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Mirtazapin - ganzen Tag müde als Nebenwirkung?

Jessy1202
Hallo Ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier und habe eine Frage an Euch

Lange musste ich auf einen Termin bei meiner Psychologin warten. Um die Wartezeit zu überbrücken, ging ich zu meiner Hausärztin, die mir Depressionen diagnostizierte und mir, bis zu meinem Termin bei der Psycholgin, Cialopram verschrieb.
Die Dosis ist 30 mg, die ich nicht steigern sollte bis zum Termin.

Nun war ich gestern das erste Mal bei der Psychologin, wir hatten ein langes und intensives Gespräch. Sie erklärte mir meine Probleme (CO Abhängigkeit), welche ich auch durch eine Psychotherapie in den Griff bekommen muss/werde.
Aufgrund der geringen Wirkung des Citalopram und dass ich nicht ein und durch schlafen kann, verschrieb sie mir Mirtazapin 15 mg. Das Citalopram soll ich auf die Hälfte reduzieren also 15 mg morgens und abends vor dem Schlafen gehen 7,5 mg und steigern bis ich die richtige Dosierung für mich gefunden habe.


Also nahm ich gestern die erste Tablette. Ich war verwundert wie schnell diese Wirkung gezeigt hat. Ich konnte innerhalb einer Stunde einschlafen. Durchschlafen ging dennoch nicht. Ich hatte mehrere Wachphasen.
ABER: ich bin den ganzen Tag müde, so sehr müde, dass mir die Augen zugefallen sind und ich mich wieder hinlegen musste und trotz 3 Tassen Kaffee nochmals 2 Stunden geschlafen habe.
Als ich aufwachte, war ich immer noch extrem müde und es war bereits 14 Uhr.

Nun zu meiner Frage: Wird diese übermäßige Müdigkeit nach einigen Tagen abklingen? Ich mag heute abend gar keine Tablette nehmen, da ich Angst habe, den Tag morgen wieder nichts machen zu können. Ich habe 2 Kinder und kann natrülich nicht den ganzen Tag schlafen

Kann es sein, dass mein Körper den ganzen Schlaf nachholen möchte, der ihm die letzten Jahre verwehrt wurde?
Oder wird diese Tagesmüdigkeit für immer bleiben? Muss sich das Medikament erst einschleichen und dann vergeht die Tagesmüdigkeit?

Ich bin seit ca. 16 Uhr wieder einigermaßen fit.

Ich würde mich über ein kurzes Feedback freuen

Ansonsten habe ich keine weiteren Nebenwirkungen, ein wenig Mundtrockenheit ist zwar dabei, aber damit kann ich leben.

Liebe Grüße von der Ostsee
Jessy

16.08.2019 17:39 • x 1 #1


bones
Nun wie kommst du darauf, dass citalopram eine geringe Wirkung hat? Ist Nähmlich nicht richtig.es braucht seine Zeit bis die wirkung sich entfaltet und 30mg ist nicht wenig,mal am Rande.

Das du Abend nicht schlafen konntest,hat zum einen damit zu tun, dass du citalopram Abend einnimmt. Es kann schlafstörung verursachen.deswegen wird es auch morgens in der Regel verordnet. Und sollte nach vier nicht mehr eingenommen werden. Natürlich gibt es auch Patienten,die davon müde werden,was aber gering ist.jedenfalls die meisten nicht.warum man dir das Abend noch zusätzlich verordnet,kann ich schlecht beurteilen.

Mirtazapin fördert den Schlaf am Anfang sehr.dauert aber nicht lange an. Wenn du dich an das Medi gewöhnt hast, wirste diese Wirkung wie am Anfang nicht mehr spüren. Ab der 3-5. Woche,grob gesagt, wird die antidepressive Wirkung wirksam.

16.08.2019 19:18 • x 1 #2


A


Hallo Jessy1202,

Mirtazapin - ganzen Tag müde als Nebenwirkung?

x 3#3


Jessy1202
Hey,

Sorry, wenn ich mich falsch ausgedrückt bzw das nicht richtig aufgeführt habe.

Laut meiner Hausärztin sollte ich das Citalopram abends nehmen, da es schlaffördend helfen sollte. Tat es aber nicht. Ich war teilweise wach bis 3 Uhr in der früh. Also habe ich es morgens genommen.
Im Mai habe ich mit Citalopram angefangen, aber meine depressiven Symptome sind bis heute nicht weniger geworden.

Deshalb sollte ich laut Psychologin das Mirtazapin nehmen und das Citalopram langsam absetzen. Also erstmal 1 Woche 15 mg und dann weiter runter gehen. Bis das Mirtazapin seine Wirkung zeigt.

Tut mir leid, dass ich das nicht richtig aufgeführt habe


Ich danke Dir für Deine Antwort

16.08.2019 19:58 • #3


Hoffnung21
Hallo Jessy,

Willkommen im Forum. Wenn du seit Mai Citalopram nimmst und keine Besserung eingetreten ist, dann ist es richtig, dass du es langsam absetzt. Zu Mirtazapin kann ich dir nichts sagen, ich hab das nie bekommen. Ich würde es eine Woche lang probieren, wenn es sich nicht bessert geh wieder zum Psychiater. Ist die Schlaflosigkeit dein Hauptproblem oder hast du auch andere Symptome?

VG Eis

16.08.2019 20:06 • x 1 #4


Jessy1202
Hallo Eis und Lieben Dank für herzliche Begrüßung.

Nein, ich habe noch andere Symptome bzw Beschwerden. U.a. bin ich arg antriebslos, habe extreme Stimmungsschwankungen und bin leicht gereizt. Ich habe mich von meinen Freunden distanziert und bin lieber allein. Und das ist so untypisch für mich. Ich war immer sehr kontaktfreudig und hatte ganz viel Spaß mit meinen Freunden, wir haben viel unternommen und ich hatte grundsätzlich gute Laune.
Doch seit einigen Jahren distanzierte ich mich immer mehr, meine Stimmung schwankte immer schnell um, es herrscht ein regelrechtes Gefühlschaos in mir.
Einschlafen fällt mir schwer, wenn ich dann mal eingeschlafen bin, wache ich 2 Stunden später wieder auf und bin hellwach.
Zudem bin ich schnell auf 180, wegen jeder Kleinigkeit, nur wenn ich mir etwas herunter fällt oder ich mich stoße, könnte ich ausflippen.

Es dauerte lange bis ich mich entschieden habe, einen Arzt aufzusuchen. Ich habe mich immer nicht getraut, mich geschämt meine Probleme bei einem Arzt anzusprechen (total untypisch für mich)
Nun ist aber der erste Schritt gemacht und ich hoffe, dass ich bald wieder die Alte bin

16.08.2019 20:17 • #5


Hoffnung21
Hallo Jessi,

Ein bisschen Geduld wirst du schon brauchen. Es gibt viele Tipps zu Schlaflosigkeit/Schlafhygiene im Netz. Mir hat geholfen:
Regelmäßige Bettgehzeit, Ritual vor dem Zubettgehen, NICHT AUF DIE UHR SCHAUEN wenn du wach wirst, Wenn ich nicht wieder einschlafen kann dann lese ich solange bis ich müde bin ( das ist mal 1 Stunde, mal 3-4 Stunden, aber durch diese Akzeptanz bekommt man nicht schon Angst VORM Einschlafen, was GANZ WICHTIG ist). Manche Nächte sind halt so. Wenn dir negative Gedanken im Kopf rumschwirren und du deshalb nicht einschlafen kannst, dann schreib dir die Gedanken auf. Ich hab auch immer, bereits im Bett 3 positive Gedanken des Tages aufgeschrieben. Das lenkt den Fokus auf Positives.

Ansonsten gönn dir immer wieder Pausen.

LG Eis

16.08.2019 20:26 • #6


bones
Zitat von Jessy1202:
Hallo Eis und Lieben Dank für herzliche Begrüßung.

Nein, ich habe noch andere Symptome bzw Beschwerden. U.a. bin ich arg antriebslos, habe extreme Stimmungsschwankungen und bin leicht gereizt. Ich habe mich von meinen Freunden distanziert und bin lieber allein. Und das ist so untypisch für mich. Ich war immer sehr kontaktfreudig und hatte ganz viel Spaß mit meinen Freunden, wir haben viel unternommen und ich hatte grundsätzlich gute Laune.
Doch seit einigen Jahren distanzierte ich mich immer mehr, meine Stimmung schwankte immer schnell um, es herrscht ein regelrechtes Gefühlschaos in mir.
Einschlafen fällt mir schwer, wenn ich dann mal eingeschlafen bin, wache ich 2 Stunden später wieder auf und bin hellwach.
Zudem bin ich schnell auf 180, wegen jeder Kleinigkeit, nur wenn ich mir etwas herunter fällt oder ich mich stoße, könnte ich ausflippen.

Es dauerte lange bis ich mich entschieden habe, einen Arzt aufzusuchen. Ich habe mich immer nicht getraut, mich geschämt meine Probleme bei einem Arzt anzusprechen (total untypisch für mich)
Nun ist aber der erste Schritt gemacht und ich hoffe, dass ich bald wieder die Alte bin



Nun ich nehme mirtazapin auch. Aber dieses Antidepressiva wird dein Antrieb nicht ankurbeln. Meiner Meinung ist das mirtazapin wenig dafür geeignet,die Symptome der Depression bekämpft,eher für schlafen gehen ist es ne gute Wahl. Ich kenne bessere Antidepressiva, die du nehmen könntest.

Das du unter citalopram Abend nahmst, wundert mich das nicht ,dass du lang noch wach warst. Hätte mich auch wundert sonst.

Ich würde an deiner Stelle mal ne zweite Meinung von ein anderen Psychiater holen. Denn die vorgehweise bei dir,was dein Arzt betrifft, lässt mir die Kompetenz anzweifeln. Ist meine Meinung dazu.

16.08.2019 20:45 • #7


M
Ich habe auch mehrere Wochen Mirtazapin (15mg) genommen und es hat mir nichts gebracht. Nur bis zur 3. Woche hat es den Schlaf einigermaßen geregelt. Aber der Effekt ließ dann auch nach. Müde war ich tagsüber trotzdem noch mehr als vorher und meine psychosomatischen Probleme sind seit der Einnahme stärker geworden. Seit ich es dann ausgeschlichen habe, geht es mir schlechter, als während und vor der Einnahme. Ich bin nun seit fast 2 Monaten 'clean' aber es bessert sich nichts. Habe vor allem abends und Nachts heftige Muskelzuckungen. Falls du vorhaben solltest, das Medikament auszuschleichen, rate ich dir, sehr lange Zeit zu nehmen, am Besten mehrere Monate und in Achtel-Schritten (muss man sehr präzise Schnibbeln), auch wenn Ärzte das für unnötig halten.

20.08.2019 12:17 • #8


L
Hallo Jessy,

ich habe das Mirtazapin auch eine Weile bekommen. Allerdings habe ich dadurch einiges zugenommen und war ständig total kaputt. Habe dann zwar morgens noch Venlafaxin bekommen, damit war ich tagsüber nicht mehr ganz so müde, aber die depressiven Symptome hat es nicht gemildert. Es hat einfach meine noch vorhandenen Gefühle abgetötet.

Wenn du vor allem mit Antriebsarmut zu kämpfen hast, kann ein Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer helfen. Venlafaxin hemmt in höherer Dosierung die Aufnahme. Oder Edronax, weiß aber nicht, ob das wieder von allen Krankenkassen übernommen wird. Ich hab damit auf jeden Fall gute Erfahrung gemacht, außer in den ersten 2 Wochen mit den Nebenwirkungen. Nehme es aktuell in Kombi mit Escitalopram (zur Stimmungsstabilisierung und Angstreduktion) und habe deutlich mehr Antrieb. Ohne bin ich nicht arbeitsfähig.

LG Luna

20.08.2019 15:04 • x 1 #9


Monesie
Zitat von Jessy1202:
Aufgrund der geringen Wirkung des Citalopram und dass ich nicht ein und durch schlafen kann, verschrieb sie mir Mirtazapin 15 mg. Das Citalopram soll ich auf die Hälfte reduzieren also 15 mg morgens und abends vor dem Schlafen gehen 7,5 mg und steigern bis ich die richtige Dosierung für mich gefunden habe.

Ich glaube du hast da etwas falsch verstanden. Mirtazapin macht definitiv müde und hilft beim Schlafen. Die Halbwertszeit ist lang, so dass das Mittel lange im Blut ist und bis es abgebaut ist. Ich hatte davon einen so starken Hangover Effekt, dass ich tagsüber auch noch benommen und schläfrig war. Du solltest es abends mit 7,5 mg einsteigend versuchen und Rücksprache mit dem Therapeuten nehmen.

20.08.2019 15:24 • #10


Monesie
Sorry. Ich wollte den Text ändern aber er war schon weg.
Vielleicht habe ich es falsch verstanden. Nimmst du das Mirtazapin morgends oder abends?
Gute Besserung wünsche ich dir.

20.08.2019 15:39 • #11


Helmut
Ja Hallo ich würde von Mirtazapin dringend abraten, du schläfst zwar super, aber es verändert dich!
Dir ist dann alles egal, Leute im Altenheim bekommen Mirtazapin, der Patient schläft und stellt auch keine Fragen.
Finger weg!

14.09.2019 22:41 • x 4 #12


M
Zitat von Helmut:
Ja Hallo ich würde von Mirtazapin dringend abraten, du schläfst zwar super, aber es verändert dich!
Dir ist dann alles egal, Leute im Altenheim bekommen Mirtazapin, der Patient schläft und stellt auch keine Fragen.
Finger weg!

Hielt der schlaffördernde Effekt bei dir dauerhaft? Bei mir hat sich das schon kurz nach der Einschleichphase erledigt gehabt. Aber am Tag war ich noch müder als vorher. Mein Arzt hat fast von dem Medikament geschwärmt, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

15.09.2019 17:33 • #13


bones
Zitat von Helmut:
Ja Hallo ich würde von Mirtazapin dringend abraten, du schläfst zwar super, aber es verändert dich!
Dir ist dann alles egal, Leute im Altenheim bekommen Mirtazapin, der Patient schläft und stellt auch keine Fragen.
Finger weg!


Kann ich nicht bestätigen,was du schriebst. Nimm selber das medikament und weder verändert das Medi mich ,noch ist mir alles egal. Auch ist man damit nicht ruhiggestellt. Werd davon leicht müde und schlafe damit gut. Kein perfektes Antidepressiva,aber gegen schlafstörung ist es dennoch ne gute Option.
Nimmst du das medikament? Oder wie kommst du darauf?

15.09.2019 18:02 • #14


M
Zitat von bones:

Kann ich nicht bestätigen,was du schriebst. Nimm selber das medikament und weder verändert das Medi mich ,noch ist mir alles egal. Werd davon leicht müde und schlafe damit gut. Kein perfektes Antidepressiva,aber gegen schlafstörung ist es dennoch ne gute Option.
Nimmst du das medikament? Oder wie kommst du darauf?

Ich habe es ca. 2 Monate lang genommen, aber es hat, bis auf die anfänglich schlaffördernde Wirkung keinerlei positiven Effekt gehabt. Mein Zustand hat sich insgesamt während der Zeit der Einnahme verschlechtert.

15.09.2019 18:05 • #15


bones
Ich nehme ja mirta nicht gegen depri.da Stimm ich dir zu, hat sich mein Zustand auch nicht gebessert. Aber in Kombi mit risperidal schon. Ich habe diesen Effekt zwar nicht mehr wie am Anfang,aber dennoch macht es müde.
Ich rate auch das Medi nicht für depri einzusetzen. vielleicht bei leichten. Aber bei schwerer depri ist das Mirta einfach zu schwach.

15.09.2019 18:09 • #16


Helmut
Hallo Michaela,
am Anfang hatte ich 15 mg aber der effekt hielt nicht all zu lange an. Was mich aber am meisten störte war, das ich tagsüber zu nichts mehr großLust hatte. Habe dann mit Joga angefangen wenn ich nicht schlafen konnte und viel gelesen und es geht auch ohne Mirta., Neurexan ist ein hoemiopatisches Mittel was auch hilft!
Liebe Grüße Helmut

16.09.2019 23:15 • x 2 #17


Ised
Hi lese gerade über mirtazapin einige Dinge... ich komme vielleicht etwas spät aber es könnte, wenn du Kinder hast und zu dem Zeitpunkt diese klein waren. Depressionen durch die Schwangerschaft gewesen sein oder aber eine hormonelle Geschichte sein die sich prämenstruelles Syndrom nenn kurz PMS diese machen fast die selben Symptome kaum zu unterscheiden. Da kann dir ein Endokrinologe weiterhelfen mit einem spezifischem Blutbild.

17.01.2023 01:53 • #18


Lost111
Hallo @Ised ,

willkommen im Forum.

Ich möchte nur sagen, dass der Thread bereits aus 2019 ist, so dass eine Antwort darauf eher unwahrscheinlich sein wird. Nichts für ungut.

LG Lost111

17.01.2023 01:56 • #19


A


Hallo Jessy1202,

x 4#20


Nuance
Hallo,
das Mirtazapin hat eine Halbwertszeit (HWZ) von 25h. Das bedeutet, nach 24h ist die Hälfte des Medikaments ausgeschieden. Es ist zu erwarten, dass man am 2. Tag noch müde ist (Hangover). Insbes. bei Einnahme am Abend.

Ideal wäre natürlich, wenn Du versuchst, selbst Grundkenntnisse zu erlangen. Man bekommt obige Info sehr schnell, wenn man mit dem Namen und dem Stichwort Halbwertszeit googelt.
Ärzte sind - leider - oft nicht sehr kompetent. Psychologen dürfen keine Medikamente verschreiben, insofern müsste es ein Psychiater gewesen sein.

Wenn Citalopram seit Mai nicht hilft, wird es das auch nicht mehr. Ich persönlich finde traurig, dass Ärzte sehr schnell ein 2. Medikament verschreiben, anstatt ein neues zu suchen. Immerhin werden Leber/Niere belastet und diese Belastung steigt bei Polymedikation (mehrere Medikamente).

Wenn Du selbst Grundkenntnisse hast, kannst Du dem Arzt Vorschläge machen. Das kann die Suche verkürzen...

Ideal könnten bei Dir S(S)NRI sein. (Citalopram ist ein SSRI.)
Es gibt 3: Venlafaxin, Duloxetin und Milnacipran. Sie unterscheiden sich im Verhältnis, das Serotonin zu Noradrenalin hat. Noradrenalin dürfte für Antrieb sorgen. Serotonin - das angebliche Glückshormon - macht träge. Trotzdem kann es Schlaf verhindern.
Bei V. ist das Verhältnis zwischen S und N: 30:1 (sehr hoch), bei D. niedriger. Bei M. ist es ausgewogen. Ich habe M. gegoogelt - es hat eine kurze HWZ von 5-8h - es muss deshalb mehrfach täglich eingenommen werden - für eine durchgehende Wirkung...
Insofern würde ich persönlich den Arzt um Duloxetin bitten. (HWZ 8-17h)

Die HWZ von Medikamenten zu kennen, ist ideal. So versteht man das Medikament, seine NW, besser.

Nach längerer Einnahme ist abruptes Absetzen (Citalopram) nicht günstig. Es entstehen meist Entzugserscheinungen. Sie verschwinden sofort - und sind somit enttarnt - wenn man das Medikament wieder einnimmt.
Allmähliche Reduktion ist am besten. Will man es unbedingt schnell loswerden, ist die tägliche Reduktion um 50% immer noch besser als das abrupte Absetzen. Man kann es ausprobieren, austesten und sofort eindosieren, wenn es unangenehm wird.
Nur Männern würde ich von solchen Experimenten abraten (irreversible erektile Dysfunktion).

Zudem kann man mit Absetzerscheinungen die Wirkung eines neuen Medikaments nicht wirklich einschätzen. Man könnte vorschnell zu dem evt. falschen Schluss kommen, das es nicht wirkt.

Trotzdem kann es sein, dass sich der Schlaf durch eines der 3 SNRI nicht bessert.

Dann kann man nach einem Medikament mit kurzer! HWZ suchen. Amitriptylin wäre da zB völlig falsch.
Hier eine Notiz, die ich mir zu diesem Thema gemacht habe. Ich müsste es mal überarbeiten/ergänzen. Aber ich denke, es ist hilfreich.

Vorab: Ich bin Allergikerin - die freiverkäuflichen Antihistaminika machen mich sehr müde - nach 2h - und nur nachts (kurze HWZ). Und Levocetirizin oder Cetirizin - beide wirken am besten.

Grundsätzlich gibt es die Gefahr von Wechselwirkungen, wenn man mehrere Medikamente einnimmt. Das kann - bei hoher Dosierung - auch lebensgefährlich sein. (Und auch bei Einzelmedikation bei ungünstiger Genetik.)
Leider kennen viele Ärzte diese Gefahren nicht ausreichend. Manchmal nehmen Patienten auch ohne Absprache viel höhere Dosierungen. Alles ist möglich...

In Bezug auf diese Antihistaminika sehe ich keine Gefahr in der Kombination mit Antidepressiva (Antidepressiva). Man könnte natürlich erst einmal eine halbe Tablette nehmen. Nach 2h die 2. Hälfte. Aber dann hat man 4h verloren... Dann vielleicht um 18 Uhr beginnen.

Ich bin in einem Zwiespalt: Ich helfe wirklich sehr gerne... Aber ich bin keine Ärztin... Also alles auf eigene Gefahr.



Schlafprobleme:
https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/z-drugs
Z-Medikamente (Namen obiger Link): Schlafanstoßend Kurze Halbwertszeit - Aufwachen möglich - niedriges Abhängigkeitsrisiko.

Opipramol - trizyklisches Antidepressiva - Halbwertszeit: 11h
angstlösend, beruhigend, dämpfend und schwach antidepressiv. Sie werden bei Verstimmungszuständen verordnet, die mit Angst, Unruhe, Schlaflosigkeit, Spannung und Depressionen einhergehen.
Antidepressiva bei Schlafstörungen:
Doxepin, Trimipramin, Amitriptylin (sehr lange Halbwertszeit - dh. Müdigkeit am darauffolgenden Tag),

Trazodon
Agomelatin
Mirtazapin - tetrazyklisches Antidepressiva - HWZ 25h - ungünstig

Melatonin
Baldrian

Off-Label:
Antihistaminika (Allergien) Frei verkäuflich:
2. Generation: Cetirizin, Levocetirizin, Loratadin...

1. Generation: Starke Müdigkeit: nicht unbedenklich bei Dauermedikation recherchieren: Diphenhydramin und Doxylamin

18.01.2023 09:02 • #20

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