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MIT der Angst LEBEN

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Zitat von anir:
Hast du schon mal über Ekt- Behandlung nachgedacht. Habe ich gemacht und es geht mir gut.

Hallo Anir,

als vorletzten Ausweg drüber nachgedacht ja, aber bisher nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Zum einen glaube ich nicht, dass aus ärztlicher Sicht der Grad meiner Symptome als schwer genug eingeschätzt wird. Zum anderen hätte ich Sorge vor dem Verlust von Gedächtnisinhalten. So lange ich berufstätig bin (Teilzeit), brauche ich die eine oder andere Information für die Arbeit...

Wie ist deine Erfahrung mit Erinnerungslücken? Und wie lange ist die Behandlung her; hat die Besserung seither angehalten?

25.07.2023 16:29 • x 2 #16


A
Zitat von 111Sternchen222:
Hallo @AufDerReise ich bin ebenfalls Angsthase . Der 2. Punkt in deiner Liste hinkt ein bisschen. Zwischen ignorieren und annehmen liegt der Hase im Pfeffer! Wenn du Dinge tust, tu sie mit der Angst.Wohlwollend anerkennen dass sie da ist, auch wenn du jetzt z.b einkaufen gehen möchtest.

Hallo Sternchen,

ja, da hast du Recht. Das ist das Ziel ...

25.07.2023 16:30 • #17


A


Hallo AufDerReise,

MIT der Angst LEBEN

x 3#3


A
Zitat von BlackKnight:
Ich kann dich da sehr gut verstehen und so war es bei mir auch ; .... bei mir bleibt es dabei: ich sehe bei Fällen wie mittelschweren bis schweren Depressionen keine echte Alternative zu Antidepressivas und Psychotherapie....

Hallo BlackKnight,

was Antidepressiva betrifft, so hat bisher keines bei mir besonders gute Wirkung gezeigt (4 verschiedene Wirkstoffe probiert) und mittlerweile leide ich schon bei niedrigen Dosen unter sehr unangenehmen Nebenwirkungen.

Psychotherapie hatte ich schon sehr viel.
Der letzte Therapeut (Verhaltenstherapie) war etwas überfordert mit mir ...
Im Moment habe ich nicht den Antrieb, eine neue Therapie anzuleiern (ist ja auch mit ganz schön viel Aufwand verbunden).
Aber ich kenne mich und meine Baustellen mittlerweile auch ziemlich gut und arbeite mehr oder weniger permanent selbst an mir / mit mir.

25.07.2023 16:39 • x 1 #18


A
Übrigens, um auch mal etwas Positives zu berichten:
Gestern ging es mir etwas besser als die letzten Wochen, und der Tag heute lief bis jetzt auch ganz ok!

25.07.2023 16:41 • x 3 #19


A
Hallo AufderReise.
Erinnerungslücken.
Ich habe seit 23 Jahren D.
Inklusive massiver Pseudo-Demenz.
Also stehts Erinnerungslücken.
Seit August 22, die erste Ekt meines Lebens, mit 6 Einheiten.
Seither alle 4-6 Wochen eine Ekt-Erhaltung, dazu 1 Tag teilstationär ins Kh.
Die lange und tiefe D. blieb seither aus.
D. habe ich weiterhin, ja, allerdings wesentlich erträglicher.
Seit der Ekt- Behandlung zusätzlich eine Zeitgitterstörung.
Alles in keinem Verhältnis zu der tiefen, langen D.
Ich mache weiter mit Ekt.
Alles Gute.

26.07.2023 06:17 • x 2 #20


A
Zitat von anir:
Ich habe seit 23 Jahren D. Inklusive massiver Pseudo-Demenz. Also stehts Erinnerungslücken.

Hallo anir,

danke, dass du deine Erfahrungen mit EKT geteilt hast.

Das mit der Pseudodemenz kenne ich. Mein Hirn ist auch nicht mehr das gleiche wie früher.
Aber wahrscheinlich ist es bei mir nicht so krass wie bei dir. Meine Depressionen sind auch zum einen nicht ganz so schwerwiegend, wie sie bei dir waren - und auch nicht über so lange Zeit. Die ersten 10, 15 Jahre war es noch überwiegend eine chronische leichte Depression mit gelegentlichen mittelschweren Episoden.

Ich habe keinen echten Gedächtnisverlust, also im Sinne das Dinge komplett weg sind.
Es ist mehr so ADHS-mäßig - ich bin leicht ablenkbar, vergesse ständig, was ich gerade tun oder sagen wollte. Früher oder später fällt es mir aber wieder ein.
Ich kann mich schlecht konzentrieren und verliere leicht den Überblick.
Komplexe Aufgaben zu lösen und Prioritäten zu setzen war noch nie meine Stärke. Seit Jahren geht es aber immer schlechter - was sich leider im Job bemerkbar macht und auch privat, wenn es um Dinge wie die Steuererklärung geht.

Es freut mich, dass die Elektrokonvulsive Therapie dir geholfen hat und noch immer hilft.
Wenn sonst gar nichts mehr geht, würde ich es auch in Erwägung ziehen.
Vorher würde ich allerdings noch die Ketamin-Behandlung ausprobieren - da scheinen sich ja langsam Möglichkeiten aufzutun.

Ich hoffe, es wird weiter an alternativen Behandlungsmethoden für therapieresistente Depressionen geforscht!

Viele Grüße, AudDerReise

26.07.2023 17:44 • x 2 #21


A
Hallo Aufder Reise,
Alles gute für dich.

27.07.2023 06:40 • x 1 #22


Fritz
Hallo auf der Reise!
Nutze deine Energie lieber auf die Akzeptanz deiner Krankheit!
Du kannst dann trotz deiner Depression gut leben.
Bearbeite dein Auslöser wie Angst vor der Zukunft, Angst vor der Angst, Angst, nicht gut genug zu sein, Schuldgefühle, Eigenliebe, Herkunftsfamilie, Gegenwartsfamilie, Vergebung.
Das hört sich zuerst einmal an, als wäre es mir großer Arbeit verbunden.
Diese Eigenschaften haben aber eine sehr große Macht! Sie können eine Depression auslösen oder verstärken!
Da brauchst keine weiteren Personen!
Du musst nicht alles auf einmal machen, lass dir viel Zeit dafür.
Du schreibst: Mein großes Ziel ist es jetzt, die Symptome endlich zu akzeptieren.
Sie auszuhalten, anstatt zu flüchten oder zu erstarren.
Und TROTZ ihnen und MIT ihnen zu leben!
So gut es eben geht.

Da geht noch ganz schon viel!
Bei mir hat es geholfen.
Gib nicht auf!
Vielleicht bringt er dir was!

27.07.2023 12:42 • x 2 #23


EmptyLife
Zitat von AufDerReise:
Hallo EmpyLife, wir reden wahrscheinlich von verschiedenen Dingen. Hier ist meine Sicht: Depressionen sind eine Krankheit. Ich spüre buchstäblich, wie mein Gehirn nicht richtig funktioniert. Es ist nicht meine Persönlichkeit, die mich fühlen lässt, als hätte ich Blei in den Knochen. Meine Persönlichkeit ist ...

Ich respektiere deine Sichtweise. Mir ging es darum zu vermitteln, dass Depressionen eine Ressource unserer Psyche sind, uns vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Deine Psyche teilt dir so mit, dass etwas nicht stimmt und dir schadet. Dies ist aber keine Krankheit, sondern eine Fähigkeit von uns, die wir nicht verteufeln oder ablehnen sollten. Darauf wollte ich eigentlich hinaus.

27.07.2023 13:35 • x 3 #24


BlackKnight
Zitat von EmptyLife:
Ich respektiere deine Sichtweise. Mir ging es darum zu vermitteln, dass Depressionen eine Ressource unserer Psyche sind, uns vor schädlichen ...


Ich finde es klasse, wenn du da eine alternative Sichtweise, weg von der herrschenden Meinung, vertrittst und davon berichtest. ... noch besser finde ich es, wenn du auf diese Art und Weise ein gutes Leben führen kannst. Das freut mich

28.07.2023 07:13 • x 2 #25


S
Ich stelle mir auch manchmal vor, wenn es ganz schlimm ist, dass meine Angst eine Form bekommt, wie ein Mensch, und dann nehme ich sie in den Arm. Es hilft nicht immer, aber manchmal schon.

29.08.2023 12:18 • x 1 #26


A


Hallo AufDerReise,

x 4#12


rouiller
@sadstar Interessant. Ich bin neulich auf was ähnliches gekommen, aber deutlich weniger fürsorglich . Da sage ich der Angst Zeig Dich mir! Was willst Du denn jetzt genau? Meistens kommt da gar nicht so viel zurück. Und wenn doch, dann habe ich wenigstens etwas, das ich kritisch infrage stellen kann.

06.12.2023 18:02 • #27

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