Neue Ärztin verweigert Medikation

V
Liebe Leute,
leider habe ich seit heute eine neue Psychiaterin, welche die Diagnose (Bipolare Störung ) meines ehemaligen Arztes revidiert und daraus eine mittelschwere Depression gemacht hat.
Ich habe die Krankheit damals über lange Zeit dank Cipralex (hauptsächlich) und der Unterstützung von Familie und Freunden gut bewältigt. Nach Entwöhnung und 4 Jahren ohne sind die Symptome mittlerweile in ganzer Pracht zurückgekehrt. Es hat mich sehr viel Kraft gekostet, wieder den Gang zum Arzt zu wagen.
Die Folge ist, dass mir die neu zugewiesene Ärztin eine Verhaltenstherapie aufzwingen will und mir weitere Medikationen verweigert. Nicht, dass ich eine Therapie ablehne, aber ich hatte den Wunsch, diese mit einer Medikation zu bestreiten.
Mir ist bewusst, dass viele Patienten eine medikamentöse Behandlung ablehnen und die Nebenwirkungen fürchten. Bei mir hat dieses Medi aber super angeschlagen und so gut wie keine Beschwerden erzeugt, obwohl ich anfangs auch Bedenken hatte.
Die Ärztin ist gar nicht richtig auf mein aktuelles Befinden eingegangen und hat mich permanent unterbrochen. Sie begründete ihre Gesprächsführung damit, dass in meiner Patientakte (vom alten Doc) genug Informationen stünden, obwohl sie zeitgleich seine Diagnose als überholt betrachtet.
Zudem warf sie mir eine Fixierung auf die Medikamente vor. Da blieb mir dann schon die Spucke weg und ich kam mir fast wie ein Junkie vor. Dabei habe ich mich vor meiner allerersten Behandlung damals gegen die Antidepressiva eher gewehrt.
Wie seht ihr das? Aktuell bin ich am überlegen, mir eine Zweitmeinung einzuholen oder meine Hausärztin um Rat zu fragen. Haben die Psychatrischen Kliniken mittlerweile ein zu begrenztes Budget, um Medis zu verschreiben oder warum verhält sich ein Arzt so? Evtl. hat wer ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich freue mich über Antworten und danke fürs Lesen
LG, Vanessa

09.04.2018 15:51 • #1


S
Hallo Vanessa,

also ich suche mir sofort einen anderen Arzt, wenn ich mich unverstanden und nicht gut behandelt fühle. Noch haben wir freie Arztwahl. Trau dich! Es geht um dich und deine Gesundheit und Wohlbefinden.

LG Sanna

09.04.2018 16:33 • #2


CeHaEn
Moin Vanessa

Da gebe ich Sanna absolut Recht.
In gewissem Rahmen hat sicherlich jeder Arzt/Therapeut seinen eigenen Stil. Ich kann sogar verstehen, wenn deine neue Psychiaterin es zunächst ohne Medikamente versuchen will. Anhand deiner Erzählung gehe ich allerdings nicht davon aus, dass sie dir eine Medikation für später offen hält - eine solche vielleicht sogar ausschließt. Vielleicht gab es an dieser Stelle auch einfach nur ein Missverständnis. Dennoch hast du bei deinen guten Erfahrungen mit Citalopram natürlich gute Gründe für deinen Wunsch und SSRI sind nun wahrlich keine Medikamente, die man sich zum Spaß besorgt...

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Behandelnden trotz vorhandener Informationen immer ein eigenes Bild vom Patienten machen wollten. Insofern kann ich nicht nachvollziehen, dass deine Ärztin dich nicht in Ruhe erzählen lässt. Immerhin muss ihre eigene Diagnose doch auf irgendetwas aufbauen.

Schließlich sagst du selbst, dass du gern eine zweite Meinung einholen möchtest. Du vertraust deiner jetzigen Ärztin nicht genug und ohne Vertrauen geht es nicht. Hol dir die zweite Meinung!

09.04.2018 17:14 • #3

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