Ja, gerne.
Also ich habe vor etwa 3 Jahren einen neuen Job angefangen und dort wollte ich karrieretechnisch richtig durchstarten. Nach einem Jahr kam die Beförderung, ich habe die neue Position mehr oder weniger gut gemeistert, nach etwa 2-3 Monaten hatte ich die nächst-höhere Stufe angestrebt, auf die ich wartete und hinarbeitete. Aber als die Euphorie vorbei war und ich meinen Alltag mit tristen Aufgaben und Beantworten von E-Mails befand, merkte ich zum ersten Mal einen Widerstand, sodass mir nicht mehr alles, wie zuvor einfach von der Hand ging. Dann kam eine Umstrukturierung dazu, Coronabedingt, kam man nicht mehr raus zu Kunden (Was für mich als extrovertierter Typ eine bittere Pille zu schlucken war) und die Karten wurden neu gemischt. Ich habe versucht die Zähne zusammenzubeißen und nach Lösungen zu suchen für die neuen Probleme die anstanden (ein Bereich, den ich weder gut kann, noch mag). Mit dem Ziel: Bald kommt die nächste Beförderung, dann kannst du wieder deine alte Stärke zeigen. Aber da war ich schon sehr angeschlagen und mein subjektives Weltbild völlig verzehrt.
Dann kam anstatt der erwarteten Beförderung, eine stillschweigende Degradierung, die mir komplett den Boden unter der Füßen wegzog und gegen die ich mich wehrte, aber ich kämpfte weiterhin gegen den Widerstand an und arbeitete weiter. Manchmal bekam ich nach 3 Mails Kopfschmerzen und konnte mich eigentlich sofort wieder ins Bett legen, hab dann aber durchgehalten, weil ich meine Ziele vor Augen hatte.
Irgendwann bin ich dann zum Therapeuten gegangen und er hat angefangen mit mir daran zu arbeiten, was denn die Ursache ist und ich merkte, dass ich seit einer langen Zeit gegen mich gearbeitet hatte und dass ich auch der Firma mittlerweile keinen großen Nutzen gab. Dann brach alles zusammen. Ich ließ mich krank schreiben, fiel in eine Depression, bei der ich keine Kraft hatte aus dem Bett aufzustehen. Da ging wirklich nichts mehr. Jetzt habe ich gekündigt und arbeite alles auf, was mich zu meiner gewohnten Stärke zurückbringt und kann es immer noch nicht fassen, wie ich mich so verrennen konnte, aber es geht mir heute so gut wie schon lange nicht mehr und ich möchte andere Menschen dabei unterstützen, die Ähnliches durchgemacht haben.
Möchtest du etwas von deiner Situation erzählen?
Zitat:Die Angst vor Veränderung und dem mit sich selbst beschäftigen ist es bei mir definitiv nicht, weil ich das eigentlich regelmäßig tue.
Das war viellicht etwas unglücklich formuliert, bei mir war es eher die Angst vor dem Nichts, vor der Schwäche, dem totalen Shutdown, den ich ja letztenendes gehabt hatte, aber der bitternötig war.
Wenn du noch Fragen hast oder ich irgendwie helfen kann, sag Bescheid.