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Soziale Erlebnisse verarbeiten

S
Hallo zusammen,

ich bin Erythrophobiker höchsten Grades. In manchen Situationen erröte ich schon, wenn ich angesprochen werde. Im letzten Jahr habe ich unglaublich viel für mich persönlich erreicht. Dinge die ich nicht für möglich gehalten hätte, habe ich geschafft und es war einfacher als manchmal gedacht.
Aber heute hatte ich ein Erlebnis in meinem Job, was sich regelrecht wie ein Trauma für mich anfühlt und ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll.
Wir hatten eine Versammlung mit 100 Leuten und ich saß aufgrund von Platzmangel mit ein paar anderen Leuten quasi mitten in der großen Runde. Ich bin in diesen 60 Minuten der Versammlung 1000 Tode gestorben. Mein Kopf ist fast geplatzt vor Hitze, ich hatte kaum Speichel im Mund, hatte Schwierigkeiten zu atmen, Angst nicht mehr schlucken zu können, weil mein Mund so trocken ist, mein Herz konnte man von außen schlagen sehen. es war die Hölle.
Die gute Nachricht: Ich habe es bis zu Ende durchgestanden!
Die schlechte Nachricht: Ich fühle mich nicht gut, als hätte ich meine Psyche überbelastet. Fühle mich schwach, mir ist leicht übel, bekomme immer mal wieder Herzrasen. und viel schlimmer, ich habe JETZT Angst vor der nächsten Versammlung.
Wie geht ihr mit solchen Ereignissen um? Erlebnisse die euch noch Tage beschäftigen.

02.12.2019 17:40 • x 1 #1


Pimbolina71
Hallo

Das klingt für mich nach einer Panikattacke und nun hast Du Angst vor der Angst. Geht mir genauso. Da ich schwer angsterkrankt bin, nehme ich vor solchen Anlässen immer ein Notfallmedikament mit oder nehme es sogar schon vorher ein. Nur so kann ich die Angst vor der Angst stoppen. Gelingt mir aber leider nicht immer.

Hast Du denn viele solche Veranstaltungen? (Was ja eigentlich ein Übungsfeld sein wird). So wünsche ich Dir mehr Gelasseneheit in Bezug auf die nächste Veranstaltung.

LG Pimbolina

02.12.2019 18:15 • x 1 #2


S
Ich denke es war zumindest nah an einer Panikattacke dran. Aber meistens halte ich meine Angst über einen längeren Zeitraum auf einem hohem Level und eine richtige Attacke kommt nicht zu Stande, so dass das Adrenalin auch sehr lange braucht um sich auszuschütten.
Was meinst du mit Notfallmedikament? Ich habe Tavor zu Hause, aber die habe ich mir bisher immer vom Hausarzt mit Ausreden erschlichen und es sieht nicht so aus als würde das nochmal klappen. Beim Psychiater habe ich in der Vergangenheit nur Antidepressiva zur Dauereinnahme bekommen und das will ich nicht. Ich komme so gut im Leben zurecht und will kein Psychopharmaka dauerhaft einnehmen. Auch gehe ich sehr verantwortungsbewusst mit Tavor um und nehme es nur für absolute Notfälle. Ich hätte auch nicht erwartet, dass mich diese Veranstaltung so fordert. Aber irgendwie war es eine Kombination aus unglücklichen Faktoren.
An sozialen Zusammenkünften habe ich zur Zeit wöchentlich etliche, also eigentlich bin ich in konstanter Übung. Es schlaucht schon sehr momentan.
Ich denke ich muss schauen, dass ich begleitend (wieder mal) eine Therapie finde. Aber einen Platz bekommen auf einer Warteliste beim Wunschtherapeuten ist häufig ja unmöglich.

02.12.2019 19:01 • #3

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