Niemand will was mit mir zu tun haben

L
Liebe Forengemeinde, ich mache gerade meine Freundschaften kaputt und weiß nicht, warum. Es ist nicht so, dass ich Streit suche, aber die Menschen reagieren aggressiv oder abweisend auf mich. Ich erscheine als relativ starke, manche meinen vielleicht arrogante Frau. Ich bin vor ein paar Jahren von meiner Heimat fort gezogen wegen eines Mannes. Sorry, ich weiß grad gar nicht, wo ich anfangen soll, bitte also nicht böse sein, wenn das hier etwas verwirrend wird. Ich kann keine klaren Gedanken fassen. Schon vor ein paar Wochen habe ich meine Fröhlichkeit und meinen Optimismus verloren. Erst schleichend, aber momentan bin ich so weit, dass ich nichts mehr empfinde. Nur Wut und Traurigkeit, Ich sage meine Meinung anderen Menschen immer ganz klar und deutlich, was mich schon die Sympathien von manchen Menschen gekostet hat. Aber ich kann nicht anders, so bin ich. Und nun kommt sie wohl noch schonungsloser aus mir heraus, wobei ich dabei nicht unverschämt bin, sondern halt ehrlich. Gestern kam es dann in meinem Verein, mit dem ich unterwegs war, zum Supergau. Ich habe einem Freund meine Meinung gesagt, unter 4 Augen, woraufhin er mich vor allen anderen zur Rede gestellt, was ich zu ihm gesagt hatte vollkommen falsch verstanden und falsch wiedergegeben und mich somit bloßgestellt hat. Ich hab mich den anderen erklärt, aber ein -betrunkener- Vereinskumpan hat dies dann zum willkommenen Anlass genommen, mir noch eins reinzuwürgen und mich so vor meinem Verein und den umstehenden Personen lächerlich zu machen. Er hat das vor zwei Jahren schon mal gemacht. Mein Lebensgefährte war auch dabei, hat mich aber nicht in Schutz genommen. Ich bin dann gegangen, es war mir so peinlich, der Verein ist Geschichte für mich, ich mag mich da nicht mehr blicken lassen. Mein Freund hält nicht zu mir, er sagt, ich verhalte mich kindisch, er ist auch nicht gesprächsbereit

Nun fallen die einzigen Freunde weg, die ich hier habe und mein Partner, wegen dem ich hier hergezogen bin, lässt mich auch im Stich. Ich weiß nicht, was ich machen soll, am liebsten würde ich meine Kinder packen und zurück nach Hause ziehen, aber ich will die Kinder nicht schon wieder aus ihrem Sozialgefüge herausreißen und ich hab auch einen guten Job.

Ich fühle mich, einsam, allein und traurig, bin in einem tiefen Loch und weiß nicht mehr weiter.

Liebe Grüße

Langstrumpf

27.07.2014 12:32 • #1


I
Es gibt nur eines, was du in dieser Situation machen kannst: STOPP zu dir selbst sagen. Du bist ein freier Mensch und du hast jedes Recht, dein Verhalten zu ändern. Diese Gedanken, die du beschreibst, kenne ich nur zu gut. Die Angst, die Freunde zu verlieren, ist das einzige, worüber du dir hier Sorgen machen musst. Du verlierst niemanden, bloß weil du mal weniger lachst oder weniger unterhaltsam bist. Du verlierst Menschen dann, wenn du sie unter Druck setzt und sie mit unangenehmen Wahrheiten konfrontierst, für die sie vielleicht nicht bereit sind in diesem Moment. Du fühlst dich schlecht, dafür können die anderen nur bedingt etwas. Fange an, bei dir zu suchen, das ist deine Baustelle und dein Leben. Besinne dich auf dich selbst. Was macht dir Freude? Wodurch kannst du entlastet werden? Was passiert ist, ist passiert. Momentan würde ich mich zurückziehen und dann versuchen, ganz neu anzufangen, sobald sich die Wogen etwas geglättet haben. Wenn du nach meinen Beiträgen in diesem Forum suchst, wirst du sehen, wie sehr sich unsere Empfindungen gleichen. Mein Leben ist heute ganz anders als damals, als ich diese Beiträge schrieb. Ich habe durch mein Verhalten tatsächlich einige Freunde verloren, aber meine jetzigen Beziehungen haben eine andere Qualität als damals und ich kann nun mit mir viel besser allein sein. Mein Rat: Besinne dich auf dich selbst und versuche, dein Leben zu verbessern, statt bei anderen Lösungen zu suchen.

Liebe Grüße und viel Glück!

28.07.2014 23:31 • #2


A


Hallo Langstrumpf,

Niemand will was mit mir zu tun haben

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K
Hallo,
als ich Deinen Beitrag gelesen haben, war der erste Gedanke ---- wer austeilt,muß auch einstecken können. Das ist nicht böse von mir gemeint, aber Du sagst Deine Meinung über Deine Mitmenschen unverblümt und wahrscheinlich manchmal höchst unpassend. Deine Mitmenschen mussten einstecken und dann haben sie zuück geschlagen -nun bist Du tief getroffen und verletzt -sie waren es auch.
Klar, die eigene Meinung soll vertreten werden, aber alles zu seiner Zeit und dann muß man auch die derzeitige Situation berücksichtigen. Ein Mensch der gerade mit seinen persönlichen Problemen zu kämpfen hat,kann harte Kritik nicht gebrauchen -aber vielleicht sanfte Hilfestellung.
Jeder Mensch sollte mit seinen Mitmenschen so umgehen, wie er selber behandelt werden möchte, freundlich und respektvoll----- dann kann man auch konstruktive Kritik vorbringen.
Nun ist die Situation so wie sie ist, Du kannst nur Schadensbergrenzung betreiben. Eine Möglichkeit wäre, ein ernstgemeinten Entschuldigungsbrief zu schreiben und zu erklären,das die Pferde mit Dir durch gegangen sind -Du aber bereit bist (nur wenn es ernst gemeint ist)an Deiner Schwäche zu arbeiten.
Überlege Dir in Zukunft,ob Deine Kritik an der Person,gerade angebracht ist, nimm Dich und Deine Person mal zurück und behalte es für Dich. Es ist sicherlich anfangs nicht leicht, aber es lässt sich erlernen. Ja,auch Du musstes Dir Sachen anhören, wurdes kritisiert und bist wahrscheinlich sofort in die Verteidigungsstellung gegangen uns somit gab ein Wort das andere. Kritik bietet aber immer die Chance,in sich zu gehen und über die Situation einmal nach zu denken.
Ich wünsche Dir, das Du den richtigen Weg findest und dann Freunde und Bekannte findest, die Dich auch mal bremsen und Du nicht gleich beleidigt bist,
es grüßt Dich Kämpfer

29.07.2014 07:18 • #3


Knoten
Hallo Langstrumpf,

schonungslose Ehrlichkeit ist etwas mit dem viele Menschen nicht umgehen können. Dennoch empfinde ich es nicht als Makel, sind wir doch alle an die Wahrheit und Ehrlichkeit unserer Mitmenschen interessiert.

Ich denke, dass bei einer direkten Aussage oft das 4 Ohren Prinzip ein Problem in der Wahrnehmung darstellt. Direkte Ansprachen sind für manche wie eine Ohrfeige und dagegen wehrt sich dein Gegenüber. Im nachhinein, wenn das Gesagte erst einmal verarbeitet ist, kann es jedoch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.

In meinem Umfeld gibt es auch einen Menschen, der sowas von direkt seine Meinung äußert, sodass ich anfangs auch meine Probleme damit hatte. Mittlerweile jedoch, schätze ich seine Meinung sehr, weil ich genau weiß, dass ich eine unverblümte Antwort erhalte. Auch seine Kritik kann ich jetzt besser vertragen.

Mein Weg in deiner Situation wäre, dass ich auf die Person die sich angegriffen und verletzt fühlt in einem anderen Rahmen zugehen würde. Hierbei musst du jedoch immer vor Augen haben, dass du nicht wieder bzw. weiter verletzt, sondern dich auf eine Ebene begibst, in dem der Andere sich wohlfühlt.

Wenn ich eine Schonungslose Aussage treffe, warne ich mein Gegenüber vor und frage, ob ich unverblümt sagen darf was ich sagen möchte.

Gleich dein ganzes Umfeld aufzugeben, empfinde ich, unverblümt!, als Kapitulation, Schwäche deines Selbstbewusstseins und nicht dazu in der zu Lage sein, eine verletzende Konfrontation zu klären.
Damit gibst du eher einen Beweis dafür, dass deine Aussage eine falsche war und nicht eine Aussage, die zu direkt ausgedrückt wurde.

Grüßle,
Knoten

30.07.2014 10:26 • #4


Katie
Hallo Langstrumpf,

ich hoffe, die Wogen haben sich inzwischen wieder geglättet für dich?

Zitat von Langstrumpf:
ich mache gerade meine Freundschaften kaputt und weiß nicht, warum.

Ich persönlich verstehe nicht, inwiefern du dir dabei im vorliegenden Fall überhaupt Schuld anlastest.
Denn was du selbst getan hast, zeugt nach meinem Dafürhalten viel mehr von freundschaftlichem Verhalten als die Reaktionen der angeblichen Freunde.

Zitat von Langstrumpf:
Ich habe einem Freund meine Meinung gesagt, unter 4 Augen,


Das sollte unter Freunden ein normaler Umgang und vor allem auch offen und ehrlich möglich sein.
Die Reaktion darauf allerdings
Zitat von Langstrumpf:
woraufhin er mich vor allen anderen zur Rede gestellt, was ich zu ihm gesagt hatte vollkommen falsch verstanden und falsch wiedergegeben und mich somit bloßgestellt hat.


lässt natürlich die Frage entstehen, ob man diese Person überhaupt noch dem ausgesuchten Freundeskreis zuzählen möchte.
Für mich persönlich stünde die Entscheidung fest.
Deine Reaktion auf seine unfaire Aktion ist nur logisch:
Zitat von Langstrumpf:
Ich hab mich den anderen erklärt,


Und genau dabei würde ich es auch belassen, sollten mir die Leute im Verein etwas bedeuten.
Das weitere Geschehen
Zitat von Langstrumpf:
ein -betrunkener- Vereinskumpan hat dies dann zum willkommenen Anlass genommen, mir noch eins reinzuwürgen und mich so vor meinem Verein und den umstehenden Personen lächerlich zu machen. Er hat das vor zwei Jahren schon mal gemacht.


sollte dich möglichst kalt lassen können. Wie bitte soll ein Betrunkener dich denn lächerlich machen, der jemandem den Rücken stärkt, der kein Benehmen bewies?
Das spricht doch für sich.

Nimm diese Leute besser nicht so ernst, bzw. schau dich nach Leuten um, die als Freundeskreis tatsächlich in Frage kämen.
Ich kann dich gut verstehen, dass du am liebsten alles stehen und liegen lassen würdest.

30.07.2014 17:18 • #5