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Sich einsam fühlen mit soziale Phobie - keine richtigen Freunde

M
Ganz direkt: raus damit.
Ich bin froh, dass du es einfach so geschrieben hast, wie es ist.

Altlasten loswerden: ist wichtig und sinnvoll, nur leider sehr unkonkret.
Aus eigener Erfahrung: definiere für dich klitzekleine konkrete Schritte.
Wo anfangen? Denk daran, was du dir von anderen wünschst, was davon unerfüllt bleibt und wie deine Wünsche dein Verhalten beeinflussen.
Warum handelt deine Familie, wie sie handelt? Gibt es überhaupt rationale Gründe für diese Handlungen?
Wo kann man sich selbst Rettungsanker schaffen und Prävention vetreiben?
Ich verstehe dich sehr gut und glaube, dass du das jetzt verändern kannst.
Zwar nicht so schnell, wie du es dir vielleicht gerade wünschst, aber Stück für Stück. Ich wünsche dir den Mut und die Geduld hierzu!

08.07.2019 23:06 • x 2 #16


B
Alles was hier geschrieben wurde kenne ich zu gut.

Meine Familie ist auch zerstritten und richtiger Verlass ist auf keinen.
Freunde wohl eher gute Bekanntschaften, melden sich bei mir nur noch, wenn diese Hilfe benötigen, damals half ich ihnen auch gern. Irgendwann bemerkte ich jedoch, dass ich bei Treffen oder Feiern nur selten und irgendwann nicht mehr eingeladen wurde. Sie sind alle total freundlich, wenn die dann von ihren Unternehmungen redeten, so kam oft, warum sie mich nicht gefragt hatten und keiner konnte/wollte eine Antwort geben. Ich meinte mal in der Runde, ist doch egal, wird sein Gründe gehabt haben. Mittlerweile helfe ich auch keinen mehr freiwillig, weil ich mich hier immer ausgenutzt fühle.

Im Mai hatte ich mich bei einer alten Arbeitskollegin gemeldet und mich bei ihr entschuldigt, dass ich ihr zwei Monate nicht geantwortet hatte, hatte aber viel um die Ohren, Partnerschaft, Arbeit und bla.
Von ihr kam: Zwei Monate für eine Antwort, ziemlich armselig findest du nicht!
Seitdem kein Kontakt mehr.

Von anderen kommt nur, ach lässt auch mal was von dir hören.
Jaja versucht mir ein schlechtes Gewissen einzureden, die hätten sich auch melden können, wenn sie den gewollt hätten.
Oder Klassiker oh hi, wie geht es dir, sorry bin gerade Beschäftigt, melde mich später.
Natürlich tun sie das nicht.

Meiner letzten Partnerin stand ich immer zur Seite, wenn es ihr schlecht ging. Jetzt hatte sie sich ein anderen gesucht und mich fallen gelassen, sie meinte sie wolle gern nochmal ein klärendes Gespräch führen, damit keiner grumpy ist. Aber, wenn ich dann mal einen Zeitpunkt vorschlage, heißt es immer tut mir Leid, meine ganze Woche ist voll, vielleicht nächste Woche. Es kommen aber keine konkreten Gegenvorschläge, wenn muss man an ihren Tagen Zeit haben, ansonsten hat man keine Interesse.

So geht es bereits mein ganzen Leben. Mit Alleinsein habe ich keine Probleme, 1-2 Tage mal die Ruhe genießen tut der Seele gut. Nachdem jeder, mit dem ich oft was Unternommen hatte, wegzog, ist das Alleinsein zur Einsamkeit geworden.
Man sieht sich, unterhält sich, aber man ist auf der Prioritätenliste irgendwo jenseits des Platz 20. Da ist es schon einmal wichtiger Staub zu saugen, als mal kurz zu fragen, wie es einen geht, ob man was unternehmen will.
Mache ich mir nichts vor, ich melde mich bei den Personen auch nicht, aber nur weil ich eh das Gefühl habe, nicht wirklich dazu zugehören und kein Interesse an mir als Mensch besteht.

Aktuell habe ich Urlaub und sitze seit Freitag in meiner Wohnung und langweile mich (Wetter ist mau), habe nach Aktivitäten ausschau gehalten und nichts interessiert mich oder man wird schief angeguckt, wenn man alleine dahin geht, die Blicke die man glaubt zu sehen, ist der echt alleine hier, hat der keine Freunde?

Wie gehe ich damit um?
Gar nicht, versuchtes Einreden von akzeptiere es einfach.
Ich weiß ich habe es selber in der Hand, aber keine Lust mehr, da ich eh immer im Glauben bin, alles wäre verschenkte Zeit, obwohl nichts tun dies ja noch mehr überwiegt.
Es tut mir schon Leid, dass ich hier gerade nichts positives Beitragen kann.

15.07.2019 12:33 • x 2 #17


A


Hallo Mandiii,

Sich einsam fühlen mit soziale Phobie - keine richtigen Freunde

x 3#3


Alexandra2
Mir hilft Konsequenz. Aufräumen im Familien-und Bekanntenkreis, ganz radikal, hat mir sehr geholfen. Den andauernden Hoffungsschmerz, der immer wieder auftritt, reduziert das etwas.
Das habe ich nach und nach gemacht, und trotzdem gibt es immer wieder Situationen, in denen sich eine Freundschaft als einseitig rausstellt, entgegen bisherigen Verhaltens. Tja, jeder hat das Recht sich anders zu entscheiden. Es tut trotzdem weh, nun hat sich eine sog Freundin 1 Jahr nicht mehr gemeldet, zuvor war ich das meist. Ich streiche sie aus meinem Gedächtnis und ihren Geburtstag aus dem Kalender. Das ist der reinste Selbstschutz

15.07.2019 14:25 • x 4 #18


MelodieSyren
Ein Freund den ich schon sehr lange und gut kannte, hat letztes Jahr immer weniger mit mir unternommen. Aber es lag nicht an mir! Ich wollte gern was mit ihm machen, aber er hatte immer keine Lust drauf oder sonst was.

Wir waren echt beste Freunde! Er war sowas wie mein Bro. Es gab sogar Situationen in denen wir fast ein Paar geworden wären.

Dann war es letztes Jahr aber so, dass dieser Freund neue Leute kennen lernte und die plötzlich wichtiger waren als seine beste Freundin. Er unternahm nur mehr mit denen was und alles.

Und dann eines Tages haben wir uns ausgesprochen. Ich erinner mich dran, dass ich nach dem Gespräch geweint hab, weil es so richtig kalt zwischen uns war - und so war es sonst nie gewesen!

Doch kurz darauf hat er mir dann eröffnet, dass es besser ist wenn wir getrennte Wege gehen. Wir hätten ja vollkommen unterschiedliche Interessen (auf einmal!) und so.

Und das wars dann. Crash, boom, AUS.

Ich hab versucht zu reden, gesagt ich kann mich bessern, wir sind doch schon so lange sooo gut befreundet, ob er das einfach so wegschmeißen will.

Es kam nichts mehr.
Für ihn war die Sache durch.

Daran hab ich so sehr gelitten. Ich hab so oft geweint. Einfach weil wir echt Besties waren! Wir haben zusammen gelacht, dummes Zeug geredet, waren bis morgens um sieben zusammen wach, wir haben uns einander anvertraut, waren füreinander da.

Und urplötzlich wurde ich einfach weg geworfen, weil ich nicht mehr interessant genug war.

Es hat ganz schön gedauert bis ich darüber hinweg kam. Aber, wie durch ein Wunder, hab ich ca. zur gleichen Zeit ein paar neue Menschen kennen gelernt. Und diese sind zu meinen neuen Freunden geworden und konnten mich trösten.
Ich habe also einen Menschen verloren, dadurch aber mehrere neue gewonnen.

Ich wünsche meinem Bro wirklich nur das Beste. Und dass er glücklich ist und wird in seinem Leben. Und vielleicht, eines Tages, wenn wir älter sind, kreuzen sich unsere Wege nochmal.

Musste das grade los werden, weil ich mich dran erinnert habe.

Aktuell ist es so, dass meine Mutter eben weit weg von mir wohnt und wir nur über WhatsApp Kontakt haben. Sie scheint aber eben Null Interesse an mir zu haben - immer wird die Arbeit als Ausrede vorgeschoben. Würde ich mit ihr über die Vergangenheit reden, käme auch nur eine dumme Ausrede.
Als ich sie fragte, ob sie nicht gemerkt hat wie sehr ich zu meiner Schulzeit gelitten habe, meinte sie auch nur: Ich dachte das wäre normales Teenie Verhalten und damit war das Thema für sie beendet.
Deshalb sehe ich gar nicht mehr ein mich mit ihr darüber zu unterhalten. Sie tut es einfach nur ab. Und gerade jetzt, wo ich IHRE Hilfe so dringend nötig hätte, stellt sie mich quasi aufs Abstellgleis. Die Arbeit ist wichtiger. Sie hat da ja sooo viel zutun. Und morgen ist was anderes wichtiger. Da hat irgend eine Tussi Geburtstag. Ich schreibe ihr bei WhatsApp momentan nicht mehr. Ich habe keine Lust mehr mir ständig irgendwas dummes anzuhören, dass ich meinen sch. eben alleine machen soll. Wenn ich für sie nicht wichtig bin - gut. Das Spiel kann ich auch. Wenn sie wieder mal was von mir möchte, kann ich dann einfach auch nicht. Ich hab keine Lust mehr mich ständig schlecht zu fühlen oder runter machen zu lassen, nur weil sie keine Lust hat meine Depression zu ertragen oder es ihr sch. egal ist.

Da verlasse ich mich lieber auf die wenigen Menschen, denen ich noch etwas bedeute!

16.07.2019 02:09 • x 4 #19


Alexandra2
Liebe MelodieSyren,
Du hast mein volles Mitgefühl! Ich kenne den Schmerz, sich wie weggeworfen zu fühlen und das Grübeln, was ich verkehrt gemacht habe. Nichts. Ich habe nichts verkehrt gemacht, passe nur nicht mehr in deren Leben.
Es ist schön, dass Du neue Kontakte hast, die vielleicht besser in Dein Leben passen. Ich wünsche Dir mit ihnen interessante Begegnungen und daß sie Dich so mögen, wie Du bist.
Liebe Grüße Alexandra

16.07.2019 07:01 • x 2 #20


S
Hallo ihr Lieben,
ich bin ganz neu in diesem Forum und diese Thematik trifft bei mir auch total ins Schwarze. Einsamkeit oder das Gefühl alleine zu sein kenne ich leider viel zu gut. Ich habe in meiner frühen Jugend eine Essstörung entwickelt, die sich leider bis zu meinem 19. Lebensjahr hinzog und mehrere Klinikaufenthalte, Therapien, etc zur Folge hatte. Dadurch habe ich über die Jahre alle Freundschaften verloren und war seitdem einfach draußen, ich kam einfach nicht mehr so leicht mit Menschen in meinem Alter ins Gespräch, bzw. habe überhaupt Kontakte knüpfen können. In meinem Studium hatte ich eine Kommilitonin, mit der ich mich ganz gut verstand und zusammen gelernt habe. Nachdem der Abschluss in der Tasche ist, ist es damit aber auch vorbei. Sie hat eben schon Familie, zwei Kinder, einfach ein ganz anderes Leben. Auf meiner Arbeit sind wir nur sehr wenige, ich komme sehr gut mit allen zurecht, aber der Altersdurchschnitt ist eben auch so 40-50.
Nun ja, da ich noch immer mit der Depression stark zu kämpfen habe und Medis nehme, habe ich im letzten Jahr begonnen, aktiv nach einer Selbsthilfegruppe in Berlin u suchen. Leider waren es bisher nur Reinfälle aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Habt ihr sonst irgendwelche Ratschläge, wie oder wo man als relativ zurückhaltender Mensch neue Bekanntschaften schließen kann? Der gutgemeinte Ratschlag such dir doch einen Verein ist überhaupt nicht so einfach. Ich gehe gerne zum Pilates oder Yoga, aber das sind eben Hobbies, die man alleine macht. Es ist manchmal zum Verrücktwerden.ich habe das Gefühl, wenn man einmal aus dem normalen Kreislauf ausgebrochen ist, hat man es unglublich schwer, wieder hineinzukommen. Oh mann, ich habe eigentlich seit meinem 13/14 Lebensjahr keine richtige Freundin/Freund mehr.wenn, dann war es nur oberflächig. Derzeit habe ich wirklich keinen einzigen Bekannten außerhalb der Familie. Momentan ist das Gefühl der Einsamkeit immens, was wohl damit zu tun hat, dass ich vor drei Monaten von zuhause ausgezogen bin. Auf der einen Seite bin ich wirklich froh, die Wohnung zu haben und ich wollte auch unbedingt raus, aber in den schlechten Zeiten hält man das Alleinsein dann kaum aus.
Vielleicht hat ja jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ganz viel Kraft euch allen weiterhin!

24.07.2019 18:17 • #21

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