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Probleme in der Partnerschaft wegen Depressionen

Nicole76
Hallo, ich bin neu hier und hoffe mich hier austauschen zu können. Ich bin 46 Jahre, verheiratet und habe einen 5 Jahre alten Sohn. Bei mir ist folgendes, mein Mann kommt mit meiner Situation nicht klar hat kein Verständnis für meine Stimmungsschwankungen und macht mir ständig Vorwürfe, so dass ich irgendwie immer tiefer absinken. Wenn ich versuche ihm meine Situation zu erklären, hört er einfach nicht zu und fängt an mir wieder Vorwürfe zu machen. Und prompt haben wir Ehekrach und er lässt mich einfach stehen und redet einfach lange Zeit nicht mehr mit mir. So bekomme ich wieder das Gefühl alles falsch zu machen. Gestern und heute ist wieder so ein Tag. Deswegen habe ich mich im Internet schlau gemacht und nach Beratungsstellen gesucht und bin dabei auf dieses Forum gestoßen. Ich möchte mich hier gerne austauschen und hoffe Antworten zu bekommen wie andere mit solchen Situationen umgehen. Nächste Woche werde ich mir einen Termin beim Hausarzt holen um mit ihm auch darüber sprechen. Leider ist er diese Woche noch im Urlaub. Das schlimme dabei ist, dass auch unser Sohn davon ab und zu etwas mit bekommt obwohl ich bemüht bin es vor ihm zu verbergen. Was auch hin und wieder gelingt. Aber Gestern hatten mein Mann und ich wieder einen heftigen Streit, der heute noch anhält mit Vorwürfen gegen mich. Vielleicht ist hier jemand dem es ähnlich geht und mir erzählen kann wie er mit solch einer Situation umgeht.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag und freue mich von jemanden zu hören. Viele Grüße

14.12.2022 11:28 • #1


blossom79
Hallo @Nicole76,

mein Partner und ich haben aufgrund meiner Depression auch so einige Schwierigkeiten - und auch ich bekomme immer wieder Vorwürfe von ihm, weil er eben überhaupt nicht versteht, was es heißt, eine Depression zu haben!

Bist du in ambulanter Psychotherapie? Von meiner Therapeutin wurde mir vorgeschlagen, dass mein Partner gerne mal mitkommen kann, damit er von einer Fachfrau erklärt bekommt, was eine Depression alles ausmacht…..

Vielleicht wär das ja auch was für Euch?

14.12.2022 17:23 • x 3 #2


A


Hallo Nicole76,

Probleme in der Partnerschaft wegen Depressionen

x 3#3


Jedi
Hallo @Nicole76

Erstmal sei hier im Forum herzlich Willkommen !

Zitat von Nicole76:
mein Mann kommt mit meiner Situation nicht klar hat kein Verständnis für meine Stimmungsschwankungen

Möchte zuerst einmal fragen, hat ein Facharzt bei Dir eine Depression diagnostiziert ?

Nun, es kann für einen Angehörigen schon schwierig sein, Stimmungsschwankungen, die bei einer
Depression auftreten können, damit umgehen zu können.
Allerdings machen natürlich Vorwürfe, die dann zu Streits führen, keinen Sinn u. helfen Dir nicht u.
ihm selbst erst recht nicht.
-------------------------------------
Zitat von Nicole76:
und macht mir ständig Vorwürfe

Das sollte er dringend vermeiden !
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Zitat von Nicole76:
Wenn ich versuche ihm meine Situation zu erklären, hört er einfach nicht zu

Denke, dass Deine Erklärungen ihn auch überfordern könnte u. dann machen Deine Erklärungen
auch keinen Sinn. Daher lass es erstmal, auch um unötige Ehekrachs zu vermeiden.
------------------------
Zitat von Nicole76:
prompt haben wir Ehekrach

Das solltet ihr so gut, wie es möglich ist verhindern !
----------------------------------------
Zitat von Nicole76:
So bekomme ich wieder das Gefühl alles falsch zu machen.

Es ist eben nur ein Gefühl u. ich schätze mal, dass Du sicher nichts falsch machst.
-----------------
Zitat von Nicole76:
Nächste Woche werde ich mir einen Termin beim Hausarzt holen um mit ihm auch darüber sprechen.

Ich denke, dass dies die richtige Entscheidung ist !
Überlege auch einmal dazu, ob Du Dir bei einem Facharzt einen Termin suchst, ggfs., ob für Dich auch
eine Therapie in Frage käme ?

14.12.2022 17:23 • x 5 #3


Nicole76
Danke für Eure Antworten.
Nein ich bin leider noch nicht in einer Therapie. Hoffe das ich von meinem Arzt eine verordnet bekomme. Der Vorschlag das der Partner dann mal mit kommt, ist ein guter Tipp. Nur ist mein Mann leider für so etwas nicht zu haben. Er hält nichts von Therapeuten und lehnt jegliche Art für sich ab, leider.
Aber versuchen werde ich es, falls es zu einer Therapie kommt. Liebe Grüße und einen schönen Abend.

14.12.2022 18:01 • x 2 #4


blossom79
@Nicole76

Ich hab auch so ein stures Exemplar bei mir….

14.12.2022 19:28 • x 1 #5


Dys
@Nicole76
Du brauchst nicht unbedingt eine Überweisung vom Arzt. Kontaktiere einfach eine Therapeutin oder einen Therapeuten und hole Dir einen Termin für ein Vorgespräch. Eine Liste von Therapeuten kann Dir deine Krankenkasse geben. Oder Du schaust mal auf therapie.de nach, da findest Du auch Informationen zu den verschiedenen Therapieformen und es gibt eine Therapeuten Suche. Für die eigentliche Therapie wirst Du vermutlich ohnehin eine Wartezeit in Kauf nehmen müssen. Daher ist es nicht verkehrt, mehrere Therapeuten anzufragen.

VG Dys

15.12.2022 04:00 • x 3 #6


Nicole76
@blossom79 ich finde diese Sturheit irgendwie traurig.

15.12.2022 12:43 • x 1 #7


Jedi
Zitat von Nicole76:
ich finde diese Sturheit irgendwie traurig.

Verstehe Dich da sehr gut u. doch bedenke dabei, jeder Mensch ist anders, hat etwas anderes gelernt -
in sein Lebensrucksack mitbekommen u. hat aus dem heraus, sein Verhaltensmuster entwickelt.
Stuhrheit - Ablehnung - nicht Wissen wollen - Empathielosigkeit, uvm., sind so Verhaltensmuster,
auf die wir nur selbst reagieren können !

15.12.2022 12:50 • x 2 #8


Tealight
Zitat von Nicole76:
@blossom79 ich finde diese Sturheit irgendwie traurig.

Zuerst einmal,ich bin Partnerlos ...
@Nicole76 ...glaub du bist die richtige Nicole. gibt einige

Ich habe mir Deinen Beitrag durch gelesen ...
Mir fehlt dabei die Empathie für den Partner von Deiner Seite aus...
Ich verstehe Deine Situation völlig, das meine ich nicht.
- für außenstehende ist es fast unmöglich, bei einer Aussage : mir geht es heute schlecht. Oder, ich schaffe es nicht... es zu verstehen...
Bei seelischen Empfindlichkeiten redet man sich als betroffener einen Bart.

Versuche Dich einmal in die Situation,von deinem Mann hinein zu versetzen das macht es für Dich vielleicht einfacher.

Und wegen einer Paartherapie: zwing ihn nicht dazu. Eine Therapie ist nicht für jeden geeignet... Das dürfte dann eskalieren. Da dein Mann eh nicht mag... Ansprechen okay, aber ich würde ihn nicht unter Druck setzen...

15.12.2022 13:02 • x 1 #9


Uerdinger
@Nicole76 , auch ich habe so ein stures Exemplar Zuhause, meine Frau verweigert sich ebenso.....

15.12.2022 15:26 • x 1 #10


Dys
Eigentlich hat das weniger was mit Sturheit zu tun, sondern eher mit dem freien Willen der beteiligten Personen. So wie es ja aussieht, Nicole, hast Du ja noch garkeine Therapie am laufen. Da stellt sich die Frage ob dein Mann involviert werden sollte ohnehin erstmal nicht.

Ich kenne Eure Verhältnisse und Euren generellen Umgang miteinander nicht, aber es gibt auch hinsichtlich der allgemeinen sozialen Situation, Beratungsstellen, die aufgesucht werden können. Besonders in Hinsicht dessen, das Ihr ja ein Kind habt, dass in einem Alter ist, wo es ja einiges mitbekommen kann. Und wenn ein Familienmitglied erkrankt ist, ist es für die anderen immer eine Belastung und eher eine Frage der Resilienz, wie gut ein anderer mit dieser Tatsache umgehen kann. Streit ist natürlich kontraproduktiv. Da wäre es halt gut, wenn alle Beteiligten klar unterscheiden könnten, was ist die Erkrankung und was ist der Mensch, der erkrankt ist.
Je nach sozialer und emotionaler Kompetenz des einen oder anderen, wird eine Gemeinschaft mehr oder weniger gut mit bestimmten Situationen umgehen können.
Dem Partner kann ein Verständnis für eine Erkrankung nicht eingetrichtert werden, wenn er nicht willens ist, sich damit zu befassen. Ob er sich damit befassen will, kann an vielen Faktoren liegen und der wichtigste ist, eine Zuneigung zum erkranken. Selbst wenn sich der Partner über die Erkrankung informiert, muss dieser trotzdem nicht in der Lage sein, die Erkrankung zu verstehen. Oder er versteht sie und ist trotzdem überfordert.

Überforderung will aber niemand haben, das ist Fakt. Zuzugeben, dass eine Überforderung gegeben ist, kratzt natürlich am Ego und dass will ja auch im Grunde niemand. Letztlich gibt es da meistens nur zwei Möglichkeiten. Akzeptanz oder Vermeidung. Akzeptanz heißt aber nicht, dass der Akzeptierende auch in der Lage ist, eine Hilfe sein zu können. Wer keine Depression hat, oder hatte, weiß halt nicht, was die mit Menschen macht. Selbst dann nicht, wenn er theoretisch die Mechanismen kennt. Dazu wären meiner Meinung nach eben bestimmte psychosoziale Kenntnisse nötig, die, so sie nicht erlernt wurden, nur die wenigsten Menschen von Hause aus haben.

In der Welt sind „gute Laune Menschen“ natürlich lieber gesehen als „Miesepeter“, denn bestenfalls interessiert es einen, weshalb jemand gute Laune hat, weil man ja vielleicht selbst dadurch gute Laune bekommen oder erhalten könnte. Geht es einem schlecht, will das doch eigentlich keiner wissen, denn sowas zieht einen unter Umständen selbst runter. Also wird in der Regel jahrelang propagiert, dass es einem gut geht, selbst wenn es nicht den Tatsachen entspricht und daran gewöhnt sich die Umgebung. Kann man dann plötzlich nichts mehr maskieren, ist die Umgebung plötzlich entsetzt oder erschüttert und muss sich erstmal umgewöhnen. Das ist halt nicht einfach. Einfacher ist es aber immer, Vorhaltungen oder gar Vorwürfe zu machen, denn damit schafft man erstmal Distanz. Distanz die idealerweise aber Zeit gibt, sich der Situation bewusst zu werden und einen guten oder richtigen Umgang zu finden. Vorausgesetzt man ist dazu in der Lage und das ist nunmal individuell zu Betrachten.

Ich hoffe für Euch, ihr kommt mit der Erkrankung klar und könnt gemeinsam an einer Genesung arbeiten.

VG Dys

15.12.2022 17:42 • x 1 #11


Jedi
Etwas zu den sturen Exenplaren, die es bei einigen hier zu geben scheint.
Ich denke, dass es tatsächlich schwierig für den Angehörigen ist, wenn ein Partner/ Partnerin an
einer Depression erkrankt.
Und ich selbst würde gar nicht erwarten wollen, dass der Angehörige eine Depressionserkrankung
verstehen muss. Doch so , ist es auch nicht zuviel verlangt, wenn es einem nicht gut geht
u. sich die Symptome einer Depression zeigen, dass zumindestens Mitgefühl für den betroffenen Partner/ in
möglich sein sollte.
Vorwürfe oder gar Streits sind da nicht der richtige Umgang mit dem Betroffenen.
Wenn es von Seiten eines Nicht-Betroffenen keine Einsicht möglich ist, nun den betroffenen Partner/ in
zumindestens Unterstützung anzubieten, für ihn/ ihr dasein zu wollen, dann habe ich ehrlich wenig Verständnis
dafür.

Ist aber auch nur meine persönliche Meinung dazu !

Eine solche Erkrankung sucht sich ja niemand aus u. Nicht-Betroffene sollten auch mal überlegen,
dass es sie möglichweise auch mal treffen könnte.

15.12.2022 19:44 • x 3 #12


blossom79
Letztes Jahr war ich im Frühling in der Tagesklinik.
Bei allen Patienten mit Depression war ein Gespräch mit dem Partner des Patienten vorgesehen.
Nur bei mir haben die das vergessen. Toll.
Denn die Behandler wissen, dass viele Beziehungen eine Depression nicht überleben. Hat mir meine dortige Therapeutin attestiert.

16.12.2022 10:30 • #13


A


Hallo Nicole76,

x 4#14


blossom79
Hallo @Nicole76,

wie geht es Dir inzwischen?

05.02.2023 17:37 • #14

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