Annaleen
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mich beschäftigt es sehr wie es beruflich bei mir weitergeht und dabei ist mir jetzt ein Sache augefallen, wozu ich gern mal Eure Meinungen, eigenen Erfahrungen hören würde.
Bei mir war es bisher fast immer so, dass ich bei der Arbeit irgendwie total gehemmt, verkrampft und verunsichert bin, während ich privat sehr offen sein kann.
Ich kann privat ganze Gruppen zum lachen bringen, stehe dann auch mal gerne im Mittelpunkt, lache selbst total gerne, kann also sehr fröhlich und energievoll sein. Dann geht es mir natürlich gut.
Bei der Arbeit ist es wie das Gegenteil, ich bin sehr zurückhaltend, fast ängstlich, etwas falsch zu machen oder den anderen im Weg zu sein, ich kann nicht ich selbst sein und bin die ganze Zeit angespannt, was dann auch der Grund ist, warum ich in jedem Job total auspowere.
Ehrenamt oder Praktika sind noch was anderes, weil ich da nicht abliefern muss, wie die, die dafür bezahlt werden und nicht so viel Verantwortung trage. Da bin ich dann entspannter.
Also privat bin ich schon selbstbewusst, bei der Arbeit fühle ich mich aber immer klein und unterlegen, obwohl ich z. B. mit den besten Abschluss meines Jahrgangs habe und mich inhaltlich für kompetent halte, also das sagt mein Kopf.
Manchmal würde ich mich bei der Arbeit am liebsten unsichtbar machen.
Mich belastet es sehr, dass man sich bei der Arbeit verstellen muss, eine Rolle spielen muss. Nur werden jetzt viele sagen, das ist normal, das ist halt so, dass man z. B. freundlich und fröhlich mit Kunden sein muss, auch wenn es einem gerade gar nicht danach ist. Aber ich denke, viele Leute müssen sich vielleicht gar nicht so sehr verstellen bei der Arbeit, sie sind im Großen und Ganzen schon sie selbst.
Privat fällt es mir auf jeden Fall sehr leicht, ich selbst zu sein, Schwächen zu zeigen, offen zu sein, es macht mir sogar Spaß, auf Fremde zuzugehen, also schüchtern bin ich gar nicht unbedingt.
Im Beruf fühle ich mich oft wie ein kleines Kind, das auch mal gelobt werden möchte, mit dem man auch mal herzlich umgeht.
Dazu verunsichert es mich zusätzlich, wie selbstbewusst die Kollegen sind, wie sehr sie von sich selbst überzeugt sind, wie sie von sich erzählen, wie toll sie alles machen und dass sie dafür auch noch so viel Anerkennung von den Kunden bzw. Eltern und Kindern bekommen (Ich arbeite gerade in einer Kita als Erzieherin).
Privat bin ich auch gern kreativ, im Beruf hasse ich es, mir Sachen ausdenken zu müssen.
Ich bin irgendwie immer total unglücklich mit meiner Arbeit und würde das so gerne ändern, weil es ja auch jetzt durch den Burnout wieder in Richtung Arbeitsunfähigkeit geht. Und von irgendwas muss man ja leben.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr über Eure Erfahrungen schreibt.
Liebe Grüße