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Schilddrüse und Depression

M
Hallo Community,

die Schilddrüse kann bei Depressionen ja auch eine Rolle spielen. Viele der Symptome von Depressionen und Schilddrüsenunterfunktion überlappen sich, darunter:

- Antriebslosigkeit
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten

Dann gibt es aber auch eine ganze Reihe von Symptomen, die eher charakterisitsch für die Schilddrüse sind, bspw:

- Haut/Haarprobleme
- Verdauungsprobleme
- Frieren/Kälteempfinden

Bei mir sind sowohl die oberen als auch die unteren Symptome vorhanden. Die SD-Werte sind leicht auffällig.

Meine Frage ist: habt ihr zusätzlich zu Depressionen auch Probleme mit der Schilddrüse? Seid ihr dafür auch parallel in Behandlung?

Liebe Grüße,
Michi

18.01.2023 14:20 • x 1 #1


W
Hallo @Michi87
ich bin wissentlich seit mehr als zwanzig Jahren an einer Hashimoto erkrankt.
Erst hatte ich eine Morbus Basedow, aus der sich später die Hashimoto entwickelte.
Auf jeden Fall hatte ich damals zur Zeit der Diagnose keine Symptome ,die darauf schließen
würden. Ich war wegen einer anderen Erkrankung in Behandlung und nur durch Zufall bekam ich
dann nach einem Blutbild die Diagnose. Was folgte waren dann Termine beim Radiologen und beim
Endokrinolgen. Auf jeden Fall bekam ich dann damals Euthyrox verschrieben, die Dosis wurde im Laufe
der Jahre immer wieder erhöht , oder auch mal reduziert .

Was komisch ist und mir erst jetzt vor acht Monaten aufgefallen ist;
In der Zeit vor der Diagnose und der ganzen Jahre der Tabletteneinahme litt ich plötzlich
an immer stärkeren Symptomen einer Schilddrüsenerkrankung. Wobei die Hashimoto ja keine
Schilddrüsenerkrankung ist, sondern eine Autoimunerkrankung in der der eigene Körper die Schilddrüse
als Fremdkörper ansieht und sie im Laufe der Jahre zerstört (schrumpfen lässt).

Auf jeden Fall habe ich in dieser Zeit meine Depression entwickelt mit den schlimmsten
Symptomen wie Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, starke Stimmungsschwankungen,
selbst Suzidgedanken usw. Davor hatte ich nie mit Depressionen zu tun, sondern hatte eher mit
mehreren Trauma gekämpft. So, nun wollte ich im vergangenem Mai 2022 ein neues Rezept für
meine Hashimoto haben, war aber krank. Mein Hausarzt bestand aber darauf das ich zur Blutentnahme
kommen muss, da ich seit längerer Zeit wegen Coronazeit nicht zur Kontrolle gewesen bin.
Alles schön und gut,- nur ich wollte nicht krank zum Arzt um mir Blut abnehmen zu lassen und bat
den Termin zu verschieben bis ich wieder gesund bin. Darauf ließ er sich nicht ein, ich sollte ruhig kommen,
auch wenn ich krank sei. Daraufhin habe ich aus Wut meine Schilddrüsentabletten von heute auf morgen
eigenständig abgesetzt. Ich habe mich niewieder bei diesem Arzt gemeldet, auch bei keinem anderen Arzt
bzgl. meiner Hashimoto. Bis heute , acht Monate später nehme ich keine Schilddrüsentabletten mehr.
Und was soll ich sagen,- es geht mir besser denn je. Meine Depressionen habe ich seitdem im Griff, ich habe
kaum noch Sympotome einer Depression. Selbst meine Ängste sind weniger geworden. Ich schlafe wieder
besser. Stimmungsschwankungen, die habe ich immer noch. Aber das liegt wohl an meinem Alter und das
ich den Wechseljahren bin, wo diese nicht untypisch sind.

Was ich zum Abschluß schreiben möchte, vielleicht habe ich über Jahre Tabletten eingenommen
die erst eine Depression bei mir ausgelöst hatten. Man liest und hört ja sehr oft davon, das eine
Schilddrüsenerkrankung sehr häufig Auslöser einer Depression sein kann und das Medikamente die
Symptome noch verstärken können.
Vielleicht sollte es so kommen das mir der Arzt keine Tabletten verschreiben wollte und ich die
Tabletten absetzte. Denn wie gesagt, heute geht es mir um vielfaches besser als mit Schilddrüsentabletten.

18.01.2023 15:01 • x 1 #2


A


Hallo Michi87,

Schilddrüse und Depression

x 3#3


Marylu
Lieber Michi,
auch ich habe Hashimoto und wahrscheinlich hat dies bei mir die Depressionen mit ausgelöst, wurde aber erst Jahre später festgestellt. Ich nehme seit einigen Jahren L-Thyroxin und komme gut damit klar. Im Grunde sind es ja 1:1 die Hormone. Einmal im Jahr wird ein Ultraschall gemacht und zwei Mal in Jahr Blut entnommen. Ich nehme auch noch Psychopharmaka. Alles Gute dir

18.01.2023 16:18 • #3


Nuance
Schade, dass Du die Werte (TSH, fT3, FT4) nicht nennst...
Es gibt ja einen Bereich, indem das TSH liegen soll. Allerdings ist auch dieser Bereich umstritten.
Grob - je älter, desto höhere darf das TSH sein. Trotzdem müssen auch die beiden weiteren Werte bekannt sein.
Je niedriger das TSH, desto gefährlicher wird es für die Knochen (Osteoporose) und das Herz. Beides wird jedoch auch durch Antidepressiva belastet...

Es ist tricky... Bevor ich Antidepressiva nehmen würde, würde ich immer prüfen, ob nicht doch L-Thyroxin das Problem lösen/verbessern kann.
Allerdings müsste man wirklich mit 12,5mcg oder niedriger beginnen - und super vorsichtig nach mindestens 2 Wo. den nächsten Erhöhungsschritt machen.
Und generell - sich nicht an angeblich optimalen Werten orientieren - sondern nach Wohlbefinden.

Ich bin in der Menopause. Der Östrogenspiegel ist niedrig(er). Plötzlich vertrug ich die 125mcg nicht mehr. Mein Blutdruck wurde lebensgefährlich hoch. Leider bemerkte ich erst sehr spät, dass es am L-Thyroxin lag.
Ärzte kennen sich nicht gut aus. Also recherchierte ich intensiv in Fachartikeln...

Wie dem auch sei. Ohne Medikament könnte der TSH bei 10 liegen. Das ist in der Menopause nicht unbedingt zu hoch - wie meine (sehr intensive) Recherche ergab.
Ich nehme momentan 12,5mcg.
Ohne Medikament werde ich körperlich schwach und bekomme deutlichere Verstopfung.
Mit dieser Dosis ist die Verstopfung weg.
Erhöhe ich auf 25mcg, steigt mein Blutdruck stark an. Immerhin ist er nicht mehr lebensgefährlich (240). Und ich bin schlaflos.

Dringend sollte man ein Handgelenks-BD-Gerät haben und den BD überwachen. Auch 1-2h nach der Einnahme.

Mir persönlich ist egal, was mein Arzt sagt. Ich orientiere mich an meinem Wohlbefinden. Es ist nicht optimal, wenn man durch ein SD-Medikament einen hohen BD bekommt und zusätzlich einen BDSenker nehmen muss.

Will man Kinder bekommen, kann ein niedriger TSH Wert die Chancen erhöhen. In jungen Jahren ist das Herz ja auch belastbarer. Und der hohe Östrogenspiegel schützt das Herz...

Es ist sehr komplex...

Ich bereue sehr, dass ich früher scharf eingestellt sein wollte (TSH nahe Null). Ich könnte das Herz beschädigt haben. vielleicht war der BD unentdeckt viel zu hoch. In Stressituationen schwitzte ich immer stark und bekam hektische Flecken am Hals.
Und im Urlaub vergaß ich die Tabletten mal und siehe da: Meine Nesselsucht war weg. Leider kapierte ich damals nicht, dass eine Überfunktion Ursache sein kann... Traurig...

Ich rate dazu, sehr vorsichtig, allenfalls sehr langsam höher zu dosieren - in kleinsten Schritten. Die 25mcg Tablette einfach zerteilen...

Stimmungsmäßig hat mir L-Th. noch nie geholfen. Im Gegenteil, ich war oft panisch, ängstlich - viel zu nervös - in etwas stressigen Momenten.

Dann könnte ich mir noch vorstellen, dass Antidepressiva die SD-Werte verändern können - leider. Weil es noch komplizierter ist. Sowohl Antidepressiva, als auch L-Th. erhöhen das Serotonin.
Auch durch ein Antidepressiva wird man weniger frieren.

18.01.2023 17:28 • #4


Nuance
L-Thyroxin hat zudem meinen Hunger sehr gesteigert... Keine Chance, abzunehmen - obwohl es ja den Stoffwechsel erhöht.

Spontan fällt mir noch ein: Bei Blutuntersuchungen(BU) die Einnahme auf einen späteren Zeitpunkt - nach Blutentnahme - verschieben... Sonst sind die (f)T4 Werte zu hoch und das Ergebnis hätte keine ausreichende Aussagekraft.

Und überhaupt: Man müsste eigentlich 2 BU machen, bevor man eine einigermaßen zuverlässige Aussage über die Werte erhält.
Tja, und die Ärzte, die das Ft3 und Ft4 nicht untersuchen - was soll ich da sagen... Unglaublich!

Und dann noch: Je schärfer man eingestellt ist, desto mehr wird die SD ja entlastet. Und wird faul, schrumpft vllt. (Vergleich von 2 Sonografien).

18.01.2023 17:40 • #5


W
Ich möchte euch gerne einen interssanten Link des Institut für moderne Psychotherapie hier einstellen,
indem darüber berichtet wird, das Medikamente zur Behandlung der Schilddrüse
durchaus der Auslöser einer, Depression- Panikattacken- Ängste sein kann.

Selbst habe ich diese Seite erst entdeckt, nachdem ich mich fragte, ob es möglich sei, das
die Einnahme von Euthyrox meine Depressionen und Ängste ausgelöst haben könnten.
Denn wie ich schon oben in meinem Beitrag schrieb, geht es mir seit Absetzten dieses Medikaments
sehr viel besser. Von meinen Depressionen spüre ich seit Monaten nichts mehr, meine Angstzustände sind
weggepustet.

Klar, habe ich auch Angst, in gewissen Situationen, oder vor der Zukunft- aber das sind begründete Ängste.

Vielleicht interessiert es den ein oder anderem von euch ja was dort geschrieben wird.

Gruß Wolkenlos.

https://www.panikattacken-loswerden.de/...nk-machen/

19.01.2023 14:20 • #6


M
Ich hatte vergessen das Ergebnis der Untersuchung zu posten. Das Ergebnis war folgendes: Meine Schilddrüse ist - basierend auf der Blutuntersuchung - in Ordnung. Es gibt keinen Befund. Der Arzt vermutet, dass die körperlichen Symptome durch die Depression bzw. einen depressiven Schub kommen.

12.03.2023 16:50 • x 2 #7

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