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Was tun wenn Tochter nicht mehr kontaktiert werden kann

L
Hallo in die Runde,
meine Tochter ist 24 Jahre alt und nimmt seit ein paar Jahren psychotherapeutische Hilfe in Anspruch.Sie arbeitet mit dem Therapeuten ihre Kindheit und im speziellen ihre schwierige bzw.nicht vorhandene Beziehung zu ihrem Vater auf.
Ich hatte die letzten Monate den Eindruck das sie ihr Leben gut im Griff hat und auch ihre Allgemeinverfassung war gut.
Scheinbar war der Therapeut aber anderer Meinung und so wurde ihr von ihrem Neurologen Antidepressiva verordnet.Ihrer Aussage zufolge war dem Neurologen zunächst nicht so ganz wohl dabei,da er meinte,dass die Gabe unbedingt ärztlich überwacht werden muss,da sich der Allgemeinzustand die ersten Wochen verschlechtern würde.Er empfahl ihr noch die Tagesklinik und schrieb sie krank.
Die ersten Tage standen wir noch gut in Kontakt,ich muss dazu sagen,dass wir die letzten 5 Jahre fast täglich miteinander gesprochen haben,meist ging die Initiative von ihr aus.
Ein paar Tage nachdem sie die verordnete Höchstdosis eingenommen hatte,hat sie ihren Whatsapp Account gelöscht und auf Anrufe erreichte man nur noch ihre Mailbox.Einmal hatte sie mich noch zurück gerufen und mir erklärt das es ihr sehr schlecht geht mit den Tabletten,sie wäre zwischenzeitlich bei ihrem Exfreund,der sich um sie und auch ihren Hund kümmert.Sie könne sich zu nix aufraffen,noch nicht einmal zum telefonieren oder zu sonstiger Kommunikation.
Jedoch war sie einverstanden das ich mich immer mal wieder bei ihr erkundige,wie es ihr geht.
Einmal ist das dann auch per SMS erfolgt. mittlerweile bin ich da wohl blockiert,weil meine Nachricht nicht zugestellt werden kann.
Auf meine Nachricht auf ihrer Mailbox kam auch keine Antwort.
Ich will sie jetzt nicht weiter bedrängen,da sie das ja offensichtlich auf allen Kanälen zu verhindern versucht.
Gleichzeitig möchte ich ihr aber auch das Gefühl vermitteln das ich für sie da bin und immer an sie denke.
Wie verhalte ich mich richtig?

08.09.2022 17:41 • x 1 #1


H
Hallo Lil-lith,

ganz ehrlich, ich würde hinfahren und mit ihr persönlich reden. Alles andere bringt doch nichts.

Liebe Grüße
Herzenshund2009

08.09.2022 18:06 • x 1 #2


A


Hallo Lil_lith,

Was tun wenn Tochter nicht mehr kontaktiert werden kann

x 3#3


L
Danke für deine Antwort.Mein Mann hat das auch schon vorgeschlagen,ich hab so meine Bedenken ob sie mir öffnet.Das wäre dann wieder eine Abfuhr und so langsam geht mir die Puste aus.
Ich werde aber nochmal drüber nachdenken.

08.09.2022 18:25 • x 1 #3


Wuslchen
Hallo Lil_lith,

zu der ganzen Geschichte möchte ich nichts sagen, da mir die Umstände nicht bekannt sind. Aber wie wäre es, wenn du ihr einen Brief schreibst und ihr zuschickst oder hinfährst und persönlich einwirfst? So kannst du ihr sagen, dass du für sie da bist, aber es ihr überlässt sich bei dir zu melden.
Das wäre zumindest meine Idee.

Liebe Grüße
vom Wuslchen

08.09.2022 19:32 • x 4 #4


aurora333
Liebe @Lil_lith ich denke auch, dass es gut wäre, wenn Du Deiner Tochter zu verstehen gibst, dass Du immer für sie da wärst, und Dich freuen würdest, wenn Sie sich ab und zu bei Dir meldet, weil Dich ihr Zustand beschäftigt.

Du schreibst, dass Ihr täglich telefoniert habt. Nun kann ich mir vorstellen, dass der Therapeut möglicherweise Deiner Tochter geraten hat, ein wenig Distanz von Dir zu nehmen, weil er ev. eine zu grosse Abhängigkeit feststellte. Zum Erwachsenwerden gehört ja auch in einem gewissen Alter auf eigenen Beinen zu stehen, und sich weniger bemuttern zu lassen. Ich weiss nicht, ob das zutrifft. Bei meiner Tochter war es nämlich so. Sie ist behindert, weshalb wie beide eine fast symbolische Beziehung hatten. Ich war besorgt um sie, und ihre Therapeutin plädierte dafür, dass wir zwei Frauen den Kontakt reduzierten. Das war schwer für mich, doch schlussendlich verstand ich die notwendige Abnabelung.

09.09.2022 09:13 • x 3 #5


L
Hallo aurora333...das könnte gut sein und ich hätte im Normalfall auch überhaupt kein Problem mit einer Abnabelung ihrerseits.Jedoch finde ich den Zeitpunkt etwas unglücklich gewählt.Sie bekommt zum ersten Mal Antidepressiva welche eine bestehende Depression erstmal verschlimmern könnten...in meiner Vorstellung wäre dann der Rückhalt in der Familie wichtig.Stattdessen hat sie aber den Kontakt zur gesamten Familie gekappt.
In Hinsicht auf ev.auftretende Suizidgedanken mache ich mir da jetzt natürlich Sorgen...weil niemand mehr mit ihr in Verbindung steht.
Deshalb bin ich so hin und her gerissen zwischen irgendwie versuchen Kontakt wieder aufzubauen oder aber in Ruhe lassen...was sicher auch ihrem Wunsch entsprechen würde.

09.09.2022 11:39 • x 1 #6


aurora333
@Lil_lith ich kann Deine Zerrissenheit sehr gut nachfühlen. Als Mutter ginge es mir genauso, grad weil ich aus eigener Erfahrung weiss, was die Erstverschlechterung bei Antidepressivas bedeuten kann. Ich habe oft ( nicht immer) Symptome wie Unruhe und mehr Depressivität beim Einschleichen aushalten müssen. Aber allen meinen Bekannten ging es nicht so. Meine beste Freundin erlebte nie sowas wie die Erstverschlechterung, und bei den weiteren Bekannten, dauerte die tatsächlich nur zwei bis drei Wochen, und sie erlebten es alle als Nicht so schlimm. Ich bin mir bewusst, dass ich Dir mit diesen Zeilen die Sorgen nicht abnehmen kann ( weil Du ja nicht weisst, wie es Deiner Tochter geht), aber vielleicht kann ich Dich ein klein wenig beruhigen...

09.09.2022 12:56 • x 2 #7


L
@aurora333 Meine Sorgen kann mir sicher niemand abnehmen...ich muß nur einen Weg finden damit umzugehen.Zu ihrem Wohl und auch zu meinem.Danke trotzdem für deine Worte.
Es hilft mir sehr mich mit jemand auszutauschen,der auf einen gewissen Erfahrungsschatz zu diesem Thema zugreifen kann.
Für mich ist das alles Neuland.

09.09.2022 15:48 • x 1 #8


A


Hallo Lil_lith,

x 4#9


aurora333
Ja @Lil_lith leicht ist das alles nicht...ich drücke Dir die Daumen, dass Du lernst damit umzugehen...nicht leicht.

09.09.2022 16:18 • x 1 #9

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