Biscoff1990
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Ich melde mich bei euch weil ich langsam Angst bekomme. Um meinen Partner und um andere.
Er ist schon lange Zeit immer sehr negativ, hat so viel Hass gegen ALLES in sich, lässt das meiste ständig an mir aus und als unsere Beziehung vor einiger Zeit auf der Kippe stand, sah ich als letzte Option eine Paartherapie. Dort wurden bei meinem Partner Depressionen festgestellt. Da ich die Kosten nicht mehr tragen konnte, und die Therapeutin meinte, dass er in Einzeltherapie bei einem männlichen Therapeuten besser aufgehoben wäre, kümmerte er sich um einen solchen Therapieplatz, auf den wir lange warteten.
Währenddessen beschäftigte mein Partner sich vermehrt mit seinem Inneren und akzeptierte die Diagnose und sprach zum ersten Mal auch offen mit Freunden und Familie über seine Lage.
Seine Lage sieht wie folgt aus:
Kindheitstrauma: Vater ist der Mutter fremdgegangen und zog daraufhin aus, mein Partner hat seine Mutter jahrelang jede Nacht weinen hören, Mutter seitdem misstrauisch und verbittert (diese Eigenschaften hat mein Partner nun auch, er ist grundlos eifersüchtig und misstrauisch)
Hinzu kommt dass mein Partner im Sportbereich selbstständig war und während der Coronakrise all seine Kunden verloren hat. Schon vor der Coronakrise hatte er aber ein Studium nebenbei begonnen, welches er vor einem Jahr erfolgreich abgeschlossen hat. Wegen des Studiums hat er einiges an Schulden.
Seitdem ist er sehr bemüht einen Job im Bereich seines Studiums zu finden, wird aber nur abgelehnt, meistens weil er nicht viel Vorerfahrung in dem Bereich hat.
Jede Absage wirft ihn mehr zurück und jeder Monat ohne Job bedeuten für ihn mehr Schulden.
Das größte Problem ist seine private Krankenversicherung: da er ja selbstständig war und privat versichert ist, muss er für jede Therapiesitzung zahlen (zwar nur 25% aber wenn man eh schon verschuldet ist, tut das weh). Jedes mal wenn er eine Rechnung öffnet, wirft es ihn weiter zurück und er ist mit jedem Mal schlechter drauf.
Inzwischen hat er die Therapie beendet. Wegen der Kosten und weil er mit dem Arzt nicht warm wurde. Der wollte ihm in der ersten Stunde bereits Medikamente verschreiben, was in den Augen meines Partners nur die Inkompetenz des Arztes beweist. Mein Partner ist gegen Medikamente und möchte das Problem lieber ohne Medikamenteneinnahme lösen. Und er hat Angst durch die Medikamente zuzunehmen, da er ja immer sehr sportlich war, wäre eine Gewichtszunahme wieder etwas, was ihn nochmals komplett runterziehen würde. Er fühlt sich eh schon komplett als Versager, da er kein Geld, kein Auto, keinen Job hat und keine Besserung in Aussicht ist.
Er hat das Gefühl, dass ihm nicht geholfen werden kann, weil er für alles zahlen muss mit Geld welches er nicht hat.
Inzwischen hat er auch schon öfter gesagt, dass er gerne tot wäre. Das sagt er wirklich sehr oft und mit so einem Hass, dass es mir Angst macht.
Inzwischen ist er so am Ende, dass man schon über einen Klinikaufenthalt nachdenkt. Problem: das kostet Geld!
Wie kann meinem Partner geholfen werden, ohne dass er Geld für etwas zahlen muss?
Wir (seine Mama, Oma und ich) haben ihm auch schon finanzielle Unterstützung angeboten (obwohl wir auch nicht viele Mittel haben), welche er aber nicht annehmen will, da er ja dann noch mehr in die Rolle eines Versagers fällt, da er dann ja abhängig von anderen ist. Es ist alles ein Teufelskreis.
Wir sind alle verzweifelt!
Danke für eure Zeit!