Probezeit, Arbeitsunfähigkeit und Angst vor Sperrung

Hallo Ihr Lieben,
ich sitz grad ein wenig in der Sackgasse.
Ich bin in der Probezeit meiner Ausbildung, im Ausbildungsvertrag steht das es während der Probezeit keine Kündigungsfristen gibt. Jetzt hab ich letzte Woche mit dem Oberboss gesprochen, daß ich krank sei und schon viel zu viel von der Ausbildung verpaßt habe (das ich dort auch Stress hab mit der Leitung und auf keinen Fall zurück zu der Dame möchte hab ich ihm nicht erzählt), aber nicht selbst kündigen möchte da ich Angst vor Sperrung habe und ihm angeboten von sich aus zu mir zu kündigen. Der hat mir gesagt er wolle das mit der Leiterin der Berufsschule prüfen und dann würde ich benachrichtigt wie es weiter geht. Er ist aber zwei Tage später in Urlaub gefahren, keine Ahnung für wie lange und ich habe seit dem nichts mehr vom Betrieb oder der Berusschule gehört (von den Schnarchnasen hört und sieht man eh nie was). Gebe tapfer meine Arbeitsunfähigkeit ab und hoffe der Spuk ist bald vorrüber.

Ist meine Angst vor Sperrung überhaupt begründet oder hätte ich einfach kündigen können?
Ich hab nicht sosehr Angst vor einem finanziellen Verlust, da ich durch meine Familie finanziell abgesichert bin, aber ich möchte über die AA oder Rentenversicherung ein Praktikum in meinem eigentlichen Beruf gefördert bekommen (die machen das dort nur wenn man von einem der beiden Träger geschickt wird - ist für mehrere Monate). Und ich würde das Praktikum am liebsten Gestern als Morgen machen.

Danke für die Hilfe!

LG Petra

Hallo Psyche,

irgendwie habe ich den Eindruck - so kommt es jedenfalls rüber - du hast die Ausbildungsstelle nur angenommen, um über diese Schiene
das Praktikum beginnen zu können.

Mit Schiene meine ich: Ausbildungsstelle annehmen, kündigen lassen und so Praktikum gefördert bekommen.

Kann es nicht auch sein, dass es so bei deinem AG angekommen ist ?

Hallo Psyche,

Probezeit, Arbeitsunfähigkeit und Angst vor Sperrung

Hallo Psyche,

was mir bei dem ganzen Thema auffällt ist, wieviel Hoffnung Du in ein Praktikum steckst. Dafür sogar Deine Ausbildungsstelle abbrichst. Ich meine, ist Dir im klaren, daß es nur ein Praktikum ist. Wer sagt Dir, daß Du danach übernommen wirst. Ich meine Du bist ausgebildet, hast ein Diplom, wieso mußt Du überhaupt ein Praktikum machen dort? Wieso bieten sie Dir nicht gleich eine Stelle an? Hoffentlich verbrennst Du Dir da nicht die Finger. Ich meine Du hast rein gar nichts in der Hand. Und dafür brichst Du eine vielversprechende Ausbildung ab. Man muß erstmal einen solchen beliebten Ausbildungsplatz bekommen.

Ich kann's ehrlich gesagt nicht verstehen.

Auch wenn Du Streß auf der Ausbildungsstelle hast, solltest Du Dich durchbeißen. Eine abgeschlossene Ausbildung nimmt Dir niemand mehr weg und danach kannst Du immer noch versuchen, wieder in Deinen alten Beruf zu kommen.

Viele Grüße
Pyx

Liebe Pyxidis,
eine Ausbildungsstelle als OTA zu bekommen ist nicht schwer. Fast jede Klinik (ab Grundversorgung) bietet Ausbildungsplätze an. Wir haben Fachkräftemangel. Die Grundtätigkeiten sind auch nicht schwer zu erlernen. Es ist also nicht so, daß ich jetzt eine Stelle hätte die super rar oder selten wäre. Der Beruf ist nur eben noch so jung, daß wenige wissen das es ihn gibt.

Wenn Du aus irgendeinem Job (egal welchem) 7 Jahre raus bist, dann zeig mir bitte mal den Arbeitgeber, der Dir ohne eine Arbeitsprobe einfach eine Stelle anbietet. 7 Jahre aus dem Labor zu sein bedeutet daß mir Techniken fehlen, die auf dem Arbeitsmarkt heute gefragt sind. Mir fehlt der ganze Genetik Teil, darum das Praktikum bei den Genetikern. Bei einer Stellenrecherche vom Montag hätte ich schon 5 Stellenangebote in Deutschland gehabt, wenn ich die Voraussetzungen erfüllt hätte genetische Experimente durchführen zu können. Ohne diese hab ich noch nicht mal ein Stellenangebot was wirklich richtig paßt (weil letztlich dort auch genetische Experimente erforderlich werden). Darum das Praktikum.

Ich bin 43 Jahre alt. Mich durch die Ausbildung durchbeißen bedeutet ich bin 46 und dann 10 Jahre aus dem Labor. Meine Chancen werden dadurch ganz sicher nicht besser in die Biologie zurück zu kehren. Ich will gar kein Geld vom Staat, ich bin Selbstzahler, ich darf dieses Praktikum aber nicht als Privatperson machen! Und ja, ich verspreche mir durchaus eine Verbesserung meiner Bewerbungssituation, sonst würde ich es nicht tun wollen!

LG

Hallo Psyche,

na dann ist ja alles gut.

Viel Erfolg und viele Grüße
Pyx

Ebenso sollte man bedenken, dass Psyche nicht nur ein Diplom hat, sondern promovierte Biologin ist. Das ist noch ein ganz anderer Stiefel.
Ich denke es ist so: kündigst du selber, kriegst du ne Sperre. Du bist dann aber dennoch arbeitslos gemeldet und damit Vermittlungswürdig. D.h. die Vermittlung zu einem Praktikum können sie dir eigentlich nicht verwehren. Denn die Sperre betrifft nur die Eigenkündigung. Wenn ich das richtig verstanden habe, will der Träger für das Praktikum nur eine Vermittlung durch das AA haben. Wahrscheinlich für die eigenen Akten und damit sie eine sichere Rechtfertigung haben dich zu beschäftigen. Ansonsten hab ich einen goldenen Tipp für dich. In Walle gibt es eine Beratungsstelle für ALG-Empfänger, da sitzen Profis, die unentgeltlich helfen. AGAB heißen die http://www.agab.de/. Die konnten mir auch immer super helfen und zeigen einem auch Kniffe, die sicherlich nicht in einem Gesetzbuch stehen.

Ansonsten kennst du ja meine Meinung in Bezug auf deine berufliche Zukunft. Ich war ja schon von Anfang an dafür, dass du dich wieder in die Biologie orientierst. ich finde jeder sollte erst mal nach seinem Interesse arbeiten, nur wenn es gar nicht anders geht einen Notfallplan bereit halten. Z.B. ist meine Projektstelle jetzt ausgelaufen, die Diss aber noch nicht fertig (dürfte fast jeder Doktorand kennen die Situation). Ich bekomme also erstmal ALG-I. Derweil bewerbe ich mich auf passende Stellen. Und das sind nicht viele und das ist auch ok so. Erst wenn es richtig eng wird, werde ich mich auf anderes konzentrieren und mir z.B. ne Stelle an einer Tanke oder so suchen. Aber dennoch bin ich und bleibe Historikerin, basta!

Mach dir auch mal wegen deinem Alter nicht so einen Kopf. Ich bin zwar noch etwas jünger, aber für eine Doktorandin auch schon eine Oma (37). Ich kenne aber auch einige Profs, die es absolut schätzen, wenn ihre Mitarbeiter nicht nur den Elfenbeinturm Universität kennen, sondern auch andere Erfahrungen gemacht haben. Und dann ist man halt etwas älter. Mach erstmal in deinem Praktikum eine schöne Publikation, alles andere zeigt sich dann noch.

@Wolfgang: ich kann deinen Unmut verstehen, gerade weil es relativ unstrukturiert klingt. Dennoch finde ich es aber nicht angebracht ein gönnerhaftes Verhalten anzulegen. Unter dem Motto: du bist es nicht wert Tipps zu bekommen. Ich glaube das haben wir hier im Forum nicht nötig.

Zitat:

@Wolfgang: ich kann deinen Unmut verstehen, gerade weil es relativ unstrukturiert klingt.

, diese Unstrukturiertheit läßt bei einem doch diesen Unmut aufkommen und wenn man dann tacheles redet, sollte man das nicht als gönnerhaftes Verhalten auffassen. Bei mir ist es jedenfalls so rübergekommen, dass Psyche von uns Tipps haben möchten, wie sie es umgehen kann, dass sie keine Sperre erhält.

Welchen Tipp sollen wir denn geben ? Der legale Weg SELBST KÜNDIGEN möchte Psyche ja umgehen.

@ Mag, ich habe nicht gefragt wie ich eine Sperrung umgehe. Ich habe lediglich gefragt, ob eine Kündigung während einer Probezeit eine Sperrung bedeutet. Ich denke der Unterschied ist deutlich. Die Unstrukturiertheit die hier bemängelt wird, hätte jeder von Euch auch in meiner Situation, also bitte tut jetzt nicht so als säßet Ihr auf einem hohen Roß, Du und Wolfgang. Jeder kann mal in eine Situtation kommen wo man unstrukturiert fragt, Ihr auch und ich hoffe der den Ihr dann um Rat fragt ist weniger herablassend mit Euch.

Danke , für das was Du geschrieben hast. Das war sehr einfühlsam und gut begründet. Ich werde Deinen Rat beherzigen.

Hallo Psyche,

Ehrlich gesagt, so wie Du Dich mir gegenüber verhälst, lege ich auch keinen gesteigerten Wert auf Deinen Rat.