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Stationare Behandlung in Klinik oder Kur Erfahrungen?

L
Hallo alle. Durch Stress und Depression ging es neulich so weit, dass ich Panikattacken bekam. Mein Arzt empfehlt nun stationare Behandlung. Fur mich ware es wichtig, personlich und beruflich Denkmuster und Gewohnheiten radikal zu andern und zu befestigen in eienr schonen Umgebung.

Was habt ihr fur Erfahrungen gehabt? Sollen die Kliniken spezialisiert sein? Was hat am besten geholfen, was nicht? Ich wohne in der Schweiz, aber aus Kostengrunden uberlege ich mir auch Suddeutschland (spreche deutsch etwas besser als Franzosisch, und muss 30% der kosten mittragen, was in der Schweiz auf uber 10 000 kommt). Was ist wichtig zu beachten? Was hat eher nicht geholfen?

Vielen Dank

21.08.2022 13:44 • #1


L

21.08.2022 13:58 • #2


A


Hallo LasseL,

Stationare Behandlung in Klinik oder Kur Erfahrungen?

x 3#3


buddl1
jeder empfindet eine angedachte Maßnahme anders, dem einen helfen intensive und spezialisierte Behandlungen oder Kuren.
Kliniken sind meist mit spezialisierten Bereichen aufgestellt. Aber ob es für dich genau das Richtige ist, kannst nur du herausfinden, wenn du dich darauf einlässt.
In meiner Kur, es ging um Diabetes Typ 1 und damit die Ernährungsumstellung, also lernen den Alltag neu mit seinen Essgewohnheiten zu gestalten, u.a. dass kein Übergewicht dazukommt.
was soll ich da schreiben, an meinem Tisch packten zwei weitere Kurgäste gleich am 1. Abend ihre Stullen-Pakete aus.
sie wollten sich nichts vorschreiben lassen, weil ja alles abgezählt und reduziert portioniert vor einen stand...
sollte so eine Kur aussehen, dass man sich nicht auf die Richtlinien einlässt und erst mal alles torpediert, in Fragestellt oder gar sich verweigert?
Das sehe ich so auch für Kliniken, wer dort den Zugang nicht findet, alles so nutzlos wirkt, Therapien nicht sich einlassen kann, weil der Therapeut andere Vorstellungen hat als man selbst...

dein Arzt gibt dir aus seiner Sicht die Empfehlung, wirklich zweitranig die eigenen Kosten sind, wenn man bereit ist diese tragen zu können.
Das Ziel muss klar sein,
der Weg dahin?
kann sehr steinig, verschlungen oder kaum zu finden sein, aber man muss es probieren, nicht in Frage stellen...
buddl1,

21.08.2022 15:17 • x 1 #3


bones
Nun ich hatte 5 stationäre Aufenthalte in einer Klinik. Von den 5 war 1 in einer geschlossene und 4 auf der offene. Die geschlossene ist etwas was nicht so toll ist, aber man muss auch bedenken, dass dort die Patienten mit einen bestimmten Grund dort sind. Daher ist es dort auch nicht so toll die Erfahrung gewesen. Es war immer was los. Kein Tag, wo nix war. Das muss man auch erst mal klar kommen.

Die offene waren eigentlich gute Erfahrungen gewesen. Es gibt Gruppentherapie sowohl Einzel. Da muss man halt ausprobieren ob sowas für einen was ist. Ach Einzelgespräche sind immer so Sache. Kann aber sinnvoll sein.

Es werden Therapie Möglichkeiten geboten und man sollte sie schon teilnehmen. Versuchen offen zu sein. Natürlich kann es je nach Erkrankung am Anfang nicht möglich sein, weil man nicht in der lage ist. Das ist aber nicht schlimmes. Man versucht Patienten aufzubauen.
Es gibt je nach Klinken 1-2 Visiten in der Woche , wo besprochen wird mit dem Patienten. Also keine Angst davor haben. Die braucht man nicht wirklich.

Einzig negative für mich ist, dass es vorkommen kann , dass evtl Ärzte oder Pfleger sich wichtig machen müssen und versuchen dass auszuspielen. Aber man braucht sich nix gefallen zu lassen noch beschimpft werden. Das ist für mich das negative an so Kliniken,

21.08.2022 17:58 • #4


Alexandra2
Ich hatte mehrfach Pech mit unzureichender Kompetenz sowohl im Krankenhaus, als auch in einer Rehaklinik. Mehrere psychische Erkrankungen, die sich ggs verstärken, wurden nicht erkannt bzw mitbehandelt. Das war sehr anstrengend und hat einmal auch zum psychischen Absturz in einer Klinik geführt. Insofern ist es wichtig, mit der richtigen Diagnose zu kommen bzw mit der Absicht, zusätzliche Diagnostik zu betreiben.

27.08.2022 19:32 • #5


L
Alexandra tut mir leid zu horen. Habe selber eine Klinik besucht und gemerkt, das Krankenhausumfeld alleine konnte mir schlecht tun. Und in der psychiatrie gibt es keine richtigen Diagnosen, man kann symprome lindern, mit medikamenten die rictigen rezeptoren finden, und gleichzeitig neue denkmuster und gewohnheiten etablieren. Ich habe keine Erfarung, lese nur viel Fachliches von Sachen, die mich betreffen, aber vielleicht hat die umgebung einfach nicht gestimmt? Alles Gute und Danke

31.08.2022 11:37 • #6


L
@bones wow. Funf Anlaufe. Was hat nicht geklappt? Falsches Gefuhl? Von Wichtigtuern Antworte zu bekommen ist Teil meiner Arbeit, aber das soziale und die psychotherapie muss stimmen (seit corona ermuden michnsoziale Kontakte ungeheim somdass ich gerade mal die Arbeit hinbekomme). Worauf sollte ich besonders aufpassen? Versicherung deckt nur 70%, aber den Rest selber zu zahlen macht mir nichts aus, wenn ich endlich es schaffe, mein Leben, meine Leistungsfähigkeit, und mein Antrieb zuruckzugewinnen. Danke

31.08.2022 11:43 • #7


Plottwist
Nach meinen Erfahrungen würde ich eine Psychosomatik wählen, die vor allem einen guten Personalschlüssel hat und einen guten Ruf (bisschen rumfragen oder manchmal auch im Internet nachgucken - da kriegt man oft schon einen Eindruck). Ob die Spezialisierung so wichtig ist, kann ich nicht beurteilen. Für meine Probleme gibts keine spezialisierte Klinik. Eine Freundin, die an Angststörungen litt, hat aber z.b. gute Erfahrungen mit einer spezialisierten Klinik am Chiemsee gemacht. Ich würde auch eher von einer Reha abraten, da die Behandlungsintensität nach meiner Erfahung geringer ist (dafür oft schönere Gebäude, besseres Essen etc.).
Soweit meine Erfahung aus insgesamt 6 Klinikaufenthalten. LG

31.08.2022 12:22 • #8


bones
Zitat von LasseL:
@bones wow. Funf Anlaufe. Was hat nicht geklappt? Falsches Gefuhl?

Nun 5 anläufe ist falsch interpretiert. Auch falsches Gefühl kann man so nicht sagen. Was ist schon falsch?
eher bin ich 5 mal reingekommen, weil halt die Episode schlimm war und nicht mehr aushaltbar war.
ist ja auch nicht so, dass man , wenn man in eine Klinik kommt, dass es heißt , dass es einen dann besser geht. Das ist das Ziel klar, auch oft auch nicht möglich, weil die Zeiten kurz sind, wo man dort ist. Außerdem ist psychisch Erkrankung nicht gleich psychisch Erkrankung.

01.09.2022 09:39 • #9


Alexandra2
Moin @LasseL
Zitat von LasseL:
Alexandra tut mir leid zu horen. Habe selber eine Klinik besucht und gemerkt, das Krankenhausumfeld alleine konnte mir schlecht tun. Und in der psychiatrie gibt es keine richtigen Diagnosen, man kann symprome lindern, mit medikamenten die rictigen rezeptoren finden, und gleichzeitig neue denkmuster und gewohnheiten etablieren. Ich habe keine Erfarung, lese nur viel Fachliches von Sachen, die mich betreffen, aber vielleicht hat die umgebung einfach nicht gestimmt? Alles Gute und Danke


Bei mir hat es lange gedauert, bis der Knoten gelöst wurde. Es ist ein Suchprozess nach den richtigen Ärzten, Kliniken, Psychologen gewesen. Obwohl Vieles bekannt war, wurden Schlußfolgerungen nicht gezogen. Und das bedeutete ausbleibende Hilfen in der schweren Depression. Da hatte ich auch keine Kraft für irgendetwas, weder mich klar zu äußern oder zu denken, Kontakte aufzunehmen und auszuhalten. Es ging mir einfach zu schlecht.
Im Nachhinein kann ich nur sagen, es ist sehr gut auf seine innere Stimme zu hören. Wenn die sagt, gehe nicht in diese Klinik oder wechsele den Therapeuten, dann ist es richtig.
In der Reha verschlechterte sich die Depression massiv, dann verstand ich auch, was mit Rehafähigkeit gemeint ist. Geht es Dir zu schlecht, fahre da nicht hin. Die Belastung ist dann viel zu groß.
Rückblickend war die erste Klinik mit 11 Wochen Aufenthalt (Depression) gut und die letzte halbwegs gut für mich (da ging es um die Komorbidität von A D S und Depression und Medikamentenwechsel). Aber niemand hatte die Traumatisierung im Blick (obwohl bekannt), das wurde erst besser mit der Ergotherapie (Trauma) plus Psychotherapie, anfangs 4 Termine/ Woche. Und das ist nur möglich mit der Eingliederungshilfe (GdB vorausgesetzt), die allen psychisch behinderten Menschen zusteht. Denn diese Psychotherapie (begonnen vor 5 Jahren 3x/ Woche, jetzt 1x Woche plus Notfallkontakt) bezahlt keine Krankenkasse. Dank dieser intensiven Behandlung lerne ich mit meinen Erkankungen zu leben, bei Verschlechterung nicht ganz abzustürzen, Denk- und Verhaltensmuster neu aufzustellen- das dauert natürlich und Medikamente brauche ich immer. Aber dessen Dosierung ist z.Zt. geringer, das Medikament wirksam. Wenn sich das ändert, bin ich sofort wieder bei meiner Ärztin. Wenn sie nicht gut wäre, würde ich da auch nicht mehr hingehen. Medikamente könne bei mir plötzlich ihre Wirkung verlieren oder paradox wirken.
Ein Beispiel für einen für mich nicht hilfreichen Therapeuten: es wurde wiederholt etwas anderes in mich hinein interpretiert, was schon anstrengend war und ich spürte keine Unterstützung. Sehr deutlich, daß ich diesen Therapeuten verlassen muss, wurde es, als er mir sagte: Von A D S habe ich keine Ahnung. Sie erklären mir die Zusammenhänge, wenn Sie aus der Klinik zurück sind. Nein, ich brauche Hilfe ...
Suche Dir Therapeuten, Ärzte, Kliniken, die DIr gut tun, auch wenn es länger dauert. Es lohnt sich.
Die Psychologin in der Eingliederungshilfe hier zeichnet sich durch umfassendes Wissen zu allen möglichen Krankheitsbildern aus. Sie ist es auch, die Zusammenhänge sieht, Traumafolgen, chronische Depression und A D S richtig einordnen kann. Das ist sehr hilfreich für mich.
Ich wünsche DIr viel Unterstützung/ Kraft beim Suchen des richtigen Therapie- Netzwerkes für Dich, scheue Dich nicht, um HIlfe zu bitten beim Arzt (auch immer wieder, wenn es Dir schlecht geht), Psychiater haben immer Kapazität für einen Termin oder Telefonat außer der Reihe! Es kostet Mut, sich verletzlich zu zeigen- aber es gibt keine Alternative, wenn die Seele krank ist. Mit Pokerface kommt niemand weiter. Halte durch,
liebe Grüße Alexandra

01.09.2022 10:14 • #10


L
@Alexandra2 Nicht einfach. Wenn es mir besser geht, weiss ich auch nicht drum. Falls es dich euch interessiert hat mir diese Podcast uber die Problematik der Psychiatrie und Psychopharmaka geholfen, vieles zu verstehen ohne Fachsprache

https://www.econtalk.org/menand-on-psychiatry/
Sowie diese uber Depression und wie erstaunlich wenig wir eigentlich wissen: 99% Mustererkennung und Korrelationen und einfach Trends. Heute in den Usa werden 25% der Jungen mit Adhd diagnostiziert; vor 30 Jahren weniger als 1% und bei Madchen gar nicht.

https://www.econtalk.org/greenberg-on-d...the-brain/

Deswegen denke ich von Arzten keine Wunder erwarten. Alles muss stimmen. Psychopharmaka selten und oft nach langem Ausprobieren nutzlich (ich habe cier Klassen ausprobiert, nichts passiert, bleiben noch vier…).

01.09.2022 12:45 • #11


L
@bones Dem letzten Satz ist wirklich war, siehe die Podcasts, die ich unten empfohlen habe.

Ich habe eine leitende Stelle, bei der eine Abwesenheit schadlich ist und mehr geradezu karrierezerstorend. Der Gedanke, es konnte nicht klappen und ich sinke wieder so tief wie neulich, beunruhigt mich vielleicht am Meisten. Ich uberlege mir sogar Dro. oder Ketamin, harte Dro., die experimentiell therapeutisch eingesetzt werden mit erstaunlich guten Ergebnissen. Als ich einmal exstasy genommen habe als Partydroge war es so, als wurde ich sehen, wie wahnsinning man die Welt und das Leben geniessen konnte. Ist naturlich keine Dauerlosung, aber vielleicht eine Zielvorstellung. Konnte sogar klar denken und habe nach der Party einen Artikel geschrieben, die zu meinen besten gehoren. Keine Nebenwirkungen. Es muss doch moglich sein, ohne Pillen dahinzukommen, es war ja ich, es waren keine Illusion, ich war so wie ich war, aber scharfer, positiver, liebevoller.

01.09.2022 12:54 • #12


bones
@LasseL ich würde das mit Dro. sein lassen. Weil es einfach zu gewagt ist. Und es nicht ungefährlich ist. Du weißt nicht wie dein Körper und vorallem die Psyche darauf reagiert.
Auch besteht die Gefahr bei sehr labilen Menschen, dass sie davon hängen bleiben.

Keramik wird erst angewendet, bei Menschen, die wirklich nicht mehr können. Vorher wirst du da nix bekommen. Da muss man schon sehr starke Depression haben. Aber auch hier, ist es gewagt.

02.09.2022 08:10 • #13


A


Hallo LasseL,

x 4#14


L
@bones Danke. Zum Gluck sind bei mir die Zeiten vorbei, wo ich so was leichtfertig machen wurde. Aber die Ergebnisse wochentlicher Dosen in intensiven Therapiephasen sind erstaunlich im Vergleich zu Antidepressiva… https://www.neuropsychiater.ch/blog/201...infusionen fur die Schweiz, in den Usa gibt es langfristige Studien. Die Dosis macht wohl kein Exstasy Jux, aber offnet therapeutische Horizonten fur uber eine Woche so dass man Denkmuster andern kann. Habe einmal ein starke Dosis bekommen fur komplizierte Wurzelbehandlung, da wird man nur betaubt und schmerzfrei. Special K Juxdose liegt wohl dazwischen. Die vermeide ich auf jedem Fall…

Werde den Arzt fragen. Hat jemand Erfahrungen?

02.09.2022 12:11 • #14

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