maya60
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Natürlich kenne ich die depressive Schlaflosigkeit, zur Genüge, aber dabei fühlte ich mich schrecklich nachts und konnte tagsüber auch nicht gut schlafen, war ständig übermüdet.
Das ist eben jetzt seit 2 Jahren ganz anders. Ich fühle mich pudelwohl und ein Teil meines Inneren sagt mir, dass es genau so richtig ist. Ich bin so wie eine wahre Nachteule, die komplexesten Texte und Fragen studiere ich jetzt nachts. Mit Freude.
Wenn ich dem ungebremst seinen Lauf lasse, werde ich erst morgens so um 5 Uhr müde und schlafe dann bis mindestestens mittags in tiefster Erholung.
ABER: Ich bin zwar nicht berufstätig, aber eine Familienfrau, und auch wenn meine Männer und ich uns die Haushaltsarbeit teilen, sprengt diese völlige Umkehr meines Schlaf- und Wachtaktes aber dennoch erstens meinen Alltag und zweitens meine geliebte lebenslange Morgenmensch-Mentalität.
So stehe ich werktags in der Früh als Zombie auf, wecke Sohni und frühstücke mit ihm, lege mich dann wieder hin und schlafe selig bis zum frühen Nachmittag! Fühle mich wunderbar beim Aufwachen, (es sei denn, es ist Migränewetter). Abends bin ich gut fit, soweit ich das fit nennen kann bei chronischer Depression, um mit meinen Männern zusammen zu sein, was früher als Morgenmensch zunehmend ein Problem wurde, das hat sich verbessert.
Tricks wie mal eine Nacht wach zu bleiben, damit ich am nächsten Abend früh müde werde, bewirken überhaupt nichts mehr. Nichts von bekannten Tricks bewirkt etwas.
Allerdings, im Urlaub oder in meiner Weiterbildungswoche stellte sich mein Schlafrhythmus, als sei nie etwas anders gewesen, sofort wieder auf maya-Morgenmensch zurück! Als sei nicht die letzten 2 Jahre alles völlig gegensätzlich gewesen.
Ahaaa, folgerte ich und packte mir daheim meine Weiterbildungssachen schön zurecht, um in diesem Stil weiterzumachen, ist ja nicht so, als sei mein Alltag nicht zu füllen, es gibt mehr als genug zu tun, aber Pustekuchen: Hier wurde ich wieder zur Nachteule.
Die Sache ist die, dass ich dabei ein Gefühl des Wohlbehagens habe, bei dieser Nachteulen- und Tagverschlafer-Nummer!
Ein Teil von mir suchte eben deshalb auch lange nach der richtigen Unterkategorie hier im Forum, denn eigentlich ist es keine schwere Sorge oder Kummer oder gar ein Hilferuf, was ich hier schreibe!
Aber es ist eine solche gravierende Umstellung und Mutation, dass mich interessiert, ob das noch jemand von euch kennt und dass ich um Ideen von euch bitte, was da gerade passiert?
Außer beim morgendlichen Aufstehen werktags, das natürlich grässlich ist nach kurzem Schlaf, scheint ein spürbarer Teil meines versteckten Inneren das Ganze für einen gute Idee zu halten. Denn ich spüre Wohlbehagen beim Nachtstudium und beim Tagschlaf.
Zwei Ideen hab ich selber: Idee 1 nennt das Ganze Anpassungsleistung zur Reizreduzierung und Krafteinteilung: Nachts ist es natürlich herrlich still, um wach zu sein und tagsüber sind meine Männer arbeiten und ist es nicht störend, zu schlafen und abends bin ich nicht mehr müde mit meinen Männern wie früher. Aber warum dann nicht diese Anpassungsleistung schon viel früher? Denn als Morgenmensch kann man normalerweise nicht einfach zur Nachteule mutieren.
Zweite Idee: In meiner Kindheit kamen nachts bei einigen Familienmitgliedern wegen Kriegstraumata die Monster zum Vorschein und jahrzehntelang war ich für die Beruhigung zuständig.
Nun hat mein inneres Kindja in den letzten Jahren eine Stimme bekommen und spricht. Könnte es sein, dass dieses innere Kind sich gerade auslebt?
Beide Ideen erzeugen Gefühle der Resonanz in mir, es scheint also etwas dran zu sein.
Aber, sagt mal: Gibt´s denn überhaupt solche Mutationen? Was denkt ihr dazu?
Liebe Grüße! maya