Mutter mit Depressionen - wie soll ich damit umgehen?
Ich nutze dieses Forum, um mir alles aus der Seele zu schreiben. All das, was ich sonst nie mit jemandem besprechen würde, weil ich nicht gerne über negative Gefühle spreche und es mir auch einfach unangenehm ist.
Ich bin traurig momentan. Obwohl es mir gut geht. Der einzigste Grund warum ich traurig bin ist meine Mutter (ich weiß, dass man niemand anderen für seine Gefühle verantwortlich machen soll aber ich kann's nicht anders beschreiben). Ich bin ein echt positiver Mensch, liebe das Leben hab so Lust noch so viel zu erleben und so weiter und so fort. Ich hatte selbst Depressionen und sie komplett überwunden. Ich mache jetzt mein FSJ und habe schon ein Platz fürs Fachabi.
Meine Mutter arbeitet momentan nicht. Schon seit über einem Jahr krank geschrieben wegen Depressionen. Da sie schon so viel Mist in ihrem Leben erlebt hat ist sie jetzt ein von Grund auf negativer Mensch womit ich einfach nicht umgehen kann. Sieht alles pessimistisch, setzt sich Ziele die nie erreicht werden und steht irgendwie seit Jahren auf der Stelle. Zudem urteilt sie über alles und jeden. Von der und der ist so Arrogant, die ist aber so dumm bis ich hasse sie. Sie findet an jedem was. Außer an meiner kleinen Schwester. Sie ist natürlich der Engel.
Also. Momentan ist meine Einsatzstelle geschlossen und ich erstmal befreit und das schon 5 Wochen. Sie ist auch Zuhause also wie immer. Und meine Schwester die in der 8 Klasse ist auch.
Was mich fertig macht ist, dass sie immer über mich urteilt. Und was mich aufregt ist obwohl es nicht meine Problem ist, dass sie sich was vornimmt und dann kein Schritt voran kommt. Und es sind Kleinigkeiten wie lesen. Sie will lesen und verschiebt es dann. Immer wieder. Irgendwann hab ich sie gefragt wieso sie nicht einfach liest wenn sie das Buch interessant findet und dann meinte sie nur, dass sie so viele Gedankengänge im Kopf hat dass sie sich garnicht darauf konzentrieren kann. Als ich so langsam aus den Depressionen rausgekommen bin hab ich mir eine Liste mit Dingen gemacht, die mir gut tun und sie gemacht. Jetzt sind sie garnicht mehr wegzudenken.
Ich bin eh so ein Mensch, wenn ich was will, dann bekomme ich es auch okay das hört sich blöd an aber zB ich hatte ne Idee und wollte ein Buch schreiben. Dann hab ich mich direkt rangesetzt, mit Charakterisierungen begonnen und schreibe jetzt jeden Tag ein-zwei neue Kapitel. Ich wollte Tanzen lernen also habe ich angefangen mir Choreographien beizubringen. Ich wollte ein besseres Körperbewusstsein also angefangen mit Yoga. Ich wollte neue berufliche Erfahrungen sammeln, also hab ich mich fürs FSJ beworben. Auch wenn ich bei der ersten ne Absage bekommen habe habe ich heute mich weiter beworben. Jetzt will ich nächstes Jahr mein Führerschein machen und ich suche mir ein Nebenjob. Und glaubt mir, noch vor über einem Jahr war ich so depressiv dass ich nicht leben wollte und in der Klinik war. Da war ich so voller Panik , dass ich nicht ausmachen haus gegangen bin. Es geht alles, wenn man will. Auch wenn es mehrere Anläufe braucht.
Ein weiterer Punkt, und das, was mich am meisten wütend macht ist, dass meine Schwester und meine Mutter sich oft gegen mich stellen. Meine Schwester ist erst 13. Und schaut sich das pessimistische verhalten von meiner Mutter ab. Sie sind beide so verstrickt darin da hat man keine Chance durchzudringen.
Ein weiteres Beispiel: ich hab mir gestern was für mein Zimmer gekauft. Meine Mutter will genau das gleiche meiner Schwester kaufen. Ich hab mir Mal eine Lichterkette gekauft , genau die gleiche wird meine Schwester auch bekommen. Und wenn ich mir was vom Bäcker hole , dann sagt sie du hättest deiner Schwester auch was mitbringen können. Sie kann es nicht haben wenn ich etwas habe und meiner Schwester nicht.
Zudem kommt, ich muss meiner Mutter jeden Monat 200Euro überweisen von meinem Gehalt. Und wenn nicht, dann will sie mich rausschmeißen. Was bleibt mir also anderes übrig? Und als wäre das nicht genug, will sie öfter dass ich ihr geld leihe. Sie meint, sie hat es in ihrer Kindheit nie gelernt mit Geld umzugehen.
Heute aber hab ich nein gesagt. Weil mich das so sauer macht. Jetzt droht sie mir, dass wenn wir renovieren, was wir eigentlich Vorhaben alles renoviert und ich für mein Zimmer meine ganzen Möbel selbst zahlen muss usw. Dass sie da gar nichts macht. Bei meiner Schwester natürlich wird alles gemacht .
Ich will Depressionen auf keinen Fall verharmlosen ich meine, ich war selbst depressiv. Aber ich glaube da steckt mehr hinter. Und ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll. Einmal hat sie sich mit unserer Nachbarin gestritten. Passiert nunmal , auch das man lästert ich mein solche Nachbarn gibt es fast überall. Aber meine Mutter ging dann soweit, dass sie immer undzwar jeden Tag sagt, als sie in den Keller gegangen ist, ist ihr angeblich die Nachbarin hinterher spioniert.
Und dann muss sie das auch noch immer sagen. Und sie beschuldigt sie auch dass sie uns belauscht und deswegen sollen wir über privates nie auf dem Balkon oder so unterhalten. Und sie verbietet uns sogar unsere Nachbarin zu grüßen, hallo, ich bin 18 Jahre alt und wen ich grüße und wem nicht das weiß ich wohl selbst. Und einmal ,da hat sie mich erwischt wie ich einmal mit der Nachbarin geredet habe weil die mich was gefragt hat und ich wurde als Verräter in betitelt. Und als wär das nicht schon genug, sie wünscht ihr den Tot.
Doch als ich depressiv war , da hat sie mich angeschrien usw. Meine damalige Therapeutin meinte, dass manche so reagieren wenn sie in Sorge sind. Aber es hat alles schlimmer gemacht. Ich weiß noch , dass ich genau letzten April freiwillig in die Klinik gegangen bin. Und das ohne ihre Unterstützung. Ich meinte ich brauche die Klinik hab es als meine letzte Rettung gesehen sozusagen weil ich Suizidgedanken hatte und zudem noch betrogen worden bin und ja es war alles so schrecklich. Und sie meinte da, dass sie mich rausschmeißen wird wenn ich in die Klinik gehe. Als sie unterwegs war hab ich dann mein Koffer gepackt und alleine mit dem zug! In die Klinik gefahren. Zum Glück haben sie mich dann aufgenommen.
Ich Weine, wenn ich daran zurück denke. Dass ich unter solchen Umständen in die Klinik gegangen bin. Ich muss jetzt gerade weinen. Weil ich das einfach so traurig finde. Ich weiß nicht was es ist, aber wenn ich daran denke dann muss ich sofort weinen weil ich weiß wie schlecht es meiner Mutter da ging.
Ich weiß nicht ob das was mit Sensibilität zu tun hat aber ich weine nur wenn es um meine Mutter geht. Zum Beispiel denke ich an all die Momente in denen es ihr schlecht geht und wie auf Knopfdruck Weine ich. Halt wenn ich alleine bin. Und das ist dann richtig extremes weinen dauert lange und ich kann mich nicht so schnell beruhigen danach. Weiß jemand irgendwie woher es kommt? Wenn ich denn überhaupt Weine dann genau wegen dem Grund halt.
Und zu meiner Kindheit, sie war wunderschön. Also da war meine Mutter das komplette Gegenteil. Sie hatte viel Kontakt mit den Müttern meiner Freunde,ich hatte die tollsten Kindergeburtstage und ich wurde auch oft als vorzeige Kind betitelt. Wir hatten ein tolles leben ich hab nur gute Erinnerungen. Nach dem wir umgezogen sind , ich älter wurde und die Probleme anfingen, da hat sie sich verändert. Und nach der nicht harmonischen Trennung von meinem Vater ist es halt voll schlimm.
Ich Versuche auch hier irgendwie das positive raus zu ziehen und sage mir dass es nichts mit mir zu tun hat. Und freue mich so sehr auf die Zeit wenn ich wieder arbeiten kann und alles wieder läuft.
Danke an alle die den Text durchgelesen haben. Wie gesagt , sind viele Einzelheiten aber darüber sprechen ich mit niemandem. Deswegen tut es gut es einfach Mal raus zu schreiben.