Phoenixe
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ich habe keine Ahnung ob das hier überhaupt Jemand liest- immerhin wird dieses Forum vermutlich überschwemmt von solchen Postings, aber ich habe gerade auch keine andere Idee an wen ich mich wenden soll.
Seit vor 6 Monaten bei mir Burnout diagnostiziert wurde bin ich krank geschrieben und zuhause. In dieser Zeit konnte ich teilweise wirklich nur noch im Bett liegen, gerade in der Anfangsphase (den ersten 3 Monaten) hatte ich Schmerzen im ganzen Körper. Wirklich, in jedem kleinsten Muskel (selbst in Muskeln von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe).
Ich versuche dem Ganzen irgendwie mit Humor zu begegnen so gut ich kann, denn es ist alles schon dramatisch genug. Denn ich bin noch voll jung- gerade 27 geworden und habe keine Kinder oder eine zusätzliche Krankheit oder einen Angehörigen den ich pflegen muss (was ich mir noch schlimmer vorstelle) und trotzdem geht es mir richtig richtig schlecht.
Wisst ihr, ich fühle mich so alleine wie ein Schiffbrüchiger auf einem Floß mitten im Ozean (Der Kleine Prinz) obwohl ich eine große Familie habe und eigentlich viele Ansprechpartner. Ich habe habe unheimliche Probleme damit mich in dieser schwachen, erschöpften und somit verletzlichen Seite zu zeigen- lieber zeige ich mich den Menschen in meiner freudigen, lachenden Version, die immer so gut ankommt. Ich habe solche Angst die Menschen zu überfordern und von mir zu stoßen, wenn ich zeige wie es mir nunmal gerade auch wirklich geht
Ich weiß, dass ich es mir damit unnötig schwer mache, denn ich BRAUCHE meine Freunde und Familie einfach gerade, aber ich MERKE doch, wie schnell alle das Thema wechseln. Erstens habe ich den Eindruck, dass alle einfach mit sich selbst momentan (seit Corona natürlich noch mehr) gut gefordert sind und dann, dass es auch nicht immer Ernst genommen wird.
Es ist so schwer schnell an eine Therapie zu kommen und ich bin ziemlich gezwungen wieder arbeiten zu gehen, weil die Überforderungssituation, die mich in den BO getrieben hat, aus finanzieller Sicht, leider nicht einfach endet.
- Ich habe Vollzeit gearbeitet im Einzelhandel in Schichtarbeit unter großer Belastung jederlei Hinsicht + war noch in der Abendschule an 3 Abenden die Woche und am Wochenende- und auch wenn ich mich jetzt 6 Monate ausruhen konnte, sprich nicht arbeiten musste, muss ich doch meine Rechnungen bezahlen und komme aus diesem bescheuerten Vertrag mit der Schule nicht raus! Ich habe das bisher schon 2 Anwälte prüfen lassen, die Schule will, dass ich weiter bezahle, die lassen mich da nicht raus, Krankheit hin oder her- ich könnte auch tot umfallen, die würden das noch von meiner Leiche eintreiben Unfair, aber so ist es nunmal, obwohl ich die Schule nicht mehr besuchen kann. Es ist echt zum Mäuse melken.
Und dann habe ich mich gerade noch von meinem Partner getrennt, was einerseits eine große Entlastung ist und andererseits eine weitere Herausforderung mit all' dem Kummer und der Traurigkeit.
Ich wünschte so sehr, dass mich Jemand mal in den Arm nimmt und mir sagt wie gut ich das alles mache und gemacht habe. Wie viel ich die ganze Zeit leiste und geleistet habe, aber das kann ich wohl nur selbst.
Ich wünschte ich könnte mit dieser Härte und Ungeduld gegen mich selbst aufhören. Ich quäle mich so viel selbst mit meinen Ansprüchen und meinen Perfektionserwartungen.
Was hat Euch geholfen aus dem Burnout raus zu finden? Ich bin momentan in Phase 3-4 und habe Angst komplett auszubrennen- ich bin einfach durchgängig überfordert.
Kann das irgendjemand hier verstehen?