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Sozialer Rückzug, Antriebslosigkeit, Verlust von Freude

Martinita
Ich leide schon viel zu lange, seit 3 Jahren an immer stärker werdender Antriebslosigkeit und was mich am meisten belastet, dass ich mich nicht nur von meinen Freundinnen zurückgezogen habe, sondern auch von meinen erwachsenen Kindern.
Ich fühle gar nicht mehr richtig die Liebe zu meinen Kindern und Enkelkindern.
Das macht mich so traurig.
Ich stehe so gut wie gar nicht mehr auf und lebe seit längerer Zeit schon bei meiner Mutter.
Ich komme aus diesem Tief nicht raus.
Ich schaffe es auch nicht mir Hilfe zu holen.
Wie komme ich nur aus diesem grossen Widerstand wieder heraus? Ich möchte so gern wieder fühlen und Freude und Interesse spüren.
Ich bin sehr dankbar für Unterstützung

12.03.2025 09:33 • x 7 #1


HDD
Du wirst schon selbst tätig werden müssen, sonst passiert da nichts. Mehr Bewegung? Einen Arzt aufsuchen? Es gibt antriebssteigernde Psychopharmaka, die könnten dir vielleicht wieder so weit auf die Beine helfen, dass du selbstständig weitergehen kannst.

12.03.2025 09:58 • x 6 #2


A


Hallo Martinita,

Sozialer Rückzug, Antriebslosigkeit, Verlust von Freude

x 3#3


Pilsum
Hallo Martinita,

willkommen in diesem Forum.

Wie kam es, dass Du Dich immer mehr zurückgezogen hast? Passierte das plötzlich?
Bist Du eine Frau die immer gern Kontakte gesucht hatte? Oder warst Du gern lieber allein?

Hatte es mit einem Erlebnis oder einer Enttäuschung zu tun. Oder hast Du es erst gar nicht gemerkt,
dass Deine persönlichen Kontakte immer weniger wurden?

Wie HDD schon geschrieben hat, finde ich ebenso. Wenn es Dir besser gehen soll, dann
versuche bitte möglichst ein wenig aktiv zu werden.

Das beginnt damit, dass Du eine Regelmäßigkeit in Deinen Tagesablauf hineinbekommst.

Bitte erzähle mal etwas über Dich. So können wir Dich ein wenig kennenlernen.

Viele Grüße
Bernhard

12.03.2025 10:36 • x 5 #3


Momo58
Hallo @Martinita,

herzlich willkommen hier im Forum.

So wie du deinen Zustand beschreibst, klingt es, wie wenn du eine schwere Depression hast.

Oder gibt es andere Gründe für deine Antriebslosigkeit, z. B. eine Long-Covid-Erkrankung? Bist du in den letzten drei Jahren einmal bei einem Arzt gewesen? Was sagen deine Mutter und deine Kinder zu deinem Zustand?

Liebe Grüße
Momo

12.03.2025 14:33 • x 2 #4


Martinita
@Pilsum Dankeschön lieber Bernhard für deine Antwort.
Ich hatte in meinem Leben schon öfters Zeiten, wo es mir nicht gut ging und dann ziehe ich mich zurück.
Diesmal ist es nur schon so lange und ich schaffe es irgendwie nicht, mir Hilfe zu holen.
Ich glaube, es hängt mit dem Tod meines Vaters zusammen, den ich sehr geliebt habe und den ich sehr vermisse.
Ich war als Pflegeperson sehr eingespannt, was ich sehr gern gemacht habe.
Der Rückzug begann ungefähr 3 Monate nach seinem Tod und kam recht plötzlich.
Es gab eine unangenehme Situation mit einer Arzthelferin, die mich kritisierte, weil ich bei dem Arztgespräch mit meiner Mutter, die nicht gut hört, dabeisein wollte.
Diese Kritik hat mir irgendwie den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich habe sehr geweint und bin dann zuhause ins Bett gegangen und so fing dann der Rückzug an. Anfangs bin ich noch hin und wieder rausgegangen, was mir aber immer schwerer fiel.
Ich habe irgendwie meine innere Sicherheit verloren.

12.03.2025 22:57 • x 3 #5


Pilsum
Hallo Martinita,

Zeiten, in denen es einem Menschen nicht gut geht, die kommen häufiger schon mal vor.
Früher hast Du Dich vermutlich selbst immer wieder da herausgeholt.
Übrigens, auch ich bin ein Mensch, der sich schnell mal zurückzieht, wenn es ihm nicht gut geht.

Für Dich stellt sich nun die Frage. Wie bekommst Du wieder Kraft.

Zitat von Martinita:
Ich glaube, es hängt mit dem Tod meines Vaters zusammen, den ich sehr geliebt habe und den ich sehr vermisse.

Ein wenig kann das schon damit zu tun haben. Es ist traurig, wenn ein Mensch den man sehr
geliebt hat, diese Welt verlässt.
Hast Du die Betreuung Deines Vateres auch als eine, Deine wichtige Aufgabe angesehen.
Falls ja, brauchst Du für Dich etwas Neues, was Dir weiterhin den Sinn gibt, morgens aufzustehen und Deinen Tag zu gestalten.
Zitat von Martinita:
Ich habe irgendwie meine innere Sicherheit verloren.

Was war denn Deine Sicherheit? Eine Aufgabe, die Du mit Deinem Vater hattest? Oder war er für
Dich mehr jemand wie ein Ratgeber und Beschützer?

Zitat von Martinita:
Es gab eine unangenehme Situation mit einer Arzthelferin, die mich kritisierte, weil ich bei dem Arztgespräch mit meiner Mutter, die nicht gut hört, dabeisein wollte.

Das finde ich ziemlich unklug gehandelt von der Arzthelferin oder vielleicht auch dem Arzt.

Zitat von Martinita:
Diese Kritik hat mir irgendwie den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich habe sehr geweint und bin dann zuhause ins Bett gegangen und so fing dann der Rückzug an

Wie Du hätte ich mich vermutlich auch geärgert. Aber Dich deswegen zurückzuziehen, finde
ich überhaupt nicht klug.
Unser Bett ist für die meisten meisten Menschen ein Ort der Ruhe, an dem man sich für ein
paar Stunden neue Kraft holen möchte.
Das Leben spielt sich jedoch außerhalb des Schlafzimmers ab. Dort kannst Du gestalten.
Deshalb versuche regelmäßig wieder aufzustehen und Deinem Tag einen Sinn zu geben.

Einen Sinn für den Tag bekommt niemand automatisch. Du solltest deshalb schon überlegen.
Was wird mir heute gut tun und was könnte mir das Gefühl geben, was ich mache ist sinnvoll.

Viele Grüße
Bernhard

13.03.2025 08:36 • x 4 #6


Fritz
Hi Martinita
Erstmal willkommen!
Was für ein schöner Name.
Es ist die weibliche Form von Martin.
Der Name bedeutet Tochter des Mars

Aber jetzt zu deinem Problem.
Dein Leiden hört sich für mich nach Burn Out, depressive Verstimmung oder eher sogar als Depression an.
Traurigkeit, Rückzug, Antriebsstörung, freudlos, Ängste aller Art, ohne Liebe leben, Tiefpunkte, vermutlich alles schwarz sehen, dazu Minderwertigkeit, usw.
So ein Leben ist furchtbar!
Das sind die typischen Symptome einer Depression!
Ein Patentrezept gegen einer Depression habe ich nicht.
Dass musst du schon allein regeln.
Raff dich auf und hole dir professionelle Hilfe!
Vermutlich kommen auch Medikamente dazu.
Also los!
Ich weiss, es ist viel einfacher geschrieben als getan.
Servus und alles Gute!

13.03.2025 14:16 • x 2 #7


ZeroOne
Hallo @Martinita herzlich Willkommen!

Drei Jahre sind schon ein lange Zeit. Und in der Regel wird es immer schwerer, sich selbst (ohne professionelle Hilfe) wieder aus dem dunklen Loch herauszuziehen, je länger und tiefer man daran gegraben hat - insbesondere, wenn der Antrieb fehlt.

Als pauschale Empfehlung liegt meist eine fachärztliche Betreuung (Psychiater) mit medikamentöser Begleitung und ergänzender Psychotherapie (ambulant) nahe.

Vielleicht muss man am Anfang aber auch nicht immer sofort mit Kanonen auf Spatzen schießen? Therapieplätze sind zudem nicht zeitnah zu bekommen.

Hast du schon mal an Selbsthilfegruppen in deiner Umgebung gedacht, falls das im Umkreis angeboten wird?
Es gibt auch spezielle Trauergruppen, falls du denkst, dass dein Befinden mit dem Tod deines Vaters im Zusammenhang steht.
In Bereich der Selbsthilfegruppen wird immer mehr angeboten, so z.B. auch Gruppen, die den Fokus auf gemeinsame Aktivitäten legen. Gerade die Interaktion mit anderen lässt einen oft schneller zur Selbstsicherheit zurückfinden, als Zweiergespräche mit einem Therapeuten.

Ansonsten sehe ich es wie meine Vorschreiber, die ja schon eine Menge hilfreicher Gedanken dagelassen haben.

Ich drücke dir die Daumen!

13.03.2025 15:19 • x 2 #8


Dys
Zitat von Martinita:
Ich schaffe es auch nicht mir Hilfe zu holen.

Wenn Du weißt wo Du (professionelle) Hilfe bekommen kannst, wirst Du Dich vielleicht dann überwinden können, sie Dir auch zu holen, wenn der Leidensdruck hoch genug ist.
Jedenfalls ist es unwahrscheinlich, dass Dir Hilfe durch Andere, einfach so, zu Teil wird.

13.03.2025 16:32 • x 1 #9


Marylu
Liebe Martinita,
mir gefällt dein Foto und vielleicht könnte das dein Ansporn sein: wieder so zu lachen wie auf dem Bild.
Wenn du gerade so gar keine Struktur hast, wäre vielleicht auch ein Aufenthalt in einer Klinik oder Tagesklinik sinnvoll, um wieder zu lernen, den Tag zu strukturieren. Viele Grüße

13.03.2025 17:24 • x 1 #10


Dakota
Bei mir sinds mittlerweile auch über 2 Jahre ... Und ich habe alles getan ... dennoch komme ich nicht raus aus der Depression. Ich war in Reha, Kliniken, ambulante Therapie, Selbsthilfegruppe, Medikamente, Ketamin, EKT, Forum hier, ...

13.03.2025 19:32 • x 1 #11


A


Hallo Martinita,

x 4#12


Grenzgaenger
Zitat von Martinita:
Ich habe irgendwie meine innere Sicherheit verloren.

Hallo @Martinita,

auch ich möchte dich Herzlich in diesen Forum willkommen heißen selbst wenn ich vielleicht nicht gleich Plan habe, wie es dir besser gehen würde da ich die Erfahrungen von @Dakota sehr gut nach vollziehen kann, sowie deine Schilderung, das deine innere Sicherheit irgendwie abhanden gekommen ist....

Wo also anfangen?

Meiner Meinung nach, hast Du den ersten Schritt getan, da dir bewusst geworden ist, das dich dein jetziger Zustand belastet, und Du das irgendwie ändern möchtest....

Jetzt gilt es - meiner Meinung nach - für dich den Richtigen Weg zu suchen und auch zu finden....

Was sicherlich nicht leicht ist - gar keine Frage!

Aber vielleicht wäre auch ein Anfang wenn Du die Arztpraxis wechselt wo die unfähige Assistentin ein Auslöser war - etwas was ich selber gerade hinter mir, da der Arzt zwar Top ist, aber die Assistentin....

Es gibt vielleicht auch noch andere, kleine Schritte, die vielleicht am Anfang unwichtig erscheinen, dir aber vielleicht wieder etwas mehr innere Sicherheit gibt, so das Du danach auch große Schritte wagen kannst....

Gruß
G

13.03.2025 20:08 • x 1 #12

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