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Verlust eines geliebten Menschen und kein Verständnis

L
Guten Abend,

mein Vater ist leider vor kurzem von uns gegangen. Er war noch ziemlich jung und da er so gut wie nie krank war, kam der massive Herzinfarkt einfach aus dem nichts. Ich konnte es gar nicht glauben. Als ob mir jemand einfach eine Geschichte erzählt hat. Meine Eltern wohnen im Ausland, sodass ich die in letzter Zeit etwas selten gesehen habe. Ich war so schockiert. an dem Tag einfach paar Stunden früher habe ich noch mit den geschrieben und dann auf einmal wurde ich einfach nur benachrichtigt, dass mein Vater nicht mehr da ist. Die Schmerzen sind kaum auszuhalten und eigentlich fängt hier auch mein Problem an. Mein Freund ging genau 5 Tage damit gut um. Danach wo wir wieder zurück waren, hieß es es muss mir besser gehen. Wir haben jetzt seit August eine gemeinsame Wohnung, wo wir kurz bevor das passiert ist, auch endlich einziehen wollten. Mein Freund lebte vorher bei seinen Eltern und ihm fehlt es unglaublich schwer da auszuziehen und damit ich nicht alleine bin, sind wir dann nach unserer Ankunft noch bei den Eltern geblieben. Und dann musste ich mir anhören, dass ich nicht mehr weinen soll, dass das Leben so ist und so weiter. Was ich auch selbst verstehe, doch es schmerz so stark und am wenigsten will ich das verstecken und mich nie damit auseinandersetzen, denn irgendwann läuft das Fass sowieso über. Und was passiert, wir leben immer noch nicht in unserer Wohnung und ich fühle mich einfach nur bedrängt. Ich muss mich immer verstellen und abwarten, dass alle schlafen gehen, um die Tränen laufen zu lassen. Sonst muss ich mich von meinem Freund was anhören. In letzter Zeit bin ich sehr genervt, ich verspüre keine Unterstützung und er will auch immer noch nicht umziehen, was mich auch sehr belastet. Wenn ich anfange Druck zu machen, regt er sich nur auf und neulich sagte er mir sogar, dass er gar nicht neben mir sein will, weil ich nur nerve. Ich versuche ihn zu verstehen, aber ganz ehrlich. das kann ich nicht. Ich habe erst gerade meinen Vater verloren, ich leide und mache mir auch hin und wieder Vorwürfe, dass ich nicht oft genug bei meinen Eltern war. Und dann wo ich nur ein wenig Verständnis und Liebe möchte, bekomme ich es einfach nicht. auch das mit dem schon lange von mir gewünschten Umzug wird nur verzögert und verzögert. Und so langsam werde ich verrückt. Ich wünsche mir ich wäre gestorben. Ich würde mir nichts antun, aber wenn ich könnte, wäre ich anstelle von meinem Vater gegangen. Es macht irgendwie alles keinen Sinn mehr. Ich fühle mich verlassen und geärgert und hoffnungslos. ich kann nicht mehr mit den ganzen Gefühlen rumjonglieren als wäre alles ok. Ich weiß gar nicht was ich machen soll und wie. Das einzige gute ist vielleicht meine Arbeit. Dort kann ich einfach loslassen und mich ablenke.


Ich wollte mal einfach mit jemandem darüber reden. Deswegen poste ich das mal einfach hier.



Danke!

03.12.2019 22:12 • x 1 #1


D
Hallo linalinalina,
das was du da schreibst ist mir leider sehr bekannt. Meine Tante ist an krebs erkrankt und auch nach einer langen Leidenszeit dann auch verstorben. Ich kenne es wenn man sich in den Schlaf weint. Ich kann dir leider nicht sagen dass der Schmerz bald aufhört. Es braucht einfach Zeit. Bei mir hat es 4 Jahre gedauert bis ich verstanden habe, dass gut für sie war. Du musst den Verlust akzeptieren auch wenn es weh tut. Hast du mit deiner Mutter geredet. Sie wird wahrscheinlich ihre Gefühle besser zeigen können. Es kann sein dass dein Freund auch mit den Tränen zu kämpfen hat. Dafür kenne ich die Familienverhältnisse nicht genug. Kann es sein dass er versucht der starke zu sein? Reden hilft da sehr. Es gibt bei mir heute auch noch Tage an denen ich weinen muss, aber du musst daran denken dass er nicht leiden musste. Das wirst du wahrscheinlich jetzt noch nicht einsehen können. Mit der Zeit wirst du es auch so sehen. Jetzt darfst du auf jeden Fall nicht den Kontakt zu deiner Familie verlieren. Isolation ist das schlimmste was du machen kannst. Und mach nur das was dir gut tut. In deinem Fall ist es dir Arbeit. Aber überfordere dich nicht. Nimm dir Auszeiten. Schaue bitte auf dich.

03.12.2019 22:36 • x 2 #2


A


Hallo LinaLinaLina,

Verlust eines geliebten Menschen und kein Verständnis

x 3#3


L
Hallo DenkPositiv,

danke für deine Antwort! Ja, ich habe mit meiner Mutter geredet. Sie weint momentan auch sehr viel und sehr oft. Da versuche ich stark zu bleiben. Manchmal tun mir allerdings die Gespräche auch nicht gerade gut, da sie immer wieder wiederholt, dass mein Vater keine Enkelkinder sehen konnte. Dadurch fühle ich nur noch mehr Hass auf mich selbst und mache mir Vorwürfe, dass ich alles anders machen musste. Und was meinen Freund angeht, am Anfang dachte ich, dass er mir so helfen will. Jetzt denke ich, dass er bloß nur egoistisch handelt. Er will mich nicht weinen sehen, weil es ihm wehtut. Ob das mir gut tut, dass ich mich so noch schlechter fühle . ist irgendwie egal. Und dann will er auch nicht umziehen, wir haben eine fertige Wohnung, zahlen dort Miete, wohnen aber bei seinen Eltern. Alles schön und gut, aber wieso kann er nicht verstehen, dass ich endlich umziehen will und mich in der Wohnung viel wohler fühle. Zudem müsste ich dort noch einige Sachen machen, also wäre ich beschäftigt und müsste mir nicht so oft Gedanken machen. Im Endeffekt werde ich nur runtergemacht. Er sagte sogar heute, dass ich ihn dermaßen nerve, dass er mich nicht liebt. Ich fühle mich so, als ob mich jemand verprügelt hätte und dann während ich noch am Boden liege. noch weiter geschlagen werde. Ich habe das Gefühl, dass ich platzen werde. ich weiß nicht, wohin. Ich habe auch eine eigentlich nicht so schlimme Krankheit. und irgendwie hoffe ich die ganze Zeit, dass sich da was so sehr verschlechtert, sodass ich nicht mehr leben muss. Ich sehe alles als Qual. dabei bin ich immer positiv und liebe das Leben. Ich frage mich, was ich machen soll, um das alles noch zu kontrollieren und in den Griff zu bekommen.

03.12.2019 22:53 • #3


L
Es quälen mich auch die ganze Zeit so viele Fragen rund um das Thema Tod, dass ich leider nie beantwortet bekommen werde. und ich weiß nicht wohin damit.

03.12.2019 22:58 • #4


111Sternchen222
Guten Morgen LinaLinaLina, jede Phase hat seine Zeit und wie du schon richtig erkannt hast sollst du diese Phasen auch ausleben. Du schreibst deine Mum lebt im Ausland? Ist sie dort stark eingebunden? Könnte sie zu dir kommen oder du zu ihr? Ich finde eine Mutter hilft bei sowas am Besten. Auch wenn sie das mit den Enkeln erwähnt, sie will dich damit ja nich absichtlich in Selbstzweifel bringen. Sie trauert um ihren Mann und das was ihm verwehrt bleiben wird.Die Enkel, die er dann nicht kennenlernen kann, wenn sie kommen. Lg Sternchen

04.12.2019 07:14 • #5


Bella72
Guten Morgen Lina,

vielleicht wäre es gut, wenn Du Dir Hilfe holst. Es gibt doch Seelsorge, Therapie usw. Was ist mit Freundinnen oder Freunden? Denn alleine ist es mega hart befürchte ich. Vor allem wenn Dein Freund so wenig Verständnis zeigt. Wenn Ihr eh schon Miete bezahlt, dann zieh doch erstmal alleine in die neue Wohnung- wäre das keine Option?
Wenn Du Dich ständig verstellen musst, wird die Qual in meinen Augen immer größer. Und vielleicht würde es Eurer Beziehung gut tun, wenn Abstand wäre.
Ist nur so eine Idee
Liebe Grüße

04.12.2019 09:59 • #6


L
Guten Abend an euch allen,

bitte entschuldigt, dass ich mich nicht gemeldet habe, aber die letzten Wochen waren sehr turbulent. Leider habe tatsächlich keine Freunde, wo ich mit meinem Freund zusammengekommen bin, hatte er immer was bezüglich meinen Freunden auszusetzen, sodass ich mich immer mehr entfremdet habe. Viele Freundschaften habe ich irgendwann komplett aufgegeben und manche habe ich einfach so nebenbei, so etwa wie Hallo/ Wie gehts und fertig. Wir sind mit meinem Freund in die Wohnung eingezogen, aber es hört alles einfach nicht auf, bei jeder Gelegenheit muss man wieder zu den Eltern und auch da schlafen. Bei gerade mal 1,5 Wochen Zusammenleben finde ich das schon sehr übertrieben. Auch redet er immer wieder darüber, dass er sich in unserer Wohnung unwohl fühlt etc. Irgendwann brannten bei mir die letzten Sicherungen und ich habe ihm schön die Meinung gesagt, worauf mir direkt mit Trennung gedroht wurde und ziemlich viele hässliche Aussagen folgten darauf hinaus. Im Moment leben wir noch zusammen, auch meine Mutter kam paar Tage später zu uns zu Gast, damit sie nicht alleine ist. Sie wird aber dann bald wieder zurück fliegen. Leider ist alles nicht besser geworden. Sie spricht ununterbrochen über meinen Vater, was einen sehr belastet und manchmal bewusst oder unbewusst sagt sie solche Sachen, sodass ich mich beschuldigt fühle. Sie sagt immer, dass mein Vater sich Sorgen gemacht hat, weil ich im Ausland lebe und solche ähnliche Aussagen. Mit meinem Freund rede ich auch fast gar nicht, er sagt nur hin und wieder was, geht arbeiten und am Wochenende ergreift er die Flucht, geht mit Freunden am Freitag feiern, am Samstag ist er bei seinen Eltern. Also insgesamt sehe ich einfach gar keinen Sinn mehr. Ich spiele immer mehr mit den Gedanken zum Psychologen oder Psychotherapeuten zu gehen, weil ich alleine den Ausweg aus der Situation nicht mehr sehe und gar nicht weiß, was ich machen soll. Ich fühle mich so, als würde ich immer tiefer und tiefer fallen.

19.12.2019 17:23 • #7


Saskiaantje
Hallo,

Dein Freund, er sollte dir Zeit geben zu trauern. Beziehung klingt nicht gut, ich würde sagen ihm, dann er soll doch gehen. Es hört sich nicht nett an.

Herzlichen Beileid

19.12.2019 17:38 • #8


A


Hallo LinaLinaLina,

x 4#9


bones
Seh ich genauso. Das was dein Freund macht ist nicht die feine Art. vielleicht ist er auch einfach überfordert mit der Situation.wer weiss?! Aber du muss dir das nicht gefallen lassen. Denn eine Hilfe ist er in diesen Fall nicht. Ich würde ihn in den Ar. treten. Es ist dein Leben,überleg dir gut,ob so ein Mensch du haben .möchtest.

Das mit dein Vater tut mir leid. Das Gefühl kenn ich. Nimm dir die Zeit zum trauen. Es braucht Zeit.

19.12.2019 17:50 • #9

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