Schwester hat Kontrollzwang / aggressiv - wie verhalten

M
Hallo Forum,

es ist schon lange her dass ich hier geschrieben habe. Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten. Nach nunmehr 7 Jahren haben meine Schwester und mein Vater nun jeder eine eigene Wohnung. Bis dahin haben sie in einem Haus gewohnt und sich gegenseitig, seit dem Tod unserer Mutter nur noch angegiftet. Meine Schwester ist die Kranke. Sie hat Morbus Basedow, hat Kontrollzwänge, ein Rückenleiden, dadurch bedingte Blaseninkontinenz und entsprechend ist die psychische Verfassung.

Nun habe ich gedacht, dass die Situation besser wird, wenn sie ihre eigenen 4 Wände hat, sie ist schon 48 Jahre. Aber im Moment ist es nicht so. Ich denke mir ja auch, dass es Zeit dauert, bis sie sich
eingewöhnt hat. Was soll man als Angehöriger tun. Im Moment hat sie einfach nur schlechte Laune, will so oft es geht mit zu mir, was ich nicht für richtig halte - wir wohnen ca. 10 km auseinander- . Dazu kommt natürlich, dass sie sehr anstrengend im Moment ist, und ich dass meinem Mann auch nicht immer zumuten kann.

Ich kümmere mich ja schon oft um sie. Aber man muss doch mal etwas alleine machen oder wie seht ihr dass? Ich fange wieder an mit autoaggresiven Störungen, damit ich den inneren Schmerz loswerde.
Eine Psychotherapie und eine Kur hat mir ja leider auch nicht geholfen.

Ach ja zum Arzt geht sie natürlich auch im Moment nicht, die meidet sie wie der Teufel das Weihwasser.

Was meint ihr soll ich tun. Sie so oft wie es geht zu mir holen, oder mit ihr sprechen, wobei es im Moment eher schwierig ist, da sie im Moment sehr aggressiv ist und man jedes Wort auf die Goldwaage
legen muss, aber dass kennen ja alle Angehörigen hier im Forum. Oder sollte ich sie jetzt ihren eigenen Weg gehen lassen, wieviel Sorgen man sich auch immer macht??

Bin dankbar für jede Antwort, weiss im Moment nicht, wie ich mich verhalten soll.

LG das Schreiben hat schon wieder etwas gut getan.
Marion

09.11.2012 12:54 • #1


achtsamkeit
Hallo maulwürfel,
nicht jeder Mensch ist in der Lage alleine zu leben und alleine sein Leben zu bestreiten.
Da deine Schwester ja doch stark gesundheitlich eingeschränkt ist, sehe ich betreutes Wohnen als Alternative zur alleinigen Wohnung.
Vielleicht gibt es bei euch Wohnprojekte wo Menschen in einer Wohngemeinschaft leben.
Es kann jedenfalls keine Lösung sein, dass du damit so stark belastet wirst, dass deine Gesundheit darunter leidet.
Erkundige dich einfach mal bei den diversen Organisationen vorort (Caritas, Paritätischer Verein, Sozialholding.....)

LG Achtsamkeit

11.11.2012 11:36 • #2


A


Hallo maulwürfel,

Schwester hat Kontrollzwang / aggressiv - wie verhalten

x 3#3


M
Hallo an alle aus dem Forum,

ich habe mir für den 04.03. einen Termin bei dem Hausarzt meiner Schwester geholt. Kurz zur Vorgeschichte. Meine Schwester wurde vor Weihnachten aus dem Betrieb gemobbt. Darauf bin ich mit ihr zum Arzt, damit sie sich erst mal krankschreiben lässt. Der Hausarzt hat Blut abgenommen, die Blutwerte stimmten auch nicht, und sie krankgeschrieben. Ihre Schilddrüsenwerte waren auch nicht ok.

Ich habe an diesem Tag mit dem Arzt gesprochen und ihm erklärt dass ich mich sehr sorge und er meine Schwester erst mal aus dem Verkehr ziehen soll. Meine Schwester hat nun ihre Arbeit zum 31.03.2013 gekündigt und sich nur noch bis zum 28.02.2013 krankschreiben lassen.

Im März wird sie, bedingt dadurch, dass sie in 2012 keinen Urlaub genommen hat, nicht mehr arbeiten müssen. Ich verstehe aber nicht, dass sie sich nicht weiter krank schreiben lässt? Ich denke sie hat dem Arzt gar nicht gesagt, wie schlecht es ihr geht. Sie ist ja froh, wenn sie nicht zum Arzt muss. Psychologische Hilfe lehnt sie ja im Moment komplett ab.

Die Dosis der Schilddrüsentabletten wurde gesenkt aber was ich gar nicht verstehe, warum der Hausarzt die Blutwerte , laut Bericht meiner Schwester, erst noch mal in 3 Wochen kontrollieren will. Ich finde das meine Schwester immer schlechter aussieht. Ich hatte fest damit gerechnet, das der Hausarzt sie zur Behandlung, wenigstens der körperlichen Beschwerden , in ein Krankenhaus einweist.

Das wollte ich am Montag mit dem Arzt besprechen. Meint Ihr ich bekomme eine Antwort? Ich mache mir so Sorgen, aber ich kann sie ja schlecht selbst einweisen. Ich wollte dem Arzt auch eigentlich die psychischen Beschwerden mitteilen, da ich nicht glaube, dass meine Schwester diese angegeben hat ( massive Angstattacken und Kontrollzwänge ) .

Bin dankbar für jede Antwort. Merke für mich auch wieder,dass mich das richtig fertig macht. Kann vor lauter Sorgen oft kaum noch klar denken und fange wieder an mich durch Alk. zu betäuben, um mal nicht an die ganzen Probleme zu denken. Irgentwann muss das alles doch mal ein gutes Ende nehmen, es geht jetzt schon so lange.

Danke fürs lesen und für eventuelle Antworten.
Marion

01.03.2013 22:05 • #3


M
Hallo Marion,
Zitat:
Das wollte ich am Montag mit dem Arzt besprechen. Meint Ihr ich bekomme eine Antwort?
du kannst den behandelnden Arzt auf die Probleme deiner Schwester hinweisen und so kann er sich bei ihrem nächsten Besuch ein besseres Bild über ihren Gesundheitszustand machen. Aber erwarte nicht, dass er dir irgendwelche Auskünfte diesbezüglich geben wird. Er ist hier an seine Schweigepflicht gebunden.

Warum besprichst du das nicht erst mit deiner Schwester und ihr geht gemeinsam zum Arzt, damit wäre deiner Schwester vielleicht sehr geholfen.

01.03.2013 22:21 • #4


M
Danke für die schnelle Antwort,

ich habe meiner Schwester schon ein paar mal angeboten mit zum Arzt zu gehen. Das möchte sie aber nicht. Ich denke es geht halt darum, das sie dem Arzt nicht alles erzählen will. Bevormunden will ich sie aber auch nicht. Ich war ja vor Weihnachten zusammen mit Ihr beim Arzt und danach wollte sie halt immer alleine gehen.

Marion

02.03.2013 10:30 • #5


achtsamkeit
Meiner Ansicht nach solltest du akzeptieren, dass deine Schweester das nicht möchte Einmal, dass du sie begleitest und zum anderen, dass du mit dem Arzt sprichst.
Wie mag schon geschrieben hat, hat der Arzt Schweigepflicht und darf gar nicht mit dir über seine Patientin sprechen.
Deine Schwester muss ihren Weg gehen und wenn sie das Vertrauen zu ihrem Arzt hat, wird dieser auch sehen was sie benötigt.
Bedenke, dass deine Fürsorge auch erdrücken kann!

LG Achtsamkeit

02.03.2013 12:56 • #6


M
Das hat mich doch sehr getroffen. Ich bin jetzt vollkommen fertig. Das meine Fürsorge erdrücken könnte hat mir aber auch total zugesetzt. Ich kann auch gar nicht mehr viel schreiben, bin einfach fix und fertig. Ich mache diese Situation jetzt seit sieben Jahren mit und stelle einfach fest, dass die Ärzte einen alleine lassen und Freunde und Bekannte mit psychisch Kranken und deren Angehörigen auch nichts zutun haben wollen. Man steht vollkommen alleine da. Wenn man sieht wie der Angehörige nun auch noch körperlich total abfällt hat das glaube ich auch nichts mit erdrückender Fürsorge zu tun.

Wenn ich einige Beiträge lese, stelle ich fest, dass manche doch hilfreiche Antworten bekommen.Bei mir leider nicht im Gegenteil. Mich hat das jetzt total runtergezogen. Ich wünsche allen Angehörigen im Forum viel Kraft weiterhin. Ich für meinen Teil werde hier keine Fragen mehr einstellen. Meine Situation ist so schon schlimm genug.

02.03.2013 21:09 • #7


M
Hallo Marion,

Achtsamkeit hat nicht geschrieben, dass du mit deiner Fürsorge deine Schwester erdrückst, sondern zuviel Fürsorge kann erdrücken.
Es sollen hier einfach mal Denkanstöße sein und du weißt ja selbst, kritische Aussagen hört keiner gerne.

Es ist doch gut, dass deine Schwester dich hat und du dich um sie kümmerst. Versuche einfach ihr hilfreich zur Seite zu stehen, was du ja
auch nach deinen Schilderungen machst.

02.03.2013 22:05 • #8


achtsamkeit
Hallo Marion, es war nicht meine Absicht dich dermaßen zu verletzen. Wenn dies geschehen ist, so tut mir dies wirklich leid.
Mir ging es einfach um den Gedanken, dass jeder Mensch letztendlich für sich selbst verantwortlich ist. Ich habe den Eindruck, dass du dich selber sehr stark mit dem Zustand deiner Schweszer identifizierst und du dabei zugrunde gehen könntest. Also vergesse nicht, dass du auch für dich sorgen musst!
LG Achtsamkeit

03.03.2013 11:21 • #9


S
Hallo Marion,

ich denke nicht, dass du eine Antwort, geschweige denn ein Mitspracherecht bei dem Arzt bekommst.

Wenn ich deine Zeilen so verfolge, beschleicht mich der Eindruck, du bist bereits in einer „Co-Abhängigkeit“. Was wiederum bedeutet, du brauchst Hilfe für dich.

Was die Einbeziehung von Angehörigen durch Ärzte und Therapeuten angeht, habe ich meine ganz persönliche Meinung, die sich im Laufe der letzten Jahre modifiziert hat. Zuerst hatte ich den Eindruck, der oben genannte Personenkreis hat als erste Priorität das Wohl des Patienten im Blick, später kam ich zu der Einsicht, dass sie es nicht bezahlt bekommen, wenn sie sich auch noch mit den Angehörigen „herumschlagen“. Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Ärzte und PTs , bis auf wenige Ausnahmen, ihr eigenes Wohl im Blick haben und nur den Weg des geringsten Widerstandes beschreiten.

Aus Erfahrung weiß ich, die „Betroffenen“ lügen vor den Therapeuten eine komplett andere Welt hervor – was man „vor der Krankheit“ nicht für möglich gehalten hätte.

Mein Tipp: versuche etwas Abstand zu gewinnen, dich selber nicht hinten anstellen, für dich selber etwas tun.
Es ist sehr löblich, dass du so viel Engagement für deine Schwester aufbringst! Leider wirst du iMo nicht mehr tun können, als die Präsenz deiner Hilfe zu zeigen.
Noch eines zu diesem und anderen Foren: Wenn man Fragen stellt, muss man damit rechnen, Antworten zu bekommen – auch solche, die man sich nicht gewünscht hat. Es ist dann an dir, die „Schuhe anzuziehen, die dir passen“.

Ich wünsche dir für DEINE Zukunft alles Gute – den Rest lass einfach auf dich zukommen.

Liebe Grüße
SmartM

27.03.2013 09:15 • #10


Pyxidis
Hallo SmartM,

Zitat:
Aus Erfahrung weiß ich, die „Betroffenen“ lügen vor den Therapeuten eine komplett andere Welt hervor – was man „vor der Krankheit“ nicht für möglich gehalten hätte.


das mag Deine Erfahrung sein und bestimmt auch noch die Erfahrung von der einen oder anderen Angehörigen. Bitte beachte jedoch, daß dies nicht eine allgemeingültige Wahrheit darstellt.

Ich bin zum Beispiel betroffen und mir bringt es gar nichts meine Tharepeutin anzulügen, denn dann komme ich in der Therapie nicht weiter und dann brauche ich auch nicht die Mühen und die Kosten einer Therapie auf mich zu nehmen.

Und ja, ich sage die Wahrheit, auch wenn ich dabei nicht gut wegkomme und meine Angehörigen beispielsweise ungerecht behandelt habe. Und falls ich mal etwas beschönige, hakt meine Therapeutin sofort nach und stellt den Sachverhalt richtig dar. Stimmt, daß ist nicht immer angenehm für mich und es wird auch klar, daß ich keine besserer Mensch bin als andere. Sondern, daß ich einfach ein Mensch bin wie wir alle hier und auch mal irre oder Fehler mache.

Pauschalisierenden Aussagen finde ich immer schwierig, weil im Prinzip sind sie nie wahr.

Alles Gute
Pyxidis

27.03.2013 10:08 • #11


S
Zitat von Pyxidis:
Pauschalisierenden Aussagen finde ich immer schwierig

RICHTIG: Ich habe auch nur von meinen Erfahrungen gesprochen!

Zitat von Pyxidis:
weil im Prinzip sind sie nie wahr.

FALSCH: Ich habe lockeren bis regelmäßigen Kontakt mit fünf Angehörigen, die die selben Erfahrungen gemacht haben!

Ich halte es für möglich, dass Betroffene, das was sie da erzählen, für die Wahrheit halten, weil sie es genau so reflektiert haben. Die Mitmenschen sehen dies aber in vielen Fällen anders. Und das nicht nur, weil es verschiedene Standpunkte gibt.

BEISPIEL:
Die Frau, die ich geheiratet habe, war für mich die personifizierte Wahrheit Gerechtigkeit. Vor wenigen Monaten ist mir der Arztbrief aus ihrer letzten REHA in die Hände gefallen und hat mein Weltbild auf den Kopf gestellt!

Mag sein, dass es in deinem Fall anders ist. Weiter oben habe ich ja schon geschrieben, jeder zieht den Schuh an, der ihm passt...

Gruß
SmartM

27.03.2013 11:20 • #12


M
Hallo noch mal,

eigentlicht wollte ich ja gar nicht mehr schreiben. Aber dann doch noch mal . Ich weiss, das ich in einer co-Abhängigkeit stecke. Ich denke das geht vielen Angehörigen so. Man wird selber krank
und macht seine Zufriedenheit oder auch Unzufriedenheit von dem Zustand des Kranken abhängig. Ich habe immer überlegt, wie man dies ändern kann. Ich für mich kann dies nicht ändern. Wenn ich
jemanden liebe, dann zerreißt es einen einfach, wenn man nichts tun kann. Bei meiner Mutter war es das selbe, als sie Krebs bekommen hat und letztendlich daran gestorben ist. Ich habe keinen anderen
Weg für mich, wie den , mir immer wieder Sorgen zu machen. Deswegen habe ich wahrscheinlich auch so entsetzt reagiert, als Achtsamkeit mir die übertriebene Fürsorge geantwortet hat. Ich finde es toll, wie hier im Forum Hilfe durch Antworten gegeben werden, ob nun durch Achtsamkeit oder auch den anderen und bedanke mich auch dafür. Vielleicht habe ich auch überreagiert, aber wie ich schon
geschrieben habe, man steht einfach immer alleine da mit seinen Problemen. Vielleicht ist das mein Schicksal, ich höre mir immer die Probleme von anderen an und wenn ich meine mal loswerden will,
hört einem keiner zu.

Ach ja, dann noch mal zu dem Besuch beim Arzt. Ich habe ihm die körperlichen Probleme meiner Schwester noch mal mitgeteilt. Er hat sich das auch notiert.Ich habe ihm gesagt, dass es meiner Schwester
sehr schlecht geht, bin aber auf die psychischen Krankheiten nicht eingegangen, habe nur gesagt, dass ich hoffe, dass meine Schwester sich ihm öffnen kann. Ich wollte nicht hinter dem Rücken meiner Schwester die psychischen Probleme ansprechen. Das denke ich auch, muss sie selber tun. Nächste Woche hat sie den nächsten Termin. Ich hoffe, dass der Arzt mich nicht als übervorsichtige Angehörige abgetan hat. Mal sehen.

Ich wünsche allen im Forum ein schönes Osterfest. Ich versuche, mich an Kleinigkeiten zu erfreuen, z.B. auf die Osternachtsmesse. Die ist immer sehr schön. Kann ich nur allen empfehlen auch wenn
man kein unbedingter Kirchgänger ist.

29.03.2013 22:25 • #13


M
Hallo maulwürfel,

schön, dass du wieder geschrieben hast. Wir geben hier ja nur Ratschläge und Tipps, handeln musst du, wie es dir richtig erscheint. Wir sind ja auch alle Laien und können nur über unsere eigenen Erfahrungen berichten.

Zitat von maulwürfel:
ich höre mir immer die Probleme von anderen an und wenn ich meine mal loswerden will,
hört einem keiner zu.


Wir sind da, wir hören dir zu.

29.03.2013 23:03 • #14


Katie
Hallo Maulwürfel,

ich wünsche dir auch sehr angenehme Ostertage. Du hast es zur Zeit nicht einfach, das spürt man wohl.
Doch du packst es schon ganz recht an, wenn du aus solchen Mosaiksteinen deinen weiteren Weg gestalten willst:
Zitat von maulwürfel:
Ich versuche, mich an Kleinigkeiten zu erfreuen

Man lernt, sich auf Situationen einzustellen. Bleib dabei und guck, dass du dir diesen Weg ausbaust. Dann fällt es dir auch automatisch leichter, wieder
mehr Freude zu spiegeln anstatt Kummer und Sorgen. Dir obliegt deine eigene Lebensführung - und da ist es nicht egoistisch, ganz bewusst etwas für
die eigene Freude zu tun. Wie willst du sonst Freude teilen können?

Als ich deine Zeilen insgesamt nochmal durchlas, musste ich unwillkürlich zustimmend nicken. Du hast Wichtiges für dich freffend herausgefiltert.
Zitat von maulwürfel:
Ich weiss, das ich in einer co-Abhängigkeit stecke.

Ja, es stimmt, was du schlussfolgerst:
Zitat von maulwürfel:
Man wird selber krank


Aber solche Zeiten machen viele Angehörige durch - wie du ja auch selbst erwähnst. Es ist wirklich hilfreich und wichtig, wenn du tatkräftig bleiben willst,
dass du dir baldigst ein Gespräch unter vier Augen bei deinem Hausarzt vielleicht vornimmst und nach Möglichkeiten der Entlastung für dich schaust.

Vor kurzem erst hatte ich in meinem engeren Familienkreis angeregt, dass eine ältere Person vom Pflegedienst morgens und abends die Tablettengabe erhält.
(Das ist Leistung der Krankenkasse und muss nicht bei der Pflegeversicherung beantragt werden.) Weil Depressionen vorliegen, wurde auch die Betreuung durch den Pflegedienst eingerichtet.
Weil die Alltagskompetenz nicht mehr in vollem Umfang gegeben ist, übernimmt die Pflegekasse auch einen weiteren Beitrag,
Ein ambulanter Pflegedienst ist bei allem sehr behilflich, was dazu beantragt werden muss.
Natürlich stießen meine Vorschläge zuerst auf absolute Abwehr. Sowohl bei der betroffenen Person als auch bei denen, die sich um sie bemühen, aber auch aufreiben. Das ging so nicht weiter und ich liess mit meinem Vorschlag gebt Verantwortung ab, teilt Arbeiten auf nicht locker.

Denn das spielt sich ein.
Ich selbst lasse mich seit gut einem Jahr durch einen ambulanten Pflegedienst entlasten, der sich um die Belange meiner Mutter kümmert.
So ist ihr wirklich geholfen, ich bin nicht überlastet und wir haben Zeit, um uns noch schöne Stunden miteinander zu machen, in denen sie mir sogar sehr
glücklich inzwischen von ihren neuen Vertrauten im Pflegeteam erzählt. Manch eine Pflegerin hat fast Familienstatus.
Was möchte man mehr?
Ich hoffe, ich konnte dir etwas aus meiner eigenen Erfahrung mitgeben, was du auch als mögliche Entlastung für dich werten kannst.
Viele Grüße
Katie

30.03.2013 00:51 • #15


achtsamkeit
Hallo Maulwürfel,

es ist gut zu hören, dass du dich verstärkt an KLeinigkeiten erfreust. Kleinigkeiten, die bedeutsamer und größer sind als Super Events!
Frohe Ostertage!

Achtsamkeit

30.03.2013 12:48 • #16


M
Hallo an alle Angehörigen,

im Moment geht es wieder nur noch bergab, na ja eigentlich wie seit 10 Jahren schon. Im Moment schlägt mir, wenn ich das Thema Arzt anschneide nur noch Aggression entgegen. Ich denke es ist
eine aggressive Abwehr, damit ich endlich Ruhe gebe. Habe wieder sehr viel geweint. Ich bin zu dem Schluss gekommen, ich kann Ihr in Bezug auf Ärzte im Moment nicht helfen. Ich würde Sie so gerne in
eine Klinik bringen, die sich speziell auch mit Zwängen auskennen, aber da ist wohl im Moment gar nicht dran zu denken. Habe selber schreckliche Angst vor dem neuen Jahr, ich habe irgentwie keine
guten Vorahnungen. Habe mich auch eingehend mit dem Thema Zwangseinweisung beschäftigt. Das kommt aber für mich gar nicht in Frage. Mag sein, dass dies ein Fehler ist, den ich mal bitterlich bereuen werde, aber ich kann es einfach nicht. Ich werde weiter versuchen, für sie da zu sein, und versuche an guten Tagen Kraft zu sammeln, für die vielen schlechten Tage. Werde natürlich weiter versuchen, sie zu überreden in eine Klinik zu gehen,aber ich glaube nicht mehr daran.

Verabschiede mich jetzt erst mal mit einem ganz schlechten Gefühl für 2014 wünsche aber allen im Forum viel Kraft und Gesundheit für 2014.

VG

02.01.2014 22:32 • #17


M
Hallo an die Anghörigen,

ich wollte noch mal einen Versuch machen, und dem Arzt meiner Schwester einen Brief schreiben, wie schlecht es Ihr geht. Haltet Ihr als Angörige das für gut oder schlecht. Ich war ja schon
persönlich bei Ihm, aber ich befürchte ja, er hat mich damals nicht so ernst genommen. Deswegen wollte ich jetzt noch einen Versuch starten. Und dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Es ist wie gesagt schlimm, zuzusehen wie der Angehörige immer mehr abfällt.

Bin für jede Antwort dankbar.

LG

11.01.2014 12:49 • #18


Steffi
Hallo maulwürfel,

ich habe dein neuerliches posting mal mit deinem letzten Thread zusammengeführt. Wenn Du jedesmal einen neuen Thread im Angehörigenforum eröffnest, geht der Zusammenhang verloren. Man ist gezwungen, sämtliche Deiner Beiträge zurückzuverfolgen.
Sei doch so nett und schreibe hier weiter - sofern es sich um Deine Schwester dreht.

Danke

11.01.2014 15:51 • #19


M
Ja ok mach ich
Danke für die Info

11.01.2014 18:02 • #20


M
Danke Moon für die Antwort,

ich habe den Brief noch in der Tasche. Im Moment geht es Ihr wieder sehr schlecht, aber ich glaube, ich werde den Brief zerreißen. Vorher mit meiner Schwester sprechen, und Ihr sagen, dass ich
einen Brief an den Arzt schreiben möchte, kann ich mir sparen, dass wird Sie ablehnen. Es ist halt so schwer zu ertragen, dass man nichts machen kann, außer immer wieder zuhören und aufbauen. Wie ich schon geschrieben habe, ich habe Angst vor dem Jahr, und ich habe böse Vorahnungen, die sich hoffentlich nicht bestätigen. Ich hoffe halt , wie so viele hier im Forum, dass es irgentwann besser wird, aber
es geht schon so lange, dass meine Hoffnungen schwinden.

Vielleicht schreibe ja noch ein paar Angehörige, ansonsten danke ich für die Antwort.

LG
Maulwürfel

17.01.2014 19:56 • #21


M
Ich glaube, ich mache als Angehöriger alles falsch. Ich habe dem Hausarzt meiner Schwester doch einen Brief geschickt. Habe als Antwort bekommen, dass ich die Einwilligungserklärung meiner Schwester brauche, für nähere Informationen. Ich sehe, dass zwar anders, aber ich renne ja seit Jahren vor Mauern. Ich finde immer noch es fehlt ein Bindeglied zwischen Zwangseinweisung und zugucken müssen, wie der Angehörige vor die Hunde geht. Wie schaffen es andere Angehörige, den Patienten zum Arzt zu bewegen?? Und ich meine hier das körperliche zugrunde gehen, nicht das psychische. Das weiß ich ja selber, das das vom Patienten ausgehen muss. In der Beziehung mache ich mir totale Vorwürfe, das ich nicht helfen kann, sie dazu zu bringen, sich körperlich in einem Krankenhaus endlich untersuchen zu lassen. Letzte Woche war sie bei uns und es ist wieder etwas eskaliert. Sie war wieder mal mit den Nerven am Ende, warum ist zu lang zu erklären und spielt auch keine Rolle, und mein Mann sagte dann, sie solle sich doch endlich behandeln lassen. Samstag haben wir uns dann dahingehend geeinigt, uns diese Woche mal nicht zu sehen, sondern nur zu telefonieren. Dass machen wir dann morgen. Ich habe aber schon wieder ständig diese Angst, was ist bei Ihr los. Wie geht es ihr, usw. Und dann immer dieses Schuldbewusstsein. Auf der anderen Seite habe ich ein schlechtes Gewissen, das ich es genieße, mal ein paar Tage Frei zu sein. Aber die Angst ist mein ständiger Begleiter.

VG

24.03.2014 23:27 • #22


achtsamkeit
Hallo maulwürfel,

der Arzt reagiert absolut korrekt, auch wenn es dir nicht hilft.
Nur deine Schwester kann über ihr Leben entscheiden!!!!
So hart sich das jetzt anhört, aber wahrscheinlich muss es ihr noch viel schlechter gehen, bis sie bereit ist Hilfe anzunehmen.
Solange sie weiter begängelt wird, erreichst du wahrscheinlich eher das Gegenteil.

LG Achtsamkeit

25.03.2014 09:48 • #23


M
Hallo Forum,

muss mich hier mal wieder ausheulen. Im Moment ist es wieder ganz schlimm. Natürlich bin ich nach so vielen Jahren auch mal am Ende meiner Kräfte. Was ich mich immer wieder frage, in der letzten Zeit, sind die Wege die wir als Angehörige gehen, eigentlich die richtigen. Seit Jahren mach ich mir Sorgen. Hilfe bekommt man von keinem. Die Ärzte, die sozialen Dienste, die Krankenhäuser erzählen mir ja immer das selbe. Wie wäre es denn, wenn man den Kranken unter Druck setzt, indem man sagt, wenn du dir nicht helfen lässt, lasse ich dich auch fallen, und dann seh zu, wie du klar kommst?? Das hört sich so geschrieben ja ganz furchtbar an, aber wenn es denn helfen würde?? Hat jemand hier im Forum diesen Weg mal genommen und war er vielleicht sogar ein bißchen erfolgreich??

Ich weiß überhaupt nicht weiter ich sehe nur, dass nichts Gutes auf mich zukommt und vor allem auf meine kranke Schwester. Ich stehe wie immer hilflos daneben und verzweifel an der Hilflosigkeit und dazu plagt mich mein ständig schlechtes Gewissen, versagt zu haben. Warum schaffen es andere, ihre kranken Angehörigen zu helfen?

Vielleicht schreibt jemand zurück, der den anderen Weg zum Helfen gegangen ist.

VG und viel Kraft

18.07.2014 22:21 • #24


Steffi
Hallo maulwürfel,

ich habe den von dir neuerlich eröffneten Thread mit einigen anderen von Dir zusammengeführt, damit der Zusammenhang klar ist und man nicht erst in anderen Threads nach Dir und dem bisher geschriebenen lange suchen muss. Bitte sei doch so nett und schreibe hier weiter.
Wer nicht weiß, dass es um Deine Schwester geht, der kann mit einem neuen Thema nur wenig anfangen.

19.07.2014 12:11 • #25


M
Hallo Forum,

ich muss mich mal wieder ausheulen. Im Moment ist es wieder sehr schlimm mit meiner Schwester. Wie immer weigert sie sich ärztliche Hilfe anzunehmen. Reagiert darauf nur noch mit Aggressionen. Sie ist 50 Jahre, was soll man denn als Angehöriger tun, frage ich mich immer und immer wieder. Sie will sich ja nicht helfen lassen. Jetzt habe ich gerade in einem Angehörigenportal gelesen, dass ein Arzt einer Klinik davon gesprochen hat, dass das Nichthelfen unterlassene Hilfeleistung sein kann. Das macht mich nun noch mehr fertig.Wie verstehe ich dass. Alle, die Ärzte, Beratungszentren usw. erzählen mir immer und seit Jahren, ohne die Einwilligung des Patienten kann man, außer die Zwangseinweisung, nichts tun. Und selbst die geht ja nicht von heute auf morgen. Was soll man den tun. Soll ich sie fesseln und in eine Klinik bringen? Ich bin selbst ja schon über die Jahre psychisch krank geworden. Mein ehemaliges Selbstwertgefühl ist schon lange dahin, ich fange wieder an zu kratzen und trinke zuviel.

Auf der einen Seite wird einem von keiner Seite geholfen auf der anderen Seite soll man aber auch gegen den Willen des Kranken handeln. Und wie???????????????? Ich habe in einem Buch gelesen, dass viele Angehörige oft selbst so verzweifelt sind, dass sie keine Lust mehr haben, und dass kann ich gut verstehen. Man dreht sich immer wieder im Kreis.

Ich würde alles dafür tun, das meine Schwester sich helfen lässt, aber sie will einfach keine Hilfe annehmen. Sie ist ja kein Kind, das man an die Hand nehmen kann.

Viele Grüße

06.03.2015 12:56 • #26


L
Darf ich dir antworten?

Heute--wohlgemerkt--heute weiß ich was man machen kann,nämlich loslassen. Leider mehr kann man nicht tun.
Ich weiß, aus eigener Erfahrung, leider!, was du durchmachst.
Das nennt man Co-Abhängigkeit, ähnlich wie bei einem Süchtigen.

Mein Rat an dich, rede noch 1 x mit deiner Schwester und versuche, daß sie dich richtig wahrnimmt und auch ernst nimmt.

Und dann zieh dich raus, biete aber jederzeit deine Hilfe an. Aber hör auf, ihr nachzurennen, dein Leben um sie herum zu bauen, ständig auf dem Sprung zu sein, dich ständig zu kümmern, das hilft --leider--alles nichts.

Ich weiß wovor du Angst hast, nur zu gut.

Und?.....ich habe es trotz all meiner mÜh und Not und meiner Ängste und Zureden und Hinhalten und Wieder-reden und ....nicht aufhalten können.

Es ist, wie es ist.

Du wirst immer leiden, aber du brauchst dir nicht einreden, daß du irgendwas versäumt hast, daß du es hättest verhindern können, daß sie sich helfen lässt, du kannst leider nicht erzwingen, was deine Schwester nicht zu tun bereit ist.

Entschuldige meine harten Worte, sie entsprechen meiner Wahrheit und es tut weh.

Ich habe darüber mein eigenes Leben verloren. Bin aber gerade wieder am hochkrabbeln. Aus eigener Kraft, nur dann geht es.

lg liesl

06.03.2015 15:43 • #27


M
Liebe Liesl,

ich danke dir für deine Antwort. Es ist manchmal leicher zu ertragen, wenn man weiß, anderen geht es auch so. Ich hoffe, du findest dein eigenes Leben wieder. Das wird sehr schwierig und ich wünsche dir auch viel Kraft. Ich denke ich bin noch nicht so weit, loszulassen. Harte Worte kann ich ertragen, wenn ich weiß, wie bei dir, dass da jemand aus Erfahrung spricht. Was ich nicht ertragen kann, sind Ratschläge von Personen, die die Situation nicht kennen, aber trotzdem alles besser wissen.

Noch mal vielen Dank und alles alles Gute.
LG

07.03.2015 20:42 • #28


A


Hallo maulwürfel,

x 4#29


L
Darf ich dir noch einen Rat geben?

Laß dich in Zukunft nicht mehr auf Diskussionen mit Menschen ein, die deine Situation nicht kennen. Wie du selber schon erkannt hast, k ö n n e n sie dich auch nicht verstehen. MÜssen sie aber auch nicht.

Wir müssen selber erkennen, daß man damit die Menschen überfordert, weil wir selber überfordert sind und es leichter ist , dies auszuhalten, als auszuhalten, daß wir loslassen.

ohje, ein schachtelsatz.
Ich hoffe, du hast mich trotzdem verstanden.

Es liegt an dir, dir die richtigen Gesprächspartner zu suchen. leider! die anderen können leicht reden , und......das tun sie auch. Und dadurch regt uns das wieder auf.

Ein Kreislauf, den nur du durchbrechen kannst.

Ich wünsche dir viel Kraft, die wirst du brauchen. Irgendwann macht es bei dir auch klick, und du denkst einfach----natrülich nicht einfach----um.

beste grüße an dich

lg liesl

08.03.2015 12:56 • #29

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