Alexandra2
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Dein Mann verwechselt die Krankheit mit Schnupfen, der dann wieder weg geht. Ihm ist der Ernst der Lage nicht klar.
Es fehlen die Neurotransmitter im Nervensystem, die bei Depressiven aus der Balance geraten sind. Und diese Transmitter sind nicht einfach so wieder in Ordnung.
Jeder Depressive wechselt im Laufe der Krankheit die Medikamente, weil sie zu wenig oder gar nicht wirken. Und abruptes Absetzen kann einen krank machen. Deswegen muss das mit Arztunterstützung ganz langsam gehen. Jeder Körper reagiert anders. Und dann muss das richtige Medikament in richtiger Dosis gefunden werden. Parallel dazu wird ab der mittelschweren Depression Psychotherapie empfohlen. Sie ermöglicht, daß sich neue Hirnstrukturen ausbilden und die Krankheit ausheilen kann. Beides zusammen ist sehr wirksam.
Aber wenn man nichts gegen die Depression unternimmt, wird sie sich verfestigen. Da die (vllt zu wenig wirksame?) Tabletten fehlen, ändert sich im Hirnstoffwechsel nichts zum Positiven. Es wäre wichtig zu erfahren, was Dein Mann über diese Krankheit weiß und warum er sich gegen eine Behandlung sperrt.
Vllt hilft der Vergleich mit Diabetes, weil der Diabetiker auch nicht auf sein Insulin verzichten kann. Er rutscht dann in die Überzuckerung mit u.U. tödlichen Folgen.
Bin gespannt, was er über die Krankheit weiß.
Ich umarme Dich mal, das ist alles viel für Dich
Liebe Grüße