DamianTheWolf
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Meine Eltern haben mich immer in allem was ich gemacht habe unterstützt. Sie haben nie Sachen gesagt wie dass ich zu nichts tauge oder nichts auf die Reihe bekomme, oder dass ich was nicht kann.
Allerdings hatte ich seit Jahren enorme Probleme mit meinem Vater. Wir stritten jeden Tag, über belanglose Dinge. Wir haben uns angeschrien und manchmal schlug er mich auch. Ich durfte nur selten raus gehen, wenn dann musste ich sehr früh zuhause sein, ich musste wegen allem fragen, z.B. ob ich mir ein Glas Wasser trinken darf oder was essen darf (wenn wir denn was zu essen hatten) Ich war also quasi immer zuhause eingesperrt. Ich denke daher kommt meine Sozialphobie. Auch als ich 18 wurde musste ich noch wegen allem fragen und durfte nicht immer raus. Dank meinem Therapeuten und einem Kompromiss habe ich seit einigen Monaten endlich die Freiheiten die ich brauche. Seit dem ist das Verhältnis mit meinem Vater auch besser. Nur wenn er gestresst ist, z.B. von der Arbeit lässt er das gerne mal an mir aus.
Von der Grundschule bis in die 7./8. Klasse hin wurde ich von meinen Mitschülern gemobbt. Sie schlossen mich überall aus (manchmal auch ein), nutzten mich aus, beleidigten mich usw.
Mein Selbsthass war mal so schlimm dass sich mein Unterbewusstsein eine Figur dafür ausgedacht hat. Die sah genauso aus wie ich, nur dünner, hübscher und Selbstbewusster. Sie hat mich wegen allem niedergemacht, mich beleidigt, bei allem gesagt dass ich das nicht schaffe usw. Mittlerweile ist sie nur manchmal da, das mich runtermachen habe ich wieder selbst übernommen.
Ich kam mit meinem Therapeuten zu dem Schluss dass mich mein Selbsthass beschützen will. Vor Kritik von anderen, weil wenn ich mich selbst schon wegen irgendwas runter mache, dann tut es nicht so sehr weh wenn andere das tun. Dennoch kann ich null mit Kritik umgehen.
Ich bin dabei zu lernen damit umzugehen. Ihn zuzulassen, aber in Kontrolle zu behalten. Ihm beizubringen dass er mich nicht zu schützen braucht. Das klappt mal besser mal nicht so gut. Momentan wird es wieder schlimmer. Ich kann nicht in den Spiegel gucken, wenn ich mein Spiegelbild irgendwo, z.B. In einer Tür von einem Bus oder sowas sehe muss ich mich wegdrehen. Ich hasse meinen Körper. Ich ekel mich vor mir selbst. Ich verachte mich für jedes Wort dass ich sage oder auch nur denke. Ich hasse mich für meinen Charakter, ich hasse mein Lachen usw. Und ich habe das Bedürfnis mich zu bestrafen. Ich will mir weh tun, wieder anfangen zu ritzen. Gleichzeitig will ich das aber auch nicht weil ich hatte damit aufgehört. Und ich will nicht wegen meiner Freundin. Ich will nicht schwach sein aber gleichzeitig auch nicht stark. In irgendeiner Form verletze ich mich bereits selber. Ich tu mir Ausversehen auf der Arbeit weh wenn ich gestresst bin, klemm mir irgendwo ganz ausversehen den Finger ein, lass heißes Wasser über meine Hand laufen, schlag mir den Ellenbogen an. Schneide mir ganz Ausversehen in den Finger und desinfiziere mir dann die Hände dass es auch schön brennt.
Außerdem denke ich dass ich es verdient habe wieder so depressiv zu sein und mich schlecht zu fühlen.
Es kommt auch immer wieder der Gedanke dass meine Freundin mit mir Schluss machen soll damit ich wieder ganz runter rutsche und wieder einen Grund habe mir wie früher wehzutun. Eigentlich will ich das gar nicht ich liebe sie über alles.
Nun aber zu euch. Kennt ihr das? Kommen euch Sachen bekannt vor? Wie ist das bei euch? Wie geht ihr damit um und was hilft euch dabei?
Das interessiert mich wirklich mal weil ich habe nicht wirklich jemanden mit dem ich mich darüber austauschen kann.
Wer bis hier hin gelesen hat: Dankeschön und einen schönen Tag noch.
LG Lucy