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Psychische oder organische Ursachen? Welcher Arzt?

C
Hallo Ihr Lieben,
bin jetzt die 4. Woche zu Hause. Habe und hatte massive Schlafstörungen seit ca. einem Jahr (Einschlafstörung, Durchschlafstörung. ), nur ca. 2 bis 3 h Schlaf, massive Konzentrationsprobleme auf Arbeit und zu Hause, mehrere kleine schizophrene oder Angst? -Episoden, die ich auf den Schlafmangel und die ständige Angespanntheit zurückführe.

War mit Schlaf-und Konzentrationsproblemen beim Gynäkologen. Dieser hat leichte Schilddrüsenunterfunktion festgestellt und mir L-Thyroxin verschrieben. Im Beipackzettel standen Schlafstörungen (mehr als 1 von 10) als häufigste Nebenwirkung, also habe ich diese Tabletten nicht genommen. L-Thyroxin enthält nur T4, die Werte deuten für mich auf zu wenig T3 und zu viel T4 sowie auf eine Umwandlungsstörung von T3zu T4 hin. Bei späterer Hausarztmessung war der TSH fast im Normbereich, T3 unterhalb der Norm, T4 an der oberen Grenze.
Beim Beschäftigen mit der Thematik liest man, dass 60 Prozent der SD-Hormone in der Leber und 20 Prozent im Darm gebildet werden. Ich habe eine chronische Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, Reizdarm , bin ständig müde und abgespannt (Leber). Hinzu kommen chronische Rückenschmerzen (2 Bandscheibenvorwölbungen in LWS) seit einem Jahr.
Auf Arbeit fühle ich mich völlig überlastet, lustlos und antriebslos. Habe eine mir übertragene Aufgabe mit Termin nicht gelöst. Hätte ich 4 Wochen von zu Hause aus gearbeitet, wäre es vollbracht. Sah mich dazu aber außerstande.
Mein Schlaf-Wachrhythmus ist außer der Reihe, bin lust-und antriebslos (Haushalt, Familie).
Auf meinen Wunsch war ich im Schlaflabor. Dort wurde Insomnie und Verdacht auf Depression bescheinigt. Am Montag habe ich einen Termin bei einer Neurologin. Bin bis Montag krank geschrieben, wenn Neurologin nicht weiter krank schreibt, soll ich am Dienstag wieder zur Hausärztin. Diese hat mich seit Anfang September wegen Erschöpfung und fieberhaftem Infekt krank geschrieben.
War in diesem und im letzten Jahr recht oft krank geschrieben. Habe in diesen Zeiten z.T. von zu Hause aus gearbeitet. Dafür fehlt mir aktuell jedweder Antrieb. Habe eine Telko zur Weiterbildung schon 2 mal wegen Krankheit verschoben, früher hätte ich von zu Haus aus daran teilgenommen. Hatte bislang zumindest meinem Gefühl nach einigermaßen Verständnis auf Arbeit und auch immer alles irgendwie auf die Reihe bekommen.
Da ich letztes Jahr auch länger als 6 Wochen krank war, hatte ich ein BEM Gespräch. Dies war jedoch kein Thema mit meiner direkten Chefin, da ich, wie gesagt, trotz Ausfall alles irgendwie schaffte.
Jetzt weiß ich nicht weiter im Job und mit Krankschreibung.
Was denken die Kollegen, wenn ich ständig ausfalle? Aktuell länger?
Wie löse ich die ungelöste Aufgabe?
Wird die Neurologin mich ernst nehmen oder ist eher ein Psychiater der richtige Ansprechpartner?
Ich denke, meine Erkrankung hat psychische und organische Aspekte. Wäre ich organisch stabiler könnte ich meine Probleme auf Arbeit besser lösen (ich arbeite 75 Prozent, vergleiche mich mit Kollegin, die ebenfalls Teilzeit arbeitet und habe das Gefühl, weniger zu leisten und leisten zu können).
Seit langem nehme ich Vitamin D hochdosiert und B-Vitamine ein. Damit habe ich einen Teil meiner Beschwerden im Griff (habe mich selbst von jahrzehntelanger Sinusitis mit Arztodyssee und von zu hohem Homocysteinspiegel geheilt).
Wahrscheinlich habe ich weitere Nährstoffmängel, hormonelle und funktionelle Dysbalancen und psychische Probleme.
Die Schulmedizin kennt nur Symptombehandlung und schaut auf Normbereiche. Wonach nicht gesucht wird, das findet sie nicht.
Versuche, die Schlafstörungen mit Melatonin (Circadin) und Ashwagandha (soll ausgleichend auf Schilddrüse wirken) zu behandeln. In der ersten Zeit ohne Erfolg. Zuletzt gab es zwei, drei Nächte, in denen ich sogar durchgeschlafen habe. Daraufhin habe ich letzte Nacht alles weggelassen und lag bis nachts 4Uhr wach. 6 Uhr musste ich wieder aufstehen, um Tochter früh zu versorgen. Danach dösen bis Mittags.

Was mache ich mit meinem Arbeitgeber? Kommuniziere ich aus Krankheit heraus, das Projekt/Aufgabe nicht gelöst wurde und dass ich es in den letzten Wochen hätte lösen können, wäre ich nicht krank?
Gehe ich trotz labilem Allgemeinzustand ab Dienstag wieder arbeiten und schaue, ob und wie es geht -?
Lasse ich mich weiter krank schreiben, versuche Alltag und Schlafstörungen in Griff zu bekommen und spreche Arbeitsproblem nicht an?

Meine Chefin fragte, wann ich wiederkomme. Ich habe kommuniziert, dass ich Montag zum Arzt muss. Falls mich Neurologin nicht weiter krank schreibt, kann ich mich jedoch erst Dienstag von der Hausärztin weiter krank schreiben lassen. Bisher habe ich immer versucht, planbare Aussagen beim Arbeitgeber zu kommunizieren. Habe Angst, dass ich im Job nicht mehr belastbar erscheine.

Kennt Ihr diese Fragen? Wie geht Ihr damit um? Was würdet Ihr tun?

Liebe Grüße
Kristin

25.09.2019 12:12 • x 2 #1


Hoffnung21
Hallo Cassandra

Herzlich willkommen bei uns im Forum.

Erstmal zur Schilddrüse. Es ist ja schon mal gut, dass t3 und t4 überhaupt gemessen wurden. Oft wird nur der TSH-Wert bestimmt. Wenn t3 unter der Norm und t4 an der oberen Grenze ist hast du eine Umwandlungsstörung von t4 zu t3. Da ist zum einen Selen notwendig, wobei das oft nur eine Nebenmangelerscheinung ist. Eisen und Jod sind auch wichtig. Du kannst es also entweder mal mit Selen probieren, ob sich etwas ändert, oder du lässt noch dein Ferritin bestimmen, das sollte deutlich über 50 sein.

Vitamin D und B-vitamine ist schon mal gut, damit konnte ich mich auch lange über Wasser halten. Wenn du noch was messen lassen willst kannst du mal schauen, wo sich dein B12-Wert rumtreibt, aber wenn dein Homocystein gut ist, müsste B12 passen.

Das wäre jetzt mal die klassische Abklärung wenn der Hausarzt sonst nichts findet.

Für die Psyche ist eigentlich der Psychiater der richtige Ansprechpartner. Vielleicht hast du Glück und dein Neurologe arbeitet nicht rein neurologisch sondern auch psychiatrisch.

Nun zur Arbeit. Dass du nicht fit bist merkst du an vielen Krankschreibungen. Das war bei mir vor dem endgültigen Zusammenbruch auch so. Wenn du nicht fit bist, dann lass dich krankschreiben. Deinem AG sagst du, dass du vorerst bis zu (Datum der Krankschreibung) krankgeschrieben bist und noch nicht absehbar ist, ob du dann wieder arbeiten kannst oder die Arbeitsunfähigkeit verlängert wird. Das kann man halt nicht immer voraussagen.

VG Eis

25.09.2019 14:46 • x 4 #2


A


Hallo Cassandra65,

Psychische oder organische Ursachen? Welcher Arzt?

x 3#3


C
Liebe Eis,

vielen Dank für Deine Nachricht und das Teilen Deines Wissens.

B12 ist in Ordnung, Selen und Zink nach Schulmedizin auch, nach Schilddrüsen-EBook sind diese zu niedrig. Den Ferritin und Jodwert kenne ich nicht. Danke für die Idee, da mal zu schauen. Ich habe auch immer mal nach Gefühl Lugolsche Lösung aufgetragen, hatte aber manchmal das Gefühl, meine Schilddrüse dann stärker zu spüren.

Was würdest Du bei einer Umwandlungsstörung machen? Wie therapierst Du Dich? Ich könnte mir auch eine Schwermetallbelastung als Ursache für Bauchspeicheldrüse, Darm, Leber und Schilddrüse vorstellen. Habe vor 10 Jahren mit Chlorella angefangen, dabei ging es mir aber nicht gut.

Wir könnten -trotz normaler Zinkwerte- auch eine HPU haben (Umwandlungsstörung von B6, Zink und Mangan). Ich überlege, mir einen Test schicken zu lassen, mein Mann ist jedoch gegen diese Selbsttests und die vielen NEMS, die ich habe.

Eine Naturärztin ohne Labor hat mir natürliche Schilddrüsenhormone verschrieben. Die sind aber noch nicht eingetroffen.

Die Neurologin ist laut Beschreibung keine Psychiaterin. Das finde ich im Nachhinein auch ungünstig, war aber der Preis, um schnell einen Termin zu bekommen. Darum weiß ich nicht, ob sie am Montag weiter krank schreibt. Erst am Dienstag die Arbeit zu informieren, ist halt doof. Bislang habe ich gemailt, dass ich bis Montag krank geschrieben bin und am Montag wieder zum Arzt muss. Dabei habe ich nicht informiert, dass ich am Montag einen Termin bei der Neurologin habe und die Hausärztin erst ab Dienstag weiter krankschreiben kann, da ihre Praxis am Montagnachmittag nach dem Neurologentermin geschlossen ist.

Wenn ich im Bett liege und nichts denke oder mich ablenke, geht es. Sobald ich mich zwinge, etwas zu tun (Wäsche abnehmen, Tee kochen), kommen die Hamsterradgedanken, Weinanfälle und alles ist sinnlos Gedanken.

Bist Du bei einem Psychiater? Was macht dieser außer Medikamente verschreiben? Lä(a)sst Ihr Euch/Du Dich vom Psychiater oder dem Hausarzt krank schreiben?

Wie therapiert Ihr Euch? Ausleben des Zustandes und Hineinbegeben oder versucht Ihr, Euren Zustand zu ignorieren und irgendwie zu funktionieren? Versucht Ihr, Euren Tagen, einen Rhythmus aufzuzwingen oder ist Insichgehen besser?

Liebe Grüße

Cassandra

25.09.2019 15:37 • x 1 #3


Y
Hallo Cassandra,
ich bin zu meiner Hausärztin gegangen, als mir bewusst wurde, irgendwie geht nichts mehr. Sie hat recht schnell erkannt, wie es um mich steht und hat mir dringend geraten, einen Psychiater aufzusuchen. Das ist der Fachmann, besonders, was die Medikation angeht. Auch sollte ich eine Verhaltenstherapie machen, dazu habe ich mir eine Psychologin gesucht. Heute weiss ich , dass mir die Kombi von Medikament und Therapie aus dem schwarzen Loch geholfen hat.
Mein Psychiater befragt mich, bei jedem Termin, ausführlich nach meinen Befindlichkeiten . Ich habe schon verschiedene Medikamente durchprobiert und noch nicht das Optimale gefunden. Man kann sicherlich dort auch das ein oder andere Problem besprechen. Ich habe das in der Verhaltenstherapie gemacht.
Der Psychiater ist mein behandelnder Arzt, die Krankschreibung kommt von da.
Häufig wartet man recht lange auf einen Termin. Wenn ich mich nicht arbeitsfähig fühle, würde ich mich vom Hausarzt bis zu dem Termin krankschreiben lassen.
Ich habe lange versucht, meinen Zustand zu ignorieren und zu funktionieren. Die Akkus waren schon lange leer, aber es ging trotzdem noch was. Heute weiss ich, dass das ein sehr grosser Fehler war. Hätte ich meine Befindlichkeiten eher beachtet und vor allem ernst genommen, ich wäre niemals so tief in der Depression gelandet.
Ich musste eine Zeitlang den Zustand ausleben, ich war so kaputt, völlig leer, es ging gar nichts mehr. Dann begann die Arbeit an mir und mit mir. Die Therapie ist für mich der Grundstein , damit und darauf bau ich auf. Hier im Forum und auch im Internet findet man viele hilfreiche Tips. Man muss vieles ausprobieren und heraus finden, was einem gut tut und hilft und was nicht. Ganz viel Geduld ist gefragt. Ich habe zum Beispiel, als es mir sehr schlecht ging, mit einer Tagesstruktur gelebt, die meine Bedürfnisse beachtet und mir Sicherheit gibt. Da habe ich mich Punkt für Punkt dran langgehangelt. Zwang und Druck gehen für mich bis heute nicht, in folge sind Rückschritte vorprogrammiert und das zieht extrem runter.
LG

25.09.2019 18:23 • x 4 #4


Hoffnung21
Hallo Cassandra,

Zu Zink: Zink muss im Vollblut gemessen werden, sonst hat es keine Aussagekraft, im Serum hat jeder Normalwerte

Zur Umwandlung von t4 in t3 würde ICH Selen und Jod nehmen, aber vielleicht kannst du was anderes weglassen, sonst wird das wirklich zu viel. Ferritin würde ich bestimmen lassen.

HPU hab ich bei mir testen lassen, war positiv. Seitdem ergänze ich v.a. Zink, Magnesium und B6. (HPU=vermehrtes Ausscheiden dieser Mineralien/Viamine). Allerdings habe ich keine Änderung bei meiner Depression oder irgendwie anders bemerkt. Ich ergänze es aber trotzdem noch eine Zeit lang.

Ich lasse mich vom Psychiater krankschreiben (die ersten 6 Wochen bis zum Termin beim Psychiater hat mich der Hausarzt krankgeschrieben) und ich würde mir auch NIE ein Antidepressiva vom Hausarzt verordnen lassen, die haben viel zu wenig Ahnung davon. Meines kannte mein Hausarzt nicht mal.

Versuch in der Zwischenzeit einfach ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Hör auf dich und was dir guttut. Lieg aber nicht nur rum, sondern geh ein bisschen spazieren. SPÄTER versuchst du ein bisschen Routine rein zu bringen.

Wichtig ist noch der Psychotherapeut, wie Ylvi schon geschrieben hat. Die Therapie ist sehr wichtig und die Wartezeiten sind lang. Ich denke, bei den meisten wird mit einer Verhaltenstherapie begonnen, es gibt so genannte Probestunden (die heißen anders, aber mein Gehurn funktioniert immer noch nicht gut) zum kennenlernen und ob du überhaupt von so etwas profititierst.

Ich hoffe, die wichtigsten Fragen habe ich geklärt. Lass es ruhig angehen.

VG Eis

25.09.2019 19:50 • x 2 #5


C
Liebe Ylvie, liebe Eis,

vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten und wertvollen Tipps.

Leider ist die Neurologin, zu der ich am Montag gehe, keine Psychiaterin. Ich hatte auf dem Überweisungsschein zum Neurologen die Dringlichkeitsstufe B angegeben. Wohne in der Grossstadt, habe zuerst 2 Tage erfolglos telefoniert, dann bin ich zu einer Praxis in der Nähe gefahren und habe innerhalb von 2,5 Wochen den Termin für kommenden Montag bei einer Neurologin und Psychiaterin erhalten. Dann habe ich im Internet nach Bewertungen geschaut und lediglich eine, dazu eine sehr schlechte, gefunden. Parallel erhielt ich einen Rückruf einer rein neurologischen Praxis. Diese hat drei sehr gute Bewertungen und hat mir ebenfalls einen Termin am kommenden Montag zur selben Zeit angeboten. Nach einer Woche Überlegen habe ich mich dann aufgrund der Bewertungen gegen die Neurologin plus Psychiaterin und für die reine Neurologin entschieden. Grüble immer noch, ob dies ein Fehler war. Da muss ich jetzt durch.

Ich habe auch das Gefühl, jetzt erst mal dadurch gehen zu müssen, aber trotzdem zu versuchen, etwas spazieren zu gehen (habe ich noch nie geschafft, teilweise nicht mal Post holen; nur zum Arzt gehen).

Sehr belastet mich, was meine Kollegen denken, wenn ich so häufig ausfalle und was sie reden und wie sie reagieren, wenn ich wieder da bin.

Unsere Firma ist mitten in einer jahrelangen Fusion. Bisher habe ich mit einer Kollegin aus meiner alten Firma im Büro gesessen und konnte jahrzehntelang innerhalb meines Aufgabengebietes recht frei vorausdenken, entscheiden und umsetzen. Hatte ein großes firmeninternen Netzwerk zu verschiedensten Fachabteilungen. Auf flacher Hierarchieebene haben wir besprochen und umgesetzt. Die Kollegin im Zwei-Mann -Büro gehörte zu meiner Firma, unsere Aufgaben haben sich z.T. ergänzt. Wir haben uns abgestimmt, gestritten und wieder vertragen. Letztendlich schätzen uns beruflich und privat.

Jetzt sitze ich infolge der angedachten Fusion in einem von zwei aneinander grenzenden mit Tür verbundenen Doppelzimmern mit 3 Kollegen der anderen Firma (eine Kollegin in meinem Zimmer und zwei Kollegen im anderen Doppelzimmer). Die Zwischentür steht meist offen, sodass jeder weiß, was im anderen Zimmer vor sich geht. Gemeinsam mit meiner Kollegin sollen wir unser Arbeitsgebiet harmonisieren. Aus meiner Sicht ist dies wahnsinnig schwer, da nach meinem Gefühl die neue Kollegin nicht bereit ist, auch Inhalte meiner Arbeit zu übernehmen. Zudem gibt es in den zu fusionierenden Firmen recht unterschiedliche Unternehmenskulturen. Bis auf unsere direkte Chefin gehören alle nächsthöheren und Parallel-Chefs zur Partnerfirma. Es wurde zwar gesagt, alles neu zu überdenken, letztlich wird aber vieles aus der Partnerfirma auf uns übertragen. Aus breitgefächertem und vernetztem Arbeiten wird Schmalspur mit begrenztem Blick und begrenzten Informationen. Aus 4Augenprinzip und Vertrauen werden endlose Abstimmungen ohne greifbares Ergebnis und Veränderungen der eigenen Ideen bis zur Unkenntlichkeit.

Ich habe immer das Gefühl, dass zumindest ein Kollege alles kontrollieren will und meine neue Kollegin, nicht alles mit mir bespricht und einmal besprochenes anders umsetzt. Dies habe ich in meinem fast 30 jährige Arbeitsleben so noch nicht erlebt. Aus meiner Sicht führen wir aktuell teils unsinnigen , aufgeplusterten Konstruktionen, ein. Durch die Harmonisierung werde ich gezwungen, Dinge aus 1:n n:1 Konstruktionen zu erschaffen. Da n:1 nicht immer möglich ist, gibt es auch n:n Beziehungen. Meine Chefin versucht sich rauszuhalten, Hauptsache es läuft. Nach der Harmonisierung sollen wir wieder separate Aufgabengebiete erhalten.

Mir fiel es Zeit meines Lebens schwer, meinem Gehirn zu sagen, sich unlogische Dinge zu merken.

Ich habe dies alles schon mehrfach angesprochen, zur Chefin und Kollegin. Habe das Gefühl, dass es sich nicht ändert und fühle mich hilflos und habe keine Kraft mehr zu kämpfen. Als meine Kollegin nicht da war, war ich durchaus auch in der Lage, Dinge aus ihrer Firma zu lösen. Wenn sie da ist, will ich mich immer mit Ihr abstimmen und rückvergewissern, das führt dazu, dass für mich alles unklar und verwaschen wird.

Wahrscheinlich sind meine Probleme körperlicher und seelischer Art. Was zuerst da war, vermag ich nicht zu sagen.

Schon lange plagen mich Zweifel, ob der Beruf der richtige ist. Durch den optimalen Gestaltungsspielraum und die konstruktive bereichsübergreifende Zusammenarbeit in meiner alten Firma, war dies jedoch ok.

Jetzt mit Mitte 50 neu zu beginnen ist zu spät, Durchhalten habe ich mir gedacht und funktionieren, wobei es so schade um die Lebenszeit ist. Ich soll Hobbies und Freunde pflegen um die Probleme auf Arbeit auszugleichen. Das schaffe ich kräftemässig nicht. Aktuell versorge ich weder Arbeit noch Familie noch mich.

EIS:
hast Du den HPU Test über die Hausärztin oder privat über keac in Holland machen lassen?
Wie weiß ich, ob Zink im Vollblut oder im Serum gemessen wurde? Selen auch im Vollblut messen? B6 und Mangan habe ich nicht messen lassen, auch messen lassen?
Zink i.S. /Pl. 14,2 Mikromol/Liter (heißt i.S. im Serum; umgerechnet müssten dies 0,9219 mg/l sein)
Selen i.S./Pl. 75 Mikrogramm/Liter

Selen und Jod zur Umwandlung von T3 in T4 zu nehmen, ist eine gute Idee.
Nimmst Du auch Selen und Jod? Jod in welcher Form und Dosierung? Lugolsche Lösung, Algen oder Tabletten (mit Magnesiumstearat, Titandioxid etc)?

Ich bin 163 cm und wiege aktuell zwischen 62 und 64 kg (von vormals 67 bis 69 kg). Habe pausenlos geruchlose Blähungen und geruchloses Luftaufstossen sowie Darmgeräusche. Reizdarm sagt Gastro, ich denke, Leber, Galle, Bauchspeiheldrüse, Darm funktionieren (seit Jahrzehnten) nicht optimal.

Nimmst Du Schilddrüsenhormone?

Auf Psychiater und Psychotherapie habe ich aktuell keine Lust. Auch nicht auf Psychopharmaka und künstliche Hormone. Ob die Probleme auf Arbeit nur in meinem Kopf existieren oder auch für andere, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe mein Unbehagen, sowohl gegenüber Chefin als auch neuer Kollegin geäußert. Nach Außen ist alles Friede, Freude, Eierkuchen aber ich fühle mich unterschwellig nicht wohl und anerkannt.

Habe mir auch Freiräume erkämpft, z.B. einen Tag pro Woche Homeoffice, was in unserer Firma bislang eher die Ausnahme und ein Probeprojekt ist. Als ich dies anderen Kollegen, die daran Interesse äußerten, vorschlug, doch auch zu beantragen, lehnten es diese ab. Nachteil daran, ist die Nichtkontrollierbarkeit (was macht sie den ganzen Tag zu Hause). Andererseits bin ich auf Arbeit auch nicht kontrollierbar. Aktuell schaffe ich ein Projekt nicht, aufgrund meiner Erkrankung.

Ich habe in den letzten Monaten, wenn ich nicht krank war, versucht, immer mit freudigem, offenem Geist auf Arbeit zu erscheinen. Teilweise habe ich mich mit Kaffee gedopt, teilweise mit Pillen und Tröpfchen. Am letzten Tag war ich eine Stunde arbeiten, danach konnte ich und wollte nicht mehr. Nicht normal denken, nicht mehr sinnlos um die Ecke denken, keine Dienstberatung. Tendenziell habe ich das Gefühl zu versagen, ohne Fusion und in alter Firma wäre vielleicht alles ok. Habe schon einige Fusionen miterlebt, von ursprünglich 300 Leuten, über ca. 1000, 2000 bis auf mehrere Tausend aktuell. Am Besten war es in der kleinsten Firma, alle Vergrößerungen waren letztendlich ok, die aktuelle Anpassung bereitet mir größte Probleme (bin wieder in ähnlicher Struktur gelandet, die ich vor 30 Jahren verlassen habe).

Ich hoffe, dies war alles nicht zu wirr für Euch.

Seid lieb gegrüßt und umarmt

Cassandra

26.09.2019 10:31 • x 1 #6


C
Noch eine Ergänzung:
Mit Zwang und Druck und Arbeit nach Vorgaben komme ich auch nicht klar.
Ich weiß aber auch nicht, welcher Druck und Zwang real ist und welchen ich mir nur einbilde. Wobei das vermeintlich Eingebildete sicher auch ein unterschwelliger Druck und Zwang ist.

26.09.2019 10:39 • #7


Hoffnung21
Hallo Cassandra

I.S. bedeutet im Serum, das ist bei Mineralstoffen wenig aussagekräftig. Auch Selen sollte im Vollblut gemessen werden. Aber hier ist der Wert im Serum schon an der unteren Grenze, also kannst du dir diese Messung sparen, in der Kombi mit deinen t3 und t4 Werten würde ich das einfach einnehmen. Bei Jod würde ich klassisch Tabletten nehmen (bin vielleicht nicht ganz objektiv, bin Chemiker und arbeite in der Pharmabranche )

Den HPU-Test habe ich bei einem Privatarzt machen lassen.

Ich hab mal Schilddrüsenhormone genommen, war aber entweder eine einmalige Falschmessung des TSH-Wertes, oder es hat sich durch Einnahme der Mineralstoffe/Vitamine geändert. Nach einem mit dem Arzt abgesprochenen Auslassversuch waren die Werte im Normbereich. Deshalb brauche ich jetzt nur noch Jodtabletten zu nehmen. Da meine t3 und t4 Werte ok sind, nehme ich auch kein Selen. Im übrigen ist die Umwandlung von t4 in t3, nicht andersrum.

    4.3.3 Peripher-zellulärer Regelkreis
    Nachdem fT4 von peripheren Körperzellen aufgenommen wurde, wird es Selen-abhängig durch Deiodasen zum 3- bis 5-fach wirksameren T3 umgewandelt, das an die nukleären T3-Rezeptoren andocken kann. Je nach Bedarf kann in der Zelle die Umwandlung von T4 entweder in das hochwirksame T3 durch 5'-Dejodierung oder in das unwirksame rT3 durch 5-Dejodierung erfolgen. Überschüssiges T3 und rT3 können wieder an das Blut abgegeben werden.

VG Eis

26.09.2019 11:08 • x 1 #8


Hoffnung21
Ich bin jetzt mal in deinen Thread gewechselt, sonst grätschen wir dauernd bei @Fisch611 rein.

Zitat von Cassandra65:
Danke für Deine Infos zu Arbeit und Krankheit.
Wie ist Dein Verhältnis zu Deinen Kollegen und Deinem Chef? Gehst Du gern auf Arbeit? Fühlst Du Dich dort wohl und verstanden?
Ich arbeite aktuell 75 Prozent an 5 Tagen mit der Möglichkeit, an einem Tag Homeoffice zu arbeiten.
Ich habe viele Überstunden. Mir tuen kurze Tage auch besser als lange, dann schaffe ich allerdings weniger.
Aktuell habe ich das Gefühl, der Arbeit nicht gewachsen zu sein (Kopfschmerzen, keine Konzentration, Denkblockaden).
Mein Mann meint auch, ich solle nach Psychopharmaka und Schlafmittel fragen. Da wollte die Hausärztin nicht ran und Psychiater habe ich noch keinen, will erst den Neurologentermin am Montag abwarten.


Das mit der Konzentration und den Denkblockaden war bei mir auch so, dazu kam noch starker Kopfdruck. Deshalb war ich auch so lange krank geschrieben.

Am Anfang war für mich klar, ich gehe auf keinen Fall in die Firma zurück. Ein befreundeter Anwalt hat mir dann gesagt, dass ich jetzt auf keinen Fall irgendetwas in Richtung Kündigung oder Jobsuche unternehmen soll. Ich soll erst mal gesund werden und dann weiterschauen. Das war ein guter Rat, denn in der Depression hast du das klassische Schwarz-Weiß-Denken und alles was die Firma oder Chefs betraf war nur noch schlecht.

Ich hatte einige Gespräche mit meinem Chef während der Krankheit, er hat das anfangs nicht nachvollziehen können, was das bedeutet. Ich hab ihm dann meine Symptome und Einschränkungen geschildert, ab da war es besser. Vor der Wiedereingliederung haben wir uns getroffen und in Ruhe alles besprochen, wie ich arbeiten kann usw. Ich musste auch alles neu lernen, das war als ob jemand einen Resetknopf gedrückt hätte. Aber er hat mit viel Geduld alles in Ruhe erklärt, ich hab mir Notizen gemacht, denn das Gedächtnis hat ja noch nicht so ganz funktioniert. Es gab zwar dann auch mal Reibereien, weil er dachte ich wäre wieder fit, das hat dann u.a. zu meinem Rückfall geführt. Jetzt weiß er um meine Einschränkungen und berücksichtigt sie. Also ein sehr gutes Verhältnis (Alles was Ich tun kann, damit du wieder arbeiten kannst, werde ich machen O-Ton)

Auch gegenüber meinen Arbeitskollegen war ich offen und habe es nur positiv erlebt. Also eher Interesse und Verständnis als irgendetwas negatives. Allerdings muss ja im Außendienst auch niemand mit mir direkt zusammenarbeiten, d.h. niemand ist davon abhängig, ob ich meine Arbeit schaffe oder ob ich mal wieder krank geschrieben bin.

VG Eis

26.09.2019 13:41 • x 1 #9


Y
Hallo Cassandra,
heute ist wieder so ein Tag, da kann ich meine Gedanken nicht in einer Linie halten, da wir es schwierig, etwas sinnvolles von sich zu geben. Mal ganz zu schweigen davon, etwas zu lesen und auch noch zu verstehen. Manchmal ist es echt zum .
Trozdem möchte ich einige Gedanken hierlassen.
Der Termin bei der Neurologin wird zeigen, ob du dort richtig bist. Ggf. wird sie dich weiter verweisen und kann dir vielleicht einen Psychiater empfehlen. Deine Entscheidung sehe ich nicht als Fehler.
Das du aktuell keine Lust auf Psychiater und Psychotherapie hast, kann ich nachvollziehen. Ich empfand und empfinde die Termine als notwendige, aber lästige Pflicht. Und dennoch , ohne Doc und Therapie würde ich hier nicht schreiben. Das ist Fakt. Und wenn ich das so ehrlich sagen darf, nach dem was du schreibst, denke ich ,es geht nicht drum ob du Lust hast, du solltest dir professionelle Hilfe suchen und annehmen.
Wenn du es schaffst, solltest du die Gedanken an deine Firma und die Kollegen ausblenden. Es ist letztlich nicht wichtig, was deine Kolleben denken. Solange man funktioniert ist alles gut , wird man krank, kräht kein Hahn nach einem, zumindest ist das meine Erfahrung.
Du solltest jetzt erstmal an dich denken und für dich sorgen. Und du solltest dir soviel Zeit geben, wie es braucht , ohne Druck.
LG

26.09.2019 15:58 • x 2 #10


Fisch611
Sind Deine Hormone schon mal untersucht worden? Bei mir lag es vor ein paar Jahren daran und das liess sich recht schnell (mit natürlichen Hormonen) ins Lot bringen.

26.09.2019 17:08 • #11


Hoffnung21
Welche Hormone haben denn da nicht gepasst?

26.09.2019 17:13 • x 1 #12


Fisch611
Progesteron und Testosteron waren niedrig, Östrogen zu hoch. (Östrogendominanz)

26.09.2019 17:48 • x 2 #13


A


Hallo Cassandra65,

x 4#14


H
Bei mir ist Testosteron auch viel zu niedrig, was für natürliche Hormone nimmst du?

01.11.2019 13:34 • #14

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