charmed
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ich weiß gerade nicht wo ich beginnen soll. aber womöglich ist das garnicht so wichtig. Ich bin erschöpft, so müde. Ich kriege meinen Alltag nur noch mit sehr viel Energieaufwand auf die Reihe. Doch eben diese Energie habe ich nicht. In meinen Reserven war sowieso noch nie viel Energie vorrätig.
Ich bin ein sehr sehr sensibler Mensch. Und dafür geht im Alltag schon eine Menge Energie für auf. Ich leide an Depressionen, gegenwärtige Mittelgradige Depressive Episode, habe eine Soziale Phobie, und wurde mit einer Emotional Instabilen Persönlichkeitsstörung (Borderline-Typ) sowie einer A-typischer Anorexia Nervosa diagnostiziert. Das macht mir alles sehr zu schaffen, am schlimmsten empfinde ich jedoch das Gefühlschaos, das die seelische Erkrankung Borderline mit sich bringt.
Die Depressionen lähmen mich, bringen mich dazu starke Insuffizienzgefühle zu verspüren. Daraus kann ich mich zweitweise befreien, wenn ich einen 'guten Tag' habe. Nur dann tendiere ich dazu, zu kompensieren und mich selber zu überschätzen. Wenn das der Fall ist, gerate ich leicht in die Situation, dass ich nicht mehr wirklich weiß wer ich bin. Als hätte ich kein Kern-Ich sondern wäre aufgesplittert in viele verschiedene Ich's. Und jedes Ich möchte etwas anderes. Ich weiß, dass es bei jedem Menschen ein Kind-Ich gibt, und ein Erwachsenes Ich. Doch das ist anders.
Es ist, als wären diese Persönlichkeitsanteile von mir alle nicht vereinbar, sondern würden nur zeitlich versetzt auftreten können. Ich lebe sozusagen gefühlte Identitäten oder Anteile dieser aus. Mache ich an einem Tag zum Beispiel eine Menge Sport, bin ich so in diesem Flow drinne, dass ich mir denke, ich müsste jetzt gefühlt 24/7 trainieren, mich im Fitness Studio anmelden und mir DIREKT am besten gleich sofort eine großes Repertoire an Sportutensiiien zulegen. Damit dieser 'Flow', und der damit einhergehende Identitätsanteil nicht wieder 'verloren' geht. Denn wenn das geschieht, fühle ich mich wieder komplett leer. Mit fehlt es dann gänzlich an Impulsen. Ich fühle mich komplett Identitätslos. Nur wenn eine andere Person vorhanden wäre, könnte ich mich wieder selber 'sehen'. Aber dann würde ich auch den Bezug zu mir selber schnell wieder verlieren, da ich mich intuitiv so schnell dem Gegenüber anpassen würde, dass ich gänzlich dass Gefühl für mich verlieren würde und den anderen somit unterbewusst ganz ohne es zu merken idealisiere und dazu bringen will, mich zu mögen. Und das geht bei mir sehr schnell. Denn lange kann ich meistens nicht alleine bleiben. Denn diese tiefe Einsamkeit ist einfach nicht auszuhalten.
Momentan merke ich auch zunehmend wie es mir körperlich immer schlechter geht und ich denn Alltag auch dadurch nur erschwert aushalten kann. Hat einer vielleicht ähnliche Erfahrungen mit dieser Erkrankung?
Ich bin wirklich dankbar für alle Antworten,