen, kein Mensch fragte, wie es in ihm aussah und nun habe ich seine blutig geritzten Arme gesehen und mit ihm gesprochen. Ein Gespräch in aller Offenheit zeigte mir, dass er Hilfe braucht und jetzt ist er in Behandlung und sein Arzt sagt, es sei sehr ernst. Wenn ich mit meinem Sohn rede, weiß ich nicht, wer mir antwortet, es scheint, als würden mehrere Personen in ihm wohnen, er lacht und weint von einem Augenblick zum nächsten, nichts davon wirkt echt, alles ist gekünstelt, er bekommt Krämpfe oder beginnt plötzlich grundlos zu schreien.
Und das hat er all die Zeit vor uns verborgen, ich muss mir die Frage stellen, was wir für eine Familie sind und waren. Wie kann ich mit meiner Schuld nur umgehen?
Ich wäre so dankbar, wenn ihr mir ein wenig erzählt, wie das bei euch war.
Alles dreht sich nur mehr um ihn. Wo bleiben wir dabei? Wo sein älterer Bruder?
Wie macht ihr das?
Wie geht ihr als Eltern damit um?
Wie geht ihr mit der Angst um eure Kinder um, also der Angst, dass euer Kind sich etwas antun könnte?
Erzählt ihr Freunden, Bekannten, auf der Arbeit davon, schweigt ihr das tot?
Wie laufen eure Ehen?
Wie sieht es in euch selber aus?
Macht ihr euch Vorwürfe, sucht ihr nach Gründen, nach Schuld?
Unsere Ehe, seit vielen Jahren ein sicherer Hafen, wackelt nun plötzlich, ich fühle mich so zerrissen, mein Mann und mein Sohn, sie haben seit Jahren nicht mehr wirklich miteinander gesprochen. Ich muss immer vermitteln, immer der ruhende Pol sein, muss weiter funktionieren im Beruf, aber ich fühle mich dem nicht mehr gewachsen. Am liebsten würde ich mich trennen und mich alleine um meinen Sohn kümmern.
Ich kann nur sagen, dass ich im Moment noch wie erschlagen bin, die Situation, die sich zwar lange abzeichnete, ist zu neu, zu unbegreiflich, man hat zu lange die Augen zugemacht, nicht sehen wollen und nun stehen wir quasi vor den Scherben. Unser Sohn hat uns jahrelang nur belogen, wir wussten nicht mit ihm umzugehen, er war uns unbegreiflich, er hat uns alles vorgespielt, wir schimpften wegen der Lügen, kein Mensch fragte, wie es in ihm aussah und nun habe ich seine blutig geritzten Arme gesehen und mit ihm gesprochen. Ein Gespräch in aller Offenheit zeigte mir, dass er Hilfe braucht und jetzt ist er in Behandlung und sein Arzt sagt, es sei sehr ernst. Wenn ich mit meinem Sohn rede, weiß ich nicht, wer mir antwortet, es scheint, als würden mehrere Personen in ihm wohnen, er lacht und weint von einem Augenblick zum nächsten, nichts davon wirkt echt, alles ist gekünstelt, er bekommt Krämpfe oder beginnt plötzlich grundlos zu schreien.
Und das hat er all die Zeit vor uns verborgen, ich muss mir die Frage stellen, was wir für eine Familie sind und waren. Wie kann ich mit meiner Schuld nur umgehen?
Ich wäre so dankbar, wenn ihr mir ein wenig erzählt, wie das bei euch war.