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Was stimmt nicht mit mir?

Mimi_the_cat
Hallo,

ich weiß gar nicht so richtig wo ich anfangen soll. Und ob ich hier überhaupt richtig bin.
Aber was ich weiß: früher bin ich nicht so gewesen, und ich kann einfach nicht glauben dass das Leben wirklich so ist wie es sich für mich anfühlt.

Kurz zu mir, damit ihr einen Eindruck bekommt wer das hier schreibt: ich bin Anfang dreißig, seit dreizehn Jahren in einer festen Beziehung; ich habe zwei (fast) gesunde Kinder (die Grundschülerin ist leicht motorisch entwicklungsverzögert, holt aber so gut auf dass sie keine Therapien mehr benötigt), ihr kleiner Bruder geht in den Kindergarten.
Beide Kinder sind für ihr Alter und ihren Entwicklungsstand unkompliziert und ein angenehmes Geschwisterpaar.
Ich liebe sie sehr, aber im Nachhinein betrachtet wäre ich kinderlos wohl glücklicher.

Es sind NICHT die Kinder die mich anstrengen, denn die sind gar nicht anstrengend, aber allein der Gedanke dass ich wenn ich mit ihnen nach Hause komme erstmal Brotdose und Trinkflasche leer machen und auswaschen muss, dann muss ich kontrollieren ob und was die Große an Zettelkram aus der Schule mitgebracht hat, und die Katze will gefüttert werden, und das Katzenklo ist voll (die Katze ist ein ruhiger Geselle, schläft viel, macht nichts kaputt, haart kaum. ), und die Wäsche, und die Spülmaschine, und die Tische müsste ich auch Mal wieder abwischen, und.

. natürlich wollen die Kinder auch meine Aufmerksamkeit, sie haben mich ja von 7 Uhr bis 15 Uhr nicht um sich gehabt.

Ich arbeite 30 Stunden/Woche in einem sehr entspannten Bürojob.
Mein Partner 40 Stunden/Woche in einem sehr stressigen systemrelevanten Beruf.

Die Kinder bringe und hole ich in und von der Betreuung, wir haben nur ein Auto, und das benötige ich um auf Arbeit zu kommen. Außerdem sind meine Arbeitszeiten kinderfreundlicher.

Wo ist also das Problem?

Ich fühle nichts.
Zumindest nichts positives.
Ich bin gestresst, wütend, traurig, müde, lustlos. Jeder schöne Ausflug ist für mich ein Trip in die Hölle, und zwar absolut ohne Grund.
Mein Freund versteht das nicht, logischerweise. Und auch sonst keiner. Und ich weiß ja selbst nicht warum ich lieber zu Hause auf dem Sofa sitzen und ins Leere starren will anstatt an den See baden zu fahren.
Oder wandern.
Oder ins Kino.
Oder nett etwas essen.

Es ist dabei auch völlig egal in welcher Konstellation die Unternehmungen stattfinden, auch einfach nur nett zu zweit zu Ikea, ohne die altersbedingt bettelnden Kinder, ist für mich ein Horrorszenario.

Und es wird schlimmer.
Dinge die früher geklappt haben klappen immer weniger, und ich habe Angst dass ich irgendwann nicht mehr auf Arbeit gehen, oder Auto fahren, oder meine Kinder zur Schule und in den Kindergarten bringen kann.
Mit beiden Eis essen gehen ist zum Beispiel nicht mehr machbar ohne dass ich gedanklich komplett blockiere; und ich habe das Gefühl dass es mir letztes Jahr noch leichter fiel auf einen Spielplatz zu gehen.

Ich verstehe nicht warum mir so alltägliche Dinge so schwer fallen.
Alles was von einer bestimmten Routine abweicht macht mich außerdem unruhig, spontan etwas unternehmen ist schlimm.
Und wenn es nur ein Besuch im Baumarkt ist.

In meinem Leben gibt es keine stressigen Faktoren; ich habe eine hübsche Wohnung, ein zuverlässiges, fast neues Auto, zwei gut geratene, gesunde, unkomplizierte Kinder, einen liebevollen Freund, einen angenehmen Job mit den besten Kollegen der Welt, das perfekte Haustier. und wenn ich nach Hause komme sitze ich auf dem Sofa und würde am liebsten niemanden sehen und niemanden hören und mich einfach um nichts mehr kümmern müssen.

Ich höre mich wirklich undankbar an.
Ich wünschte ich könnte schätzen was ich habe.

Liebe Grüße,
Mimi

22.08.2022 19:50 • x 4 #1


Ziva
Hallü Mimi,

herzlich Willkommen hier bei uns schön, dass du dich getraut hast, etwas über dich zu schreiben.

Ich möchte dir gern mitteilen, dass du dich keinesfalls undankbar anhörst. Ich musste zwischendurch tatsächlich schmunzeln, denn ich finde mich in so vielem hier wieder. Du schreibst genau das auf, was ich oft denke, aber es gar nicht auszusprechen wage. Denn die Wenigsten verstehen mich. Du bist damit nicht allein.

Brotdosen leeren, auswaschen, ... davon kann ich Lieder singen..
Wie oft füttere ich abends noch die Fellnase und denke: Bor ey, bin ich hier die Einzige, die Dosen öffnen kann?
Die spülen kann? Die wischen kann? Die bügeln kann? Die dies und das und jenes kann? Vielleicht machen wir es einfach zu gut liebe Mimi, ich weiß es nicht.

Hast du Möglichkeiten in deinem Alltag, auch mal etwas ganz allein zu machen? Nur für dich?
Und wenn das auch nur rumsitzen und vor dich hinstarren ist.

Übrigens stimmt alles mit dir.
Du bist genau gut so, wie du bist.

Sei lieb gegrüßt,
Ziva*

22.08.2022 20:09 • x 3 #2


A


Hallo Mimi_the_cat,

Was stimmt nicht mit mir?

x 3#3


O
Zitat von Mimi_the_cat:
In meinem Leben gibt es keine stressigen Faktoren

Ääähm. Doch!
Beziehung. 2 Kinder. Job. Eigene Ansprüche. Wenig Zeit für Dich. Viel Funktionieren.

Das ist definitiv viel!
...und kann auch ganz schnell zu viel werden.

Auch ich finde mich in Deinem Beitrag wieder. Habe auch zwei Kinder. Arbeite allerdings nur halb so viel wie Du...

Unternehmungen mit Kindern mögen eine tolle Sache sein, aber für uns Mamas immer auch ein großer organisatorischer Aufwand. Und den haben wir ja am laufenden Band. Tag ein, Tag aus.

Deshalb gilt es wie @Ziva sagt, auch auf uns zu achten und Pausen zu schaffen. Und sich vor allen Dingen auch mal zu erlauben nur auf der Couch zu liegen und kein Programm zu machen.

Denke auch, mit Dir stimmt alles!
Die Aufgabenverteilung in Deiner Familie könnte man mal unter die Lupe nehmen.

Ich wünsche Dir, dass Du eine Möglichkeit der Entlastung findest. 30h zu arbeiten ist sehr viel, wenn alles andere auch an Dir hängt (Kinder, Haushalt,...).

Schade, dass nicht zumindest Dein Mann das verstehen kann.

22.08.2022 21:51 • x 3 #3


Stromboli
Liebe Mimi
Ich kann zwar nicht sagen, ich kenne das genauso auch, allein schon weil ich als Mann zwar auch 2 Kinder hatte, aber eben nicht diese Mama-Rolle, von der keiner verstehen kann, was dir denn um Himmels Willen fehlt ... ?!
Aber ich habe beim Lesen geradezu gesehen, wie deine Seele sich verzweifelt möchte bemerkbar machen, wie sie laut schreien möchte, aber keinen Ton herausbringt, eben weil ... ihr ja doch gar nichts fehlt!?
Oh doch. In dieser heilen Welt kommt alles zu seinem Recht, ausgenommen deine Seele. Die scheint mir darin keinen Platz zu haben. Es ist alles so perfekt organisiert, dass ihr nirgends ein Türchen aufgehen kann, wo sie sich mal so zeigen könnte, wie sie fühlt, wie sie ist ... und Aussicht hätte gesehen zu werden. So wirkt es auf mich. Fast wie die klassische Konstellation, es ist alles da - und die Seele verkümmert, denn sie wird nicht gefragt, von ihr wird nur erwartet.
Klingt das an? Wenn nicht, vergiss es bitte wieder.
Ein Herzensgruss an deine notleidende Seele so oder so - und schön, dass du hier bist!
Stromboli

23.08.2022 02:29 • x 5 #4


Bondgirl
Hallo,

zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass du sehr stolz darauf sein kannst, was du alles leistest.

Ich habe 3 Kinder und bin alleinerziehend. Arbeite 22h/Woche und kann gut verstehen, wie es dir geht...

Man funktioniert irgendwann nur noch wie ein Roboter... Fühlt sich undankbar weil man ja eigentlich alles hat. Aber funktionieren heisst nicht Leben!
Mir wurde oft gesagt, mach doch mal etwas für dich. Das Problem an der Sache ist, dass man keine Energie mehr hat, wenn man alles erledigt hat, was man erledigen muss.

Ich bin mir nicht sicher, ob es reicht, wenn du hier nur gleichgesinnte findest, die sagen dass sie das kennen. Dann wärst du evtl einfach in einem Elternforum gelandet.
Wenn du den Verdacht hast, du könntest eine Depression haben, solltest du das beim Arzt abklären lassen. Das kann dein Hausarzt sein oder ein Psychater.

Wenn der Tagesablauf funktioniert, merkt man das teilweise nicht, weil man denkt es funktioniert ja alles...
Wie ist es, wenn was obendrauf kommt? Kind krank, Auto kaputt...
Ausflüge lösen Stress aus...

Pass gut auf dich auf. Sich Hilfe zu suchen ist ein Zeichen von Stärke!

Ganz liebe Grüße

23.08.2022 09:19 • x 2 #5


Super
Wahrscheinlich bist du einfach gestresst, du brauchst auch ruhe für dich, gehst du auch mal mit einer freunden aus?

23.08.2022 09:34 • x 1 #6


Ziva
Zitat von Super:
Wahrscheinlich bist du einfach gestresst, du brauchst auch ruhe für dich, gehst du auch mal mit einer freunden aus?

..... einfach nur........
Natürlich ist sie gestresst. Das tropft doch nur so aus ihren Buchstaben!

**

@Bondgirl formuliert es oben auch sehr gut. WENN man in diesem Alltag auch mal Zeit für sich hat, dann schafft man nichts mehr für sich. Das Einzige was noch irgendwie möglich ist, ist sich hinzusetzen und vor sich hinzustarren.

Mir persönlich vergeht bei diesem bestehenden Alltagsstress alles. Ich bin schlichtweg nicht mehr fähig, irgendetwas für mich zu tun, mir fehlt die Kraft. Irgendwann ist so ein Akku auch mal aufgebraucht. Ich kenne es also auch sehr gut, wenn man irgendwann nur noch in der Ecke liegt.

Vielleicht gibt es für dich ja wirklich die Möglichkeit, deine Arbeitszeit im Beruf zu verkürzen.
Oder du teilst dir gewisse Dinge mit deinem Mann auf. Mein Mann arbeitet auch Vollzeit im Schichtdienst und muss trotzdem ab und zu helfen. Vielleicht sprecht ihr da ja mal drüber.

Viele Grüße,
Ziva*

23.08.2022 09:54 • x 2 #7


Mimi_the_cat
Erstmal vielen vielen lieben Dank für all eure Worte!
Es sind so viele, ich hoffe ich kann auf jedes davon eingehen

Zeit direkt nur für mich, also ohne andere Menschen um mich herum (die Katze zählt nicht, die muss ja in der Wohnung bleiben) habe ich nur dann wenn mein Freund mit den Kindern irgendwo hingeht; Eis essen oder auf den Spielplatz.
Und in der Zeit mache ich die Dinge im Haushalt bei denen die Kinder eben doch oft stören (wischen, staubsaugen, Spielsachen durchgucken~), oder ich gehe in die Stadt, in die Dro., ohne Anhang hab ich einfach mehr Ruhe zum Gucken.

Meine Urlaubstage decken entweder betreuungsfreie Zeiten ab, oder ich nehme sie zusammen mit meinem Freund und dann sind die Kinder natürlich mit von der Partie. Sie haben den Urlaub schließlich auch nötig.
Und krank daheim bin ich nie.
Ich werde einfach nicht krank.
Also wirklich nicht.
Mein Immunsystem ist knallhart. Nur Migräne hab ich, aber dagegen helfen Tabletten.

Und die Kinder haben mein Immunsystem geerbt.

Und das Auto? Die Werkstatt meines Vertrauens ist nur einen Kilometer von meiner Arbeitsstelle entfernt; wenn das Auto komische Dinge macht rufe ich da an, sie holen es ab, und stellen es mir am Nachmittag zum Feierabend wieder hin. Oder ich bekomme einen Ersatzwagen.

Ich habe wirklich Angst mich beim Arzt zum Deppen zu machen; ich finde ja immer eine Lösung, irgendwie. Und den normalen Alltagsstress bekommen doch auch andere bewältigt.
Zumal mich mein Hausarzt ja auch schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat.

Ein Recht auf Hobbys und freie Zeit hat man als berufstätige Mutter doch gar nicht. Es fühlt sich an als stelle ich mich nur an.
Zwischendurch sitze ich ja, mit Kindle auf dem Sofa, zwar nie länger als zehn Minuten am Stück, aber ich sitze und kann mich ausruhen. Ich kann mir nicht vorstellen dass andere mehr haben.

Liebe Grüße an alle zurück!
Vielleicht schreibe ich, nach nochmaligem Lesen, noch etwas. Ich habe sicher etwas vergessen zu kommentieren.

23.08.2022 11:11 • #8


Bondgirl
Das mit dem Auto oder kranken Kindern waren nur Beispiele...

Das Problem ist, wenn man permanent nur funktioniert ohne auch etwas Freude dabei zurück zu bekommen, brennt man aus. Burn-Out...

Ich musste früher auch nie zum Arzt. Umso ernster hat er mich aber genommen, als ich dann dort auftauchte.
Es kann auch sein, dass die Schilddrüse Probleme macht.
Oder hormonelle Verhütungsmittel können Depressionen auslösen.

Hat dein Mann Hobbys oder Auszeiten?

War dein Empfinden vor der Coronazeit anders?
Gab es in der Zeit Homeoffice und Kinderbetreuung, was Spuren hinterlassen hat?

23.08.2022 11:58 • #9


Mimi_the_cat
Zitat von Bondgirl:
Das mit dem Auto oder kranken Kindern waren nur Beispiele


Ich wollte mit meiner Antwort darauf eigentlich nur klarmachen dass ich das problemlos und stressfrei geregelt bekomme.
Selbst nach dem Totalschaden meines letzten Autos gings drei Tage später weiter (keiner verletzt, nur viel Blechschaden).

Mein Hausarzt ist ein älterer Herr mit Dorfpraxis, ich glaube nicht dass der mich ernst nimmt. Ist ein ganz netter, aber bis jetzt hab ich da nur meine Krankschreibungen für meine Migräne und den Rat mehr zu essen (bin etwas zu schlank) bekommen.

Mein Freund geht Joggen, und abends zockt er mit einem Kumpel über Skype. Aber da sind die Kinder schon im Bett, und es liegt auch sonst nichts weiter an.

Corona hat für mich persönlich nichts geändert. Während dem Lockdown bin ich auf Kurzarbeit Null mit den Kindern zu Hause gewesen; angesteckt haben wir uns dann Anfang diesen Jahres, zum Glück symptomlos.

Aber ich fand's gut dass ich nicht mehr so auf die Uhr gucken musste, es gab ja keine Termine die wir wahrnehmen mussten, und die nervige Fahrerei fiel auch weg.
Ich hasse es nämlich Auto zu fahren, obwohl es mit dem neuen schon besser geworden ist.
Vorher hatte ich eins bei dem der Motorschaden nur noch eine Frage der Zeit gewesen ist, und DAS war Stress.
Aber das ist ja nun zum Glück Geschichte .

23.08.2022 12:17 • #10


Bondgirl
Zitat von Mimi_the_cat:
Ein Recht auf Hobbys und freie Zeit hat man als berufstätige Mutter doch gar nicht.

Doch... Hast du!
Dein Freund geht Joggen und zockt mit Freunden. Das gleiche Recht hast du auch!
Und da solltest du um die Unterstützung von ihm bitten.

Was machst du in der Zeit in der er zockt?

Habt ihr auch Zeit als Paar oder nur als komplette Familie?

23.08.2022 14:13 • x 2 #11


Mimi_the_cat
In der Zeit in der mein Freund zockt...hm, baden, oder auf dem Sofa liegen und lesen, oder selbst zocken (andere Konsole).
Und er hat dabei ja kein Headset auf oder so, ich unterhalte mich dann auch Mal mit dem Kumpel, oder dessen Freundin wenn sie ebenfalls anwesend ist.

Klar, Paarzeit ist das nicht, und da das Kindergartenkind echt wenig Schlaf benötigt ist erst so gegen 21 Uhr RICHTIG Ruhe, aber es gibt auch Abende an denen mein Freund und ich gemeinsam Lets plays gucken, oder eine Serie.

Kinder abgeben tun wir nur wenn was ansteht wo abzusehen ist dass es mit ihnen in Stress ausarten wird.

Sie sind ja nicht mehr so klein dass groß Unterstützung nötig ist.

24.08.2022 11:16 • #12


Super
Hast du mal an yoga gedacht?
Vielleicht hilft dir das?Oder fitness im fitnessstudio?

25.08.2022 02:34 • #13


Mimi_the_cat
Zitat von Super:
Hast du mal an yoga gedacht? Vielleicht hilft dir das?Oder fitness im fitnessstudio?


Yoga mache ich jeden Abend!

25.08.2022 06:35 • #14


Greta
Liebe @Mimi_the_cat

hast du schon mal an eine Mütterkur gedacht?

Hier https://www.muettergenesungswerk.de/kur...tterkuren/ findest du Kurberatungsstellen, die dir alle Fragen beantworten und auch bei der Antragstellung helfen. Ist relativ unkompliziert.

In der Kur kannst du dich einfach nur um dich selbst kümmern.
Entspannung, Sport, Massage, Kreativangebote und viel Zeit für dich.
Bei Bedarf erhältst du auch psychologische Beratung.
Und du triffst Frauen in ähnlicher Situation mit denen du dich austauschen kannst und die dich verstehen.

Kostenträger ist die Krankenkasse.
Während der Kur hast du Anspruch auf Lohnfortzahlung (wie bei einer Krankschreibung).

Eine Mütterkur dauert drei Wochen.
Vielleicht kann dein Mann sich in dieser Zeit Urlaub nehmen und die Betreuung der Kinder übernehmen.
Oder es gibt Großeltern, die einspringen können.
Eventuell habt ihr auch Anspruch auf eine von der Krankenkasse finanzierten Haushaltshilfe.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich z.b. die Kurklinik in Bad Wurzach sehr empfehlen.
https://www.kurklinikverzeichnis.de/eva...eutschland

Lass dich doch einfach mal ganz unverbindlich beraten.


Liebe Grüße
Greta

25.08.2022 08:43 • x 2 #15


Mimi_the_cat
Zitat von Greta:
Liebe @Mimi_the_cat hast du schon mal an eine Mütterkur gedacht? Hier findest du Kurberatungsstellen, die dir alle Fragen beantworten und auch bei ...


Das ist ein ganz lieber Vorschlag von dir, aber ich fürchte mir würde soetwas überhaupt nicht helfen.
Weg von zu Hause finde ich furchtbar, die beste Entspannung wäre für mich eine Vater-Kind-Kur alle weg, und ich hab meine Ruhe. Ich würde in der Zeit sogar arbeiten gehen; normalerweise ist mein Job wirklich angenehm, aber im Hinterkopf hab ich immer dass ich mir keine einzige Überminute leisten kann weil ich sonst nicht rechtzeitig am Schultor stehe.
Meine Überstunden habe ich alle während der Eingewöhnung der Großen damals im Kindergarten und den Rest dann aufgrund des Lockdowns eingebüßt.
Und Stunden reduzieren ist auch keine Option, würde auch nichts bringen, für mich ist es gleich ob ich auf Arbeit oder zu Hause auf die Uhr gucke um rechtzeitig los zu kommen.

Mein Freund bekommt seinen Urlaub von den Schließzeiten seiner Arbeitstelle diktiert. In meiner Abwesenheit könnte er die Kinder an zwei Tagen die Woche bringen, da hat er Spätdienst, aber mit 40 Stunden/Woche ist es egal wann er anfängt, das Abholen würde er zeitlich nie geregelt bekommen.
Großeltern sind vorhanden, aber entweder selbst noch berufstätig oder dem Stress der regelmäßigen Kinderbetreuung nicht (mehr) gewachsen.

Ich mag mein n Alltag, aber ich würde ihn gern leichter nehmen können.

25.08.2022 10:26 • #16


N
Hallo @Mimi_the_cat,

ich kann sehr gut nachvollziehen was du berichtest. Ich habe auch einen (sogar sehr verständnisvollen und unterstützenden) Mann, 2 Kinder Haus; auf dem Papier sieht alles super aus. Aber ich wurde sehr unglücklich, war zu Hause nur noch amweinen,konnte es mit den Kindern nicht mehr aushalten. Sie waren und sind sind auch immernoch mein größter Trigger. Auch ich habe die mittlerweile die Überzeugung, dass ich ohne Kinder besser dran gewesen wäre. Es ist unglaublich wie sehr sie einen selber einengen und ich habe mich einfach nur noch fremdgesteuert gefühlt. Sie hatten im Sommer 2 Wochen Urlaub mit den Großeltern gemacht und das waren die beste Zeit seit langem. Es ist sowas von befreiend, wenn man Abendessen essen kann wann man selber möchte und nicht jeden Tag aufpassen muss sich nicht um 5 min zu verspätet, weil das Kind einen totalen Ausraster wegen Unterzuckerung bekommt.
Bei mir ging es dann soweit dass ich emotional vollkommen blockiert habe und weder für Mann noch Kinder was empfinden konnte. (Neben vielen anderen Depressionssymptomen)
Da hat es dann bei mir Klick gemacht und ich habe eingesehen, dass ich mit dem Problem nicht mehr alleine klarkomme.

Die Wahrheit ist: es wird von alleine nicht besser werden. Aber es ist nicht meine Schuld. Es ist eine Krankheit. Es sind Neurotransmitter im Hirn, die nicht das tun, was sie sollen. Und keine kurzzeite Auszeit oder Urlaub kann es einfach wegzaubern.

Geh zum Arzt! Wenn du es dem Hausarzt nicht zutraust (bei mir war das auch ein Schuss in den Ofen) , dann mach direkt ein Termin beim Psychiater. Du kannst auch vorher ein Selbsttest für Depression machen, um auf Nummer sicher zu gehen, die gibt es zur genüge im Netz.

06.09.2022 19:41 • x 1 #17


Super
Ja, du solltest einen selbsttest machen aber auch mit dem hausarzt sprechen. Besser gleich reagieren, bevor du einen nervenzusammenbruch bekommst.Sowas kann nämlich auch passieren, wenn den zustand ignoriert und einfach so weiter macht. Hast du andere verwandte oder bekannte, freunde, die die kinder 1 bis 2 mal pro woche oder auch im monat, für ein paar stunden nehmen können? Ich würde deinen zustand nicht so auf die leichte schulter nehmen.Es kann wirklich schlimmer werden, der körper macht irgendwann vielleicht nicht mehr mit und legt dich lahm.Dann geht gar nic mehr. In diesen kinderfreien pausen könntest du etwas schlafen oder dich mit ner freundin treffen oder ähnliches.

07.09.2022 17:57 • #18


Super
Ich glaube, du brauchst mal ne pause, eine längere zum regenerieren und so und vielleicht noch antdepressiva, muss der arzt entscheiden.medikante können für den anfang eine grosse hilfe sein, damit man psychisch überhaupt in die gänge kommt.aber definitiv brauchst mehr und vielleicht sogar längere auszeiten für dich

07.09.2022 18:16 • #19


A


Hallo Mimi_the_cat,

x 4#20


StefanB
Hallo,
Ich glaube deine Gefühle kann jeder gut nachvollziehen, der schon einmal Depressionen hatte. Was mir da einfällt wenn ich mich an meine Zeit zurück erinnere ist. Das ich wie abgeschnitten von allem war, fühlte nix, hatte Angst und war wütend.
Im Nachhinein weiß ich warum. Ich war einfach nicht mehr bei mir sondern nur noch im außen unterwegs. Also gedanklich. Glaubte und dachte falsch und wusste nicht mehr was mich stark machte. Ich verlor mich sozusagen. All dies riefen heftige Symptome hervor.
Mit hilfe des Mentaltrainings und Meditation im speziellen die Achtsamkeitsmeditation gelang es mir immer besser mir selbst bewusst zu werden. Dadurch konnte ich Selbstvertrauen aufbauen und gelang zu mir selbst. Löste mich vom negativen Glauben und Denken.
All das hatte zur Folge, daß die Liebe zu mir und zu anderen wieder frei fließen konnte und erkannte wie dankbar ich doch für mein Leben sein kann.
Liebe Grüße
Stefan

14.09.2022 20:41 • x 1 #20

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