S
Schnuckenack
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Hey ihr Lieben,
ich bin gerade neu im Forum und kenne mich noch nicht so aus.
Trotzdem will ich hier schonmal ein Thema starten, das mich seit einiger Zeit sehr beschäftigt.
Kurz zu mir, ich bin 27, bald 28 Jahre alt und habe seit ca. 5 Jahren mal mehr, mal weniger starke Depressionsschübe.
Ein sehr großes und leidiges Thema in meinem Leben ist für mich die Arbeit. Ich selber komme aus einer Arbeiterfamilie mit inzwischen 3 Handwerksmeistern und habe nach dem Fachabitur ebenfalls einen Handwerksberuf erlernt.
Ich selber war nie arbeitsscheu und fasse auch gern mal mit an und bin mir auch für Arbeiten wie Kloputzen nicht zu schade, allerdings ist mir für mein Leben wichtig dass die Arbeit zumindest Spaß macht und im besten Fall für mich sinnvoll ist.
Ich war immer kreativ und habe gern gezeichnet, geschrieben und liebte Filme und für mich war immer klar dass ich dies mal als Beruf ausüben möchte. Das wurde in meiner Familie immer angezweifelt und so hat sich in mir der Glaubenssatz Ich werde davon nie leben können gefestigt und wurde zur Überzeugung. Das wird mir auch heute immer noch von Familienmitgliedern gesagt.
Als ich 2018 depressiv wurde ging das Kreativsein, was mir bis dahin als Ausgleich und Rückzugsort diente, plötzlich nicht mehr. Ich war früher auch nicht wirklich glücklich aber ich hatte meine Fantasiewelten, in die ich mich flüchten konnte. Durch ständige Selbstzweifel und der festen Überzeugung, niemals gut genug sein zu werden, konnte ich das schließlich auch nicht mehr machen, da es für mich eine zusätzliche Belastung darstellte. Heute habe ich nur noch selten spontan Lust zum Zeichnen.
Ich behaupte von mir, Potenzial zu haben und da haben wir das nächste Problem: ich gehe beinahe jeden Tag zur Arbeit mit dem Gedanken im Nacken Du vergeudest dein Potenzial, die Zeit die du hier investierst könntest du damit verbringen besser zu werden in dem was du eigentlich gern tun möchtest.
Versteht mich nicht falsch, ich versuche schon seit Jahren mir neben dem eigentlichen Job etwas aufzubauen aber dafür fehlt mir der Mut und das Selbstvertrauen und seit ein paar Jahren auch der Wille, da ich es einfach nicht gebacken kriege oder mir mein Perfektionismus einen Strich durch die Rechnung macht. Aus Angst kein Geld mehr zu verdienen und zu verhungern. Oder weil es einfach bequemer ist, ein festes Einkommen zu haben.
Seit ich klein war wusste ich eigentlich was ich beruflich machen möchte und doch habe ich immer irgendwas anderes gemacht, abgesehen von meiner Ausbildung bin ich immer nur Berufen nachgegangen, die nur zum Geldverdienen da waren. Die Ausbildung war auch nur Mittel zum Zweck, damit mich meine Eltern in Ruhe ließen.
Dieses Potenzial, von dem ich sprach, kann sich bei mir inzwischen kaum noch entfalten und verkümmert mehr und mehr.
Ich würde gerne ein Buch veröffentlichen und Animationsfilme machen. Mein Traum war es immer, an der Filmhochschule zu studieren, und ich wurde sogar dieses Jahr zur Aufnahmeprüfung eingeladen, habe mich selbst aber so sabotiert, dass ich nicht genommen wurde. Warum? Weil ich darin inzwischen auch keinen Sinn mehr sehe.
Also ich sehe in dem was ich aktuell beruflich mache (Verkäuferin) keinen Sinn und empfinde den Job als Belastung und das was ich mal machen wollte kann ich nicht mehr machen, da ich auf das bereits angesprochene Potenzial nicht zugreifen kann, da es durch Dinge blockiert ist, die mir noch nicht so bewusst sind oder ich mich selbst sabotiere.
Ich habe das Gefühl, je mehr ich arbeite desto kaputter werde ich. Ich bin inzwischen null mehr belastbar und null stressresistent. Seit der Depression und auch schon vorher hatte ich kaum Selbstbewusstsein, was natürlich durch die Depression noch schlimmer wurde, ich bin vergesslich, kann keine Prioritäten setzen und bekomme Manches schlicht nicht mit da ich mit dem Kopf immer woanders bin. Ich vermute Hochsensibilität und ADHS, beides bereitet mir enorme Probleme im Berufsleben.
Im Moment weiß ich gar nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ob ich mich nächstes Jahr wieder fürs Studium bewerben soll oder nicht. Im Oktober läuft mein derzeitiger Vertrag aus, ich hab keine Ahnung für was ich mich noch bewerben soll oder was ich noch arbeiten kann. Ich traue mir nichts mehr zu, weder auf meinem erlernten Beruf zu arbeiten da ich schon zu lange raus bin noch in einem kreativen Beruf, da mir dafür die Praxiserfahrung fehlt.
Bitte versteht mich nicht falsch, dies soll keinesfalls arrogant wirken, selbstverständlich brauchen wir Handwerker und Verkäufer, ohne die geht es nicht, aber ich habe mir für mein Leben etwas anderes vorgestellt. Und ich bin meiner Meinung nach lange genug Berufen nachgegangen, die eigentlich gar nicht zu mir gepasst haben.
Ich habe in den letzten 5 Jahren 6-Mal den Arbeitgeber gewechselt, jedesmal bin ich geflüchtet, weil ich dort nicht mehr klarkam, weil mir die Umstände nicht passten oder ich wie ein Fußabtreter behandelt wurde.
Ich weiß einfach nicht wie ich ab Oktober Geld verdienen, was ich arbeiten soll. Ich hab das Gefühl einfach nirgends reinzupassen und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das dem Arbeitsamt verklickern soll.
Entschuldigt dass der Text so lang wurde. Ich hoffe ich konnte den Kern der Sache verständlich rüberbringen. Vielleicht waren hier welche auch schon in so einer Situation. Falls ihr Lösungen oder Möglichkeiten in meiner Situation kennt, bitte nennt sie mir. Für jeden noch so kleinen Anreiz wäre ich euch enorm dankbar.
Auch für evtl. Therapiemöglichkeiten, ich mache zwar seit ein paar Jahren Verhaltenstherapie, aber ich habe das Gefühl dass diese mich nicht so wirklich weiterbringt.
Danke
ich bin gerade neu im Forum und kenne mich noch nicht so aus.
Trotzdem will ich hier schonmal ein Thema starten, das mich seit einiger Zeit sehr beschäftigt.
Kurz zu mir, ich bin 27, bald 28 Jahre alt und habe seit ca. 5 Jahren mal mehr, mal weniger starke Depressionsschübe.
Ein sehr großes und leidiges Thema in meinem Leben ist für mich die Arbeit. Ich selber komme aus einer Arbeiterfamilie mit inzwischen 3 Handwerksmeistern und habe nach dem Fachabitur ebenfalls einen Handwerksberuf erlernt.
Ich selber war nie arbeitsscheu und fasse auch gern mal mit an und bin mir auch für Arbeiten wie Kloputzen nicht zu schade, allerdings ist mir für mein Leben wichtig dass die Arbeit zumindest Spaß macht und im besten Fall für mich sinnvoll ist.
Ich war immer kreativ und habe gern gezeichnet, geschrieben und liebte Filme und für mich war immer klar dass ich dies mal als Beruf ausüben möchte. Das wurde in meiner Familie immer angezweifelt und so hat sich in mir der Glaubenssatz Ich werde davon nie leben können gefestigt und wurde zur Überzeugung. Das wird mir auch heute immer noch von Familienmitgliedern gesagt.
Als ich 2018 depressiv wurde ging das Kreativsein, was mir bis dahin als Ausgleich und Rückzugsort diente, plötzlich nicht mehr. Ich war früher auch nicht wirklich glücklich aber ich hatte meine Fantasiewelten, in die ich mich flüchten konnte. Durch ständige Selbstzweifel und der festen Überzeugung, niemals gut genug sein zu werden, konnte ich das schließlich auch nicht mehr machen, da es für mich eine zusätzliche Belastung darstellte. Heute habe ich nur noch selten spontan Lust zum Zeichnen.
Ich behaupte von mir, Potenzial zu haben und da haben wir das nächste Problem: ich gehe beinahe jeden Tag zur Arbeit mit dem Gedanken im Nacken Du vergeudest dein Potenzial, die Zeit die du hier investierst könntest du damit verbringen besser zu werden in dem was du eigentlich gern tun möchtest.
Versteht mich nicht falsch, ich versuche schon seit Jahren mir neben dem eigentlichen Job etwas aufzubauen aber dafür fehlt mir der Mut und das Selbstvertrauen und seit ein paar Jahren auch der Wille, da ich es einfach nicht gebacken kriege oder mir mein Perfektionismus einen Strich durch die Rechnung macht. Aus Angst kein Geld mehr zu verdienen und zu verhungern. Oder weil es einfach bequemer ist, ein festes Einkommen zu haben.
Seit ich klein war wusste ich eigentlich was ich beruflich machen möchte und doch habe ich immer irgendwas anderes gemacht, abgesehen von meiner Ausbildung bin ich immer nur Berufen nachgegangen, die nur zum Geldverdienen da waren. Die Ausbildung war auch nur Mittel zum Zweck, damit mich meine Eltern in Ruhe ließen.
Dieses Potenzial, von dem ich sprach, kann sich bei mir inzwischen kaum noch entfalten und verkümmert mehr und mehr.
Ich würde gerne ein Buch veröffentlichen und Animationsfilme machen. Mein Traum war es immer, an der Filmhochschule zu studieren, und ich wurde sogar dieses Jahr zur Aufnahmeprüfung eingeladen, habe mich selbst aber so sabotiert, dass ich nicht genommen wurde. Warum? Weil ich darin inzwischen auch keinen Sinn mehr sehe.
Also ich sehe in dem was ich aktuell beruflich mache (Verkäuferin) keinen Sinn und empfinde den Job als Belastung und das was ich mal machen wollte kann ich nicht mehr machen, da ich auf das bereits angesprochene Potenzial nicht zugreifen kann, da es durch Dinge blockiert ist, die mir noch nicht so bewusst sind oder ich mich selbst sabotiere.
Ich habe das Gefühl, je mehr ich arbeite desto kaputter werde ich. Ich bin inzwischen null mehr belastbar und null stressresistent. Seit der Depression und auch schon vorher hatte ich kaum Selbstbewusstsein, was natürlich durch die Depression noch schlimmer wurde, ich bin vergesslich, kann keine Prioritäten setzen und bekomme Manches schlicht nicht mit da ich mit dem Kopf immer woanders bin. Ich vermute Hochsensibilität und ADHS, beides bereitet mir enorme Probleme im Berufsleben.
Im Moment weiß ich gar nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ob ich mich nächstes Jahr wieder fürs Studium bewerben soll oder nicht. Im Oktober läuft mein derzeitiger Vertrag aus, ich hab keine Ahnung für was ich mich noch bewerben soll oder was ich noch arbeiten kann. Ich traue mir nichts mehr zu, weder auf meinem erlernten Beruf zu arbeiten da ich schon zu lange raus bin noch in einem kreativen Beruf, da mir dafür die Praxiserfahrung fehlt.
Bitte versteht mich nicht falsch, dies soll keinesfalls arrogant wirken, selbstverständlich brauchen wir Handwerker und Verkäufer, ohne die geht es nicht, aber ich habe mir für mein Leben etwas anderes vorgestellt. Und ich bin meiner Meinung nach lange genug Berufen nachgegangen, die eigentlich gar nicht zu mir gepasst haben.
Ich habe in den letzten 5 Jahren 6-Mal den Arbeitgeber gewechselt, jedesmal bin ich geflüchtet, weil ich dort nicht mehr klarkam, weil mir die Umstände nicht passten oder ich wie ein Fußabtreter behandelt wurde.
Ich weiß einfach nicht wie ich ab Oktober Geld verdienen, was ich arbeiten soll. Ich hab das Gefühl einfach nirgends reinzupassen und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das dem Arbeitsamt verklickern soll.
Entschuldigt dass der Text so lang wurde. Ich hoffe ich konnte den Kern der Sache verständlich rüberbringen. Vielleicht waren hier welche auch schon in so einer Situation. Falls ihr Lösungen oder Möglichkeiten in meiner Situation kennt, bitte nennt sie mir. Für jeden noch so kleinen Anreiz wäre ich euch enorm dankbar.
Auch für evtl. Therapiemöglichkeiten, ich mache zwar seit ein paar Jahren Verhaltenstherapie, aber ich habe das Gefühl dass diese mich nicht so wirklich weiterbringt.
Danke