Mitschüler schlagen mich - Lehrer helfen nicht

Daywalker1310
Hallo ihr lieben,


es wird mal Zeit,das ich auch wieder was schreibe...irgendwie hab ich grad das Verlangen danach.

Ich habe diesen Bereich des Forums gewählt,weil mein Körper durch jahrelange Prügel gebrochen wurde.Von meiner Seele mag ich gar net schreiben.

Aber immer der Reihe nach.
Alles begann in der 5. Klasse...da muss ich so 12 Jahre gewesen sein.Ich kam von der Grundschule auf eine Gesamtschule.Ich muss leider sagen,das der Informationstag vor Beginn des Schuljahres der beste Tag für die nächsten 5 Jahre war.Das wusste ich nur leider noch nicht,sonst hätte ich mich vielleicht schützen können.
In meiner Klasse haben sich sehr schnell Grüppchen gebildet...wie man das so kennt...die Frauen mehr oder minder unter sich und die sogenannten tollen Typen ebenso.Und dann gab es da noch die Aussenseiter.Leider war diese Gruppe sehr klein,denn sie bestand nur aus meiner Person.

Der erste Schultag sah dann so aus,das ich morgens in die Klasse gekommen bin,freundlich guten Morgen sagte und als Antwort erstmal die ersten Schläge bekam.Ich wusste erst gar nicht,wie mir geschieht,aber warum auch immer war ich so perplex,das ich überhaupt nicht reagieren konnte.

Diese Schläge ließen auch nicht nach...Tag für Tag dieselbe Geschichte....die Lehrer waren machtlos...sie konnten ja schließlich nicht dauernd auf mich aufpassen.Meine Eltern haben überhaupt nicht reagiert,trotz der immer wiederkehrenden blauen Flecken,den Verstauchungen und den blutigen Nasen.Irgendwann hab ich einfach kapituliert...was blieb mir auch anderes übrig??...Freunde hatte ich keine und gegen diese Übermacht konnte ich mich einfach nicht wehren.

In der 7. Klasse begannen dann auch die seelischen Grausamkeiten....Ich weiß nicht,wieviele Mülltonnen ich von innen gesehen habe oder wie oft ich nach Hause musste,weil ich mit Hunde******** beschmissen wurde.Die Schläge gab es natürlich noch gratis dazu.
Zu Hause war es nicht besser...der Vater mehr oder minder ständig blau,die Mutter überfordert...den Rest kann man sich denken...

Wenn ich an diese Zeit zurückdenke (was leider jeden Abend passiert) kommen mir jedes Mal die Tränen...ich frage mich,warum mir sowas passieren musste...warum überhaupt einem Menschen sowas passieren muss.

Seit ca. 10 Jahren meide ich Menschen,gehe nur im äußersten Notfall vor die Tür und verkrieche mich in meine eigene Welt.
Inzwischen wird überlegt,ob eine Trauma-Therapie das richtige für mich ist.
Ich hoffe nur,das ich es bald schaffe,diesen körperlichen und auch seelischen Schmerz zu vergessen/verarbeiten

LG euer Daywalker


24.08.2011 10:18 • #1


JeanLucca
Hallo Daywalker.

Gut das Du schreibst. Das ist ein wichtiger Schritt das Du es aussprechen kannst

Zitat von Daywalker1310:
...irgendwie hab ich grad das Verlangen danach.
Gabs einen Auslöser oder sind die Erinnerungen grad so stark?

Zitat von Daywalker1310:
Inzwischen wird überlegt,ob eine Trauma-Therapie das richtige für mich ist.
Es wird überlegt? Heisst das, dass Du aktuell in Behandlung bist?

Lieben Gruß, JeanLucca

24.08.2011 11:03 • #2


A


Hallo Daywalker1310,

Mitschüler schlagen mich - Lehrer helfen nicht

x 3#3


Daywalker1310
Hallo JeanLucca,

ja,die Erinnerungen sind gerade sehr stark.Ich musste das einfach mal loswerden.
Ich war in Behandlung,bin seit 5 Wochen aus der Klinik raus und fühle mich wie am Anfang.Deswegen suche ich auch schon nach einer neuen Klinik

24.08.2011 11:33 • #3


JeanLucca
Hallo Daywalker.

Zitat von Daywalker1310:
Ich musste das einfach mal loswerden.
Ja, das kann ich gut verstehen. Hier ist viel Platz dafür.

Zitat von Daywalker1310:
Deswegen suche ich auch schon nach einer neuen Klinik
Hast Du denn einen Therapeuten an der Hand?

Lieben Gruß, JeanLucca

24.08.2011 11:40 • #4


Daywalker1310
Hallo JeanLucca,

einen Therapeuten habe ich nicht...ich muss dazu sagen,das ich keinen Führerschein besitze und sehr ländlich wohne..hier einen zu finden ist äußerst schwierig...die einzigste Hilfe die ich zur Zeit habe,ist der sozialpsychiatrische Begleitdienst

24.08.2011 11:44 • #5


JeanLucca
Hallo Daywalker.

Zitat von Daywalker1310:
...die einzigste Hilfe die ich zur Zeit habe,ist der sozialpsychiatrische Begleitdienst
Das ist doch schonmal was. Kommt der Dienst regelmässig zu Dir?
Und vielleicht entwickelt sich dieses Forum für Dich ja noch als Hilfe.

Ich weiß zwar was eine Traumatherapie ist und auch das es lange Wartezeiten geben kann, aber Erfahrungen habe ich keine. Bestimmt bekommst Du dazu noch Reaktionen. Ich finde es im übrigen gut das Du eine weitere Therapie nicht von vornherein ausschliesst.

Wie sieht denn Deine eigene Welt aus in die Du Dich verkriechst? Gibt es da noch irgendjemanden zu dem Du Kontakt hast?

Lieben Gruß, JeanLucca

24.08.2011 13:56 • #6


Daywalker1310
Huhu JeanLucca,

der Dienst kommt 2x die Woche vorbei,was ich auch ganz gut finde,denn sonst würde ich heillos versinken.
In meiner eigenen kleinen Welt ist es eben so,als wenn mir all das nicht passiert wäre...ich habe Freunde,Bekannte..und vor allem nicht einen solchen Seelenschmerz....ich weiß,das dass alles nicht real ist,aber nur dort fühle ich mich wohl...

24.08.2011 14:29 • #7


JeanLucca
Hallo Daywalker.

Zitat von Daywalker1310:
....ich weiß,das dass alles nicht real ist,aber nur dort fühle ich mich wohl...
So ein Ort an dem man sich sicher und wohlfühlt ist doch wichtig. Meine Wohnung ist für mich auch so ein Ort. Da kann ich machen was ich will, so sein wie ich bin. Das ist mein Rückzugsort und meine Schaltzentrale. Da kann mir nichts passieren. Ich finde es wichtig das wir so einen Ort haben - allerdings dürfen wir uns da nicht dauerhaft einschliessen, aber das hast Du ja auch gar nicht vor.

Kannst Du denn mit Deinen Freunden sprechen, oder mit einem?

Wenn ich zuviele Fragen stelle dann kannst Du das ruhig sagen

LiebenGruß, JeanLucca

24.08.2011 18:59 • #8


Daywalker1310
Huhu JeanLucca,

es ist kein Problem,wenn du Fragen stellst..im Gegenteil...damit kann ich deine Frage auch gleich beantworten...ich habe niemanden,mit dem ich darüber reden kann (von meinem Begleitdienst mal abgesehen)...von daher mach dir nicht zu viele Gedanken wegen deinen Fragen...natürlich will ich mich nicht in dieser Welt verirren,aber ich habe das Gefühl,das ich immer mehr abdrifte...die Einsamkeit such ich ja nun schon fast ein Jahrzehnt lang...klar,in der Klinik war Kontakt zu anderen Menschen da,aber das ist nicht das selbe finde ich...in der Welt da draußen wartet niemand auf mich...meine Eltern geben sich nach meinem Versuch Anfang April richtig Mühe,mich zu verstehen,aber ich habe das Gefühl,das sie damit hoffnungslos überfordert sind...und ich möchte niemanden überfordern...

LG Daywalker

24.08.2011 19:10 • #9


JeanLucca
Hallo Daywalker.

Zitat von Daywalker1310:
klar,in der Klinik war Kontakt zu anderen Menschen da,aber das ist nicht das selbe finde ich...
War das eine Akut-Klinik oder hast Du da eine Therapie gemacht? Ich frage deshalb weil Du doch bestimmt irgendwelche Techniken in der Therapie angeboten bekommen hast, die Du anwenden kannst/könntest. Sicher ist das trainieren solcher Techniken in der Klinik immer anders als da draussen - aber um es überhaupt zu tun braucht es Überwindung. So oder so. Oder hast Du Dich in der Klinik noch nicht soweit gefühlt das Du da ranwolltest/konntest?
Ich glaube das es wichtig ist das Du Deine Geschichte bearbeitest und so wie ich Dich verstehe möchtest Du das ja auch. Eine Traumatherapie ist bestimmt eine gute Idee. Hat der Begleitdienst dazu schon irgendetwas eingeleitet? Weiß Dein Arzt davon?

Lieben Gruß, JeanLucca

25.08.2011 12:33 • #10


Daywalker1310
Hallo JeanLucca,

mein Begleitdienst weiß davon und ich werde auch nächste Woche mit Ihr im Internet nach geeigneten Kliniken suchen...in der letzten Klinik habe ich eine 8-wöchige Therapie gemacht,bei der ich mich auch wohlgefühlt habe...aber ich habe festgestellt,das ich einfach noch nicht soweit bin...ich brauche einfach noch einen Anlauf denke ich...ich will das ganze aufarbeiten...vergessen werd ich es nie,aber ich will lernen,damit umzugehen und die Wut nicht mehr gegen mich und meinen Körper zu richten....

LG Daywalker

25.08.2011 12:40 • #11


JeanLucca
Hallo Daywalker.

Zitat von Daywalker1310:
...ich brauche einfach noch einen Anlauf denke ich...ich will das ganze aufarbeiten...
Das klingt für mich nach einer Phase die ich gut kenne.
Also, ich möchte unbedingt etwas verändern weil es so nicht mehr weitergehen kann, aber das Neue ist noch nicht da. Für mich selbst hab ich diese Phase so erlebt, dass ich in alle Richtungen geschaut habe was es für Hilfen gibt und was ich selbst machen muss. Hilfen anzuleiern fiel mir nicht besonders schwer weil ich da erstmal nicht allzuviel von mir zeigen musste.
Schwieriger war für mich etwas selbst zu machen. Irgendwie konnte ich nicht oder der richtige Zeitpunkt war noch nicht da oder Beides. Jedenfalls habe ich irgendwann allen Mut zusammengenommen und doch ein paar Sachen ausprobiert. Heute bin ich froh das ich das geschafft habe.

Eine Sache die ganz wichtig für mich war ist meine Selbsthilfegruppe in die ich gehe. Nicht nur weil ich dort mit anderen Betroffenen reden kann sondern auch weil ich aus meiner Einsamkeit rauswill. Nun bin ich da nicht einfach so reinstolziert, sondern ich hatte die Telefonnummer der Gruppe ein paar Wochen auf meinem Tisch liegen und irgendwann habe ich angerufen.
Kannst Du Dir vorstellen eine Telefonnummer so einer Gruppe auf Deinen Tisch zu legen? Mal ganz losgelöst von dem Gedanken wie Du da hinkommen kannst weil Du ländlich wohnst?

Lieben Gruß, JeanLucca

26.08.2011 07:58 • #12


A


Hallo Daywalker1310,

x 4#13


Daywalker1310
Hallo JeanLucca,

ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt,eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen bzw. mir Nummern rauszusuchen....vllt werd ich das heut noch machen,wenn die Kraft da ist...mal sehen

LG Daywalker

26.08.2011 10:30 • #13

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag