Falling
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Aktuelles Beispiel: Ich bin seit Mai wieder depressiv. Es gab da einen relativ großen Auslöser den ich auch in der Therapie besprochen habe, was so mäßig geholfen hat, trotzdem gibt es immer wieder Tage/Wochen wo ich ganz gut funktioniere, weswegen ich nicht wieder Tabletten nehmen wollte. Zu den regelmäßig wiederkehrenden Symptomen gehören starke Ängste, Schwarz-Weißdenken, Entscheidungsunfähigkeit und es wird auch zunehmend stärker.
Am Mittwoch war ich den ganzen Tag ziemlich gereizt und bin am Abend dann wegen einer bestimmten Sache explodiert, was zu stundenlangem Weinen geführt hat. Ich konnte in der Zeit nichts anderes machen, nicht essen, nicht trinken, mit niemandem reden, mich nicht ablenken. Nach ein paar Stunden habe ich es geschafft mich zu duschen, aber dann wieder praktisch ohne Unterbrechung bis 3 Uhr morgens geweint.
Am nächsten Tag konnte ich deswegen kaum arbeiten und habe regelmäßig wieder angefangen zu weinen, konnte das aber relativ schnell einstellen und zumindest so tun, als würde ich arbeiten. Mein Freund (wir wohnen nicht zusammen) hat in der Zeit ein paar Nachrichten geschrieben, aber ich war dann plötzlich wütend auf ihn wegen irgendwelchen irrelevanten Sachen die vor ein paar Jahren passiert sind und habe ihm geschrieben, dass ich mich mit ihm nicht unterhalten will. Nach Feierabend dann der nächste Heulanfall, ich habe den dann mit einer Fernsehserie unterbrechen können und habe dann 3 oder 4 Stunden durchgeguckt und beim Schlafengehen war ich gefühlsmäßig neutral.
Am nächsten Tag war mir dann gar nicht nach Weinen zumute, und ich habe die Situation morgens telefonisch mit meinem Freund besprochen, wodurch ich dann eine Lösung für das Problem vom Mittwoch hatte und wir es auch zwischen uns beiden klären konnten. Damit lief der Tag ziemlich gut. Aber nachmittags hatte ich eine Auseinandersetzung mit einem Arbeitskollegen und bin so wütend geworden, dass ich am selben Tag noch kündigen wollte (darüber hatte ich die letzten Wochen öfter nachgedacht, hätte ich aber nicht ernsthaft so plötzlich gemacht). Mein Freund hat mich dann nach der Arbeit beruhigen können und wir sind zusammen auf das Stadtfest gegangen.
Das war total schön und ich habe all meine Sorgen vergessen, obwohl ich, weil ich auch Sozialphobie habe, ein paar Sachen ziemlich peinlich fand und auch dann darum gebeten habe, dass wir zuhause essen und nicht in der Öffentlichkeit.
Heute bin ich allein und habe mich vormittags aufgrund von Langeweile wieder in das Ereignis von gestern reingesteigert, weswegen ich dann meinem Freund geschrieben habe, dass ich doch demnächst kündigen sollte und was er darüber denkt. Parallel habe ich in diversen Internetplattformen mit Leuten über verschiedene Themen diskutiert, eigentlich als Ablenkung, aber das hat mich dann irgendwie noch wütender gemacht. Mein Freund hat mir dann geschrieben, dass wir uns doch entschieden hatten, dass ich in dem Unternehmen bleibe, zumindest bis wir zusammen ziehen.
Und seitdem Gespräch dreht sich wieder alles in meinem Kopf, ich weiß dass ich mit ihm zusammen ziehen will (hatten wir im Laufe des Jahres vor) aber ich hinterfrage es ständig und dass wir bisher keine passende Wohnung gefunden haben (unsere jetzigen sind zu klein für 2 Personen) frustriert natürlich zusätzlich. Ich wollte eigentlich heute irgendwas unternehmen, aber ich weiß nicht was, und jetzt sind irgendwie schon 8 Stunden rum seit ich aufgestanden bin und ich war nur am Grübeln und diskutieren.
Sind das noch Depressionen?