3

Nervlich am Ende Angst wegen einer Depression Was tun?

M
Hallo,
ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Bitte wundert euch nicht, dass ich von meinem Gedanken immer wieder abschweife, ich möchte einfach die Seele aus dem Leib erzählen.

Ich bin 26, habe seit vielen Jahren einen Freund, den ich über alles liebe und der mich auch liebt.
Die letzten vier Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht meine Ausbildung zu machen und nebenbei zu studieren. Das waren harte Zeiten für mich; ich hatte überhaupt keine Zeit für mich oder meine Familie und Freunde. Dementsprechend habe ich Haarausfall und schlimme Schuppen bekommen. Ich bin in ein tiefes Loch gefallen, aus dem ich im Moment nicht rauskommen kann.
Meine Ausbildung war hart. Meine Ausbilderin hat mich tagtäglich fertig gemacht, angeschrien und einfach nur schlecht behandelt. Es ist soweit gekommen, dass ich einen Nervenzusammenbruch bekommen habe und Tagelang im Bett gelegen habe. Meine Kollegen haben mich verstanden, aber Unterstützung habe ich von ihnen nicht bekommen. Die hatten leider keine Eier in der Hose um mit der Ausbilderin zu sprechen und ihr mal paar Takte zu sagen. So ging es mehrere Jahre bis die Ausbildung zu Ende war. Danach habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Job gemacht, weil ich nicht übernommen wurde. Nicht weil ich schlecht war, nein, das war ich nicht. Ich war viel zu gut für sie. Und genau deswegen hat sie mich nicht behalten. Weil sie ganz genau wusste, dass ich irgendwann sie aus der Firma kicken würde. Als Angestellte hat man nun mal mehr Rechte als ein Azubi.
Naja, ich habe über 60 Bewerbungen geschrieben um an eine Stelle zu kommen. Ich habe eine Stelle bekommen, sogar eine richtige Gute. Meine Kollegen sind die besten Menschen, die ich jemals gesehen habe. Sie unterstützen mich einfach überall. Leider hatte der Job einen Hacken. Er war befristet - bis Ende dieses Jahres. Nun stehe ich wieder da. Ohne Job. Mein Freund hat mich die letzten Jahre unterstützt. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich ihm zu anstrengend geworden bin. Ich habe immer irgendwelche Ausbrüche, Panikattacken, etc. Klar, dass auch ein gesunder Mensch das nicht mehr aushalten kann. Aber ich brauche seine Unterstützung und das versteht er nicht so ganz.
Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich bin nervlich einfach am Ende. Meine Angst ist, dass ich in eine tiefe Depression reinfallen werde und davor habe ich Angst.

Was kann ich tun?

08.12.2021 18:16 • x 1 #1


Jana7
Hallo,

Du scheinst noch jung zu sein. Du hast momentan einen Job, der Dir gefällt. Man wird Dir ein sehr gutes Zeugnis ausstellen und so mühelos einen neuen Job finden.
Das Geschriebene über die Partnerschaft verstehe ich so, dass Du Verlustängste hast.

Vllt. ist diese Angst nicht völlig unbegründet.
Ich würde das mit ihm besprechen. Öffne Dich... Wenn diese Gespräche nicht hilfreich sind, steht Eure Partnerschaft vllt. wirklich unter keinem guten Stern. Diese Erkenntnis dürfte Verlustängsten entgegenwirken. Beide solltet ihr in der Lage sein, Euer Leben selbständig und alleine zu bewältigen.
Ihr seid noch jung, werdet leicht neue Partner finden. Ihr plant vllt. Kinder. Denen schuldet ihr möglichst glückliche Eltern zu sein.

Vielen Menschen haben Verlustängste, andere Ängste, werden vor vollendete Tatsachen gestellt und später stellt sich heraus, dass die Veränderung gut war. Jobmäßig hast Du eine Joberfahrung mehr - das hilft auf dem Arbeitsmarkt.

Du schaffst das!

09.12.2021 12:09 • x 1 #2


Heideblümchen
Hallo @Minion und alle anderen,

ich sehe das ähnlich wie @Jana7 ... das Leben ist jeden Tag eine Kreuzung, an der man sich entscheiden muss. Nicht jede Entscheidung, die man trifft, ist die Richtige. Das Gute daran ist, dass niemand davor gefeit ist, Fehler zu machen. Und ihr seid wirklich noch jung genug, auszuprobieren, was euch gut tut. Welcher Job, welche Berufsrichtung für DICH richtig sein könnte.
Das Problem mit der Partnerschaft ist ähnlich. Vielleicht ist dein Freund ebenso in seinem Job so eingespannt, dass er deine Probleme nicht so versteht und/oder nicht die Geduld hat, dich zu unterstützen. Daher ist es tatsächlich sehr wichtig, mit ihm zu sprechen.
Aus meiner Erfahrung ist es vor allem wichtig, auch mit dem Partner über mögliche Berufswechsel zu sprechen. Wenn man verzweifelt ist, neigt man dazu, Schnellschüsse zu machen. Einen Job anzunehmen, der einem gar nicht liegt. Oder einen Job zu beenden, weil man sich nicht genug angestrengt hat, dem Job, den Kollegen etc. eine Chance zu geben. Hier ist der Partner gefragt, damit er einen wieder auf den Teppich zurück holt und einem andere andere Sichtweise zeigen kann, weil man vielleicht selber blockiert ist im entscheidenden Moment.

Rede mit deinem Partner, wie @Jana7 das schon geschrieben hat. Sag offen, was dich ängstigt. Halt die Augen offen nach Stellen, die dich interessieren. Überbrücke mögliche Leerstellen mit einem Nebenjob, der dir Spaß machen könnte. Mach eine Positiv/Negativ-Liste über dein Berufsleben, deine Partnerschaft. Mach, aber lass keinen Stillstand zu. Je mehr man sich in die Situation der Verzweiflung fallen lässt, desto weniger ist man in der Lage, selber da wieder raus zu kommen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Das soll jetzt keinen Druck erzeugen, sondern deiner Verzweiflung entgegenwirken. Du schaffst das! Und gemeinsam geht das noch besser! Alles Gute für dich!

09.12.2021 13:05 • x 1 #3

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag