Liebe Leute
(Hierunter habe ich noch auf alle einzeln reagiert),
Ich war heute beim Arzt, habe weinend da gesessen, gesagt dass ich so unendlich müde bin, dass ich schon anderthalb Stunden mich ausruhen muss, weil ich 5 Minuten mit der Nachbarin geredet habe, dass die Vorderseite von Zeitschriften in der Praxis mich schon zu viel sind, dass ich immer weinen muss etc etc. Ich habe ihr dann noch von viele Sachen in meinem Leben erzählt (Tod Geschwister, Bruder ins Koma -zum Glück wieder gesund- Schwiegermutter krank, biologische Mutter als Obdachlose zurück gefunden, Geburtstrauma mit solchen schwere Verletzungen, dass ich fast ein halbes Jahr nur liegen könnte, Ehemann chronische Nervenkrankheit etc.etc. ), und sie meinte das, dass normal sei, das Leben ist meistens nicht glatt, sie liegen nicht im Koma, so wie sie selber sagen, ist jetzt doch eigentlich alles gut und ich muss mir ein Tagesstruktur machen und mir diese Woche daran halten und nächste Woche wieder arbeiten, sonst laufen Sie das Gefahr, nicht mehr raus zu kommen. Ich weiß gar nicht was ich davon halten soll. Ich sagte, ich habe mein ganzes Leben immer weitergemacht und weitergemacht und weitergemacht. Und sie sagte, ja, dass hört sich vielleicht hart an, aber dass ist die einzige Weg.
Was hält ihr dann davon? Ich kann echt nicht mehr.
Sie hat mir auch eine Überweisung erstellt, für ein oder zwei Wochen stationären Aufnahme in eine psychosomatische Klinik hier in der Nähe, was ich ziemlich gut finde (obwohl da als Fragestellung etwas steht mit Krankheit Familie und das jetzt nicht meine erste Frage wäre, aber okay). Ich habe da angerufen, aber die brauchen ein Notwendigkeitensbescheinigung vom Facharzt. Als ich sagte, dass das genau das Problem sei, dass da keine Plätze sind, und deswegen meine Hausärztin das ausgestellt hat, war das egal: ich brauche diese Bescheinigung vom Facharzt. Danach müsste ich noch Formulare auf der Website finden, ausdrucken, ausfüllen und alles zusammen dahin schicken. Dann schauen sie nach und erst wenn man es bewilligt bekommt, DANN hat man noch mindestens 6(!) Wochen Wartezeit! Ich fasse es nicht. Wie kriege ich das überhaupt alles geregelt? Außerdem, ich brauche jetzt Hilfe und nicht erst in 2 Monate.
Ich fühl mich eigentlich jetzt nur noch schlimmer und nicht richtig ernst genommen. Oder ist es vielleicht doch den besten Weg?
@Blume71 Leider kann ich unsere Tochter durch niemanden anders abholen lassen. Mein Mann arbeitet dann (sie hat nur ein Teilzeitplatz in der Kita), meine Familie wohnt in Ausland, er hat nur noch seiner Mutter, die wohnt 2 Stunden von uns entfernt und ist krank. Sie ist (gesundheitlich) nicht in der Lage auf unser Kind auf zu passen. Wir fahren eher sehr oft dahin um auf meine Schwiegermutter auf zu passen oder Sachen für sie zu regeln (sie ist aber ein Schatz).
@Alexandra2 Die Kitastunden zu erhöhen, geht nicht, weil da lange Wartelisten sind und ich nicht Vollzeit arbeite. Ein Arbeitsbescheinigung mit Stundenzahl wird gebraucht um überhaupt auf die Liste zu kommen. Zudem weiß mein Kita natürlich wie viel ich arbeite, da sie gleichzeitig mein AG ist.
@axel61, ich musste sogar etwas lachen über deinen Beitrag (danke dafür:)), da ich gar nicht jemanden bin die jeden Tag putzt, bügeln darf meinen Mann selber erledigen (ich hasse das und kaufe nur Klamotten die ich nicht bügeln muss) und ausgehen oder so mache ich sowieso eher sehr selten.
Aber ich komme von der Arbeit nach Hause, hole mein Kind ab, esse was mit ihr, koche, Wäsche waschen etc etc. Sie hängt sehr an mir und ich kann nichts einfach so machen. Ich liebe sie aber über alles!
@frederick1, du hast so vieles geschrieben was genau so stimmt. Man kommt nach Hause und alles geht einfach weiter. Erholung für mich ist nicht gegeben. Meine Ehe mit meinem Mann ist zum Glück sehr gut, wir reden viel und ich habe jetzt auch Aufgaben ihm übergeben. Es ist nämlich diese konstante Drück von mir selber aus, und die, wie die Englische dazu sagen mental load, die meistens nur Mutter haben, die mich so fertig macht.
@dreamcatcher, die Arbeitsstelle zu ändern ist für mich sehr schwierig. Ich habe noch studiert, kann aber nichts verwaltendes machen, da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht lange am Computer sitzen kann. Eine andere Kita wird schwierig, weil ich keine Konfession habe und die hier in der Gegend alle katholisch sind. Man wird direkt abgelehnt, obwohl man das vom Gesetz gar nicht mehr darf. Außerdem habe ich jetzt ein Festvertrag und eine Probezeit in einer neue Kita würde ich gar nicht überstehen, weil ich so oft krank bin . Und du hast Recht, als Mutter ist man immer in ein Spagat. Mein Mann verdient auch deutlich mehr als ich und ich muss eigentlich eingestehen, dass ich es manchmal auch erholsamer finde, halbtags zu arbeiten, als den ganzen Tag alleine mit meinem Tochter zu Hause zu sein. Ich hoffe, dass keine dass falsch versteht.
Ein Heilpraktiker werde ich auf jeden Fall heute noch kontaktieren, dass ist eine sehr gute Idee.
Danke euch!
01.04.2019 10:02 •
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