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Polly89
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Hallo,
Ich (33), er (30), haben uns vor zwei Jahren über ein gemeinsames Hobby online kennengelernt.
Er wohnte in Mexiko und wir haben zunächst nur freundschaftlich geschrieben und irgendwann mehr füreinander empfunden, Videocalls gemacht und unseren ersten Besuch geplant. Das war Ende 2020.
Dann hat er kurz vor Weihnachten aus heiterem Himmel mit mir Schluss gemacht. Er meinte, dass er plötzlich ein unangenehmes, ängstliches Gefühl in seinem Bauch hatte. Kurze Zeit später haben wir uns aber wieder angenähert und er meinte, dass er sich zunächst mit der Trennung gut und dann aber schlecht gefühlt hatte.
Lange Rede kurzer Sinn. Danach haben wir es noch mal probiert. Ich war 4 Wochen in Mexiko und er im Sommer 3 Monate und nochmal im Winter 3 Monate bei mir in Deutschland. Das war letzten Winter 2021/22 und er hat mir einen Antrag gemacht. Zu der Zeit waren wir etwas mehr als ein Jahr zusammen.
Dann wurde die Corona-Situation in Deutschland unerträglich und wir haben darüber gesprochen, ob ich nicht eine Weile bei ihm in Mexiko leben möchte. Dazu müsste ich aber meine Wohnung aufgeben und alles verkaufen, also es wäre eine ernste Sache, zumal ich noch studiere (habe später angefangen) und ins Urlaubssemester gehen müsste.
Schlussendlich haben wir uns aber für diesen Plan entschieden. Ich bin ein eher unsicherer Mensch und gerade so große Entscheidungen fälle ich nicht aus Leichtsinnigkeit. Er hat mir auch immer das Gefühl gegeben, dass er das auch möchte.
Gesagt getan. Ich bin nach Mexiko gezogen und wir hatten viele schöne, entspannte Monate, waren mehrmals verreist. Da mein Visum diesem Sommer abgelaufen wäre, habe ich ihn gefragt, ob ich zurück nach Deutschland soll oder ein weiteres Urlaubssemster beantragen soll, weil er hier noch seine Doktorarbeit schreiben muss. 2023 wären wir zusammen nach Deutschland gegangen, damit ich mein Studium beenden kann.
Er fand den Plan gut, dass ich länger bleibe. Allerdings war uns dann auch klar, dass wir heiraten mussten, damit ich eine Aufenthaltsgenehmigung bekomme. Das war für uns aber kein Problem, immerhin waren wir bereits verlobt.
Er hat sich dann um alle Papiere gekümmert und selbst in der Zeit habe ich immer wieder das Gespräch gesucht, weil ich nicht wollte, dass wir eine falsche Entscheidung treffen. Er hat aber immer wieder bestätigt, dass er das möchte und dann kam der große Tag und es war wunderschön! Wir haben im kleinen Kreis gefeiert, alles sehr entspannt.
Dann kamen wir nach Hause und ich hatte leider eine schlimme Gastritis, die mich 3 Wochen auf die Couch gefesselt hat. In der Zeit ging es los, dass er sich verändert hat. Er wurde grübelig und hatte auch viel Stress wegen seiner Doktorarbeit. Dazu musste er sich um mich kümmern (normale Dinge wie Tee kochen, nichts außergewöhnliches). Und als ich wieder gesund war, ist er komplett abgestürzt. Er hat Stundenlang gegrübelt und ein Gesicht gezogen. Er konnte selbst nicht erklären, was mit ihm los war. Er hatte Heulanfälle und das hat sich alles mehr und mehr zu einer chronischen Sache entwickelt, bis solche Situationen wöchendlich vorkamen.
Ich wusste gar nicht mehr, wie ich ihm helfen sollte und war auch überfordert. Hatte er NACH der Hochzeit plötzlich kalte Füße bekommen?
Dann ist es vor ein paar Tagen eskaliert und er hat seine Mutter (!) angerufen, die vorbeigekommen ist.
Seither vertritt er den Standpunkt, dass die Beziehung/Ehe keine Zukunft mehr hat. Er hat sich angeblich während der gesamten Beziehung (!) ängstlich mit mir gefühlt. Er wusste nur nie, wie er es sagen soll. Aber das kann ich ihm nicht glauben! Das hätte ich definitiv gespürt, wenn es so gewesen wäre, denn ich bin in der Hinsicht sehr empfindsam. Wir waren absolut glücklich. Auf den Fotos lacht er und kein ängstlicher Mensch würde es verantworten, dass ich mein Leben in Deutschland aufgebe, alles verkaufe und zu ihm ziehe, um dann sogar noch sechs Monate später zu heiraten! Das macht alles keinen Sinn.
Sein Gesichtsausdruck ist ernst, mit einem Schlafzimmerblick, so kenne ich ihn nicht. Das ist nicht der Mann, den ich geheiratet habe.
Seine Mutter ist noch hier, vermittelt und sie versteht ihn auch nicht. Sie ist sauer auf ihn, meinte aber auch, dass er schon immer schwierig war und oft depressive Phasen hatte. In der Vergangenheit hat er auch Antidepressiva genommen und allmählich vermute ich eine solche Phase wieder bei ihm. Immerhin steckt er mitten in seiner Doktorarbeit, dazu diese Grübelei ohne Grund und dann das plötzliche Schlussmachen wieder.
Ich schätze, er hat Angst vor Verantwortung und jetzt möchte er schnell alles rückgängig machen, aber das geht nicht so einfach! Ich bin in seinem Land, ich habe keine Wohnung mehr in Deutschland und vor allem finde ich das einfach unfair. Ich bin fix und fertig. Ich wollte doch ein Leben mit ihm und er entzieht sich seiner Verantwortung und ergreift schon wieder die Flucht und möchte mich am liebsten so schnell wie möglich loswerden.
Mein Flug ist in einer Woche, aber ich frage mich, ob das nicht bescheuert ist. Immerhin bin ich kein Pullover, den man einfach umtauschen kann. Gleichzeitig braucht er wohl Zeit. Er ist bereits seit kurzem in Therapie und möchte bald auch zu seinem Psychiater, um eine Depression abzuklären.
Ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll. Soll ich fliegen? Dann rennt er aber ja schon wieder vor seinen Ängsten und Problemen weg und ich bin doch seine Frau. Ich möchte ihn und uns nicht aufgeben. Es tut so weh, dass er sagt, dass er immer Angst in der Beziehung hatte. Seine Mutter meint, dass er jetzt so denkt, weil er depressiv ist. Sie selbst hat gesehen, dass er glücklich mit mir war.
Es ist so verzwickt. Ich kann nicht essen und nicht schlafen.
Ich (33), er (30), haben uns vor zwei Jahren über ein gemeinsames Hobby online kennengelernt.
Er wohnte in Mexiko und wir haben zunächst nur freundschaftlich geschrieben und irgendwann mehr füreinander empfunden, Videocalls gemacht und unseren ersten Besuch geplant. Das war Ende 2020.
Dann hat er kurz vor Weihnachten aus heiterem Himmel mit mir Schluss gemacht. Er meinte, dass er plötzlich ein unangenehmes, ängstliches Gefühl in seinem Bauch hatte. Kurze Zeit später haben wir uns aber wieder angenähert und er meinte, dass er sich zunächst mit der Trennung gut und dann aber schlecht gefühlt hatte.
Lange Rede kurzer Sinn. Danach haben wir es noch mal probiert. Ich war 4 Wochen in Mexiko und er im Sommer 3 Monate und nochmal im Winter 3 Monate bei mir in Deutschland. Das war letzten Winter 2021/22 und er hat mir einen Antrag gemacht. Zu der Zeit waren wir etwas mehr als ein Jahr zusammen.
Dann wurde die Corona-Situation in Deutschland unerträglich und wir haben darüber gesprochen, ob ich nicht eine Weile bei ihm in Mexiko leben möchte. Dazu müsste ich aber meine Wohnung aufgeben und alles verkaufen, also es wäre eine ernste Sache, zumal ich noch studiere (habe später angefangen) und ins Urlaubssemester gehen müsste.
Schlussendlich haben wir uns aber für diesen Plan entschieden. Ich bin ein eher unsicherer Mensch und gerade so große Entscheidungen fälle ich nicht aus Leichtsinnigkeit. Er hat mir auch immer das Gefühl gegeben, dass er das auch möchte.
Gesagt getan. Ich bin nach Mexiko gezogen und wir hatten viele schöne, entspannte Monate, waren mehrmals verreist. Da mein Visum diesem Sommer abgelaufen wäre, habe ich ihn gefragt, ob ich zurück nach Deutschland soll oder ein weiteres Urlaubssemster beantragen soll, weil er hier noch seine Doktorarbeit schreiben muss. 2023 wären wir zusammen nach Deutschland gegangen, damit ich mein Studium beenden kann.
Er fand den Plan gut, dass ich länger bleibe. Allerdings war uns dann auch klar, dass wir heiraten mussten, damit ich eine Aufenthaltsgenehmigung bekomme. Das war für uns aber kein Problem, immerhin waren wir bereits verlobt.
Er hat sich dann um alle Papiere gekümmert und selbst in der Zeit habe ich immer wieder das Gespräch gesucht, weil ich nicht wollte, dass wir eine falsche Entscheidung treffen. Er hat aber immer wieder bestätigt, dass er das möchte und dann kam der große Tag und es war wunderschön! Wir haben im kleinen Kreis gefeiert, alles sehr entspannt.
Dann kamen wir nach Hause und ich hatte leider eine schlimme Gastritis, die mich 3 Wochen auf die Couch gefesselt hat. In der Zeit ging es los, dass er sich verändert hat. Er wurde grübelig und hatte auch viel Stress wegen seiner Doktorarbeit. Dazu musste er sich um mich kümmern (normale Dinge wie Tee kochen, nichts außergewöhnliches). Und als ich wieder gesund war, ist er komplett abgestürzt. Er hat Stundenlang gegrübelt und ein Gesicht gezogen. Er konnte selbst nicht erklären, was mit ihm los war. Er hatte Heulanfälle und das hat sich alles mehr und mehr zu einer chronischen Sache entwickelt, bis solche Situationen wöchendlich vorkamen.
Ich wusste gar nicht mehr, wie ich ihm helfen sollte und war auch überfordert. Hatte er NACH der Hochzeit plötzlich kalte Füße bekommen?
Dann ist es vor ein paar Tagen eskaliert und er hat seine Mutter (!) angerufen, die vorbeigekommen ist.
Seither vertritt er den Standpunkt, dass die Beziehung/Ehe keine Zukunft mehr hat. Er hat sich angeblich während der gesamten Beziehung (!) ängstlich mit mir gefühlt. Er wusste nur nie, wie er es sagen soll. Aber das kann ich ihm nicht glauben! Das hätte ich definitiv gespürt, wenn es so gewesen wäre, denn ich bin in der Hinsicht sehr empfindsam. Wir waren absolut glücklich. Auf den Fotos lacht er und kein ängstlicher Mensch würde es verantworten, dass ich mein Leben in Deutschland aufgebe, alles verkaufe und zu ihm ziehe, um dann sogar noch sechs Monate später zu heiraten! Das macht alles keinen Sinn.
Sein Gesichtsausdruck ist ernst, mit einem Schlafzimmerblick, so kenne ich ihn nicht. Das ist nicht der Mann, den ich geheiratet habe.
Seine Mutter ist noch hier, vermittelt und sie versteht ihn auch nicht. Sie ist sauer auf ihn, meinte aber auch, dass er schon immer schwierig war und oft depressive Phasen hatte. In der Vergangenheit hat er auch Antidepressiva genommen und allmählich vermute ich eine solche Phase wieder bei ihm. Immerhin steckt er mitten in seiner Doktorarbeit, dazu diese Grübelei ohne Grund und dann das plötzliche Schlussmachen wieder.
Ich schätze, er hat Angst vor Verantwortung und jetzt möchte er schnell alles rückgängig machen, aber das geht nicht so einfach! Ich bin in seinem Land, ich habe keine Wohnung mehr in Deutschland und vor allem finde ich das einfach unfair. Ich bin fix und fertig. Ich wollte doch ein Leben mit ihm und er entzieht sich seiner Verantwortung und ergreift schon wieder die Flucht und möchte mich am liebsten so schnell wie möglich loswerden.
Mein Flug ist in einer Woche, aber ich frage mich, ob das nicht bescheuert ist. Immerhin bin ich kein Pullover, den man einfach umtauschen kann. Gleichzeitig braucht er wohl Zeit. Er ist bereits seit kurzem in Therapie und möchte bald auch zu seinem Psychiater, um eine Depression abzuklären.
Ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll. Soll ich fliegen? Dann rennt er aber ja schon wieder vor seinen Ängsten und Problemen weg und ich bin doch seine Frau. Ich möchte ihn und uns nicht aufgeben. Es tut so weh, dass er sagt, dass er immer Angst in der Beziehung hatte. Seine Mutter meint, dass er jetzt so denkt, weil er depressiv ist. Sie selbst hat gesehen, dass er glücklich mit mir war.
Es ist so verzwickt. Ich kann nicht essen und nicht schlafen.