So nun antworte ich noch.
Also diese Sätze, Anderen geht es doch viel schlechter! damit zB bin ich aufgewachsen. Nicht, dass meine Mutter das bösartig gemeint hätte, eher wollte sie mich wohl trösten, aber das Ergebnis war einfach, dass ich mich nicht ernst genommen gefühlt habe und nicht gesehen, mit dem was ich habe. Mir selbst fällt es auch schwer jetzt, mich wichtig zu nehmen, denn es gibt ja Immer jemanden, dem es schlechter geht. ABER, es gibt auch viele, denen es besser geht denke ich.
Bist du aktuell denn in Therapie, so dass du aufgefangen wirst?
Es sind ja leider immer solche Schicksalsschläge, größere und kleinere, die es dann wieder auf den Plan rufen.
Bei mir fing die jetzige depressive Episode (wobei ich ja jetzt erkenne, dass auch mein aktives rumgerenne zuvor, eine Art der Depression war) mit einem Streit mit meinem Mann an, der sich für mich völlig irrational und cholerisch verhalten hat. Das hat mich wohl irgendwie an früher erinnert und mein Vertrauen in meinen Mann tief erschüttert. Das war also der Auslöser, das war vor 3 oder 4 Wochen. Natürlich haben wir darüber gesprochen und die Beziehung ist deshalb jetzt nicht kaputt, es hat trotzdem etwas mit mir gemacht wie es scheint.
Dazu kommt die aktuelle Impfdiskussion und meine große Angst vor der Impfung, die mir grade noch unüberwindbar scheint, aber die notwendig ist fürchte ich, wenn ich nicht ausgeschlossen werden möchte.
Dies hält es aktuell noch aufrecht.
Das nur zur Erklärung. Ein schon recht kleiner Auslöser kann diese Episoden hervorbringen.
Es tut mir jedenfalls sehr leid, dass es dir auch wieder schlecht geht. Ich denke, wir werden wohl mit diesem auf und ab leben müssen, aber wie dein Therapeut sagt, es wird vermutlich und hoffentlich immer leichter und die Episoden sind zumindest bei mir weniger lang bisher, wobei dies meine Erste seit zwei Jahren ist (wenn man die Erschöpfung nciht schon als Dauerdepression werten möchte).
Und ich habe gelernt, dass ich sie nicht bekämpfen kann, denn gekämpft habe ich mein Leben lang und daraus resultiert die tiefe Müdigkeit und Erschöpfung. Die kommt immer dann, wenn ich wieder kämpfe. Kämpfe gegen Unabänderliches.
Ja diese Vermutung habe ich auch. Ich hatte viele Jahre den Kampf mit dem Essen zB und nun den Kampf mit Schwindel. Ich denke, mein Körper ist müde zu kämpfen.
ICh glaube ich fürchte mich nur davor, mit dem Kämpfen aufzuhören.
Das ist ein Zustand, den kenne ich nicht.
Das 12 Schritte Programm sagt mir auch etwas, denn mein Vater ist trockener Alk. (seit 3 Jahren trocken).
Ich würde dir sehr gern noch etwas hilfreiches sagen, aber ich fürchte dazu stecke ich aktuell noch zu tief drin.
Aber ich freu mich über deine Antwort und ich hoffe sehr, du findest deinen Weg heraus irgendwie. Manchmal denke ich, es ist ein Augenzu und durch, bloß lernt man dabei vermutlich nichts.
Ich habe vor es jetzt erst einmal mit Imaginationen zu versuchen und habe mir dazu auch ein Buch ausgeliehen. Depression durch die Kraft der Imagination bewältigen. Und Resilienz trainieren.
Täglich mache ich entweder sehr leichte Yoga Übungen oder Qigong. Nie sehr lang, aber wenigstens 10-30 Minuten. Aber mir fehlt noch viel mehr Zeit für mich, das merke ich. Ist aber schwierig, so in der Familie eingebunden.
Einen ganz lieben Gruß an dich