29

Nach Termin Psychiater Fragezeichen und große Sorge

steelrose
Zitat von mecca:
Kann aber auch sein, dass Du der Typ bist, der sich für derlei Gesprächstherapie nicht so öffnen kann und das Du eher was konkretes möchtest...dann bist Du in einer VT erstmal besser aufgehoben...

Liebe @mecca

Du scheinst bereits Erfahrung mit beidem gemacht zu haben. Bisher, bzw früher, als die Themen noch etwas frischer waren, habe ich tatsächlich große Abneigung gegen die Idee gehabt, den ganzen Mist nochmal anzuschauen. Gut verdrängt fühlte sich für mich deutlich besser an. Jetzt, da ich merke, dass das trotzdem seinen Platz haben will, sehe ich das etwas anders. Aber ob ich dafür bereit bin, traue ich mich nicht einzuschätzen. Nichtsdestotrotz beobachte ich Muster, die ich gern ändern würde, aber es einfach nicht schaffe. Ist neu lernen denn auch in der VT ein Baustein?
Zitat von mecca:
Das mit der Psychotherapie kann heikel sein. Gerade wenn Du einen so langen Anfahrtsweg hast...manche Stunden sind einfach schwer und Du weinst womöglich danach oder bist aufgelöst, dann wäre es ungünstig noch eine Stunde mit dem Auto fahren zu müssen.

Ja, genau das sind meine Bedenken. Und auch, ob ich das langfristig in meinen Alltag einbauen kann.
Zitat von mecca:
Eigentlich ist das doch kein Problem, wenn du den Psychiater nur zum Pillen verschreiben nimmst und nebenher ne Therapie machst.

Gut zu wissen. Aber was tue ich beim Psychiater, sollten keine Medikamente angebracht sein? Ich glaube, diese Unklarheit hat mich bei meinem ersten Termin zusätzlich irritiert und macht für mich die Frage des Docs auch wieder plausibel.

28.09.2022 17:36 • #16


Bassmann72
@mecca
Ja, ich entschuldige mich aufrichtig. Ich war heute Vormittag, wie so oft in diesen Tagen, ziemlich neben der Spur und habe voreilig geschrieben, nachdem ich nicht noch mal doppel-gecheckt habe, was du wirklich geschrieben hast. Das war blöd und ich ärgere mich auch über mich selbst.

28.09.2022 18:13 • #17


A


Hallo steelrose,

Nach Termin Psychiater Fragezeichen und große Sorge

x 3#3


Bassmann72
Zitat von steelrose:
tatsächlich finde ich dabei auch die evtl. korrigierend wirkenden Beiträge von Bassmann eher als Aufmunterung lieber zweimal zu lesen, also überhaupt nicht störend - zumindest für mich.

Danke, das ist nett von dir. Tatsächlich hätte ich es in diesem Fall zweimal lesen sollen...

28.09.2022 18:15 • #18


steelrose
Hallo Zusammen,

meine Fragezeichen bzgl. des Psychiaters bestehen nach wie vor und bis auf eine Psychiaterin im BKH, bei der meine Hausärztin ja direkt einen Not-Termin (- nächste Woche!) erbeten hatte, habe ich nach wie vor keinen anderen mit freien Terminen finden können. Aktuell hadere ich noch mit mir, ob ich den ebenfalls für nächste Woche angesetzten Folgetermin bei dem anderen wahrnehmen soll oder nicht - 48 h müsste ich absagen.

Aber aktuell beschäftigt mich die Empfehlung zur Weiterbehandlung der Psychotherapeutin viel mehr. Im Gespräch sagte sie mir, dass sie mir eine stationäre Therapie empfiehlt, da sie tiefenpsychologisch fundiert für angebracht hält und das stationär intensiver und besser begleitet gemacht werden kann. Auf dem PTV 11 Formular steht da nun:

ambulant: Tiefenpsychologie und VT
stationär: Rehabilitation

Dazu haben wir vereinbart, dass ich ihr Anfang nächste Woche sage, ob ich bei ihr Therapie machen möchte, sie könnte mich ab Ende Oktober übernehmen. Auch bzgl. Therapeuten ist die Suche ansonsten weiterhin erfolglos, wobei ich eine nicht anrufen konnte, weil ich während ihres Zeitfensters eben grad auf dem Weg zu der anderen Therapeutin war.

Nun habe ich neue Fragezeichen:

1. Nach meinem Verständnis, sollte die Reha eine Art Abschluss bilden um meine Arbeitsfähigkeit langfristig sichern. Ist das das richtige Format um tiefenpsychologisch zu arbeiten?

2. Selbst wenn ich sofort den Antrag ausfüllen würde, kann ich mich ja darauf einstellen, dass das dieses Jahr nix mehr wird. In meiner Vorstellung arbeite ich aber in den nächsten Wochen und Monaten ganz fest daran, dass es mir wieder besser geht und ich im Idealfall auch wieder arbeiten gehe. Der Gedanke daran, dann nächstes Jahr, wenn ich wieder froh und munter bin, dann mal die alten, rissigen Gemäuer richtig einzureißen, gefällt mir gar nicht. Grundsätzlich bin ich - soweit ich mir bis jetzt einen Überblick verschaffen konnte - mittlerweile sehr wohl für TPF, aber ich habe gleichzeitig auch große Angst davor, deshalb würde ich das auch stationär bevorzugen.
Irgendwie erscheint es mir einfach sinnvoll, zuerst TPF und dann VT zu machen - habt ihr diesbezüglich Erfahrungen und Meinungen?

3. Aus 1 und 2 ergibt sich für mich die Frage: kann ich unabhängig von Reha, jetzt irgendwie die TPF stationär machen? Wenn ja, wie kann ich dafür vorgehen? Einfach Kliniken raussuchen und anrufen? Was sage ich denen?

4. Last but not least: Soll ich die Therapie (VT) bei ihr aufnehmen?
Es ist ja über 1 h Fahrt, Autobahn, durch die nächste größere Stadt und dann in die durch eine kleinere Ortschaft. Mich strengen diese zwei Stunden fahren schlicht an. Wenn ich dann mal nicht in guter Verfassung bin, vielleicht die Straßenverhältnisse schlecht sind. Puh! Sollte ich demnächst wieder arbeiten gehen, sollte das zeitlich schon irgendwie hinhauen, ich habe großes Glück und sehr flexible Arbeitszeiten, aber allein die Fahrtzeit wäre dann gleich wieder ein Stressfaktor. Mal ganz davon abgesehen, dass das bei den aktuellen Spritpreisen auch ein teures Vergnügen wird. Na gut, andere gehen schön essen oder ins Kino, ich tue mir auch was Gutes.
Auf der anderen Seite, habe ich ein gutes Gefühl bei ihr. Ich verspüre echtes Interesse, mag ihre Art nachzufragen und empfinde auch eine angenehme, ganz leichte Distanz, die mir glaube ich gut tut. Außerdem hat sie einen ganz braven Hund in der Praxis - allein sein Anblick wie er da in seinem Korb liegt bringt meinen Puls mindestens 5 Schläge nach unten und erleichtert mir den Einstieg extrem.
Eigentlich weiß ich schon, dass mir die Strecke zu groß ist. Wäre da nicht der Mangel an Alternativen

5. Kann mir jemand sagen, wie das läuft, sollte ich wider Erwarten noch einen anderen Therapieplatz auftreiben können: werden dann wieder die Erstgespräche geführt oder steigt man dann gleich in die probatorischen Sitzungen basierend auf der bestehenden Empfehlung ein?

Bin für eure Erfahrungen, Tipps und Meinungen dankbar!

Lg,

-steelrose-

04.10.2022 16:10 • #19


Bassmann72
Hallo @steelrose,

ich kann dir jetzt nicht zu allem etwas sagen, und zu ein paar Dingen kennst du ja schon meine Meinung.
Also, quasi ergänzend:

Ich würde die beiden psycholog. Ansätze nicht so separat voneinander betrachten. Eine lange Therapie kann beides beinhalten. Ich kenne das aus mehreren Therapien so, dass es inhaltlich gemischt auf mich angepasst wurde (daher weiß ich auch nie ganz genau, was nun fachlich gesehen gemacht wurde). Ich kann mich da aber irren. Sprich da unbedingt mit deiner Therapeutin.

Ein zweiter Punkt mag etwas desillusionierend wirken, aber ich würde mich damit abfinden, dass du relativ lange arbeitsunfähig sein wirst. Es MUSS nicht so sein, aber ich würde davon ausgehen. Wie ich schon gesagt habe, nimm dir alle Zeit der Welt und kontaktiere ein paar Kliniken in deiner Reichweite. Auch da kannst und solltest du noch mal mit der Therapeutin sprechen, ob eine normale Klinik da auch Sinn machen würde. Deine Therapie(n) wird/werden sich gut ergänzen, da bin ich ziemlich sicher. Da wird nichts vergebliche Liebes- (oder andere) mühe sein. Die Reha wird womöglich auch kein Abschluss darstellen, da KANN eine viele Monate dauernde Sache werden.

Das mit dem Hund finde ich natürlich super super schön. Ich selbst mag Hunde auch und ich kann mir gut vorstellen, wie beruhigend das Tier wirkt. Man hört das ja oft von sogen. Therapiehunden.
Wie das bei einem möglichen Abbruch/Wechsel wäre, da frag am besten auch deine Krankenkasse. Ich kann mir schon vorstellen, dass das möglich ist, da die Therapeutin eigentlich zu weit weg ist, als dass du sie akzeptieren müsstest, also sie wäre eigentlich nicht zumutbar von der Entfernung her. Aber du fühlst dich ja dort gut aufgehoben. Ja, ist schwierig. Ich würde es versuchen, wie gesagt, auch für alle Fälle mit der Kasse darüber sprechen.

Dieser Psychiater ist zwar seltsam und für eine längere Therapie nicht angemessen, wie ich finde. Aber die Haupttherapie findet ja woanders statt (Therapeutin + Klinik/Reha). Kurzfristig kannst du ja zu dem komischen hingehen, um Einweisungen/Rezepte zu bekommen. Wenn er wieder komisch wird, würde ich ihm sagen, wie du das empfindest, also dass er dich sehr verunsichert. Das kannst du, das schaffst du und das ist dein gutes - nein, bestes - Recht!

Das war jetzt mal wieder langes Blubbern, aber ich hoffe, es hilft dir ein wenig weiter.

04.10.2022 18:04 • x 1 #20


Bassmann72
Noch mal ganz kurz (diesmal wirklich!) eine Sache auf den Punkt gebracht:
Deine Fragen zur inhaltlichen Ausrichtung der Therapie sind berechtigt und sinnvoll. Aber sie sollten dich nicht davon abhalten, Kliniken zu kontaktieren. Denn um therapeutische Inhalte usw. kümmern sich die Therapeuten und Ärzte (und *innen). Egal, wo du bist, sie werden deine Therapie auf dich ausrichten, so gut es geht. Du kannst es dir dann erklären lassen.

04.10.2022 18:45 • #21


mecca
Ich versuche es kurz und knapp:

1. Nein, Reha hat i.d.R. nicht so viel mit Tiefenpsychologie zu tun, es sei denn die Einrichtung hat einen speziellen Schwerpunkt auf dieser Fachrichtung. Oft kann es so angehauchte Gruppensitzungen allerdings beinhalten. Nichtsdestotrotz kann die Reha trotzdem sinnvoll sein, neue Perspektiven öffnen, Austausch mit anderen, interessante Angebote...Auch das einfach mal rauskommen und proaktiv für sich etwas tun kann sehr wohltuend sein.
- Reha kannst Du nutzen. Musst Du aber auch nicht nutzen, wenn Du es nicht möchtest. Das liegt ganz bei Dir.

2. So funktioniert das leider nicht. Eine TfP (Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) kann bis zu 100h dauern, das ist ein Prozess von 2 1/2 Jahren. Den machen die meisten, neben Arbeit oder Studium.
Es gibt Kliniken mit Schwerpunkt TfP- Behandlung, aber nicht so viele wie VT anbieten. Kliniken sind aber eh immer für den Akutbedarf da und in so einem akuten Fall, wäre sicher auch eine VT erst mal gute Hilfe.

Und tatsächlich stimme ich Bassmann zu, Du bist sicher gut beraten Dich auf einen längeren Prozess einzustellen. Das geht nicht in wenigen Wochen und Monaten zu regeln. Was aber nicht heissen muss, dass Du Däumchendreehen musst. Kannst ja arbeiten, aber vielleicht weniger, oder weniger stressig und trotzdem Deine Therapien/ Behandlungen etc. verfolgen.
Aber vielleicht bist Du auch erstmal krank, die Krankenkasse gibt Dir ja theoretisch 1 1/2 Jahre. Vielleicht kannst Du die für Dich nutzen.

3. TfP stationär geht so direkt nicht. Du kannst eine Behandlung bekommen, die ist aber immer verkürzt auf wenige Wochen angelegt, 6 - 8 oder maximal 12 in verschiedenen Einrichtungen. Eine richtige TfP erstreckt sich wie gesagt auf mehrere Jahre. Du bekommst dort in der Klinik immer nur eine Akutbehandlung, die dich wesentlich erstmal herstellt, sodass Du dann ambulant weitermachen kannst.
- Aber wenn Du es willst, probiere es. Suche Kliniken mit TfP-Schwerpunkt raus - ruf dort an. Frage was Du machen musst um Dich dort für einen Platz anzumelden. Zumeist geht das über Hausärzte bzw. Psychiater auch ganz gut. Die Klinik, kann Dir alle Deine Fragen beantworten und dann kannst Du alle Dokumente zusammen sammeln gehen und es probieren. Auch hier gibt es oft, nicht immer Wartezeiten auf Plätze. Kann sein das es schnell geht, kann sein das es lange dauert.

4. Mach es. Ja die fahrt ist nervig, aber eine VT dauert auch keine 2-3 Jahre sondern eher 6-12 Monate. In der Regel 25h / 1x die Woche...25 Wochen + Urlaub + Krankheit+Ausfall
In selteneeren Fällen kann sie auch mal länger gehen, aber allerhächstens nur 50h, das ist ein gutes Jahr, so Pi mal Daumen. Also es ist ein überschaubarer Zeitrahmen, keine Ewigkeit.
Vielleicht schaffst Du das auch, einmal die Woche diese Fahrt auf Dich zu nehmen. Wenn es Dir gut tut, wird es Dir auch gut gelingen denke ich. Wenn Du die Therapeutin magst, klasse! Dann greif zu, es ist nicht immer leicht eine gute Passung zwischen Patient und Therapeut zu finden. Mach die Therapie. Es ist ein Anfang. Und wenn es eine anstrengende Stunde war, dann geh noch ne heisse Schokolade trinken und gib Dir einen Moment oder fahre besonders vorsichtig und achtsam (also eher langsamer). Freut mich das es gut passt.
Wenn Du das gemacht hast und mehr oder weiter machen willst, kanst Du später immer nochmal eine TfP machen. Es ist egal was Du wann oder zuerst machst. Es ist wichtig ob und was zu Dir nach innen durchsickert.
Eine VT kann Dir helfen. Und sie ist eine Therapieerfahrung und dann wirst Du ja sehen, wie es Dir damit geht.

5. Solltest Du noch einen anderen Therapieplatz auftreiben hast Du auch dort die Möglichkeit 5 probatorische Sitzungen zu machen bevor der Antrag auf Therapie gestellt wird.
By the way...Richte Dich drauf ein, das zwischen Antragsstellung und nach der 5 Probestunde eine Pause von bis zu 6 Wochen eintreten kann. Das ist die Zeit die der Antrag braucht, von der Therapeutin die ihn schreibt, bis hin zur Kasse und den Gutachtern und bis die ihre Bewilligung fertig haben und die dann wieder bei der Therapeutin landet.

Und ich denke, wenn eine TfP Dir solche Angst macht fang doch erstmal langsam an. Mach ne Vt und guck Dir an, was passiert wie es Dir geht...etc.
Hab das Gefühl Du machst da einen riesen Aufwasch draus...und bist sehr viel damit beschäftigt. Nimm das, was Du jetzt kriegen kannst, wenn es nichts anderes gibt. Wenn Du merkst, dass dir die Fahrt sehr lang ist dann kannst Du immernoch abbrechen - worst case, wenn es gar nicht geht. (Süß das mit dem Hund...3 )

Ja auf dem Land ist das manchmal echt eine bescheidene Situation.

Drück Dir weiter die Daumen und denk nicht zuviel über alle Einzelheiten nach und versuch vielleicht nicht jeden Faktor Deiner Behandlung oder Deiner Steps kontrollieren zu wollen. Das geht nämlich nicht...Suche einen Anfang und dann fang erstmal an...Verlier Dich nicht zu sehr in diesen ganzen Detailfragen...

Alles Gute!

04.10.2022 19:24 • x 2 #22


steelrose
Ganz vielen Dank für deine Antworten @mecca !

Zitat:
Hab das Gefühl Du machst da einen riesen Aufwasch draus...und bist sehr viel damit beschäftigt.

Ja, das stimmt allerdings. In Dinge reinrennen und nicht so richtig wieder rausfinden ist eine meiner Stärken Mit sowas kann ich mich gut auf Trapp halten. Deshalb hilft es mir auch sehr, zum einen hier eine Plattform zu haben um die Fragezeichen, die ständig in meinem Gedankenkarussell mitfahren, überhaupt erstmal zu formulieren und eben auch, eure Antworten! Allein schaffe ich es ja maximal, auf die Bremse zu treten, Du hast mir geholfen, ein paar Themen zu bitten, aus meinem Gedankenkarussell auszusteigen, die haben offenbar gar keinen Fahrschein dafür.

Hab lieben Dank!

Zitat von Bassmann72:
aber ich würde mich damit abfinden, dass du relativ lange arbeitsunfähig sein wirst

ach @Bassmann72, ja, auch das ist so ne Sache. Nachdem ich gestern einen durchgehend guten Tag (Stimmung ok, kein Kieferpressen, kein Kopfdruck, Gedankenkarussell in angenehmem Schritttempo) hatte und relativ flüssig erledigen konnte, was ich mir vorgenommen hatte (Wäsche machen, Essen kochen, spazieren gehen) ohne mich direkt hinlegen zu müssen, ist der Gedanke arbeiten gehen, schon wieder recht präsent und die bescheidenen letzten 4 Wochen genauso schnell verdrängt, wie der Umstand, dass es mich direkt nach 3 Wochen Urlaub umgehauen hat.

06.10.2022 09:43 • x 1 #23


Bassmann72
Zitat von steelrose:
und die bescheidenen letzten 4 Wochen genauso schnell verdrängt, wie der Umstand, dass es mich direkt nach 3 Wochen Urlaub umgehauen hat.

Hallo steelrose,

du bringst es hier auf den Punkt und ruderst dich selbst wunderbar zurück. Es ist ja auch nichts Verwerfliches daran, wieder an die Arbeit zu denken. Tue ich auch ziemlich oft. Aber man muss sich manchmal zwingen bzw. auf Außenstehende hören, um sich nicht zu früh zu überlasten. Ein bisschen Belastung ist ja grundsätzlich nicht schlecht. Eine Option, wie mecca schon sagte, wäre ja auch, irgendwann in geringerem Umfang etwas zu tun. Oh, ich merke gerade, dass das Schreiben - bzw. die begleitend polternden Nachbarn - mich im Moment zu sehr anstrengt. Daher lieber hier Pause, bevor zu viel Quark hier aufschlägt ...

06.10.2022 10:57 • x 1 #24


A


Hallo steelrose,

x 4#10


steelrose
Heute möchte ich mich melden, wie es bzgl. Psychiater weiterging:

Mit meiner Hausärztin konnte ich vereinbaren, für dieses Quartal zwei Überweisungen zu bekommen, so dass ich mir die Option offen halten konnte, zum einen den durch sie vereinbarten Termin im BKH als auch den Folgetermin bei dem Psychiater mit den gemischten Erfahrungen wahrzunehmen.

Soeben komme ich vom Termin im BKH zurück. Obwohl ich mit ausreichend Puffer losgefahren bin, kam ich erstmal ne Viertelstunde zu spät. Den das BKH hier besteht aus mehreren Kliniken und obwohl ich natürlich vorher geschaut habe, wo ich hin muss und mit Navi gefahren bin, bin ich auf den Parkplatz des falschen Klinikums gefahren. Irgendwie habe ich das dann noch gemerkt und wollte wieder raus. Plötzlich war da aber ein Schranke - eigentlich auch eine bei der Einfahrt. Ich habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe auf den Parkplatz zu fahren, auf jeden Fall kam ich nicht wieder raus, denn ich hatte keine Karte um die Schranke zu öffnen. Die Begeisterung der 3 Autos hinter mir, trug natürlich herzlich wenig dazu bei, die Schranke zu öffnen. Und auch nicht, mir einen Lösungsweg aus der Situation aufzuzeigen, denn ich war mit einem Schlag total aufgelöst. Irgendwie habe ich es aber geschafft mich aus der Schrankensituation rauszulotsen, die Ambulanz anzurufen, die mich super einfühlsam erstmal beruhigt hat. Auch die Rezeption der falschen Klinik war superlieb und hat mir eine Karte zum Ausfahren gegeben. Um die richtige Klinik bin ich dann irgendwie auch noch dreimal rumgeeiert, obwohl die nur 500 m weiter ist, ich mich aber von den Parkplatzschildern verrückt machen ließ, sodass ich erste gute 15 min nach meinem Termin endlich war, wo ich hinwollte. Diese Episode am Rande...

Die Psychologin holte mich recht schnell ab, wirkte spontan angenehm ruhig und empathisch. Nachdem ich ihr geschildert hatte wie es mir geht, gab sie mir eine erste Einschätzung und meinte, dass wir einen Folgetermin ausmachen sollten, da wir heute ja nun leider etwas weniger Zeit hatten und wir in den nächsten 5-10 min zum Ende kommen sollten, damit der nächste Patient nicht warten muss. Meine Entschuldigung nahm sie mit einem auf mich ernst gemeint wirkendem nicht schlimm an und fragte ob ich etwas habe, dass mir heute sehr wichtig wäre. Diese Punkte klärten wir noch in Ruhe, wobei sie darauf bedacht schien, dass ich einen guten Eindruck der Möglichkeiten erhalte. Ich verließ die Ambulanz, trotz Tränen zwischendrin, deutlich gefasster als ich sie betrat und habe das Gefühl mehr erste Antworten als Fragen mitgenommen zu haben. So hätte ich mir den ersten Termin gewünscht: mit Fokus auf den Patienten, auch zwischendurch Informationen zum Ablauf des Termins und allgemein etwas Orientierungshilfe.

Vielleicht hilft diese Erfahrung dem einen oder anderen, der ebenfalls Fragezeichen hat und nicht sicher ist, was er erwarten darf.

Ich für meinen Teil sage nun den zweiten Termin beim ersten Psychiater ab.

11.10.2022 12:45 • x 2 #25

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag