Therapieende - wie geht es weiter?

S
Hallo! Nun war ich einige Zeit im Off verschwunden, habe eine stationäre Behandlung hinter mir und fast 3 1/2 Jahre erneute ambulante Psychotherapie.
In der kommenden Woche habe ich meine vorerst letzte Stunde. 2 weitere sind sozusagen als Joker für wirklich harte Zeiten geparkt. Mich bewegt ganz viel, aber vor allem, wie kann ich meinem Therapeuten danken? Er hatte es wahrlich schwer mit mir. Klar er macht nur seinen Job und das alles gehört zu seinem Job, aber trotzdem würde ich ihm gern danken. Auch ich kenne es, dass sich Menschen aus dem beruflichen Kontext bei mir bedanken.

Bin wirklich dankbar für jede Antwort!!!

Viele Grüße

Sunny24

24.09.2011 17:37 • #1


B
Hallo Sunny24,

vor der Frage steh ich evtl. auch nächstes Jahr mal

Ich vermute, du suchst nach 3 1/2 Jahren gemeinsamem Weg jetzt nicht irgendwas aus dem Kaufhausregal, oder? (Wobei: ein Restaurantgutschein ist eigentlich immer eine angenehme Notlösung: er verbindet ein lecker Abendessen immerhin mit Gedanken an dich ;)

Bist du irgendwie lyrisch veranlagt? Ein Gedicht oder ein Lied ist an ein/zwei Abenden geschrieben, wenn die Gedanken sprudeln...

Andere Frage: gab es in den Therapiejahren etwas aus deinem Besitz/deinem Haushalt, das immer wieder mal angesprochen wurde? Das fänd ich fast noch am passendsten, etwas davon herzugeben (falls ihr nicht gerade über Diamantschmuck geredet hattet ) und vielleicht ein paar rückblickende Zeilen beizufügen ... Ja, ich glaube, so was würd ich machen! :-)

Ich wünsch dir eine gute Zeit nach dem Therapieende! Halt dich tapfer!

Liebe Grüße,
byron

24.09.2011 19:06 • #2


A


Hallo Sunny24,

Therapieende - wie geht es weiter?

x 3#3


StenDunkan
Ich musste meine Therapeutin vor einem halben Jahr verlassen, weil ich die Therapierichtung gewechselt habe.
So wie du auch habe ich lange überlegt wie ich mich bedanken könnte. Nun hab ich es nicht so mit materiellen Gütern und deshalb habe ich beschlossen ihr einen sehr lieben und persönlichen Brief zu schreiben. Darüber hat sie sich sehr gefreut. Seither schreibe ich ihr alle paar Wochen wie es mir geht und wie sich mein weiterer Weg entwickelt. Und auch darüber freut sie sich jedes mal wieder und schreibt auch zurück.
Ich glaube das ist auch ein schönes Geschenk, das sie sozusagen immer wieder sehen kann, welche Veränderung Entwicklung Arbeit bewirkt hat.
Egal ob du auch etwas anderes schenken magst - ich glaube das freut Therapeuten immer, wenn sie erleben dürfen das sie mit ihrer Arbeit wirklich etwas bewirkt haben.

25.09.2011 08:51 • #3


achtsamkeit
Hallo Sunny24,
hier hast du ja schon sehr wertvolle Tips erhalten.
Wenn deine Therapeutin Blumen liebt, dann kannst du ihr ja auch eine Pflanze schenken und dazu einen Brief oder ein Gedicht schreiben. Denn die Pflanze wird sie an dich erinnern.
LG Pelle

25.09.2011 11:17 • #4


S
Hallo Ihr!

Danke zunächst einmal für diese tollen Antworten, aber es bleibt leider immer noch sooo schwierig...

An ein Gedicht o.ä. hatte ich zwischenzeitlich auch schon gedacht, aber es würde im Gejammer enden, denn irgendwie gibt es gerade keinen unpassenderern Zeitpunkt für das Theapieende. Ich finde viele positive Anfänge und dann schlägt es eben immer doch in diese Traurigkeit und auch die Hilflosigkeit um, die das Ende gerade in mir verursacht.

Es ist einfach auch schwierig, da es ein Therapeut ist und ich auch nicht besonders viel weiß. Im Grunde genommen soll es eben auch mehr die Geste sein, als wirklich etwas materielles, das stimmt auch. Aber es ist sooo schwer und gefühlt läuft mir nun auch schon die Zeit davon.

Und dennoch ist mir beim Durchblättern meiner Aufzeichnungen zur Therapie aufgefallen, was eben so besonders war. Vielleicht gelingt es mir davon etwas aufzunehmen und sei es nur das in ein paar liebe Worte zu verpacken. Es hat sich eben so manches wiederholt, oder aber es gab an verschiedenen Stellen immer wieder die selben Grenzen und die daran anknüpfenden Gedankenanstöße.

Trotzdem bin ich offen für weitere Ideen.
Viele Grüße
Sunny

25.09.2011 13:50 • #5


S
Hallo Sunny,

ich habe damals bei Beendigung meiner Therapie meinem Analytiker eine Grünpflanze geschenkt und habe auf kleine Zettel all das formuliert, was ich während dieser Zeit bei ihm gelernt habe und was ich noch lernen muß. Habe diese Zettelchen dann mit kleinen Klammern an die Grünpflanze geheftet.

Serafina

25.09.2011 14:31 • #6


S
Ich selbst schon wieder...

Nun hatte ich, wie ich dachte einen guten Einstieg gefunden (vorheriger Beitrag), aber es endet doch immer wieder beim Gejammer. So will ich das aber nicht und es ist echt nicht zu Aushalten. Sicher bin ich mir nur, dass er ein Danke verdient hat. Also sammel ich verschiedene Dinge, für die ich Danke sagen will, aber schrenke das auch gleich wieder ein, das darf doch echt nicht wahr sein.

Merke aber selbst auch gerade, dass das vielleicht einfach heute keinen Sinn mehr macht und hat, sich noch weiter darüber verrückt zu machen, aber es ärgert mich halt schon, wo ich sonst vieles einfach aus dem ärmel schüttel, was Gedichte, personalisierter Glükwünsche usw. angeht...
Und das schlimmste daran ist, dass diese letzte reguläre Stunde unaufhaltsam näher kommt und ich doch irgendwie nichts weiter komme.

Sunny 24

P.S.: Der Frust muss einfach raus...

25.09.2011 16:44 • #7


S
Hallo Sunny,

ich weiß nicht, wie kreativ Du bist. Als ich dieses Jahr in der Klinik war, hatte ich Gestaltungstherapie und habe das malen entdeckt. Nicht, dass ich ein großer Künstler wäre, aber mir hat Malen mit Acrylfarben auf Leinwand gut gefallen. Es gibt gute Bücher mit Vorlagen, also braucht man wirklich kein Künstler zu sein.

Keilrahmen gibt es in allen Größen, auch in klein, sogar in der Größe einer Postkarte.
Falls Du jetzt nicht malen kannst, könntest Du einen kleinen Keilrahmen wählen und dort einen schönen Spruch (Text) drauf schreiben. Der Hintergrund könnte einfach eine schöne Farbe sein.
Oder Du malst ein Bild Deiner Wahl.

Als ich aus der Klinik entlassen wurde, habe ich meiner Therapeutin ein Bild gemalt, was wirklich einfach war und sie hat sich sehr gefreut. Ich wollte, dass sie eine persönliche Erinnerung an mich hat.

Wäre das vielleicht etwas für Dich?

25.09.2011 19:39 • #8


A


Hallo Sunny24,

x 4#9


S
Hallo ihr!

Inzwischen habe ich diese letzte Stunde meiner Therapie hinter mir und dabei war mir eigentlich viel eher nach Weglaufen bzw. Vermeidung zumute. Es war echt schwer für mich, mich überhaupt dahin zu begeben, es fällt eben jetzt doch was ganz wichtiges für mich weg...

Aber das ist jetzt gerade gar nicht Thema hier...
Ich wollte noch mal DANKE sagen für die aufmunternden Worte und die guten Vorschläge.

Was ich nun gemacht habe??? Zuerst einmal habe ich für mich selbst den Druck aus dieser Angelegenheit genommen und sozusagen den Zufall entscheiden lassen. Zuerst habe ich ein Kärtchen gekauft und eine besonderene Süßigkeit mit Botschaft. Und erst am Nachmittag vor der Stunde habe ich positiv formuliert, wofür ich Danke sagen möchte und es war gut so. Im Grunde genommen ging es ja sowieso nur darum, danke zu sagen und eben auch nicht mit leeren Händen dazustehen.
Ich glaube, es war völlig ausreichend so und mein gefühl dabei war ein gutes, was will ich also mehr.

Grüße
Sunny24

06.10.2011 14:33 • #9

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