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Psychiater oder Psychotherapeut?

Uwe1983
Abend Leute,

Ich habe ja hier schon ein Thema erstellt und meinen Fall geschildert .

Ich war wieder beim Hausarzt, der hat mich erstmal wieder weiter krankgeschrieben, jnd mit eine Überweisung gegeben zum Psychiater ( Dignose: Depressive Episode F32.9+V, Auftrag: Abklärung erbeten, Überweisung an : Psychiatrie)

Natürlich ein par auf Band gesprochen und nicht zurück gerufen worden, bis ich den Tipp bekam, bei 116117 anzurufen.

Gesagt, Getan. Allerdings habe ich keinen Vermittlungscode auf der Überweisung, dadurch bekäme man schneller einen Termin, lass ich mir morgen geben, bzw. eine neue Überweisung mit dem Code darauf

Geht man jetzt zu einem Psychiater oder zu einem Psychotherapeuten? Am Telefon sagten sie, bei zweiten bekäme man nur ein einmaliges Gespräch mehr nicht, wohingegen ein Psychiater auch krank schreiben kann und Medis verschreiben kann etc.

Oder hab ich das falsch verstanden?

Bevor ich jetzt morgen eine neue Überweisung hole, und das ist dann wieder falsch.


Wie habt ihr das beim Burnout gemacht? Man kann sich ja nicht monatelang vom Hausarzt krankschreiben lassen, bis man mal irgendwo Hilfe bekommt.


Fühl mich irgendwie überfordert .


Liebe Grüße
Uwe

14.02.2023 22:38 • #1


Uwe1983
Sorry für die Schreibfehler, das Tippen mit dem Handy im Forum ist echt mühselig

14.02.2023 22:40 • #2


A


Hallo Uwe1983,

Psychiater oder Psychotherapeut?

x 3#3


Bondgirl
Hallo,
die erste Anlaufstelle nach dem Hausarzt war bei mir der Psychater. Das hast du richtig verstanden. Der ist auch ein Arzt und stellt dann die Diagnose, verschreibt Medikamente usw. Meiner hatte mir dann zusätzlich noch eine Therapie empfohlen. Aber die Suche nach einem Therapeuten ist noch schwieriger als nach einem Psychater...
Ich glaube mit dem Code kann man inzwischen auch online nach Terminen beim Psychater suchen. Dann kann man sich wenigstens noch jemanden raussuchen, der nicht so weit weg ist. Das ist am Telefon manchmal schwieriger...

Alles Gute

15.02.2023 00:43 • #3


SleepingArtist
1. Du kannst vollkommen unabhängig voneinander einen Psychiater und einen Psychotherapeuten aufsuchen. Beides auch ohne Überweisung. Habe ich erst im letzten Jahr erneut getan. Beide hören sich deine Probleme an. Beide entscheiden nach einem Erstgespräch, ob du bei ihm/ihr bleiben kannst oder nicht. Schicken dich evtl. zu Kollegen. ICH würde auf jeden Fall beides tun!
2. Psychiater suchen schnell nach der passenden Pille für dich. Psychopharmaka funktionieren aber bei weitem nicht so gut, wie viele hoffen. Bei mir haben immer die Nebenwirkungen deutlich überwogen!
3. Psychotherapeuten sind quasi Gesprächspartner für dich. Im Falle von BurnOut und anderen „Lebensüberlastungen“ ist der Psychotherapeut aus meiner Sicht wichtiger. Psychopharmaka unterdrücken meistens nur Symptome - heilen faktisch nichts. Aber manche Leute brauchen das vorübergehend (bei „Lebensüberlastungen“). Bei anderen psychischen Erkrankungen braucht es unter umständen auch Dauermedis. Das kann nur ein Psychiater entscheiden.
4. Mein Hausarzt schreibt mich schon seit Jahren krank. Immer für 3 Monate. Das ist alles möglich.
5. Bleibe cool. Rufe mehrere Therapeuten an, gehe zu Psychiatern in ihre Praxen, sprich mit deinem Hausarzt, dich so lange krank zu schreiben. Kommuniziere mit allen höflich aber bestimmt. So bin ich im letzten Jahr schnell zu beidem gekommen: Psychiaterin (3 Monate) Psychotherapeutin (2 Wochen).

[PS: Wer den Strom pauschal als böse, böse, böse empfindet, und ihm deshalb dauerhaft entgegenschwimmt, darf sich nicht über BurnOut wundern. Kein Vogel käme auf die Idee, ständig gegen den Wind zu fliegen…]

15.02.2023 04:01 • x 1 #4


Uwe1983
Danke für eure Antworten.
im Umkreis haben wir auch eine psychosomatische Klinik und ein Krankenhaus für Psychatrie und Psychotherapie. Wäre das eventuell besser?

Oder sollte man so etwas auch parallel zum Psychiater machen?

15.02.2023 08:06 • #5


Dys
Zitat von Uwe1983:
Dignose: Depressive Episode F32.9+V, Auftrag: Abklärung erbeten, Überweisung an : Psychiatrie)

Hallo Uwe,
zunächst ist diese Diagnose eigentlich die „schwammigste“ die Dir dein Hausarzt geben konnte. Das soll jetzt aber keine Kritik an deinem Hausarzt sein. Was aber eben durch das „V“ gekennzeichnet ist, ist eben nur der Verdacht, dass du eine depressive Episode die nicht in ihrer Schwere definiert ist, hast. Die Frage ist dann, traut er sich keine eindeutigere Diagnose zu, oder hat er tatsächlich nicht die Fachkenntnis. Aber egal.

Dein Hausarzt überweist Dich an einen Facharzt und der ist ein Psychiater, weil es um die Psyche geht. Nur ein Arzt, der auch als solcher tätig ist, kann Dir, unabhängig davon ob er auch noch zusätzlich als Therapeut fungiert, eine Einweisung für eine Klinik oder eine Verschreibung von Medikamenten oder eine Krankmeldung geben. Wenn der Facharzt eine Diagnose stellt, sollte diese dann normalerweise auch gesichert sein und hätte statt dem V ein G. Dieses G ist insofern wichtig, wenn der MD einer Krankenkasse zum Beispiel über die Zahlung von Krankengeld entscheiden muss. Auch bei einer Einweisung in eine Klinik ist es für diese „einfacher“ zu entscheiden, welche Behandlung auf welcher Fachstation für Dich die geeignete ist und ob oder wann ein geeigneter Platz zu Verfügung steht.

Ein reiner Therapeut kann das nicht leisten. Auch wenn er zusätzlich noch Arzt wäre, kommt es selten vor, dass er beides auch mit Kassensitz praktiziert. Ausnahmen mag es aber geben, nur ich kenne keine, in meinem Umfeld.

Daher ist es eigentlich obligatorisch, einen Facharzt (in dem Fall Psychiater) aufzusuchen.
Eine Überweisung zu einem Therapeuten benötigst Du nicht zwangsläufig. Es steht Dir frei, einen aufzusuchen, was sicher nicht verkehrt ist.

Mein Fazit: Suche Dir am besten beides parallel. Wartezeiten wirst Du immer haben. Möglicherweise würde eine PIA da kurzfristig eher was anbieten können. In der Regel sind die auch gut vernetzt und können zumindest therapeutische Vorgespräche ermöglichen.

VG Dys

15.02.2023 09:29 • x 2 #6


Uwe1983
Okay, danke, das bringt mich weiter. Und wegen dem Krankengeld: ich war vor ein paar Wochen krankgeschrieben wegen rheumatischen Beschwerden, dann kam noch das mit den Burn-Out Symptomen hinzu, die Krankmeldung wurde einfach immer verlängert, aber steht halt immer noch als Grund drauf: Rheuma Handgelenk links. Obwohl es jetzt eigentlich wegen dem Burnout ist, der Arbeitgeber sieht das ja sowieso nicht, aber ist das für die Krankenkasse relevant? Falls ja, muss der Arzt das bei der nächsten Krankmeldungsverlängerung abändern.

15.02.2023 09:39 • #7


Dys
@Uwe1983 Wenn Du wegen der ersten Diagnose schon Krankengeld beziehst, ist das erstmal egal wenn eine weitere Diagnose dazukommt. Auf Dauer ist es aber relevant, weil Du ja nur 78 Wochen im Zeitraum von 3 Jahren Krankengeld bekommen kannst, für eine Erkrankung, auch wenn es Unterbrechungen gab. Unter Umständen wäre es dann vorteilhaft zwischen zwei unterschiedlichen Diagnosen arbeiten zu gehen.

15.02.2023 10:59 • x 1 #8


Uwe1983
@Dys ach so, dann macht das nichts, dass ich laut Krankmeldung wegen Rheuma krankgeschrieben bin? Nicht dass ich jetzt wegen Rheuma krankgeschrieben bin und dann wegen psychischen Problemen in eine Reha müsste, und die Krankenkasse sich quer stellt und sagt: halt mal, du bist ja wegen Rheuma krankgeschrieben. Also kann ich das jetzt einfach so weiterlaufen lassen?

15.02.2023 11:04 • #9


A


Hallo Uwe1983,

x 4#10


Dys
@Uwe1983 Für eine Reha dürfte ohnehin nur die Rentenversicherung aufkommen und dann wäre entscheidend für welche Erkrankung die Reha primär beantragt wird. Wenn psychische und körperliche Probleme bestehen, gibts psychosomatische Kliniken die darauf speziell eingehen können. Gibt ja auch Menschen mit Krebs oder Herz-Kreislauf Erkrankungen und Depression zum Beispiel. Dafür gibts dann Reha Kliniken die sowohl ökologisch oder bei KHK als auch therapeutisch behandeln.

Wenn Du zu einem Therapeuten oder Psychiater gehst, interessiert die dein Rheuma aber eher zweitrangig. Außer es wäre der ausschlaggebende Grund für deine psychischen Probleme. Falls Du aber wegen Rheuma Medikamente einnimmst, schaut natürlich der Psychiater, dass diese gegebenenfalls nicht Probleme machen, falls er Dir Psychopharmaka verschreiben möchte. Zumindest sollte es so sein und Du wirst ja auch danach gefragt, was Du für Medikamente nimmst, wenn Du als neuer Patient zu einem Arzt kommst.

Falls Du in eine Akut Klinik gehen solltest, ist das ja auch so, dass Du nach anderen Krankheiten und ggf. Medikamenten die Du einnimmst, gefragt wirst.

15.02.2023 11:17 • #10

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