Nichts macht mir Spaß - Leichtigkeit im Leben verloren

T
Ich weiß gar nicht genau wie ich anfangen soll. Ich arbeite als Informatiker in einem kleinen mittelständischen Unternehmen und bin 27 Jahre alt.

Bis vor ca. 1,5 Jahren habe ich meinen Beruf wirklich geliebt. Es hat mir Spaß gemacht Aufgaben zu lösen und mich Herausforderungen zu stellen. Mittlerweile muss ich mich jedoch zur Arbeit zwingen. Ich habe das Gefühl als ob ich die Leichtigkeit im Leben verloren hätte.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau, wie ich meine Situation in Worte fassen soll. Die letzte Woche, war wieder so eine Woche in der ich mich sehr schlecht gefühlt habe. Nichts hat mir Spaß gemacht, ich habe mich oft über Dinge aufgeregt und fühlte mich eigentlich nur kaputt. Manchmal habe ich das Bedürfnis einfach nur den ganzen Tag zu schlafen. Ich habe Angst davor das mich Kollegen oder Kunden mit Arbeit belasten, Angst davor Überstunden machen zu müssen und Angst davor Fehler zu machen.

In letzter Zeit merke ich wie sehr mich diese Situation einschränkt. Am Wochenende habe ich keine Lust wegzugehen oder etwas mit meiner Freundin oder Freunden zu unternehmen. Letztes Jahr bin ich nicht in den Urlaub gefahren, einfach weil ich keine Lust hatte. Einfache Aufgaben, wie z.B. Stau wischen sind schwer geworden, weil ich mich einfach nicht aufraffen kann. Am liebsten würde ich einfach nur mich ins Bett verkriechen, TV schauen und mich von meiner Umwelt abgrenzen. Zärtlichenkeiten oder S. hatte ich mit meiner Freunden schon seit über 6 Monaten nicht mehr.

Meine Situation erscheint mir total verworren, so dass ich nicht mal mehr in der Lage bin meine Gedanken zu äußern und zu ordnen. Bestimmt fällt dies auch beim Lesen des Beitrags auf – Ich erkenne einfach kein Anfang und Ende.

Gerne würde ich mich wieder über das Leben freuen, ohne Angst und unbeschwert. Ich weiß aber gar nicht wie ich das angehen soll, oder mich ich einem Arzt meine Situation schildern soll. Ich fühle mich einfach hilflos.

17.02.2009 17:45 • #1


Albarracin
Experte

17.02.2009 17:57 • #2


A


Hallo TimW,

Nichts macht mir Spaß - Leichtigkeit im Leben verloren

x 3#3


T
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Ich wohne in keiner großen Stadt und bin mir gar nicht sicher ob ich hier die richtigen Ansprechpartner habe. Ehrlich gesagt schäme ich mich auch ein wenig beim Arzt. Aber irgendwie sehe ich schon: Es führt kein Weg am Arzt vorbei.

Warum muss alles immer so kompliziert und schwierig sein.

17.02.2009 18:42 • #3


Albarracin
Experte

17.02.2009 18:55 • #4


T
Vielen Dank für die lieben Antworten. Kann ich denn einfach so zu einem Facharzt gehen, ohne vorher beim Hausarzt gewesen zu sein?

17.02.2009 21:19 • #5


Albarracin
Experte

17.02.2009 21:45 • #6


M
Ja, das kannst du. Allerdings sind dann dort die 10 Euro Praxisgebühr fällig. Die würdest du aber sonst ja beim Hausarzt bezahlen, also egal. Jedenfalls brauchst du nicht zwingend eine Überweisung.

Wünsche dir alles Gute!

LG Mis

17.02.2009 21:46 • #7


T
Heute bin ich irgendwie wieder ganz anders. Mir geht es zwar noch wirklich schlecht und der heutige Arbeitstag war bisher alles andere als produktiv, aber damit jetzt zum Psychologen zu gehen, erscheint mir irgendwie doch lächerlich. Mir kommt es so vor als wäre ich nicht krank...ich weiß auch nicht was los ist.

18.02.2009 11:43 • #8


Steffi
Hallo TimW,

solche Gedanken sind normal und gehören dazu. Du fühlst Dich lächerlich. Es gibt ja auch so viel schlimmeres, gell ? Aber nicht für Dich ! Für Dich ist es schlimm, und das ist das einzige, was zählt, oder nicht ?

Wie wäre es, wenn Du mal einen Termin vereinbarst ? Unverbindlich.... Was Dir heute lächerlich erscheint, kann morgen schon ganz anders sein. Dann hast Du aber wenigstens einen Termin. Absagen kannst Du ihn immer noch. Beginne, Dich ernst zu nehmen ! Dein Körper (bzw. Deine Psyche) signalisiert Dir nicht umsonst, dass Du Hilfe annehmen solltest.

Wolfgangs Tipp, Dir einen Stichwortzettel zu schreiben, könntest Du bereits jetzt in die Tat umsetzen. Vielleicht wird Dir beim Schreiben (wieder) bewusst, was Dich gerade alles belastet.

Liebe Grüße
Steffi

18.02.2009 12:43 • #9


A
Hallo Tim,

ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen, leide selbst unter burn-out. Bin jetzt seit Mitte Januar krank geschrieben und habe eine Therapie angefangen. Meine Therapeutin und auch mein HA sind der Meinung, eine Auszeit ist dringend notwendig. Also sitz ich zuhause, auch wenns schwerfällt. Wie bei dir hatte ich schon seit über einem Jahr Symptome. Zuerst körperlich (Gewichtsabnahme 15 Kilo, Durchfall, Zittern, Schwindel, Schweißausbrüche), dann psychische (Albträume, Schlaflosigkeit, alles ist negativ, heulen, Trauer, Hilflosigkeit, alles sinnlos etc).
Als dann noch Herzrasen (mitten in der Nacht davon aufgewacht) anfing, bekam ich es mit der Angst (beide Eltern schwer herzkrank) und ging zum Doc. Körperlich ist alles okay, so kam ich zur Therapeutin. Und die hat mir klar gemacht, dass es doch sehr viele Baustellen bei mir gibt, die es aufzuarbeiten gilt. Und glaub mir, bereits nach der 1. Sitzung ging es mir enorm besser. Da ist jemand, dem du deinen ganzen Seelenmüll mitteilen kannst, eine Anlaufstation, die kein lächelndes Gesicht erwartet. Das tut unheimlich gut und erleichtert ungemein. Natürlich hab ich anfangs auch gedacht, so ein Quatsch, reiß dich zusammen,dann geht das schon wieder. Es gibt ja schließlich wirklich Kranke... Aber glaub mir, das nützt nix, das funktioniert vielleicht mal ne Stunde, aber nicht auf Dauer. Wie beim Alk., zuerst fühlste dich klasse, dann kommt der Kater... und die Probleme sind immer noch da.
Deshalb: hol dir fachkundige Hilfe. Schließlich... wenn du Papierstau im Drucker hast, nützt es nix, den Stecker zu ziehen. Wenn du das Gerät wieder einschaltest, ist der Stau immer noch da... (blödes Beispiel, ich gebs zu )

LG
Angie

18.02.2009 13:43 • #10


A


Hallo TimW,

x 4#11


Albarracin
Experte

18.02.2009 14:06 • #11

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