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Warum ist man immer alleine?

P
Hallo,
Ich bin langsam am Ende.
Ich habe die letzten Monate einiges erlebt.
Ich war vorriges Jahr in Therapie. Danach habe ich einen neuen Lebensabschnitt angefangen. Ich habe zwei Personen kennengelernt (in einer Weiterbildung) die wie eine Ersatzfamilie für mich waren. Sie wissen von meiner Diagnose (Depression, Panikattacken , Sozialphilosophie) wir haben uns gegenseitig geholfen viel privat unternommen. Dann kam vor 2 Monaten von einer Person der totale Kontakt Abbruch von einer Person. Mit der anderen wurde das Verhältnis von Ersatzfamilie zu schlechte bekannte. Damit musste ich mich in den letzten Wochen abfinden. Dann ist vor 3 Woche eine Familien Angehörige verstorben. Was sehr schwirig für mich war. Ich habe das den Leuten erzählt die mir am nächsten stehen. Und was bekommt man?! Ich bin für dich da ,Gelaber . Aber es ist keiner da. Garkeiner. Also warum sollte man sich überhaupt noch auf andere Leute einlassen. Das beste ist das ich eine Therapeutin habe und eine Gruppentherapie. Aber was für ein wundern das beide Stunden seit Wochen ausfallen wegen Krankheit und Urlaub.
Also manchmal denke ich mir ,das ich für irgendwas büßen muss. Ich kann einfach langsam nicht mehr.

12.10.2021 10:42 • x 3 #1


Heideblümchen
Hallo @Perfektunperfek , das hört sich natürlich erst mal sehr schlimm an. Es tut mir leid, dass es dir im Moment so mies geht. Aber vielleicht hilft es dir, deine Geschichte hier reinzuschreiben, wie eine Art Tagebuch. Hier sind Menschen, die können dich verstehen, die haben selber ihre Krisen hinter sich oder steckenn mitten drin. Du hast eine Therapeutin und du bist in einer Gruppentherapie. Krankheit und Urlaub sind menschlich und natürlich schlimm für die Menschen, die sie gerade dringend brauchen. Allerdings wird es auch sicher mal weiter gehen.
Dieses ich bin für dich da Gelaber, wie du es nennst: kannst du Hilfe denn annehmen? Viele in unserem Umfeld sind einfach überfordert damit, richtige Hilfe zu leisten. Oder diese Personen sind durch den Verlust deines Familienmitglieds auch sehr traurig und bräuchten selber jemanden, der zuhört.
Vielleicht ist hier der richtige Ort für dich, du hast ja immerhin hierher gefunden, was schon mal sehr gut ist und daher: herzlich willkommen.
Für alles andere wäre dein Hausarzt zuständig, der dir ggfs. helfen könnte, schneller Unterstützung zu bekommen.
Ich wünsche dir alles Gute!

12.10.2021 10:56 • x 4 #2


A


Hallo Perfektunperfek,

Warum ist man immer alleine?

x 3#3


P
Hi ,danke für die Antwort.
Wo kann ich den reinschreiben ,gibt es eine bestimmte Kategorie?
Ich kann Hilfe annehmen ,aber die Menschen die ich noch habe ,habe mir auch nicht geholfen wo ich wirklich am Ende war. Also getrunken habe oder mit meinen su... Gedroht habe . Denen ist es im Endeffekt egal. Oder sie können damit nicht umgehen. Seit ich dann in Therapie bin wollen sie nichts davon hören. Also ob die Therapeutin meine neue Familie wäre und alles auffängt. Was ja nicht stimmt. Es ist überall diese Kälte. Jeder für sich usw.

12.10.2021 12:09 • x 2 #3


Heideblümchen
Zitat von Perfektunperfek:
oder mit meinen su... Gedroht habe

Ich denke, da wäre jeder überfordert gewesen. Jeder! Und jeder in deinem Umfeld setzt seine Hoffnung garatniert auf die Therapie und die Fachleute.
Du kannst dieses Thema, das du hier angefangen hast, dafür nutzen, und deine Gedanken, Wünsche, Fragen etc. einfach weiterführen. Täglich, stündlich, wie du magst. Und wann immer du es brauchst. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber es gibt in jeder größeren Stadt eine psychiatrische Ambulanz, zu der man gehen kann, wenn es gar nicht mehr anders geht. Oder eine Fachklinik, in der man sich beraten lassen und zur Not auch selber einweisen kann. Nur so als Vorschlag, wenn du denkst, es geht gar nicht mehr und du brauchst jemanden, der dir die Entscheidung abnimmt....

12.10.2021 12:26 • x 3 #4


P
Ich war voriges Jahr in der Tagesklinik für 3 Monate. Da hab ich ja alles erzählt . Ich bin auch ehrlich zu meiner Therapeutin.
Meine Frage ist halt wo ist der Sinn in allen . Man kämpft sich raus . Um dann wieder runtergezogen zu werden. Ich mache wahrscheinlich nach außen so nen Eindruck das ich schon alle überstehe. Aber Genau das war ja meine Überlebens Taktik vor der Klinik. Und jetzt rede ich darüber was los ist und es ist auch nicht richtig. Und in der jetzigen Zeit jetzt , hört man noch weniger als vorher.
Also warum das alles? Das frag ich mich jeden Tag.

12.10.2021 12:44 • x 1 #5


aurora333
Liebe Perfektunperfekt,

auch ich möchte Dich willkommen heissen und Dir schreiben, dass Du einen grossen Schritt in die hilfreiche Richtung gemacht hast, indem Du Dich bei diesem Forum angemeldet hast ! Es zeigt, dass Du Dir wo es Dir möglich ist, Hilfe suchst, dass Du auch das Leben anpacken willst. Ich denke nicht, dass das Erreichte völlig verschwindet und/oder nicht mehr zählt, wenn man Rückfälle erlebt. Ich habe einmal gehört, dass Sich-Entwickeln, Genesen etc. bedeutet : 3 Schritte vor, 2 Schritte zurück. Will sagen, sei lieb zu Dir selbst und versuche das was halt mal wieder nicht geklappt hat zwar ernst zu nehmen, aber bitte nicht zu überbewerten ; sonst zieht es Dich bis zur Handlungsunfähigkeit runter. Im Moment hast Du guten Kontakt zu Deiner Therapeutin ( das ist sehr wertvoll !), und meine VorschreiberInnen erwähnten noch andere Orte, wo man Dich ev. unterstützen kann. Probier sie doch aus..

Du musstest in kurzer Zeit einige Verluste erleiden. Grad die Freundinnen, die für Dich wie eine Familie waren , und Du Dir das Wie-Vom-Tapet-Verschwinden der einen nicht erklären kannst, waren/sind ein grosser Schlag. Dazu noch das Unvermögen der Hilfe-Anbieter Dich davon zu überzeugen, dass sie wirklich zu Dir stehen. Auch ich kann mir vorstellen, wie hier geschrieben wurde, dass diese Menschen sich hilflos fühlen und womöglich deshalb ein stückweit zurückziehen. Das ist eigentlich schade, denn oft ist es wichtig, gerade die Hilflosigkeit ( die Du ja zur Zeit auch noch manchmal spürst) mit einander auszuhalten. Doch ich fürchte, dass auch gut meinende Menschen in so einem Fall an ihre Grenzen stossen und wir deshalb auf Professionelle angewiesen sind. Eine Freundin von mir sagte mir zeitenweise, dass es ihr so leid täte und schwer falle, mir nicht konkret weiter helfen zu können. Darauf sagte ich ihr, dass es mir viel bedeutet, dass sie überhaupt da sei. Lösungen müssen wir alle sowieso unsere eigenen finden, mit oder ohne Unterstützung von aussen schlussendlich. Trotzdem ist es wichtig sich wo immer es für einen passt, Hilfe zu suchen.

Ich wünsche Dir viel Kraft, und denk daran, zu Fortschritten gehören auch Rückschritte. Viel Mut fürs Leben...und liebe Grüsse !

09.11.2021 08:25 • x 3 #6


N
Ich kann das auch sehr gut nachempfinden, liebe perfekt unperfekt. ... Ich würde sagen, es geht immer darum, die Stärke in sich selbst zu finden. In solchen Momenten, Episoden, wo alles düster erscheint.
Es hört sich vielleicht blöd an, aber warum nicht eine Kerze für sich selbst anzünden. Und sich drauf freuen, wie es sein wird, wenn der Schmerz wieder nachlässt. Ich bin mir ganz sicher, dass auch in dem richtig widerlichen schmerzlichen, viel zu finden ist, was etwas in einem selbst akitiviert um sich transformieren zu lassen. Lebe die Frage , nicht die Antwort. Solang du auf der Suche bist, lebst du . Auf manche Fragen wird man nie die Antwort finden, aber in der Zwischenzeit hat man anderes wertvolles im Leben und verbeisst sich nicht so auf dieses '' wo ist der Sinn'' - Ding..
Und ansonsten finde ich Antidepressiva und Sport auch sehr gut.
Und sich nicht auf Menschen zu verlassen/ zu hoffen was Seelenrettung angeht die das nicht professional machen und ihr geld damit verdienen. Die haben nämlich in der Regel auch ihre eigenen schmerzen und sind nur kurzfristig belastbar. Dieses feine zwischenmenschliche Gefühl muss man unbedingt haben sonst wird es dir nie anders ergehen mit menschen, die du in dein leben lässt. Das ist meine Meinung.
Liebe Grüsse !

09.11.2021 10:55 • x 3 #7


Pilsum
Hallo Perfektunperfek,

zu Deinem Thema finde ich gibt es zwei mögliche Antworten.

Erstens. Jeder Mensch ist immer alleine in seinem Inneren, egal wie viele Menschen man um sich
herum hat. Das liegt daran, dass man einen eigenen Willen hat und das möchte, was man selbst
besonders gut findet.

Zweitens. Ein Mensch braucht normalerweise selten alleine sein. In Deutschland gibt es vermutlich
genauso viele Menschen die sich alleine fühlen, als Menschen, die sich nicht alleine fühlen.
Da stellt sich dann die Frage. Warum schließen sich die Menschen, die sich alleine fühlen nicht
zusammen und lösen dadurch einen Teil ihres Problemes.

Zitat von Perfektunperfek:
Meine Frage ist halt wo ist der Sinn in allen .

Ich glaube, ich kann Dich gut verstehen. Als ich so alt war wie Du habe ich mir die gleichen Fragen gestellt.
Heute bin ich doppelt so alt wie Du und habe keine Antwort auf diese Frage gefunden.
Aber zahlreiche Lösungen um zufrieden zu sein habe ich mir selbst erarbeitet.

Zitat von Perfektunperfek:
Ich war voriges Jahr in der Tagesklinik für 3 Monate. Da hab ich ja alles erzählt .

Was könnte Dir das helfen, alles aus der Vergangenheit zu erzählen?

Zitat von Perfektunperfek:
Ich kann Hilfe annehmen ,aber die Menschen die ich noch habe ,habe mir auch nicht geholfen wo ich wirklich am Ende war.

Ist das Deine Lebenszielrichtung? Immer auf Menschen hoffen, die Dir weiterhelfen?
Dann wirst Du es immer eher schwer haben zufrieden zu werden.
Helfen solltest Du dir hauptsächlich selbst. Weil sonst brauchst Du ja immer jemanden, der Dich
vorwärts schiebt. Wo liegt der Sinn, wenn sich nur dann etwas verbessert, wenn Dir ein anderer
Mensch dabei hilft.
Zitat von Perfektunperfek:
Also warum sollte man sich überhaupt noch auf andere Leute einlassen.

Da stellst Du eine kluge Frage!
Warum sollte man sich überhaupt auf andere Menschen einlassen? ? ?

Zitat von Nelly30:
Ich würde sagen, es geht immer darum, die Stärke in sich selbst zu finden. In solchen Momenten, Episoden, wo alles düster erscheint.

Ich sehe es eher wie Nelly.
Deine Stärken liegen eher in Dir selbst.

10.11.2021 11:29 • x 4 #8


A


Hallo Perfektunperfek,

x 4#9


Isabell86ka
Guten Abend zusammen, also ich kann da nur von mir sprechen, ich bin vielen zu emotional, zu sensibel, zu laut, zu anhänglich, zu fordernd, zu temperamentvoll. Ich war letztes Jahr 8 Wochen wegen meiner Depression stationär in einer psychosomat. Klinik, was mir gut tat, wo ich an mir und mit mir gearbeitet hab und viele Techniken kennengelernt habe und ich habe mich auch verändert. Trotzdem habe ich außer meiner Familie niemanden. Keinen Freundeskreis, keine BFF keinen BFF.
Ich will doch nur bedingungslos geliebt werden. Ihr wollt nicht wissen, wie viel Liebe ich zu geben hab, aber keiner/keine will sie.

23.01.2022 21:07 • x 7 #9

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