Zitat von Momo58: Zwar denke ich nicht, dass ich ADHS habe, aber ich fand es trotzdem faszinierend, dass ein Medikament so einen Unterschied für jemanden machen kann. Also alles nur Biochemie?
Wenn etwas „biochemisch“ im Argen ist, kann dass ja eventuell mit (bio)Chemie behandelt und behoben werden. Nur ist mir zumindest soviel klar, wenn das Problem ein Anderes ist, wie beispielsweise eine Lebenseinstellung oder eine Unzufriedenheit mit der Situation, dann muss das ja keinen biochemischen Grund haben und was leistet dann Biochemie wirklich?
Gibt ja auch Menschen, die sich ihr Leben mit Substanzen schön machen wollen, nur ist die Indikation für diese Substanzen ja nicht aus einem Mangel in der natürlichen Biochemie im Körper gegeben. Es ist doch meiner Ansicht nach, nur der Gedanke oder Wunsch, sich mit „einfachen“ Mitteln das Wohlbefinden zu verschaffen, dass man eben gern hätte, es aber „schwer“ empfindet, dies ohne entsprechende Substanzen zu erlangen, oder deshalb, weil es „gesellschaftlich“ zumindest im Rahmen des „Normalen“ angesehen wird.
Auch dieses ständige ansprechen von Stigmata, denen man sich ausgesetzt sieht, hilft ja nicht wirklich. Blöd angeguckt wird man immer von Einigen, egal um was es geht. Das ist dann aber nur ein Thema, wenn ich es als blöd angeguckter dazu mache. Und auch ob ich es für mich als größtmögliche Ungerechtigkeit mir gegenüber einstufe und dann tatsächlich so blöd bin und meine, eine Rechtfertigung für mein Verhalten liefern zu müssen, mit dem ich Andere zu einer Position, Für oder Wider mein Verhalten, nötigen muss.
Werd ich also blöd angeguckt wenn ich als einziger beim Frühschoppen keinen Alk trinke? Vermutlich. Werd ich blöd angeguckt wenn ich als einziger Raucher im Restaurant auch dieses mal verlasse um eine zu rauchen? Vermutlich. Werd ich blöd angeguckt wenn ich zu einem Event nicht angemessen gekleidet bin? Vermutlich. Oder wenn mir in der Bahn ein Furz entweicht? Vermutlich. Das kann ich natürlich endlos so weiter mit Bespielen aus meinem Leben so fortführen, nur bekomme ich das mit Medikamenten oder Therapie gelöst?
Das ist letztlich die Frage, die es dann zu beantworten gilt und dazu brauche ich eben Fakten und die Einsicht, dass diese Fakten zutreffend sind. Fehlt nur eines von beiden, dann wird es wohl keine Lösung für mein Problem geben, auf dass ich hinwirken kann. Und dann wird mein Zustand chronisch.