Tiefenpsychologische Therapie - Unterschied VT / TP Ablauf

S
Hallo an Alle

Ein kurzer Rückblick auf meine Vergangenheit. Ich bin ü7 Jahre aus dem Job auf Grund von Depression und Angststörung (andere Erkrankung kam später dazu) , zwei mal Reha (11 Wochen und 6 Wochen) nach 1/2 Jahr und nach 3 Jahren . Verhaltenstherapie nach der ersten Reha begonnen für fast drei Jahre. Meinen letzten Beruf kann ich nicht mehr machen, eine Umschulung wurde auch vom med. und psych. Dienst für mich beendet.

Jetzt bin ich drei Jahre in EM-Rente. Wie es für mich am 1.1.14 weiter geht steht noch in den Sternen. Das Gutachten habe ich beim Arzt eingereicht, und eine Termin habe auch in den kommenden Tage um mit dem Arzt über eine evtl. Verlängerungsantrag zu sprechen.

Aber jetzt , diese Woche hatte ich ein erstes Gespräch bei einer Psychologin ( tiefenpsychologisch) , die Psychologin hatte ich schon nach meine ersten Reha für 10 Gespräche als Rehanachsorge bis ich bei einer VT-Psychologin angenommen wurde. Die VT war über die Jahre auch sehr gut, beim Versagen der Umschulung wurde ein Wechsel zu TP geraten. Jetzt sagte auch meine VT-Psychologin von damals , dass es mich bei ihr nicht mehr weiter bringen würde.
Das erste Gespräch bei der TP war bis kurz vor Schluss fast ok. Aber dann wie so oft in den letzten Minuten die bedrängende Frage warum ich nicht einfach einen Job in meinem letzten Beruf suchen würde. Seid dem bin ich schon wieder so Panik und Verunsichert. Immer wieder wird man in den Gesprächen wie ein Verbrecher hingestellt. Ich bin den Weg auch nicht zu Freizeitspaß gelaufen....
Der TP habe ich auch Berichte und das Gutachten vorgelegt. Und sie will erst mal die 5 Probegespräche mit mir machen , und dann entscheiden ob sie mich nimmt oder eben eine Überweisung an andere Stelle geben. Ich fühlte mich wie im Bewerbungsgespräch. :(((
Ich bin gerade etwas angefressen in Angst und Panik wie es weiter geht. Immer wie blöd wie vor Gericht hingestellt zu werden, ist einfach doof.
So habe ich es bei meiner VT nie erlebt. Und ohne Grund ist es bei mir auch nicht bis in den EM-Rente gelaufen.
Was sagt ihr dazu?

Wie wird überhaupt eine tiefenpsychologische Therapie ablaufen, was unterscheidet die VT von der TP ?

Viele Grüße Simba12

31.08.2013 12:44 • #1


A
Bei der TP wird mehr nach den Ursachen für die Erkrankung gesucht, die in der Vergangenheit des Betroffenen vermutet werden, und bei der VT soll das aktuelle Denken und Handeln des Betroffenen umstrukturiert werden, damit er aus den depressiven Mustern herausfindet. Heutzutage laufen die Therapien aber meist nicht mehr in Reinform ab, sondern enthalten Elemente beider Richtungen.

31.08.2013 15:32 • #2


A


Hallo Simba12,

Tiefenpsychologische Therapie - Unterschied VT / TP Ablauf

x 3#3


C
Zitat von Simba12:
...Aber dann wie so oft in den letzten Minuten die bedrängende Frage warum ich nicht einfach einen Job in meinem letzten Beruf suchen würde. Seid dem bin ich schon wieder so Panik und Verunsichert. Immer wieder wird man in den Gesprächen wie ein Verbrecher hingestellt. Ich bin den Weg auch nicht zu Freizeitspaß gelaufen....
ICh finde die Frage eigentlich ganz normal. Deine Bewertung macht sie erst zum Problem - aber das wirst du ja in der VT gelernt haben, oder?
Die Psychologin will halt verstehen, warum du nicht mehr in deinem Beruf arbeiten kannst.
Zitat:
...Und sie will erst mal die 5 Probegespräche mit mir machen , und dann entscheiden ob sie mich nimmt oder eben eine Überweisung an andere Stelle geben. Ich fühlte mich wie im Bewerbungsgespräch. :(((
Sie weiß ja, dass du schon Therapien hinter dir hast. Da finde ich die Überlegung, ob du bei ihr an der richtigen Stelle bist, nicht abwegig. Es hat doch gar nichts damit zu tun, wie DU dich verhältst, sondern ob sich die Psychologin der Sache gewachsen sieht.
Zitat:
Ich bin gerade etwas angefressen in Angst und Panik wie es weiter geht. Immer wie blöd wie vor Gericht hingestellt zu werden, ist einfach doof.
Versuch doch mal, die Dinge nicht immer so negativ und auf dich persönlich bezogen zu bewerten. Offen bleiben, abwarten, schauen, ob dich die tp-Therapie weiterbringt.

01.09.2013 11:03 • #3


S
Hallo Caspara
Dass die Frage irgendwann kommen würde war mir klar , aber gleich zu Beginn wo sie nicht mal die Berichte über meine Vorgeschichte gelesen hatte war unpassend, und wirkt gleich auf mich wie wozu das alles, ist doch lange her, einfach ein Job im alten Beruf, wenn die Umschulung nix ist, und Problem gelöst .

Ja, ich bin nach der Vergangenheit immer zu schnell Verunsichert. Ich habe in der Zeit viel von mir aus Versucht , selbst über meine vorige VT-Psychologen habe ich mich mal in einer Klinik anmelden lassen. Als danke schön für meinen ,nicht erkannten, Selbsteinsatz hat man mir einen Krankheitsgewinn reingehauen. Keine Motivation zur Therapie , die Anmeldung über die VT-Psychologin sah man als wäre es nicht nach meinem Wollen geschehen. Den Krankheitsgewinnn hatte der Gutachter der Rentenversicherung wieder entwertet , bei mir wäre der Krankheitsgewinn nicht gegeben.
Aber hat einem einer so eine Macke in den Bericht gehauen schleppte man es als Patient mit sich.

Die 5 Probegespräche werde ich sicher auch durchziehen , und auch danach kommt für mich eigentlich nur Die in Frage. Mich nochmal auf eine Neue unbekannte Psychologin einzulassen würde mir sehr schwer fallen.
Sicher bin ich sehr neben der Spur und schnell verunsichert.

VG Simba12

02.09.2013 16:58 • #4


A
Zitat von Simba12:
Aber hat einem einer so eine Macke in den Bericht gehauen schleppte man es als Patient mit sich.


Nimm das nicht so tragisch. In meiner vorletzten Epikrise steht was drin von distanzgemindert und in meiner letzten Epikrise Verdacht auf artifizielles Syndrom. Da war ich auch zuerst stinksauer, aber jetzt kann ich (wie meine ambulante Psychiaterin) nur darüber schmunzeln, weil das sowas von daneben ist ...

03.09.2013 07:31 • #5


S
Danke ;)
Heute ist Termin mit meinem HA , da entscheidet sich ob ich Unterstützung für den Verlängerungsantrag bekomme.

03.09.2013 09:03 • #6


C
Zitat von Simba12:
Hallo Caspara
Dass die Frage irgendwann kommen würde war mir klar , aber gleich zu Beginn wo sie nicht mal die Berichte über meine Vorgeschichte gelesen hatte war unpassend, und wirkt gleich auf mich wie wozu das alles, ist doch lange her, einfach ein Job im alten Beruf, wenn die Umschulung nix ist, und Problem gelöst .
Der Therapeut will wissen, wie du das bisher kompensiert hast und warum das jetzt nicht mehr geht. Deine Interpretation ist das eine, aber die Frage ist völlig normal.

Zitat:
Ja, ich bin nach der Vergangenheit immer zu schnell Verunsichert. Ich habe in der Zeit viel von mir aus Versucht , selbst über meine vorige VT-Psychologen habe ich mich mal in einer Klinik anmelden lassen. Als danke schön für meinen ,nicht erkannten, Selbsteinsatz hat man mir einen Krankheitsgewinn reingehauen. Keine Motivation zur Therapie , die Anmeldung über die VT-Psychologin sah man als wäre es nicht nach meinem Wollen geschehen. Den Krankheitsgewinnn hatte der Gutachter der Rentenversicherung wieder entwertet , bei mir wäre der Krankheitsgewinn nicht gegeben.
Aber hat einem einer so eine Macke in den Bericht gehauen schleppte man es als Patient mit sich.
Jede Erkrankung birgt auch einen sekundären Krankheitsgewinn in sich! Das ist doch keine Macke oder kein Abstempeln, sondern das ist eben so. Du scheinst dich sehr schnell angegriffen zu fühlen - vielleicht schaust du mal gemeinsam mit dem Therapeuten, warum das so ist.

Zitat:
Die 5 Probegespräche werde ich sicher auch durchziehen , und auch danach kommt für mich eigentlich nur Die in Frage. Mich nochmal auf eine Neue unbekannte Psychologin einzulassen würde mir sehr schwer fallen.
Sicher bin ich sehr neben der Spur und schnell verunsichert.

VG Simba12
Ich find's gut, dass du dich auf sie (sorry!) einlässt. Versuch einfach offener für ihre Methode zu sein und frag gleich nach, wenn dir etwas seltsam vorkommt oder du dich angegriffen erlebst. Damit kann dann auch die Therapeutin besser umgehen.

05.09.2013 17:57 • #7


S
Jede Erkrankung birgt auch einen sekundären Krankheitsgewinn in sich! Das ist doch keine Macke oder kein Abstempeln, sondern das ist eben so.
Warum , das ist eben so ?
Was sagt den der sekundäre Krankheitsgewinn aus?
Bitte mal eine für 0815-Menschen verständliche Erklärung.
Und warum sagten die Doc's nicht offen zu ihren Patienten was sie von ihnen halten. Ich habe meinen HA damals offen auf den Bericht angesprochen, mehr als ein verwundertes Grinsen über meinen Auftritt habe ich nicht bekommen.

Diese Wochen hatte ich mit meinem HA ein gutes Gespräch wie noch nie. Den HA hatte ich in der Zwischenzeit gewechselt.

07.09.2013 16:23 • #8


A


Hallo Simba12,

x 4#9


C
Zitat von Simba12:
Jede Erkrankung birgt auch einen sekundären Krankheitsgewinn in sich! Das ist doch keine Macke oder kein Abstempeln, sondern das ist eben so.
Warum , das ist eben so ?
Was sagt den der sekundäre Krankheitsgewinn aus?
Bitte mal eine für 0815-Menschen verständliche Erklärung.
Also wenn du dir das Bein gebrochen hast, dann ist das zuerst (= primär) mal ziemlich doof. Aber sekundär (also in der Folge) brauchst du damit nicht zur Arbeit und wirst vielleicht sogar etwas verwöhnt. Das nennt man sekundären Krankheitsgewinn. In allem Schlechten steckt also doch etwas Gutes
Zitat:
Und warum sagten die Doc's nicht offen zu ihren Patienten was sie von ihnen halten. Ich habe meinen HA damals offen auf den Bericht angesprochen, mehr als ein verwundertes Grinsen über meinen Auftritt habe ich nicht bekommen.
Ich kann mir vorstellen, dass er verwundert war - besonders, wenn du ihn in dem (für mich) hier spürbaren verletzten Ton angesprochen hast. Wahrscheinlich war ihm gar nicht klar, WAS genau du nicht verstehst. Und wenn du dich dann (anscheinend) sehr schnell verletzt oder eben angegriffen erlebst, dann geht dein Gegenüber in die Verteidigungshaltung.

Allerdings wundere ich mich immer mehr, was du in den 3 Jahren VT gemacht hast. Dir scheinen die Zusammenhänge zwischen dem Gesagten und deiner Bewertung nicht so ganz klar zu sein. Niemand kann dich ärgern, traurig machen oder beschämen. Das machst du doch ganz alleine. Klingt zwar gemein, ist aber doch so. Damit hast du es auch in der Hand, dich eben nicht mehr so oft angegriffen zu erleben.

Ich hoffe, du kommst mit der Therapeutin zurecht und sie kann dir weiterhelfen.

09.09.2013 13:38 • #9

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