angiehh
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Seit etwa einem Jahr fühle ich mich permanent niedergeschlagen, lustlos, frustiert und gestresst. In den letzten 9 Monaten habe ich 16 Kilo abgenommen, leide unter Durchfall (bei Stress-Aufkommen, dies täglich). Laut Untersuchungen im Juni diesen Jahres ist köperlich wohl alles okay.
Bisher war ich beruflich recht erfolgreich, habe seit 4 Jahren eine Führungsposition innegehabt und war bei meinen Mädels als Vorgesetzte sehr beliebt und respektiert, auch von Vorgeordneten. Durchweg positive Beurteilungen und Feedback erhalten. Durch Umstrukturierung und Verschlankung ist mir nun diese Position weggenommen worden. Trotz ständiger Hervorhebung meiner Superleistung fühle ich mich degradiert, zurückgesetzt und bitter enttäuscht. Meine Motivation ist unterirdisch... -Noch dazu, wo meine Funktion nun von meinem direkten Vorgesetzten (der absoluten Hohlbratze...) mit übernommen werden soll und ich ihm das ganze mundgerecht servieren bzw. übergeben muss...
Dies alles passierte nach meinem Oktoberurlaub... Dass die ganze Erholung schlagartig verflogen war, brauche ich nicht zu erwähnen.
Seither kann ich nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, bin nur noch am Heulen. Nun kommen aber auch noch Herzrasen, Herzklopfen, Druck in der Brust, Magenschmerzen, Übelkeit hinzu, nachts wache ich schweißgebadet auf und das Herz schlägt mir aus dem Hals. Mein Mann sagt, ich wälze mich im Bett hin und her, jammere und schreie und rede... keine Ahnung, morgens weiß ich nix mehr davon.Wollte mich noch bis Weihnachten durchschleppen, aber das ging nun nicht mehr. Am letzten Mittwoch war ich - auch auf Drängen meines Ehemannes - bei meinem Hausarzt, der mich schon seit 8 Jahren betreut. Tja, hab mir zwar einiges von der Seele geredet, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, er nimmt mich nicht ernst. Hat mich drei Tage krankgeschrieben und mir ne Packung Opipramol verschrieben. Jetzt nehm ich die Dinger, und fühle mich schlechter, als je zuvor. Nur dass ich noch ständig müde bin, den ganzen Tag nur schlafen möchte und den Rest mit Heulen verbringe. Toll.
Zu meinem Herzrasen fragte er mich nur, ob ich rauche. Als ich dieses verneinte (vor 5 Jahren aufgehört), meinte er, na dann krieg ich wohl auch keinen Herzinfarkt. Ich hab ihm erklärt, dass ich da schon besorgt bin, da meine Eltern beide schwer herzkrank waren bzw. sind (Vater mehrere Infarkte, verstorben, Mutter im Heim wg Schlaganfall aufgrund Herzrhythmusstörungen). Auf meine Frage nach einer Überweisung zum Psychologen (damit mir mal jemand wirklich zuhört), erhielt ich die Antwort, dass da 9 Monate Wartezeit besteht. Damit war das Thema abgehakt. Für Januar hat er mir nen Untersuchungsrermin mitgegeben, da soll wohl die Schilddrüse und das Blut untersucht werden. Und was mache ich bis dahin? Anscheinend muss man erst vor n Zug springen, bevor man ernst genommen wird, vor allem im Dezember, wo das Budget erschöpft ist...
Welche Erfahrungen habt ihr mit Opipramol? Welche Erfahrung mit Psychologen? Ich weiß so langsam nicht mehr weiter und hab Angst, immer tiefer ins Loch zu fallen. Ein neuer Arbeitsplatz ist schwer zu finden, bin schließlich bereits über dem Verfallsdatum...
Ganz lieben Dank für eure Geduld beim Lesen...
viele Grüße
Angie