ItsMe471
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ich bin 51 und bin im Moment völlig hilflos im Umgang mit meinem Partner.
Wir sind seit fast 4 Jahren zusammen und leben leider noch in einer Fernbeziehung (150 km Entfernung - das geht noch). Trotzdem haben wir uns immer sehr gut verstanden, so oft wie möglich gesehen, die gemeinsame Zeit in vollen Zügen genossen und auch viel kommuniziert.
Vor 2 Jahren ist die Mutter meines Partners plötzlich verstorben (die Eltern lebten nebenan im Haus), der Vater, 78, mit Alk., blieb hilflos zurück. Mein Partner hat dann die Fürsorge (kochen, einkaufen, Dinge des Alltags regeln) übernommen. Nach einem Jahr folgte dann der Alk. Zusammenbruch des Vaters. Klinik, Psychatrie, geschlossene Abteilung Pflegeheim. Nach dem Zusammenbruch ging es meinem Partner nicht gut, er war mit den Dingen, die zu regeln waren, überfordert. Nun ist der Vater stabilisiert und soll auf eigenen Wunsch wieder nach Hause. Mein Partner kann damit überhaupt nicht umgehen, obwohl der Vater nun einen Betreuer hat, ist er regelrecht panisch, ihn in Kürze wieder im Nebenhaus zu wissen.
Noch dazu droht ein sich seit mehreren Monaten anbahnender Jobverlust. Ich habe versucht immer für ihn da zu sein und zu unterstützen, wo es möglich war. Wir haben über das Jobthema gesprochen und es war geplant (es ging von seiner Seite aus), dass er zu mir kommen und sich vor Ort eine Arbeit suchen wolle. Ich habe das begrüßt und mich darauf gefreut.
Nun ist er aber seit über einem Monat (beginnend damit, dass die Entscheidung gefallen ist, der Vater kommt zurück) in ein Loch gefallen. Er grübelt 24/7 und findet keinen Ausgang mehr, ist überfordert und hat kaum noch Kraft für irgendetwas. Ich komme nicht mehr an ihn heran, er will mich nicht sehen, nicht reden, will alleine sein. Er weiß nicht mehr wie es weitergehen soll in seinem Leben. Er will mich nicht mit in die Schei. hineinziehen. Würde am liebsten alles hinwerfen, weggehen und hinter sich lassen. Plötzlich steht sogar unsere Beziehung auf der Kippe, obwohl sogar nach dem Zusammenziehen auch Heiraten ein Thema war.
Ich bin nun ebenfalls überfordert und hilflos, weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Ich habe versucht, die emotionalen Verletzungen, die er mir zugefügt hat, auf die akute Phase zu schieben, habe ihm gesagt, dass ich für ihn da sein möchte, dachte dann aber irgendwann auch über Trennung nach und habe ihn damit konfrontiert. Daraufhin meinte er, dass er das nicht wolle - und ich möchte es ja auch nicht. Wir wollten uns treffen um zu reden, doch dann war er dazu doch nicht in der Lage. Ich habe versucht ihm klar zu machen, sich mal an seinen Hausarzt zu wenden und sich dort Hilfe zu holen, aber dazu ist er auch noch nicht bereit.
Was tue ich nun in dieser Situation? Warten bis er sich durch seine Probleme alleine gekämpft hat? Seine Aussage, er will alles hinter sich lassen, akzeptieren und gehen? Was kann ich tun, um ihn zu unterstützen? Ich weiß mir keinen Rat mehr.