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so, nachdem ich so viel über meine Tochter erzählt habe (im Angehörigenthread ich-habe-solche-angst-um-meine-tochter-t21006.html) möchte ich auf mich zurückkommen.
Ich war schon einmal hier angemeldet, damals ging es um meine Mutter (es war Ende 2009 oder Anfang 2010).
Diese ganzen Probleme mit meiner Tochter und meiner Mutter bewirkten, dass auch ich in ein sehr tiefes Loch gefallen bin und das ist nicht das erste Mal.
Ich habe auch mir endlich Hilfe gesucht und mache seit Juni eine Therapie (mit 6 wöchiger Unterbrechung – Sommerferien) und habe leider das Gefühl, dass ich nicht weiterkomme.
Meine Therapeutin meint, dass ich dadurch, dass ich mich immer mit meiner Tochter beschäftige, ich mich nicht mit mir beschäftigen brauche. Da hat sie zum großen Teil auch Recht, nur weiß ich nicht, wie ich da herauskommen soll. Ich habe ja so viel Angst um meine Tochter und außerdem gibt so vieles in der Vergangenheit, das aufgearbeitet werden muss und ich habe das Gefühl, sie geht gar nicht darauf ein, sondern beschäftigt sich nur mit dem Jetzt und Heute.
Eine mir bekannte Psychologin meinte, dass ich die falsche Therapieform gewählt habe, obwohl mir von einer Psychiaterin geraten wurde, eine Verhaltenstherapie zu machen, damit ich mit der Familiensituation besser zurecht kommen würde. Nun muss ich mich wohl oder übel daran machen eine andere Therapeutin zu finden, die Tiefen- oder analytische Therapie anbietet. Ich fühle mich momentan extrem überfordert und würde mich am liebsten verkriechen und von nicht und niemanden hören.
Je mehr ich über mich nachdenke, umso verworrener wird alles und ich habe das Gefühl alles in meinem Leben alles falsch gemacht zu haben. Jetzt bin ich 49 Jahre alt und seit 2 Jahren von meinem Mann getrennt. Damals dachte ich die Trennung wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Doch jetzt habe ich ein permanent schlechtes Gewissen, meine Mutter gegenüber, dass ich nicht richtig für sie da sein kann, meiner Tochter gegenüber, weil ich mir auch die Schuld an ihrer Depression gebe, meinem Sohn gegenüber, weil ich immer auf ihn einrede und zu wenig Zeit mit ihm verbringe, meinem Noch-Mann gegenüber, weil ich mich getrennt habe und auch mir selbst gegenüber, weil ich mich einfach zu nichts aufraffen kann.
Ich hasse mein Selbstmitleid und will endlich wieder aktiv werden, aber ich schaffe es nicht mich aus dem Sumpf herauszuziehen. Am liebsten möchte ich weit weg sein und nichts mehr von Problemen und schlechten Gewissen hören. Aber da ist meine Tochter und sie braucht eine starke Mutter. Ich möchte so gerne ihr Fels in der Brandung sein und ich möchte auch endlich wieder ich selbst sein. Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen unter euch, der mir ein wenig unter die Arme greifen kann, denn ich bin gerade dabei an meinem Leben zu zerbrechen.
Liebe Grüße
Eni