estell19
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Ich habe lange im Internet nach einem Forum wie diesem gesucht. Letzten Endes habe ich mich dann für dieses entschieden..
Kurz zu mir: Ich bin 19 Jahre alt und werde Anfang September 20. Ich habe einen kleinen Bruder und lebe mir meiner Mutter und ihm alleine. Zu meinem Vater habe ich keinen Kontakt, weil er mir den anschein macht, als habe er nur sehr wenig für mich übrig ( vorallem seit ich arbeite und er nichts mehr zahlen muss ). Mein ein und alles ist / bzw sind meine Großeltern. Beide sind längst über 70 und ich hoffe schwer, dass ich sie noch sehr lange bei mir habe.
Im Jahr 2004 war ich bereits nach einem mehr oder weniger gescheiterten Selbstmordversuch in einer Klinik für etwa 3 1/2 Monate. Die Zeit dort war wohl die Beste in meinem Leben. Ich habe viele Leute kennengelernt, wurde endlich mal geliebt und akzeptiert.
Mein Problem liegt viele viele Jahre zurück. Seit ich denken kann, war ich das nie gewollte Kind, was man mich auch mehr als spühren lies. Ich habe all das typische durchgemacht. Bin von der Schule geflogen, habe 3 Versuche gebraucht um einen gotzigen Hauptschulabschluss zu machen. Als es dann aber endlich funktioniert hatte, und ich recht gut abgeschnitten hatte, dachte ich für kurze Zeit, dass mein Leben nun wieder aufwärts gehen würde. Ich habe mir aus eigener Kraft einen kleinen Job gesucht und arbeite dort bis heute. Bei meinen Kollegen und meinem Chef bin ich sehr beliebt. Man möchte mich sogar als Vertretung für den Chef einsetzen. Seit anfang des Jahres mache ich zusätzlich ein Fernstudium um meinen Realschulabschluss nachzuholen.
Doch schon bald hat mich die Realität wieder eingeholt gehabt. Ich bin ins Geschäft - weil es der einzigste Ort war, an dem ich geliebt wurde. In den Augen meiner Mutter bin ich auf allen Wegen ein Versager und auch mit schuld, dass sie ihr Leben nicht in den Griff bekommt. Sie ist arbeitslos und Bewerbungen darf nur ich für sie schreiben. Ich zahle ihr Essen, gehe mit ihr Einkaufen.
Für ein wenig Anerkennung gebe ich alles - sogar mein letztes Geld. Immer wieder bringe ich ihr Kleinigkeiten mit ( Wie eine Dose mit Süßigkeiten von Sheepworld / Ohne Mama ist alles doof).. All solche Sachen. Man freut sich und dann wird es in die Schublade gelegt.
So ist es aber immer. Ich erinnere mich an einen Tag als ich noch sehr klein war. Etwa 6 Jahre alt. Ich war im Kindergarten und der Muttertag stand vor der Tür. Alle Kinder haben Kuchen gebacken für ihre Mütter. Sie kamen und wir haben für sie gesungen. Als ich mit meiner Mutter danach heim ging, hat sie den Kuchen unberührt vor meinen Augen in den Müll geschmissen. Diese Erinnerung sitzt mir heute noch sehr tief in den Knochen und ich muss immer wieder weinen wenn ich daran denke. Dieser Tag hat mein Leben verändert, denn ich habe begriffen, dass ich nur im Weg stehe. Als ich das Lesen und Schreiben gelernt habe, habe ich sogar Briefe an Sie geschrieben, dass ich gehen werde, damit sie endlich glücklich sein kann. Diese Briefe hat meine Oma irgendwann abgefangen und bewahrt sie bis heute noch in einer Kiste auf.
Immer wieder gibt es Momente in meinem Leben, in denen ich Krampfartig nach Glück strebe. Aber es gelingt mir einfach nicht. Ich tu alles für meiner Mutter, denn ich liebe sie mehr als alles andere auf dieser Welt. Aber dennoch weiss ich, dass ich ihr nur im Weg stehe und mittlerweile nur Mittel zum Zweck bin.
Mein kleiner Bruder bekommt alles - was ihm auch gegönnt sei. Er wurde kurz nach meiner Reha auf eine Lernschwäche getestet in einer Klinik. Der Bericht kam natürlich zu uns. Meine Mutter gab ihn mir damals zum lesen. In den Bericht stand, dass mein Bruder gesagt hat, dass es ihm in der Zeit, als seine große Schwester nicht da war, wesentlich besser ging. Das hat mir dann wieder mal das Herz gebrochen. Vor meiner Reha hatten wir ein super Verhältnis. Zwar ist er 6 Jahre jünger aber er war immer für mich da und ich natürlich für ihn.
Seit dieser Zeit funktioniert zweischen ihm und mir nichts mehr. Nur wenn ich ihm etwas kaufe werde ich kurz als die große Schwester angesehen. Ansonsten beschimpft er mich als Missgeburt, Unfall-Kind, etc.. Das alles findet meine Mutter lustig. Ihre einzigste Reaktion: Sie lacht!
Das es mich aber innerlich immer mehr kaputt macht, versteht niemand.
Ich weiss nicht, was ich tun soll. Mir reicht mein Geld leider nciht aus, um mir eine eigene Wohnung zu nehmen und das Amt sagt aber jedes Mal, ich verdiene zu viel um Unterstützung zu bekommen.
Es ist fürchterlich. Ich weiss nur, dass wenn ich hier noch länger bleiben muss, es mein Tod sein wird. Ich ertrage das nicht mehr lange. Ich mache das nun wirklich seit ich denken kann mit.
Was soll ich nur tun? Was?
Ich habe keine wirklichen Freunde, nur eben Bekannte, mit denen man mal etwas trinken gehen kann. Ich habe nur meine Großeltern und mich.
Nur mit ihnen kann ich auch nciht über alles reden. Das ist klar..
Bitte helft mir! Bitte!