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Venlafaxin abgesetzt - Was tun?
Hallo ihr Lieben,
seit knappen 2 Jahren nehme ich Venlafaxin 150mg und habe es dann, weil es mir super ging, über 8 Wochen ganz langsam mit meinem Arzt ausschleichen lassen. Zudem muss ich noch erwähnen, dass ich bei Bedarf 30mg Ritalin genommen habe. Nach 3 stationären Klinikaufenthalten und 2 Tageskliniken + viele Jahre Therapie, hatte ich das Gefühl, gesund zu sein. Freunde und Familie berichteten, mich noch nie so glücklich erlebt zu haben. Natürlich gibt gab es immer mal wieder schwierige Situationen, jedoch bewältigte ich diese sehr gut.
w, 23 Jahre alt, Diagnosen: Depressionen, Borderline-Störung, PTBS
Von Woche 1-6 verlief alles gut. Ab Woche 7, mit etwa 10mg, bemerkte ich immer wieder diese sogenannten Blitze in meinem Kopf, die sehr unangenehm sind. Meine Stimmung war allerdings recht normal. Als ich dann bei 0mg angelangt war, würden die Blitze im Kopf immer schlimmer. Ich hatte permanent Hunger und habe die erste Woche extrem viel gegessen, allerdings kaum zugenommen. Stimmungstechnisch haben Freunde und Familie gemerkt, dass ich permanent angespannt war und schnell wütend wurde, was mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht so bewusst war.
Nach 1 1/2 Wochen verschwanden dann langsam die Blitze im Kopf und es traten immer wieder Gliederschmerzen, Durchfall, Herzsprünge (durch Langzeit-EKG festgestellt, allerdings wohl nicht weiter schlimm) und leichtes unkontrollierbares Zittern in Situationen wo ich mit stärkeren Emotionen zu tun hatte, oder einfach nur, weil mir ganz leicht kalt war.
Ab Woche 3 (ich bin mittlerweile in der 6 Woche ohne Medikamente) wurden die körperlichen Symptome wesentlich besser. Leider ging es dann mit meiner Stimmung völlig in den Keller. Ich bin permanent auf 180, leide unter starken Konzentration Störungen (mein Hirn fühlt sich an wie ein Sieb), verletze mich wieder selber, stehe morgens auf und frage mich Wieso, kann Freude empfinden (allerdings nur für kurze Zeit), bin extrem emotional und finde mich leider wieder richtig zum kotzen. Ich kann mich kaum im Spiegel sehen, weil ich mich nicht ertragen kann. Ich habe Flashbacks und schäme mich für meine Vergangenheit. Ich fühle wieder diese unerträgliche Leere in mir und habe tatsächlich wieder Gedanken wie: DAS LEBEN IST SO SINNLOS, ICH HABE KEINE LUST MEHR, BESSER ICH SPRINGE VON´NER BRÜCKE. Ich denke nicht expliziert über Selbstmord nach, jedoch sind diese Gedanken da.
Mein Psychiater empfiehlt mir, wieder mit den Medikamenten anzufangen. Ich allerdings denke, ich möchte einfach nicht auf diesem Medis hängen bleiben, zweifle jedoch jeden Tag an dieser Endscheidung, da ich in knapp 2 Monaten mein Studium für Soziale Arbeit beginne. Ich habe das Gefühl die Zeit drängt. Ich kann mir definitiv keine Niederlage im Studium erlauben. Ich frage mich, vielleicht braucht das Ganze noch mehr Zeit und in 4-8 Wochen geht es mir wieder besser. Jedoch gehe ich damit jeden Tag ein Risiko ein, da ich wirklich extrem empfindlich bin und Sport, Selbstführsorge oder Therapie momentan einfach Null positive Wirkung auf mich haben.
Oder vielleicht ist es aber noch nicht der richtige Zeitpunkt und ich versuche es mit dem Absetzern der Medikamente nach dem Studium nochmal.
Meine Frage an euch, habt ihr solch einen Entzug auch schonmal durchgemacht? Wie verlief das Ganze bei euch? Körperlich-und Stimmungstechnisch.
Und natürlich, zu was ihr mir empfehlen würdet.
Vielen lieben Dank im voraus.
08.02.2020 17:24 •
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