Selbsthass und Selbstverachtung - bin aggressiv

Glasscherbe
Hallo,

lang hab ich nichts mehr geschrieben, jetzt bin ich wieder da. Ich bin derzeit in einer sehr schweren Situation mit mir selbst. Nachdem ich im Oktober gekündigt wurde, bin ich langsam wieder nach unten gerutscht.
Plötzlich hatte ich gar nichts mehr, nicht mal mehr einen Job. Ich konnte oder kann offenbar gar nichts. Ich habe versagt. Mal wieder. Jetzt habe ich zwar wieder einen Job, aber ich merke, dass ich dennoch unzufrieden bin mit mir. Dazu kommen (Oder daraus resultieren?) eine Reihe von (Versagens-)Ängsten, die ich einfach nicht in den Griff kriege.

Diese Unzufriedenheit mit mir selbst steigert sich zeitweise in extremen Selbsthass und Aggressionen (verbal) meinem Mann gegenüber. Hinterher falle ich noch tiefer, weil ich mein Verhalten so unmöglich finde. Ich komme in Gedankenkreisel, entschuldige mich tausendfach, aber nichts hilft.

Ich schaffe es nicht, meine Wünsche klar zu artikulieren, weil ich entweder Angst habe, jemanden damit zu enttäuschen oder bei anderen Reaktionen hervorzurufen, die klar negativ sind (Missfallen, Schimpfen, Verständnislosigkeit). Diese Unsicherheit generiert immer neue Angst, aber ich schaffe es nicht, diesen Kreis zu durchbrechen.

Ich bin kurz davor mich zu trennen, weil ich mich so unerträglich finde. Auch Gedanken wie: Wenn ich nur endlich weg wäre! kommen wieder häufiger.

Ich gebe mir große Mühe, meine Muster zu durchbrechen. aber es genügt die kleinste Erschütterung, um mein Haus aus Glas einstürzen zu lassen. Dann geht alles wieder von vorn los. Selbsthass, Aggressionen.
Ich bin in Therapie, bei der Psychotherapeutin ist immer alles so einfach und klar. Aber daheim fällt alles wieder zusammen.

Ich habe solche Angst, alles zu verlieren, was mir etwas bedeutet. Sicher resultiert mein Verhalten aus der Vergangenheit, aus Erniedrigungen und Gewalt. Aber es muss doch möglich sein, diesen Kreis zu durchbrechen. Irgendwo beißt sich die Katze ständig in den *beep*.

Was kann ich noch tun? Ich habe mir Bücher bestellt zum Thema. Ich versuche wirklich, mich zu ändern. Ich möchte doch so gern wieder ein schönes Leben.

07.02.2013 12:41 • #1


Tussideluxe
Liebe Glasscherbe,

du hast Angst zu verlieren was du hast. - Du bist kurz davor dich zu trennen.

Ich verstehe was du da tust. Du stößt weg, was du liebst, aus Angst. Die Nähe und die Angst ist so unerträglich das du sie wegmachen musst. Es wird nicht besser, wenn du alles vernichtest um erleichterung zu spüren.

Hat dir schon mal jemand gesagt tu das nicht ?

Ich war oft auf der Suche nach äußerlichem Eingriff. Nach diesem Satz... Nach Regulierung. Ich wollte das jemand übernimmt, was ich so offenkundig nicht kann. Das wird niemand tun. Dieser Wunsch bleibt für immer offen. Ich fürchte aber auch nichts mehr als das... wer will schon regiert und unterworfen, gelenkt und geführt werden, der Unterdrückung als etwas schlimmes erlebt hat? Positive Führung und vertrauensvolle Fügung hat man gewollt, aber nie erhalten.

Es wird nicht gut, wenn du zerstörst was du liebst.

25.02.2013 21:16 • #2

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